Die richtige Entscheidung

Man kann Italien nicht einfach so boykottieren, wie man China boykottiert. Wahlen in Italien können sehr weh tun, aber es ist eben nicht nur irgendein Land, sondern eines, das Linke wie Rechte sehr schätzen, und man nimmt zur Not eben auch mitunter haarsträubende Entscheidungen in Kauf. Und ja: Die Stärke von Berlusconi ist auch das innere Elend der Linken. Es ist sehr, sehr schwer. in diesem Land politische Sympathein zu entwickeln.

Wie auch immer, wir leben in der EU und haben Niederlassungsfreiheit, und diesmal war ich zum ersten Mal nicht als Tourist in Italien. Ich habe regulär eine Wohnung gemietet. Für fast sieben Wochen war ich also Bewohner dieser Stadt; immer noch ein Fremder und ein Reisender, zugleich auch ein Bleibender. Und natürlich ist es einem nicht egal, wer hier das Sagen hat. Jedenfalls ist das Ergebnis für Mantua da:



Auch hier eine krachende Niederlage für Berlusconis Parteiem. Fast alle, die im ersten Durchgang nicht für einen der beiden grossen Blöcke gestimmt haben, haben sich für Alessandro Pastacci entschieden, der jetzt der Präsident der Region wird. Und, naja, ein Video gemacht hat, für das ich ihn auch wählen würde.

Jetzt bin ich aber beruhigt. Mantua, das ist einfach die Stadt für mich. Verona ist sicher edler, Siena ist imposanter und Florenz ist einzigartig. Aber, wie es so schön heisst: Mantua me genuit. Zumindest in diesen zwei Monaten, da ich dem Heuschnupfen entgangen bin.

Ach so, und: Das ist der Verlierer.

Montag, 30. Mai 2011, 22:11, von donalphons | |comment

 
Das Verlierervideo ist sensationell. Dass er damit nicht gewonnen hat?

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Un-glaub-lich.

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Tja nur dumm rumstehen reicht halt nicht.
Das Fahrrad bringt den Sieg.

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Es wird sich nichts, aber auch gar nichts zum Besseren wenden.
Was hat man sich vor zwanzig Jahren für Hoffnungen gemacht, als Di Pietro und Borelli mit "mani pulite" die DC und Sozialisten Korruption weggefegt haben.
Und was ist daraus geworden? Nichts.
In der roten Emilia gab es den Coop-Skandal, woanders rechte Mauscheleien.
Und so wird auch diesmal alles beim Alten bleiben; mit ein paar kosmetischen Korrekturen.

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Ich lese gerade Andrea Camilleri, Streng vertraulich. Spielt 1929, liest sich aber mitunter wie heute. Gerade wenn es um staatliche Stellen geht. Ist noch besser als vom gleichen Autor "Der unschickliche Antrag".

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Mantua, war ich noch nie. Ihre Haltung zu Südtirol und Mailand? Würde mich einfach interessieren. Die Poebene erinnere ich nur als eine güllige, feuchtheisse Funktionslandschaft. Reich, zergliedert und benutzt, landschaftlich kaum attraktiv. Aber das sind eher fiebrige Kindheitserinnerungen mit Schwefelgeruch und zwei Nachtdurchfahrten unter dreckigorangegrauen Laternen.

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