Kein guter Tag für Ferengis auf Planet Erde

Zuerst einmal eine Rezension von Frank "Photonentorpedo" Schirrmacher, die zeigt, was man mit einer Buchbesprechung alles anrichten kann.

Und dann noch ein Beitrag in meinem dortigen Blog über die Frage, was eigentlich aus den echten Transatlantikern wurde in Zeiten, da die Ferengis gelernt haben, ideolgische Satzbausteine aneinanderzureihen und zu verbreiten.

Sonntag, 13. November 2011, 13:25, von donalphons | |comment

 
Absolut lesenswert! Man muss aufpassen, dass einem nicht die Platte schmilzt, bei den ganzen Lichtern, die einem da aufgehen.

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Ja, nur leider versuchen die Ferengis gerade, ihre Agitprop mit allen verfügbaren Brechstangen durchzusetzen. Und ich hasse es, wenn mit besserer Präsenz auch echte Niveaupfützen herangeschoben werden.

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Echt? Der neue Beitrag im Fuckit-Blog ist doch nur so eine Art schlechtes Schulreferat über Glücksmessung...
Oder gabs noch irgendwo anders Aufreger?

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Nein, aber nachdem wir ja momentan entweder in der Nachtschicht oder gar nicht kommen (Deus Ex Machina), ist es halt so, dass der Traffic über die FAZ-Hauptseite entscheidet. Durch den Relaunch ist der Schwerpunkt der Klicks immer noch in den ersten beiden Spalten, und die Spalte rechts leidet durch den dort versammelten Müll. Oder anders gesagt: Die reinen PIs kann man leicht steuern, egal wie gut oder schlecht ein Blog unabhängig von der Hauptseite läuft, indem man es einfach zu einer guten Zeit lange in den anderen Spalten bringt. Bei mir sind es im Moment ohne jede Hilfe, also wenn es gar nicht bei der FAZ ausser im Kasten des Grauens ist, so rund 9.000 nach früher 11.000 (ja, der Relaunch...). Das kann man vergleichsweise leicht knacken. Man muss es nur lang genug einstellen.

(Qualität entscheidet. Oder so.)

Das alles ist natürlich durchaus rechtens, wie es gemacht wird. Man kann natürlich auch das bestlaufende Blog auf die schlechten Plätze tun und sowas dann nach vorne stellen. Wirkt sich dann halt darauf aus, wie die FAZ wahrgenommen wird. Wobei die Erfahrung aber auch zeigt, dass die Leser nach einer Weile bei gewissen Blogs einfach nicht mehr klicken, weil zu oft wenig gute Sachen drin standen. Nach meinem Empfinden werden da gerade alle Fehler der SZ beim ersten Blogversuch wiederholt: Rausfeuern was geht und hoffen, dass die Leser es dann schon kultig und frisch finden.

Naja.

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Sind Sie denn vom Traffic abhängig? Wirkt sich das in irgendeiner Form aus?

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Nein, ich bin auch nicht ehrgeizig oder zahlengeil. Mir reicht es, wenn ich der Beste bin,

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Ach ja das Ego ;O)

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..ist wichtig für den ,,Flow"
,den Jeder braucht.
Übrigens braucht man, anders als Patrick Bernau meint, keine Think-Tank-Kontakte um sich über das Glück zu informieren. Ich meine fundiert zu informieren.
Das verdanken wir seit Jahrzehnten

Csikszentmihalyi, Mihaly. (1975) Beyond boredom and anxiety 1st edition. San Francisco: Jossey-Bass Publishers.
Der Autor will nach eigenen Angaben ausgesprochen werden wie etwa ,,Chicks-send-me-high".

Nachdem ich zufällig im Fernsehen vor ca. 8 Jahren den Fußballtrainer Jürgen Klopp vom ,,Flow" sprechen hörte wußte ich: er ist jetzt angekommen. Bei Bernau wohl noch nicht. Der schreibt nur über Statistiken.

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Ich persönlich komme ja nie über die FAZ-Startseite zu Ihrem Blog, sondern über das Bookmark in meinem Browser.

Aber wenn es Sie stört, dass die FAZ auf ihrer Startseite gerade andere (falsche) Schwerpunkte setzte und sie bereit wären, dafür etwas Geld in die Hand zu nehmen, dann buchen Sie bei Google Adwords doch einfach eine Anzeige zum Keywords "FAZ" und verlinken auf Ihr FAZ-Blog. Nach den neuesten Marken-Richtlinien wird da keiner was gegen sagen können ;)

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Der phantastische Relaunch hat es geschafft, dass die Stützen der Gesellschaft durch das Neuverlayouten der Hauptsoftware mit den neuen Beiträgen kaum noch von Google gefunden werden. Traffic exakt 0 PIs von ca. 11000. Sicher kann da keiner was dagegen sagen, aber machen? Jede Menge. Da sind echte Profis am Werk.

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Hat jetzt Weissgarnix ein Pseudonym angenommen, ist nach Engeland ausgewandert und hat dort sein zweites Buch geschrieben?

Der Schirrmacher steht ja so auf den Ansatz "Schulden erklären die Welt". Ich fürchte, die Linke wird mal wieder begeistert sein. Für die hat er ja auch ein paar Brotkrumen in dem schwurbeligen Text hinterlassen.

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Ich fand den Text keineswegs "schwurbelig" . Aber ich wähl' ja auch seit Jahrzehnten die Kommunisten.

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@jeeves,
Interessant!
Wie machen Sie das?
Oder meinen Sie doch nur, statt der Kommunisten, die "Kommunisten"?

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Der Schirrmacher soll seinen Zeitungsausträgern erstmal 12 Euro Mindestlohn zahlen, dann glauben wir ihm, dass er vom Saulus zum Paulus geworden ist .

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12 €, wie ein mancher erfahrene Facharbeiter im Schichtdienst, wenn er smart ist und viel Glück hat, verdient?
Was man z.B. beim Audi zahlt, zählt nicht als Vergleich. Das ist nicht die reale Welt.

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OK, sagen wir 10 Euro

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Vor einer Stunde hat mir ein Metallfacharbeiter in anderem Zusammenhang gesagt, dass er für 10 Euro netto cash nichtmal bis fünf zählt. Die Firma hat 60 Leute und beliefert Autohersteller.

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Klar, die Unterschiede sind riesig, zwischen Regionen, Branchen und Firmen. Wobei für 10 € _netto_ die meisten Facharbeiter schon regelmäßig bis drei zählen würden.

Nettobeträge sollte man eh nicht vergleichen, da spielen Steuerklassen, persönliche Freibeträge, Pensionskasseregelungen (gehen vom brutto ab) und aller möglicher Firlefanz wie die Netto-Entgelt-Optimierung eine Rolle.

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sagen wir 10 € und der erfahrene Facharbeiter im Schichtdienst kriegt auch 2 € mehr.

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Die Ferengis saßen auch heute im Presseclub und unterhielten sich darüber, wann man mit Italien wieder Geschäfte machen kann. War nicht uninteressant, was sie da so über Italien erzählten. Z.B. dass erstmal die Mafia zurückgedrängt werden muss und dann auch die Steuern vernünftig eingezogen werden müssen. Sehr interessant auch der Hinweis, das Fiat Marinelli zuletzt nicht mehr in die eigenen Fabriken investiert habe, sondern in Finanzderivate. Aber man habe Hoffnung. Die Lombardei sei ja das Baden-Würthemberg Italiens und die Produktiviät dort sei ja sowas von hoch, sagte der ARD-Hauptstadt-Leiter-Italien-Ferengi. Und natürlich, dass der Mittelstand das Land dort vor dem Untergang bewahrt. Da fluppe alles supi.

Leider kam er dann aber zu dem Schluss, dass jetzt Italien ganz schnell eine Agenda 2010 auflegen müsse, mit niedrigeren Löhnen und so, wegen des Mittelstandes, der das jetzt brauche. Au Mann. Die haben die ideologischen Satzbausteine ins Gehirn implantiert. Wenn die Produktivität stimmt und es dem Mittelstand gut geht, dann braucht man doch nicht die Löhne zu senken! Au weia.

Übrigens auch lustig. Alle Ferengis jubelten, dass jetzt kein Politiker die Führung übernimmt, sondern ein (korrupter) EU-Kommissar. Endlich keine Politiker mehr an der Spitze. Jo, der Berluskoni war natürlich lupenreiner Politiker und kein Medienzar und Oligarch oder sowas. Da braucht man seine implantierten Vorurteile nicht aufgeben für.

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Das Lustige ist: Italien ist chronisch abhängig vom Inlandskonsum. Niedrige Löhne - Italiener gehen zu Aldi - Mittelständler gehen pleite. Griechenland halt.

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Spagetti von Aldi zu 35 Cent, die Tube konzentriertes Tomatenmark zu 99 Cent, fertig ist die italienische Spezialität und die Wirtschaft geht ab wie 'ne Rakete

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@ Zwischenspeicher

"Z.B. dass erstmal die Mafia zurückgedrängt werden muss und dann auch die Steuern vernünftig eingezogen werden müssen."

Das höre ich aus Italien seit mindestens 30 Jahren. Gemacht wurde das Gegenteil und es wird sich auch jetzt nichts ändern.

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die Märkte sehen das gerade auch so

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Ich habe mir das Büchlein doch glatt mal bestellt.

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Wenn schon Komplimente...
dann bitte auch mal hier gucken:

http://faz-community.faz.net/blogs/supermarkt/archive/2011/10/31/eigenmarken-vergleich-rewe-reisst-mandarinen-und-tengelmann-schweigt.aspx

,,Dabei ist die Erkenntnis gereift, dass es sich über Rewe, Edeka und Kaisers genauso zu schreiben lohnt wie über RTL, ZDF und Pro Sieben."

Der Mann hat recht und macht es gut. Auch ohne dass es Tote gibt (da hat man gegen die Neonazis eh keine Chance) ist der Alltag ein Krimi und Schrader erzählt ihn gut.
Ich kam eher zufällig drauf, weil ich so etwas offen gestanden nicht in der FAZ erwartet hätte (der ich die letzte Post-Privacy-Tussy-Personality-Show übelnehme).

Brutaler Empirismus, wie es die besten Amerikaner seit Mark Twain machen.

Das ist eine ganz andere Liga als die lächerliche konstruierte Dichotomie Markt-Demokratie von Hank.

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@Zwischenspeicher

Wo kann man Monti als EU-Kommissar Korruption nach-
weisen ? Würde mich interessieren. Weil er Italiener ist ?
Oder ist jeder EU-Kommissar korrupt ?

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Sind alle Ferengis

Man schaue sich mal genau an, wen die sich als Kabinettchefs halten (Monti weiß ich jetzt nicht genau, aber man kann ja mal die Lebensläufe prüfen), die haben oft einen rein lobbyistischen Hintergrund. Man denke auch mal an diesen McCarthy - den Iren - der mit seiner Initiative zur Softwarepatentierung Microsoft erfreuen wollte.

Es gibt für mich auch so was wie "leider-noch-nicht-verbotene" Korruption, die also legal ist, aber verboten sein müsste und die man deshalb auch Korruption nennen darf, wenn auch nicht im juristischen Sinne.

Und überhaupt. die EU-Kommissare gehören alle abgeschafft. Undemokratischer geht es nicht.

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Zwischen den politischen Ämtern war Monti Berater bei Coca Cola und Goldman Sachs.

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Schön, dass Du "drüben" den alten Brüning hervorgekramt hast. Mir kam der aufgrund der letzten Änderungen in Griechenland / Italien usw. auch mehrfach in den Sinn.
Spar- und Deflationspolitik von Experten / Technokraten... und da gehen die Leute auf die Straßen und jubeln? Man kann diesen Satz aus dem Artikel über Brüning in der Wikipedia wunderbar mit ein paar Variablen anpassen:

"[Name des Übergangsregierungsverantwortlichen hier einsetzen] erhob neue Steuern bei gleichzeitiger Senkung staatlicher Leistungen und er wirkte auf eine Absenkung von Löhnen und Gehältern hin. Damit hoffte [Name des Übergangsregierungsverantwortlichen hier einsetzen], den [Name des Landes einsetzen] Export zu erhöhen, doch weil [die europäischen / amerikanischen / asiatischen] Handelspartner eine ähnliche Politik betrieben und zudem ihre Zölle erhöhten, musste diese prozyklische Politik scheitern; sie verschärfte letztlich nur die Wirtschaftskrise in [Name des Landes einsetzen]."

Haben wir dann also noch ca 3 Jahre, bis zum nächsten historisch bedingten Schritt ?

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Ich weiss nicht, ob die noch lange jubeln werden; schlimmer finde ich die kurzen Hirne der Bejubler in den Medien. 2 Billionen Schulden kriegt man auch mit grösster Sparsamkeit nicht unter Kontrolle. Man würgt nur die Binnenwirtschaft ab. Und wer längere Lebensarbeitszeiten will, soll sich mal mit dem Problem der Jugendarbeitslosigkeit in Italien auseinandersetzen.

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Gouvernator Adobeniti Alfonso Atatumetaxos wird Hellas zurückbringen zu triple-AAA. Mindestens.

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Das sind, mit Verlaub, doch nur Köpfe, um dem Rest der Welt vorzugaukeln. dass man jetzt bedenkenlos Gelder zuschiessen kann. Hilfe für die deutsche Innenpolitik.

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Das bedenkenlose Fluten mit frischem Geld sehe ich noch nicht, aber die stärker werdende Rezession. Hellenische Gelder suchen fremde Parkmöglichkeiten. Das sieht doch mehr aus nach Rückabwicklung der letzten Jahrzehnte. Am Ende die alten Kämpfe der Jahre 1945 ff ?

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Ist es ein Ferengi?
Aktuelle Stimme eines 89jährigen, wohlsituierten, auftragsforschenden Politikberaters:
"Der Bürger muss auf Staatskomfort verzichten. "

http://www.aerztezeitung.de/politik_gesellschaft/article/677372/bittere-rache-konsum-pump.html

http://www.arztwiki.de/wiki/Fritz_Beske

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"Und wer längere Lebensarbeitszeiten will, soll sich mal mit dem Problem der Jugendarbeitslosigkeit in Italien auseinandersetzen."

Wieso nur Italien?

Portugal 27,1
Spanien 48,0
Griechenland 43,5

Und das sind nur die offiziellen Zahlen.

Quelle: http://goo.gl/jv4tW

Noch scheinen die alle satt zu sein. Wenn sie erst mal hungrig werden, geht es rund.

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"geht es rund". Stichwort Bürgerkrieg, Trittin bei Pelzig:

http://www.youtube.com/watch?v=RgraD18bfOQ#t=50m50s

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Rettung des Weltfriedens! Live!
Auf dem Fuckit-Blog der Ferengis.

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Ich fand den Wirtschaftsteil der FAZ früher mitunter etwas bieder und dröge und im Vergleich zu FT Alphaville schlecht informiert.

Das waren noch gute Zeiten!

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(Andererseits: Wenn sie den Markt jetzt nich zu Gott erklären und verlangen, dass ihm alles gehört und den Bankstern ganz besonders, gehen ihnen die Themen aus und es hat sich wieder.)

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Das wäre sowieso das Allerbeste. Sanftes Dahinvegetieren wie beim Gumbi.

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naja, es sind leider Geisterfahrer aus Überzeugung:

http://www.wiesaussieht.de/2011/11/13/wer-ist-eigentlich-knut-wicksell/#comment-4793

"Unser neues Blog “Fazit” will die verkrusteten Weltbilder ein wenig durcheinander ruckeln. Vielleicht glückt uns das auf Dauer auch bei “Wiesaussieht”."

Schreibt der Mann, nachdem man ihm dort die Verdrehung eines Zitates nachgewiesen hat. Da fehlt es ziemlich klar am Bremsfallschirm: Wenn ich schon überführt werde, bin ich nicht auch noich grosskotzig. Das sind die Momente, da denke ich mir: Irgendwann fangen sie sich mal richtig eine ein.

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Ach du liebes Bisschen, was für ein Tourist.

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Andererseits ist es in Deutschland bis heute nicht gelungen, ein Neoliberalala-Blog durchzusetzen.

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Nu ja, der Joe A. hat ja jetzt viel Zeit und würde bestimmt auch viele Eiterschaumschleimschlürfer (vormals FAZ-Kommentatoren) als Follower bekommen.

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Sie sollten Joachim Gauck fragen, ob er nicht einen Gastbeitrag für sie schreibt.

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@sephor
.
Dafür gibt es schon den Netzökonomen, und den anderen, der genauso aussieht.

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Ich bin ja mal gespannt, wann sie es geschafft haben, die Leserschaft bis auf denn Neocon-Bodensatz einzudampfen. Der zweite Beitrag war fast einen ganzen Tag auf einer herausgehobenen Stellung und krebst bei dafür ziemlich miesen 9000 PIs herum (schaffe ich auch allein), jetzt haben sie den Weltfrieden vorne - ich sag mal, wenn die so weiter machen, wird der Begriff "Blog" bei der FAZ zum echten Klickgift.

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