Die Unaufgeregten

Ich möchte Bücher lesen, wie der See aussieht, ich möchte von Menschen lesen, die Ruhe und Zeit haben, ich möchte keine Stürme und kein Ersaufen, sondern erhaben dahingleitende Geschichten, in denen nicht viel geschehen muss, und an deren Ende alle wohlbehalten mit Blick auf die abendlichen Berge plaudern. Ich brauche keine Abgründe, wo keine sind, keine Gewalt, wo nichts dazu anregt, keine Luxuspsychosen nach dem Geschmack labiler Feuilletonisten.





Das ist das eine.

Das andere ist die Longlist des "Deutschen Buchpreises". Die wird auch nicht durch Kürzen besser.

Donnerstag, 16. August 2012, 17:25, von donalphons | |comment

 
wenn's nix mit dem, vor längerer Zeit angedachten und angekündigten Roman wird, wird's auch nix mit dem "Deutschen Buchpreis" ...

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+1

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Aber Tippen tut im Moment richtig weh.

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Das Zauberwort ist "Spracherkennungssoftware".

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Oder "Secretärin".

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Meine Leibeigenen sind aus guten Gründen schlimmere Analphabeten als 10 Suhrkampautoren.

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Wären Sie wirklich ein grausamer "Diktator"?

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Ich wäre genau das, was andere gerade versuchen, Schirrmacher nachzusagen.

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Sie lassen einen aber auch immer rätseln. Tz!
Ich habe Urlaub, lese andere Bücher und kann auf einen Sturm im Urlaubsziel gut verzichten.

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cara principessa, doch sicherlich nicht shades of grauen?

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Nein, ich wollte mich erholen und nicht über Unsinnigkeiten aufregen, liebe Donna Laura.

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Was solls, diese Liste ist eine Werbemaßnahme Verkaufshilfe für den Buchhandel. Wie auch die Bestsellerliste des Spiegels. Dann kann und wird kaum Ihr Ziel sein.

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inzwischen mögen fontane und stifter aushelfen.

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Ich schreibe keine schwedischen Krimis.
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Fährt Schirrmacher eigentlich Rad?

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Fritz Raddatz auf die Frage nach seinem Erfolgsrezept (als ZEIT-Feuilletonchef):
-- Ich lasse interessante Autoren zu Wort kommen. Schriftsteller und Philosophen, etc.
-- Warum machen die anderen Feuilletonisten das nicht einfach auch so?
-- Die halten sich doch alle selber für die besseren Schriftsteller und Philosophen.

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Soweit ich weiss schon. Aber er fällt vermutlich nicht so oft hin.

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Nachdem Betriebsunfall Raddatz wirkt auch ein Jessen wie ein kompetenter Journalist.

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raddatz, kuhauge, gibts den noch?

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Die Engländer scheinen diese schwedischen Vergewaltigungsvorwürfe doch sehr sehr ernst zu nehmen.
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Sie würden sogar eine Botschaft stürmen um die Ehre einer gekränkten Schwedin wieder herzustellen.
Ist das nicht ritterlich?

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Vom Rittertum eines Alonso Quijano, der aber doch ein ehrenwerter Mann war. Ein anderer ehrenwerter Mann, Alphonse Capone, wurde ja auch wegen Steuerhinterziehung verhaftet. Die Methoden sind seither nicht wesentlich subtiler geworden.

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@ hansmeier: Schweden hat einen europäischen Haftbefehl ausgestellt, den müssen die Briten schon ernst nehmen. Und dass die Immunität einer Botschaft in Ausnahmefällen aufgehoben werden kann, liegt daran, dass aus der libyschen Botschaft in London in den 1980ern mal geschossen und dabei eine britische Polizistin erschossen wurde.

Ecuador springt mit Oppositionellen und Journalisten übrigens auch nicht gerade zimperlich um. Aber 2013 sind dort Wahlen, da muss man halt auch als amtierender Präsident etwas fürs Image tun.

Womit ich aber nichts über Sinn oder Unsinn dieses schwedischen Gesetzes gesagt haben will, geschweige denn beurteilen kann, was da zwischen Assange und diesen beiden Frauen eigentlich gelaufen ist.

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Und, welche Bücher lesen Sie gerade?
Es ist übrigens sehr erheiternd nach Jahre alte Spiegel Extras zum Thema Bücher mal wieder rauszukramen und nachzuschlagen was 'damals' als das Superbuch gepriesen wurde.

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Einen Aufsatz über die Spätzeit der Gonzaga im Katalog I Gonzaga delle nebbie.

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6 Euro??? Ich habe damals bei Kitzinger 75 Mark bezahlt, und das ist sicher schon 20 Jahre her.

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Ja, der Preisverfall bei antiquarischen Büchern ist immens. Ich hab mit Versand 25 Euro bezahlt. Das Buch ist in einem Top-Zustand, quasi ungelesen. Den Antiquariaten sterben die Käufer weg, sagt man. Ich hab es jetzt schon mehrfach erlebt, daß Titel als Lederausgabe im Antiquariat billiger waren als aktuelle Taschenbücher.

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Es werden einfach zu viele neue, schlechte Bücher gedruckt.

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Hab gerade das sehr gut erhaltene Exemplar für 11 Euros gekauft. Das für 8 ging nicht, der nimmt zur Zeit nur PayPal.
Danke für den Tipp.

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Viel Freude damit! Vom Georg Müller Verlag kann man vor 1917 (als Müller starb) unbesehen alles kaufen. Danach muß man ein bißchen hingucken. Sie sind dann ein wenig in die nationalistische Ecke abgedriftet. Aber bibliophil sind sie bis zum 2. Weltkrieg über jeden Zweifel erhaben. Den Verlag gibt es übrigens indirekt heute noch, in der Verlagsgruppe Langen-Müller-Herbig. Albert Langen übrigens war auch so ein Genie, wie Kurt Wolff, Bruno Cassirer, Wieland Herzfelde... Ach, ich gerate ins Schwärmen. So was gibt's heute nicht mehr.

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Müller, Wolff, Cassirer...
Der Wagenbach versucht's. Seine (frühere) Gattin war ja wohl eine Enkelin vom Wolff? Hat der alte Wolff nicht in St. Petersburg angefangen? ... ich krieg das jetzt nicht so schnell in meine Erinnerung, aber eine Verbindung war da. Und dazu kommt: meine Gattin ist auch aus St. Petersburg - und weiß sehr viel mehr über Thomas Mann & Nabokov und und und... als ich. Und Robert Walser (den ich gerade für mich entdecke), hatte der nicht mal beim Cassierer in Berlin 'nen Job?

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Wagenbach, ja. KD Wolff bei Stroemfeld auch. Aber deren beste Zeiten liegen eben schon lange zurück und seit 20 Jahren ist denen nichts neues eingefallen. Von den neueren gefällt mir buchgestalterisch Kookbooks, aber die haben eben keine interessanten Inhalte.
Gearbeitet hat Walser bei Cassirer nicht, soweit ich weiß. Aber seine Bücher sind dort erschienen. Es ist ja überhaupt ein Phänomen, daß in der Weimarer Zeit die gestalterisch interessanten auch die inhaltlich interessanten Verlage waren.

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Stimmt: Walser hat nicht im Verlag gearbeitet. Aber einer der beiden Cassirer-Brüder stellte Robert Walser 1907 oder '08 als Sekretär der "Secession" ein und "da in seinem Sekretariat die halbe hauptstädtische Welt verkehrte, lernte Walser einige Berliner Berühmtheiten kennen und schätzen" ("Das Berlin des R.W.", 2010). Bruder Karl Walser war bereits im Vorstand der "Secession".
Lange war Rober Walser aber nicht "Sekretär" der Secession, denn Cassirer setzte ihn bald wieder vor die Tür.

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