Das ist nur bitter kaltes, ekliges Wasser

Wohlerzogene Damen steigen nicht auf den Tisch, zerkratzen nicht die Platte und bringen auch die Tischdecke nicht in Unordnung. Und sie hören auf das, was man ihnen sagt. Beim Blick auf das Katzentier wird wohl jeder verstehen, warum ich kinderlos und allein lebend bin. Erziehung, das wäre für alle Betroffenen die Hölle.







Die Hölle, das sind die anderen, ausser man ist es selbst, und macht sie sich selbst an so trüben Tagen mit gestürzten Temperaturen und Regenschauern heiss. Es deutet sich stark an, dass es wirklich passieren wird, Meran, Meran, wir schleichen nach Meran, einige Probleme jedenfalls sind gelöst, und der Rest wirkt machbar, wenn das Wetter wieder besser werden sollte. So richtig mies ist es ja nur hier, im Norden, und manchmal ist die Wettergrenze von grau zu bunt schon im Inntal.







Und weil es hier im Flachen so gut läuft, denkt man sich, ob nicht doch zwei Tage reichen würden. Nicht von Tal zu Tal, Gmund, Hall, Sterzing, Meran, sondern nur zwei Etappen mit dem halben Brenner dazwischen, Gmund, Matrei, Meran. Aber das, würde ich sagen, mache ich, wenn ich gesehen habe, dass drei Tage tatsächlich zu viel für diese Strecke sind. Schade ist das natürlich, weil man ein paar gute Gasthöfe ausfallen lässt: Abendessen in Lans und Riffian. Aber es ist noch Zeit, und man muss sich auch Ziele für das nächste Mal bewahren.







Zumal man auch nie wissen kann, was geschehen wird. Da muss nur ein Reifen platzen, und schon kommt der Tagesablauf durcheinander. Und sollte es doch regnen - so wie heute - sinkt auch die Geschwindigkeit. Das ist wie mit dem Körper, Fett- und Zeitpolster haben ihren Sinn und halten warm, zufrieden und glücklich. Je mehr man sich an hegernen Plänen vornimmt, je mehr voneinander abhängt, je ehrgeiziger die Ziele, desto grösser die Gefahr des Scheiterns. Und weil das so ist, habe ich auch den Sattel - dürr und hart und aus Carbon - gegen einen mit 120 Gramm mehr Bequemlichkeit eingetauscht. Das ist natürlich bei den Marterstühlen ein relativer Begriff, aber auch nicht alle Nagelbetten sind gleich unerfreulich.







Ansonsten läuft alles wie am Schnürchen durch die Gassen gezogene Schweizer mit Uhrwerken, auch bei Regen greifen die Pneus, und der Schmutz hält sich auch ohne Bleche in Grenzen. Dass meine Speise am Abend so bescheiden ausfällt, hat auch nichts mit Abnehmen zu tun: Morgen gibt es ein anderes, ein ganzes Blech Zwetschgendatschi ganz für mich allein. Da lohnt es sich, vorher nichts zu esssen.

Freitag, 31. August 2012, 01:45, von donalphons | |comment

 
Meran und Zwetschgendatschidoping
Für Ihr Vorhaben, Meran zu erradeln, wünsche ich viel Erfolg und für das Datschiblech einen guten Appetit.
Kommen Sie gesund wieder!
Wie gestaltet sich eigentlich Ihr Rückweg von Meran?

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Der Plan ist: Mit dem Zug auf den Brenner und dann an einem Tag nach Hause. Das sind zwar 130 Kilomter, aber davon geht es 50 nur bergab (Brenner bis Innsbruck und Achenpass bis Gmund).

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Wirklich mit dem Fahrrad über die Berge? Respekt! Aber, wie die Prinzessin fragt, was ist mit der Rückfahrt? Und, auch ganz unironisch gefragt, was ist mit dem Gepäck?

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Ich habe ja das letzte Mal einen Rücksack gehabt, das war insgesamt keine gute Idee. Diesmal habe ich einen Gepäckträgeram Rad, und nehme nur das nötigste mit:

Badzeug
1 leichte Hose
1 Polohemd
1 Hemd
1 Kaschmirpulli
1 Paar leichte Schuh
Unterwäsche
Reparaturmaterial

Das sollten 5 bis 6 Kilo sein, und damit wiegt die Fuhre dann 14 oder 15 Kilo.
Rechner

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Könnte klappen. Hat aber etwas Bilbo-Baggins-haftes: "There and Back Again". Achten Sie auf tieffliegende Drachen!

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Vergessen Sie bitte nicht Ihre Kamera nebst SD Karte.

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Die ist immer in der Tasche.

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Katzen gehören auf den Tisch und Kartoffeln gehören in den Keller.
So geht die Regel.
Und wer hat da was von unerzogen gesagt?


Sehr schöne Katze, sehr mutiger Plan.
Viel Glück, keine Unbillen und kein schlechtes Wetter!

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Danke - und dass sie schön ist, weiss sie vermutlich. Sie schaut immer so.

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