Eigenes Hundefutter essen
So wie dieser Beitrag wäre, so ist mein Empfunden bei der Einstllung der FTD. Dass sie zusätzlich nicht in der Lage waren, das extrem erfolgreiche Alphaville der Mutter nach Deutschland zu bringen, nagelt den Sarg zu.
Ansonsten habe ich auch noch etwas Allgemeines zu Print zu in der FAZ sagen, weil ich hier auch gerade merke, wie die Älteren dem Papier abhanden kommen.
Nöööö.
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Wobei, ich gebe zu, alle drei sicher die letzten drei, vier Jahre nicht mehr in der Hand gehabt zu haben.
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Beim Handelsblatt ging es doch schon vor mehr als 10 Jahren den Bach runter.
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Streng genommen hätten die Zeitungen schon damals, also lange vor "dem Internet", am Sinken sein müssen.
Oder habe ich nicht mitgekriegt, wann meine damaligen Mitschüler das Papier entdeckt haben?
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Ja, es ist schon erschreckend, wie lange solches propagiert wurde. Teils aus innerer Überzeugung, teils aber auch, weil sich die vielen Mitläufer einfach exkulpieren wollten.
Der Russe an sich war böse, die deutsche Armee nur ehrenhafter Vaterlandsverteidiger und die wenigen Exzesse nur von einzelnen Nazis begangen, ja eigentlich nur von osteuropäischen HiWis der SS.
Von Entnazifizierung kann man im Rückblick von heute gar nicht wirklich sprechen.
Und ich meine da nicht Globke etc, sondern das Commitment der breiten Masse.
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hätte man diesen saustall entnazifizieren wollen, hätte man besser sehr viel früher in münchen begonnen.
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Ich empfehle die Lektüre des Buches "Bewährungsfrist für den Terroristen Adolf H." von Otto Gritschneder.
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http://de.wikipedia.org/wiki/Zeitgeschichtliche_Forschungsstelle_Ingolstadt
Ein Gründer war in der Stadt auch Geschichtslehrer, das muss man sich mal vorstellen...
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http://www.bildblog.de/auflage.php
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Zur Meinungsbildung ist das mehr als ausreichend. Und die Kommentare in der FTD haben eh nie viel getaugt.
Insofern war die Sache von Anfang an ein Schuß in den Ofen. Man hätt's wissen können, und einige kluge Köpfe bei G + J (ja, auch die gabs mal...) habens ja auch gewusst und das schon vor 20 Jahren vorausgesagt.
Nur hören wollte man das nicht, denn Leute wie Schulte-Hillen kamen vom Print, und eben nicht aus der Journalistik.
Sowas kommt von sowas, sagt Tante Mila...
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Und so ne Düsseldorfer Prinzessin ist eigentlich ganz gut auszuhalten, wenn der Herr Papa oder Großpapa mit Bodenvasen gut bestückt ist.
Und wenn's dann mal nimmer so gut geht, kann man sich auf jeden Fall in Gstaad und Moritz wunderbar aus dem Weg gehen...
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Nun sind sie selbst dran, die Lästermäuler. Als kleines Rädchen in der Musikszene hält sich mein Mitleid mit diesen Blättern und den meisten Hin- und Abschreibern in Grenzen.
Manche allerdings möchte ich nicht missen. Und wenn auch nur aus Nostalgie.
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Dafür immer mehr Lifestyle-Themen. "Wie kann ich ein glückliches Schwein werden?" Oder "Soll ich morgen zum Shoppen nach Milano oder Mailand fliegen?" Es ist eine Sache, systematisch verarscht zu werden, und eine andere, dafür auch noch wöchentlich 4 Euro her zu geben.
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"Was X falsch macht", "Warum Y irrt", "Was Z jetzt dringend ändern muss", und immer in dem Tonfall.
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dieses Gefühl, ausgelöst durch schweigende Mehrheit oder durch widergeben von auswendig Gelerntem, kenne ich leider tatsächlich. Mich frustiert dabei besonders, dass intellektuelle Fähigkeiten, die die meisten von uns vermittelt bekommen haben und zum individuellen Nutzen auch regelmäßig erfolgreich anwenden können (Job, Hausbau), leider sehr selten auf gesellschaftliche Zusammenhänge angewendet werden.
Wissen und Gewissen hört zu oft dort auf, wo es keine konkrete Aufgabe mit materiellem Nutzen gibt. Trotz allem, lieber Savall, die Hoffnung ist meine Sonne und deshalb hören wir nicht auf zu träumen, diskutieren und zu streiten. Wir sind nicht allein.
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Passt.
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Bei mir war es 1994, mit der ständigen Frage "steht da auch noch etwas gescheites drin?" beim Durchblättern.
Abo abbestellt (es hatte mich nicht mal etwas gekostet, da gesponsort, aber ich hab ihn noch nicht mal auf dem Klo mehr gelesen.)
Die SZ hielt bis 1997 durch.
Danach sah man Journalisten häufiger als Entourage an Gerd Schröders Tisch, und embedded journalists in Nahost.
Das ist m.E. ein allgemeines, der Vernetzung und Automatisierung geschuldetes, aber zeitschriftenintern verschärftes, ignoriertes, verschlepptes Problem, die Kungelei mit den eigentlich zu kontrollierenden Mächtigen hat es nicht besser gemacht.
Das hat (aus meiner Warte) bei Elektronikzeitschriften und Computerzeitungen angefangen, deren technisch geprägte Klientel hat als erste gemerkt, dass man aktuellere Datenblätter und Listings schneller selbst holen kann, als darauf zu warten, dass die Zeitung das für einen macht.
Ganz verschwinden werden Zeitungen nicht, es werden ja auch immer noch Kutschen gebaut - nur nicht mehr so viele und nur noch rein handwerklich.
Diese ganzen hochauflösenden Monitore die im Bereich des Münchner ÖPNV aufgestellt wurden sein ja im Endeffekt auch nichts anderes als fertig vorgewischte Tablett-Wandzeitungen.
Und mit anderen Branchen wird es weitergehen: http://www.faz.net/aktuell/feuilleton/debatten/automatisierungsdividende-fuer-alle-roboter-muessen-unsere-rente-sichern-11754772.html (sorry Don, ich weiß B und BGE)
Ich bin mir sicher dass es auch mich noch zu Erwerbszeiten erwischt, obwohl mein Hauptwerkzeug zwischen den Ohren sitzt.
Es betrifft *nicht nur* die Zeitungslandschaft. Es betrifft über kurz oder lang alle.
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Man bräuchte Leute, die können und wollen. Und zwar auf allen Ebenen. Die sehe ich aber nicht, und schon gar nicht bei den deutschen Bloggern. Journalisten fehlt dazu meistens das Grundwissen, und die Betreuung wäre enorm stressig, weil sie komplett umdenken müssten.
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Und das Online-Angebot ist eine gute Ergänzung zum Inhalt der Hefte. Vor allem aber: was die in den Heften schreiben, ist meistens ziemlich gut. Man traut sich nicht nur, "mal" kritisch zu sein, sondern man ist es einfach und soll der Hersteller doch sehen wie der damit klarkommt.
Wie ich hörte, setzt sich da die Heise Red. gerne auch gegen den Verlag/Vertrieb durch, und wenn einer der Großanzeigenkunden, vor allem im Kreis der Hoster, ein Problem hat, dass wird das durchaus auch mal ausgesessen. Soll X oder Y halt drei Hefte lang keinen Beileger kaufen, der kommt schon wieder. Und kommt auch.
Journalistische Unabhängigkeit bedeutet auch, die finanziellen Mittel dafür zu haben, d.h. unabhängig von dem einen oder den wenigen Anzeigenkunden zu sein. Das wiederum setzt voraus, viele Leser und ein auch sonst thematisch attraktives Werbeumfeld für viele Kunden zu schaffen. Viele Leser gewinnt man durch gute Inhalte, etwa Vergleichstests die klar zwischen Fakt und Meinung trennen und bei denen die Meinung auch die eigene ist.
Das hat sich Heise.de über Jahre hinweig aufgebaut, kommt also nicht über Nacht.
Ich glaube aber, sie werden es so noch eine ganze Weile machen. Für die Gossenblätter in der gleichen Sparte kann ich das nicht sehen.
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Der stärkste Teil des Beitrages. So viele wisch-Witze im Kommentarbereich, die zeigen, wie viele ebenso noch nicht angekommen sind. Wo sind sie hin, die Vordenker? Sicherlich nicht in der FAZ oder in der TAZ.
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Aber davon bräuchte man nicht eine, sondern vielleicht 10 oder 20 und davon sicher die Hälfte so, dass sie mobil vorne dran sind. Da müssten Techniker und Inhaltedenker zusammenkommen und das in voller Breite umsetzen. Statt dessen gibt es eine iphone-App ohne Blogs.
Ich sichere deen Bestand in einem Sektor, der gerade anfängt zu bröckeln. Klar werden dann manche sagen, wo ist da das geschäftsmodell. Aber ich denke, bevor man an ein Geschäftsmodell denkt,muss man erst mal ein Produkt haben. Und da sieht es rabenschwarz aus.
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Und sich diesbezüglich in nicht unwichtiger Position zu sehen.
Götter in rosa.....im Locus.....klammheimliche Freude beim Hinterherwinken kann ich nur schwer verbergen
Ist doch erfrischend zu sehen wie denen evolutionpraktisch so richtig eins übergebraten wird.
Den Locus konnte man ja anfangs noch gutheißen, so als notwendiges Korrektiv zum Speigel, - schade eigentlich.
Gebanntes Warten auf den ultimativen MegaTest "Die 100 schlechtesten Journalisten" in einer der demnächst letzten Ausgaben , - langsam geht denen ja auch das Testpotential aus.
Riehl-Heyse ! (so wie "Glück Auf !") den verbliebenen Aufrechten hier !
Danke für diesen wohltemperierten Blog, Don, - Sie tapferer Rufer in der Wüste.
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Aber es ist nicht das Medium. Die Leute surfen sich am Frühstücktisch nicht durch die Online-Auftritte oder "wischen" in der U-Bahn Spon hin und her.
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Nicht egal ist aber, ob man bezahlte Rechercheure aufbieten kann oder nicht. Das geht im Moment offenbar nur mit Printmedien. Wenn ich mir ansehe wo die Kontrollfunktion der Vierten Gewalt geklappt hat (etwa den Fall Mollath) werde ich auf ein Printmedium gestupst.
Nur diese haben im vorliegenden Fall soviel konstante Aufmerksamkeit erzeugt, dass dann ein Profi sich die Sache mal ansah
http://blog.beck.de/2012/11/14/fall-mollath-was-sind-die-fehler-der-bayerischen-justiz-mit-update-1911
- wo lediglich die politische Wertung fehlt: eine gemeinsame Verabredung einer lokalen ,,Elite" mit dem Ziel, eine Verjährung eigener Verfehlungen zu erzwingen.
Da hat die FR Überragendes geleistet (Odenwaldschule, Hessische Steuerfahnder, Fall Wolski und viele mehr) und jetzt die Süddeutsche, nicht aber die FAZ. Als Vierte Gewalt ist diese meist blaß. Nur bei der Ypsilanti-Kampagne gab es kein Printmedium, der diese dekonstruieren wollte.
Solange es keine funktionierenden alternativen Geschäftsmodelle gibt wird diese Rolle vom Netz höchstens gelegentlich per whistle blowing auszufüllen sein. Schade, dass es noch kein funktionierendes Micro-Payment-System gibt. Ich würde gerne öfters ein wenig Geld zahlen, natürlich ohne Figuren wie PayPal zu füttern.
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stimmt. bierflaschen sieht man jetzt häufiger.
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Ich komme, was meine Gene angeht, teilweise ja nicht aus dem arischen Bereich. Und im Judentum zum Beispiel bekommt man den Rabbi nicht von oben serviert, der Rabbi muss sich dagegen in einem Wettkampf mit anderen durchsetzen. In England gibt es einen Oberrabbiner, der ganz anders ist als viele andere und auch wirklich krachende Ideen hat, in einer ansonsten recht fest gefügten Tradition, und den habe ich mal gefragt, wie er mit seiner Art dorthin gekommen ist, wo er ist. Und er sagte, dass es immer darauf ankommt, dass die Leute zu Beginn etwas zum Lächeln haben, und zum Schluss etwas zum Lachen, damit sich der Kreis schliesst. Immer. Egal wie hart das Thema ist.
Wir müssen aufhören, die Leser zu belehren, wir müssen lernen, dass wir sie als Freunde und Partner behandeln. Zumindest, wenn es um den professionellen Bereich geht. Ich sehe das nicht als Anbiederung an, sondern als Höflichkeit. Das sehen im Beruf viele anders. Ich habe 82.000 Kommentare. Wenn FAZIT Geburtstag feiert, haben sie genau einen Kommentar, in dem sie sich selbst feiern. Wenn ich 3000 Leser habe, und kein einziger schreibt drunter "Tolle Arbeit" oder "Schön dass es Euch gibt" mache ich etwas grundlegend falsch.
Das nennt man dann eben Charme. Oder auch nicht.
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http://de.wikipedia.org/wiki/Der_Dybbuk
Er spielt in der Sphäre der Chassidim und es gibt eine Menge Spaß und eine Menge Grauen darin. Nein kein antisemitisches, sondern Grauen vor der Unausweichlichkeit des Schicksals. Ich bin nun der Meinung, daß man nicht alles mit Causerie betrachten kann. Es gibt solche Charaktere, Fontane, Jane Austen, Tucholsky, vielleicht auch andere. Aber mir geht es dabei wie mit zuviel gegessenem Konfekt. Man will auch mal wieder Schwarzbrot. Letztens hatte ich Karen Duves Märchen-Konfekt. Derzeit bin ich bei den neuen Ausgrabungsberichten aus Kommagene. Schwarzbrot, trocken, belegt mit Daumen und Zeigefinger. Ich würde es nicht missen wollen.
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Bei Walter gibt es auch Kommentare, Dansagungen und Bitten, weiterzumachen. Und er antwortet nicht. Kann man auch machen.Ich halte das nicht für eine gute Idee, aber was weiss ich schon. Es geht aber nach meiner Meinung gar nicht darum, Leser zur verführen oder süchtig zu machen, sondern nur zu zeigen: Ihr seid mein Publikum und ich danke Euch dafür.
Ich weiss nicht, was daran so schwer ist, dass Journalisten das so selten hinbekommen.
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Ich bedanke mich gern bei Ihnen, weil Sie es wertschätzen.
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Dass die FTD dicht macht, ist trotzdem schade. Sie hat einige Themen ziemlich anders beleuchtet. Und jetzt bleiben uns das Handelsblatt und der Wirtschaftsteil der FAZ. Beide mehr oder weniger streng neoliberal ...
Auf der keynesianischen Seite fehlen uns mit FR und FTD zwei wichtige Stimmen. Nicht dass ich deren Einschätzungen immer geteilt habe, aber zu meiner eigenen Meinungsbildung haben die beiden mehrfach wichtige Beiträge geleistet.
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Man darf gespannt sein, ob sich jetzt vielleicht ein paar der 250 Journalisten zusammenrotten und sagen, wir packen das jetzt an und ziehen was durch. Sie haben ja noch drei oder vier Monate Zeit. Webspace kostet nichts, das Publikum täte warten.
Und wenn andere ungewollt Ferengisatire schreiben, ist das für den Hayekismus vermutlich nicht weniger schädlich.
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Danke! Paypal: wir erinnern uns daran, wie sich die Firma verhalten hat im Fall Assange? Die haben Spenden, die für den gezahlt wurden, eigenmächtig nicht weitergeleitet.
Damit ist jeder weitere Gedanke zu so einer Firma verschwendet. Wer nicht seriös ist dem gibt man kein Geld, für 4% schon gar nicht.
(Die Tips, danke nochmals, werde ich ausprobieren)
Das mit der FR finde ich sehr schade. Gerade weil die eben ab und zu wirklich gründlich recherchiert hat, was die FAZ im Vergleich extrem selten tut. Dafür gibt es ,,im Netz", wie der Fall Mollath eben zeigt, zur Zeit noch keine Entsprechung. Für den Alltag unverzichtbar bleiben die NachDenkSeiten, aber die nehmen Einem die Arbeit des stundenlangen Suchens ab, nicht weniger, aber auch nicht mehr.
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Ich ging da immer seltener rauf und inzwischen hab ich die gar nicht mehr in meinen "Lesezeichen". Am Inhalt lag's nicht. Lag's am Layout? An der Fülle der immer gleichen Themen: "Die Welt ist schlecht!" ...oder doch am fehlenden (siehe oben Dons Grundsatzrede:) Charme? ...den sogar der strenge fefe hat. Zudem: Humor.
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Ich kann ja gut Meinungen akzeptieren, die immer nur aus einer Sicht auf Ereignisse schauen. Das hilft bei der Meinungsbildung manchmal eben doch.
Die Nachdenkseiten sind mit dann aber oft doch zu extrem. Vor allem dieses "Immer GENAU wissen, woran es liegt", "Immer ALLES schon vorher gewusst zu haben" und "ALLE anderen Standpunkte komplett zu verdammen" nervt dann auf Dauer doch ...
@gelegentlich
Dann darfst du auch kein Konto und keine Kreditkarte irgendwo haben ... Die sperren auch schonmal komische Sachen ...
Paypal ist die einzige Möglichkeit, halbwegs preiswert Geld weltweit einzuziehen und das programmiertechnisch auch umsetzbar zu machen. Anders gesagt: Jede andere Möglichkeit wäre für Flattr VIEL aufwändiger und Flattr bräuchte VIEL mehr unterschiedliche Lösungen für unterschiedliche Bezahlmöglichkeiten (KK, Konto, ...) und unterschiedliche Länder. So viel man an Paypal rumkritisieren kann, es gibt leider keine andere Alternative ...
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Don Camillo und Peppone könnte man sich als Vorbild nehmen.
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Es gibt im Print einige Autoren, die den Ansatz des Lehrens, des Verbreitens von Wissen in handlichen, unauffälligen Bissen bernutzen. Christopher Stasheff war Lehrer und thematisiert das heimliche Lehren in einigen Roman sogar. Der Arzt Michael Crichton setzte das konzept regelmäßig ein.
Von Ihen und durch Ihre Blogs mit Foren habe ich viele Anstöße erhalten. Danke
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Nachdenkseiten:
Die Kritik finde ich nachvollziehbar. Man muss aber halt Prioritäten setzen. Oft muss man Dinge aushalten, die man nicht ändern kann oder deren Änderung mit extrem viel Mühe verbunden ist. Einwände von gleichem Gewicht, nicht Inhalt, könnte man locker gegen jeden Blog, der existiert, auch finden. Der alte Blog egghat zählt auch dazu. Ich verstehe von Wirtschaft zu wenig und fand ihn zu langweilig, die Querschüsse besser.
Aber die NachDenkSeiten haben ein Angebot, das gleichwertig von Anderen nicht geboten wird. Sie ersparen das mühsame Abklappern einigermaßen kritischer Publikationen jeden Tag. Und da die aus ihrem eigenen Standpunkt keinerlei Hehl machen, ganz im Gegensatz zu fast allen ,,großen" Journalisten, ist es für den Leser viel leichter möglich abzuschätzen wo deren Ideologie als Wahrnehmungsbremse fungieren könnte.
Eines stimmt natürlich: deren Ernsthaftigkeit ist für Viele, nur für Jüngere?, oft eine Spaßbremse. Na und? Dafür taugen die Sachen, welche die Jüngeren schätzen, meist nur dazu eine Sau, ein Thema, ein paar Tage durch das Netz zu prügeln, woraufhin es dann ergebnislos liegen bleibt. Umblättern, neues Thema. Der ausgezeichnete Artikel von Frank Rieger über die Automatisierungsdividende
http://www.faz.net/aktuell/feuilleton/debatten/automatisierungsdividende-fuer-alle-roboter-muessen-unsere-rente-sichern-11754772.html
, der auf den Kernpunkt des Problems zielt (im Gegensatz zu BGE), wurde einmal sozusagen ausgestellt und blieb dann einfach liegen. Da war Niemand, nicht bei der FAZ, nicht der Hausherr, kein @egghat, der solche Dinge weiter thematisiert hätte. Die NachDenkSeiten machen so etwas. Deshalb haben die eine ganz andere Wirkung - und sind nach meiner Meinung unverzichtbar. Charme ist ja nett, aber kein ,,Brot".
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Dabei ist der Professor! Die müssten doch eigentlich erfahren sein darin, Fragenden und Suchenden etwas zu vermitteln. Also, das macht mir echt Sorgen, dass selbst so interessante Leute wie Uwe Walter gar nicht die Chancen begreifen, die im Dialog liegen.
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Ich mein, ich mache das seit vier Jahren, und seitdem hätte sich mal jemand abschauen können, wie das geht. Einer hat das von selbst gelernt, Paul Ingendaay, und der hat es wirklich gut gemacht. Der Rest sah die Priorität vor allem im Verfassen der Beiträge. Da, wo meine Arbeit eigentlich anfängt - nach dem online stellen - haben sie nicht mehr viel gemacht. Das ist legitim und natürlich auch eine Art.
Aber es ist kein bloggen, und man muss auch fragen, was es der Zeitung dann an dieser Stelle bringt. Nach meiner Auffassung sind PIs nicht weiter wichtig, das kann man steuern. Die nach meiner Meinung wichtigsten Kennzahlen sind PIs/Kommentar und Kommentare/Beitrag. Wenn auf 200 PIs ein Kommentar kommt, und regelmässug 20 Kommentare drunter stehen, kann man in einem Umfeld wie der FAZ von einer Community sprechen. Und darunter laufen Blogs nun mal: Flankiernde Massnahme zum Nachrichtenbetrieb für Leserbindung und Erweiterung des Spektrtms für spitze, aber dauerhaft kommende Zielgruppen.
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Mir würde wirklich was fehlen, und ich müsste mich auch enorm zusammennehmen, um nicht auf Kommentare einzusteigen.
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Natürlich gibt's die. Zum Beispiel das nahe liegende: Bargeld schicken; funktioniert natürlich nicht immer & überall, ...aber recht gut, wenn man seine "Kunden" gut bedient und auch gut "erzogen" hat (ich z.B. habe seit 18 Jahren gute Erfahrungen damit, weltweit).
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Wie sollte das bei einem angestellten Redakteur funktionieren? "Wo bleibt der Text für die Printausgabe?" "Geht heute nicht, ich moderiere Kommentare"?
Bei der "Freiheit", unbezahlte Arbeit tun zu dürfen lacht dem Hundt das Herz.
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Aber für mich zählen vor allem die individuellen Freiheiten, die ich bei der FAZ habe, und die thematische Lust an der Provokation, die keine PR je bieten könnte. Ich mag Kommentare. Das ist, wie oben gesagt, das Bravorufen. Und es wäre vielleicht auch etwas schäbig, für die Zuneigung anderer Leute zu kassieren.
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eigentliche dachte ich ja, neven-du mont arbeitet auf die verleger-gez (sowas wie die haushaltsabgabe für notleidende rundfunkanstalten ab kommendem jahr, nochmals fünfzehn glocken/monat, dafür gibts dann täglich eine seriös daherkommernde umverpackung für die reklame und fürs wochendende nocvh was in farben fürs fernsehprogramm).
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Der Gedanke kam mir übrigens beim Blick in mein Bücherbord. Ich hatte eine Biographie eines Schriftstellers in der Hand und dachte: Hat das vielleicht schon damals keinen im Detail interessiert, aber die Leute haben es mehr oder weniger aus Gewohnheit gekauft?
Natürlich ging damals alles viel langsamer und man hatte noch gewisse Ehrfurcht vor studierten Persönlichkeiten oder Literaten. Zudem hat es wahrscheinlich kaum jemand bemerkt, wenn ein Schreiber auf die Gedanken eines Lesers eingegangen wäre. Heutzutage entsteht ja diese Dynamik gerade durch das Lesen und Schreiben quasi in Echtzeit.
Jedenfalls muss man eigentlich sehr weit zurückgehen, um sich das Unverständnis der Verlage im Umgang mit der neuen Lage verständlich zu machen. Früher hielt sich Öffentlichkeit in angenehm kontrollierbaren Grenzen.
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Aber der Konflikt ist schon etwas älter und nichts Neues. Der Historiker hat ein sprechendes Buch, der Archäologe muss die Erde zum Sprechen bringen. Die gegenseitige Verachtung - Staubfresser vs. Bauarbeiter - ist gross.
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wenn ich mich so an meine studienzeit zurückerinnere, kann ich mich nur an wenige vorlesungen erinnern und die seminare waren IMMER auf Interaktion zwischen studierenden und dozent ausgelegt. DAS war für viele Ausländas nen derbes problem. man stelle sich vor ... mit ... dem ... dozenten ... sprechen, womöglich (2 mal tief luft holen) eine ... kritische Frage stellen.
Der konflikt zwischen Bücherwürmern und dreckspatzen ist mir durchaus bekannt ;). der Wurm verweist ja nicht umsonst gerne mal auf die Archäologie als historische "hilfs"wissenschaft ...
nachtrag: das gewählte studienfach halte ich auch für völlig unerheblich wenn es darum geht ein spannendes Edutainment-produkt zu gestalten. Man schaue sich nur mal an wie der Lösch unglaublich abstrakte dinge unter die leute bringt, der yogeshwar kanns auch und mir fallen auch ein paar dozenten ein, die selbst eine Vorlesung mit 500Leuten morgens um 8 irgendwie begeistern konnten.
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(Ich sollte jetzt vielleicht nicht mehr in die Tiefe gehen, aber so ein Historiker ist natürlich sofort eine ganz arme Sau, wenn er keine Schriftquellen mehr hat und nicht mehr mitreden kann. Die Historiker können diesen Krieg nicht mehr gewinnen. Jeder Schnitt, den wir anlegen, geht auch durch die Historikerkehle.)
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Ich habe Chemie und Vermessungswesen studiert und es gab nur zwei Dozenten, die tatsächlich an einem Dialog mit den Studenten interessiert waren, so dass zT. zusätzlich Arbeitsgruppen angeboten wurden, wo genau dieser Dialog stattfinden konnte. Denn in einer Vorlesung in großen Säalen mit 200+ Zuhörern ... da geiht dat nit mit Dialogsen. Und die kleineren Seminare bestanden auch oft genug darin, dass der Dozent schnell seinen Stoff runternudelt hat, weil er lieber an seiner Habitilation oder Doktorarbeit wurschteln wollte.
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habe in meiner unviersitären Karriere div. Institute und Fachbereiche im In und Ausland gesehen. zumindest in meinen Bereichen (sind so grob 4-5) kann ich deutschen Unis da keinen Vorwurf machen.
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Hübsches Bild vom (Grabungs-)Schnitt durch die Historikerkehle. Wenn ich den von Ihnen so lustvoll geführten Kampf zwischen den Disziplinen weiterfechten wollte, würde ich Sie jetzt darauf hinweisen, dass die Archäologen ohne Schriftquellen keine 'Geschichte' im eigentlichen Sinne schreiben können. Aber wir wollen Ihr schönes Wohnzimmer ja nicht in einen Seminarraum umwaltern.
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Das Amüsante ist doch, dass wir auch ohne schriftliche Quellen enorme Wissensgewinne erzielen. An unseren Quellen wurde nicht gezielt herummanipuliert (Eusebius, anyone), wir müssen uns nicht dauernd überlegen, wer was falsch abgeschrieben haben könnte (Debatte um Herodot), und wir sind nicht auf die Überlieferung von Oben angewiesen. Ich achte die Historische Forschung durchaus. Als Hilsmittel, wenn sie da ist. Wenn nicht, ist es aber auch kein Problem. Ich will im Übrigen auch die Streitereien der Althistoriker nicht entwerten, die sind in sich durchaus wichtig. Aber die Dünkel, die einem da mitunte entgegenschlagen, sind schon schwer erträglich (besonders in der Patristik, oder wenn man sich mal einen Spass machen will: Röhrer-Ertl zu St. Emmeram).
Was ist Geschichte im eigentlichen Sinn? Warum sollte ein schriftlicher Verbot von Kleiserluxus mehr bedeuten als der Befund, dass sich die Leute nicht daran gehalten haben?
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jetzt brauchen wir hier nur noch einen geologen und nen geographen, die sich gegenseitig zerfleischen
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zunächst meinen Dank für die Erläuterung. Ich habe übrigens wie Sie Klassische Archäologie im Nebenfach studiert (was war eigentlich Ihr 2. NF? Provinzialrömische Archäologie?) und ebenfalls wie Sie gelbgrüne Gruben ausgegraben, Suchschnitte durch eine Grabung gelegt, Profile gezeichnet etc. etc. Dünkel gegenüber dem Nachbarfach sind mir daher einigermaßen fremd, aber ich kann mir ohne Schwierigkeiten vorstellen, wovon Sie sprechen. (Die Patristiker allerdings würde ich nicht zu den Historikern zählen.)
Natürlich erfahren wir durch die Archäologie etliches, was wir aus den Texten nicht wissen. Dass im frühen 3. Jh. n. Chr. noch einmal ein römisches Heer tief ins freie Germanien vorgedrungen ist, wissen wir nur durch den Sensationsfund am Harzhorn. Deswegen gibt es keine Geschichte ohne Archäologie. Sie allerdings behaupten eine Priorität der Artefakte als Quellen vor den Texten, ja sogar eine (ich würde sagen) Pseudo-Objektivität der gegenständlichen gegenüber den "manipulierten" Schriftquellen. Lieber Don, wenn ich Ihnen jetzt Vorträge über den Unterschied zwischen 'Tendenz' und 'Manipulation' halten würde, würden Sie (und das Publikum) mich zurecht auslachen. Die Artefakte müssen doch genauso interpretiert werden wie die Texte. Natürlich ist Eusebius (wie letztlich jeder Historiker) ein 'tendenziöser' Historiker, den man leiden kann oder auch nicht. Sie hassen ihn wahrscheinlich schon allein deswegen, weil er ein Kleriker ist. Eusebius deutet Geschichte, aber er "manipuliert" keine Quellen. Eusebius ist eigentlich sogar der erste moderne Historiker, denn er dokumentiert im Gegensatz zu allen anderen antiken Historikern seine Quellen ausführlichst. Ja, ich weiß, Sie liegen jetzt röchelnd auf dem Boden.
Sie können keine politische Geschichte Athens schreiben ohne die Ausgrabungen auf der Agora zu berücksichtigen. Sie können aber nur mit den Ausgrabungen auf der Agora und gänzlich ohne Schriftquellen keine oder nur eine äußerst rudimentäre politische Geschichte Athens schreiben.
Achso, noch etwas: "Überlieferung von Oben". Papyrologie? Epigraphik?
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