Manchmal ist es Arbeit

Aber diesmal war es Vergnügen.

Denn ich hasse schiefe historische Vergleiche von Bildungsfernen, Überlegenheitsirrsinn der Auchnixkönner und überhaupt all die klugen, bemüht-witzigen Berater, und Austeilen kann ich auch.

Donnerstag, 29. November 2012, 16:39, von donalphons | |comment

 
Der Anfang von 7....
... ist aber bei W. Moers gklaut.

Brummli.

:)

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Das kenne ich gar nicht.

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Historische Vergleiche
"Nur weil der Matrose im Mittelalter weiß, dass er mit einer Triere keinen Ozean überqueren kann, heißt das nicht automatisch, dass ihm gleichzeitig mit dieser Erkenntnis der Bauplan für eine Karavelle in den Schoß fällt."

Triere = keine Ozeanüberquerung, dafür mit Karavelle und falsches Zeitalter: Das klingt eher nach einem CIV-Spieler (für nicht-Gamer: Computerspielreihe mit 10 Jahre+ Historie), bei dem diese Schiffstypen genau so vorkommen, aber weniger nach Wikipedia.

Wikipedia ist (mit Vorsicht genossen) für viele Wissensgebiete eine ordentliche Datenquelle für den Start (die Qualität der historischen Artikel kann ich allerdings nicht einschätzen, da weiß der Hausherr sicher mehr).

Ansonsten frage ich mich aber wirklich, ob diese Berater nicht doch ab und zu mitbekommen, dass sich die Welt nicht um sie dreht und dass niemand auf sie gewartet hat.

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Das eigentliche Problem ist, dass es eine Reihe recht guter Gedanken gibt, aber kaum sind die im Netz, kommt die immer gleiche Baggage, teilweise auch immer mit den gleichen Gründen daher und tritt das runter, und zwar immer in übergeigten Nebenaspekten. Das ist immer so, egal ob der Beitrag gut oder schlecht war - auch das gibt es. Und man denkt sich immer: Burschen, Ihr macht das nur, weil Ihr genau wisst, so viel kann man gar nicht schreiben, um Eure Pseudoargumente anzugehen. Und da gibt es inzwischen auch so einen Ritus, zu dem Bildungsgschaftlhuberei dazu gehört.

Naja, man schaut sich das eben eine Weile an, und dann knallt man denen halt auch eine rein mit ihrer eigenen Strategie. Ist ja nicht so, dass man das nicht auch kann.

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es scheint aber doch wohl genügend Leute zu geben, die die beauftragen und denen Honorare zahlen?
Von irgendwas müssen die doch leben!

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Mitunter habe ich nicht den Eindruck, aber was weiss ich schon. Ich glaube, Arbeit bei Audi am Band wäre lukrativer.

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das auf jeden Fall!

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Aber in der Hölle Ingolstadt ist kein Platz mehr.

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Lukrativer sicherlich. Aber nicht so vermeindlich "cool"...

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Es gab doch schon Menschen, bevor Zeitungen erfunden wurden. Ich lasse mich gerne korrigieren, aber kamen Zeitungen nicht fast zur gleichen Zeit wie Börsen auf? Als nicht mehr den ganzen Tag lang Bierähnliches getrunken wurde, sondern auch mal Kaffee?

Vielleicht gehen Zeitungen gar nicht wegen des Internets zu Grunde, sondern gemeinsam mit der Wirtschaftsordnung, mit der sie kamen.

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Den ganzen Tag nur Bier? Der Gedanke hat natürlich was bestechendes. Nur das Führen von Maschinen wär dann nicht mehr so günstig
(Obwohl, ich erinnere mich an einen post-Abi-Job in einem Hochregal-Lager, da waren die Staplerfahrer permanent blau und wurden von den Auspackerinnen auch mittels mitgebrachtem Alk in diesem zustand gehalten. Zu groß war offensichtlich die Gefahr, dass die Staplerfahrer bei Unterschreiten des Pegels sich und adere hätten verletzen können...)

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Das ist teilweise auch mein Gefühl, mit dem alten Bürgertum verschwinden auch seine Medien. Ich zum Beispiel könnte mit meinen drei Orten gar keine Zeitung haben. Mit dem G8 haben Schüler keine Zeit mehr dafür. Mit Blogna hat der Student keine Zeit mehr dafür. Wieso sollte sich eine Zeitung verkaufen? Wir bringen unsere Kultur um und schaffen eine iPad-Kultur.

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Ich muß immer daran denken, als Sie schrieben, Sie haben die Pinacoteca Nazionale in Siena für sich alleine gehabt.

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Zum zeitgleichen Sterben gedruckter Zeitungen und des "klassischen" (ohne jetzt diskutieren zu wollen ob es das überhaupt gibt, also einfach mal als Weberschen Idealtypus verstanden) Bürgertums hat Georg Seeßlen vor kurzem in der taz was interessantes geschrieben:
Eine bürgerliche Zeitung war aber immer viel mehr als ein
Medium der Information. Sie war ein magisches Instrument
der Selbstvergewisserung, eine tägliche Station in der Geschichte von Aufklärung und Gegen-Aufklärung, ein Ritualinstrument zur Konstitution von Alltag, Geschlecht und Sitte, ein ästhetisches Objekt zur Repräsentation der Welt. Und dann bestand sie auch noch aus Texten. Eine bürgerliche Zeitung war das Instrument zur Vertextlichung der Welt.
https://www.taz.de/1/archiv/digitaz/artikel/?ressort=me&dig=2012/11/21/a0106

Das ist stellenweise ein bisschen verschwurbelt, enthält aber doch einige Denkanstöße.

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@greenbowlerhat: ist das eine Neuigkeit, dass die Leute in vorindustriellen Zeiten erstaunliche Mengen Gegorenes getrunken haben? Das lag wohl unter anderem an der zweifelhaften Qualität des Wassers. Sehr schön nachzulesen bei Wolfgang Schivelbusch, der sich mit der Geschichte der Genussmittel beschäftigt hat.

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@ilnonno: nun, bezogen auf Heute wäre es neu, jedenfalls wenn man in Deutschland lebt. Aus den Nachbarländern hört man ja Anderes, da ist Alkohol sicher noch viel mehr Teil des Alltags.

@delurker: beim hastigen durchsehen las ich bei Ihnen zunächst "Ritalininstrument". Fand ich zumindest auf Anhieb auch nicht falsch.

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Ja, das ist ein schöner Verleser, ein bisschen geht der Auszug (und auch der ganze Text) ja in diese Richtung.

Das Problem der Zeitungen: Sosehr ich mir ja eine "vierte Gewalt" wünsche, im jetzigen Zustand sind JournalistInnen das doch höchstens im Promillebereich. Jedes Mal wenn ich eine der beiden hier verfügbaren Lokalzeitungen aufschlage denke ich mir "Keine Träne für ihren Untergang!" Eine riesige Lücke tut sich da mit dem Niedergang der Printmedien nicht auf, sondern existiert eigentlich schon lange (man sollte allerdings meiner Meinung nach auch vorsichtig damit sein, das "früher" der Zeitungsmedien zu heroisieren).

Ähnliches gilt im übrigen für den kommenden GEZ-Zwang. Gegen hochwertigen Journalismus der seinen *Bildungsauftrag* ernstnimmt, hätte ich ja nichtmal was einzuwenden. Aber im gegenwärtigen Zustand von ARD+ZDF ist das doch eher eine Zumutung.

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...und diesmal war's auch wieder ein Vergnügen zu lesen.
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Gerade zuvor im TV-Programm gesehen, dass noch einer heute abend im TV das Bloggen erklärt:
--->
ZDF neo, 21:45, Thema diesmal: "Ich blogge, also bin ich. .. "
Was ist wirklich wichtig im Netz? Wie seriös ist Online-Journalismus? Sarah Kuttner spricht mit Roger Willemsen und Blogger-Größe Johnny Häusler. <---
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Dieses ZDF neo sollte man einfach schliessen.

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Was Sie schon wieder für Leute kennen, ich traue mich kaum die zu googlen.


Letztens habe ich erst wieder neues vom Michi gesehen.
Auf Anraten von Julia Seeliger hat Michael Seeheimer ein Video gedreht, wie er am Weltnudeltag Nudeln kocht. Dons Nachruf, dass sich der Michi nur von Nudeln ernährt, hat wohl bleibende Schäden hinterlassen. Zusammenfassend: Das Video hat eigentlich nur gezeigt in was für ekelhaften Verhältnissen dieser Mensch lebt.

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@veil of ignorance

,, Zusammenfassend: Das Video hat eigentlich nur gezeigt in was für ekelhaften Verhältnissen dieser Mensch lebt."

Wer mag schon Snobs. Das Eigenschaftswort dafür steht ja da. Es bezieht sich dort aber fälschlicherweise auf Verhältnisse.

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Wenn eine aufgeräumte Wohnung, sauberes Geschirr, geputztes Besteck und bei so etwas simplen wie Nudeln nicht zu Fertigfraß greifen für Sie versnobt ist, lieber gelegentlich, möchte ich wirklich nicht wissen, in welchen Verhältnissen Sie leben.

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Ich habe einfach andere Standards für den Umgang mit Anderen im öffentlichen Raum, wozu auch Blogs usw. gehören. Was in dessen Privaträumen passiert geht mich nichts an und ich würde das nie kommentieren. Dass er seine Privaträume ohne Zwang öffentlich zeigt ist für mich ein Beleg für seine Geschmacklosigkeit. Die Argumente von ihm finde ich ähnlich dünn.
Aber seine Wohnung oder seine Kleidung würde ich nicht öffentlich kommentieren, nein. Soviel Klasse muss sein.

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@veil,
entweder ist das Video ganz große Satire, oder der Regiseur und Hauptdarsteller eine ganz traurige Gestalt!

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Ich hätte erwartet, dass es andere Nudeln als ein Packerl vom Chinesen sind, mit Wasser aus dem Kocher aufgebrüht. Ich bin ein sehr grosser Fan von Teigwaren, da kann man so viel machen - und dann sowas. Irgendwie bezeichnend.

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Ach, @veil, warum haben Sie davon erzählt, jetzt habe ich mir das angeschaut. Also einen Teil davon. Also ohne Ton. Also in einigen kurzen Sprüngen die Laufzeit entlang. Brrr.

Die Zukunft Deutschlands, sprich Kinder rund um die magische Grenze herum bei der das Alter zweistellig wird, futtern solche Nudeln übrigens bevorzugt direkt aus der Tüte und ganz ohne Wasser. Soviel zu der Frage, inwieweit dieser Nautiker am Puls der Zeit ist.

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Vor gleich entfernten und gleich leckeren Speisen
Verstürben Hungers eher freie Seelen,
Als eine ihren Zähnen vorzuweisen!

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der geruch dieser dinger lässt einem schon die
haare ausfallen

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FOOD PR0N gefällig ?
Disclosure: ich bin kein Berliner Nudel-Hipster.





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Da der Mensch nicht von Nudeln allein lebt, habe ich noch ein Brot gebacken und von meinen eigenen Oliven welche eingelegt!

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Sehr fein, ich trage gleich die Keschten nach.

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Don Ferrando
oder Hauptmann Ferrando? Sind Sie der Erzähler aus Verdis Oper?
Dann ist es verständlich, wenn Sie den italienischen Genüssen so ausgiebig huldigen.

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Mozart, mein lieber Melursus.
Cosi fan tutte. Als ich anfing, bei Don Alphonso zu kommentieren, ist mir nichts besseres eingefallen!

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Viel besser geht es nicht. Und Offizier sind Sie bei Mozart auch.
Ich denke, der Avatar gehört zum Netz. Warum nicht die Freiheit nutzen, in diesem Blog ein Don zu sein. Oder eine schöne junge Dame. Wir wollen unsere Mitleser ja nicht "groomen" und ihnen dann Übles tun.
Den Ferrando Mozarts halte ich nicht für naiv. Von "den" Frauen eine hohe Meinung zu haben, ist eine gute Ausgangsposition für ein glückliches Leben. Fabelwesen können sich nur richtig entfalten, wenn an sie geglaubt wird.

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http://refefe.de/?ts=ae495dec

der dicke aht sich auch gefreut und nochmal nachgelegt

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Mein Politikteil <3

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Dabei bin ich mir sicher, dass der Vergleich mit Marx ein wahres Korn enthält.
Genau das könnte und müsste Journalismus im 21. wieder leisten, mehr denn je: Eine freche, intelligente Kritik der Obrigkeit, die (wie das auch bei Marx der Fall war) dabei vor allem das Sozium der Stützen als Leser haben will. Leute, nicht naiv genug sind, um sich von den Massenmedien informiert zu fühlen.
Aus heutiger Sicht ist schon erstaunlich, wie gering die Auflagenhöhe der kritischen Zeitungen des Vormärz war, deren Namen aber noch heute jedes Schulkind kennt.
Da kommen wir wieder hin.
Wichtigste Regel müsste sein: Kein Blabla und keine Bilder, genau wie bei Fefe.
Und für so was würde man auch zahlen.

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und? hast du dein konkret-abo schon bezahlt?

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Wenn man zu Anfallsleiden neigt, sollte man fefe wegen der aufgedonnerten Optik nur mit Sonnenbrille ansteuern.
Im Gegensatz zu --> Disko.

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Ihr kennt schlimme Sachen.

Was eine kluge Zeitung angeht, bin ich skeptisch, es gibt ja noch nicht mal ein feines Politikbetriebsblog aus Berlin. Man bräuchte ganz besondere Leute, und wenn ich viele davon kennen würde, hätte ich mir längst was überlegt.

Statt dessen gibt es Gewäschseiten wie Carta und European und Projekte wie the Germans. Nun.

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Hab gerade nachgeschaut, Oliver G. bloggt auch noch professionell....

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Konkret ist allzu repetitiv und zu selbstgefällig in der Rolle des Ichhabseuchdochgesagthabens. Und viel zu sehr deutschfixiert, und unterm Strich langweilig.

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Ich meine, ich zahle schon mal was dafür, dass ein Blatt die richtige Meinung hat, aber auch das ist kein tragfähiges Konzept. Auch die hecheln viel zu sehr hinter dem her, was andere schon angesprochen haben.
Und das ist ja das Elend unserer Journalisten: Dass sie ihr eigenes Weltbild aus den Medien beziehen und ihr ganzes Dasein auf Titelseiten und Bildschirme bezogen ist, dass sie die übrige Welt nicht mehr sehen und darum unfähig sind, von sich aus ein Thema zu erkennen und zu recherchieren.
Wenn sie vor der Frage stehen "worüber schreibe ich", dann greifen sie erstmal zu Zeitung, und suchen dort nach einer Anregung. Und bei Konkret ist es nicht anders, leider.

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entschuldige, aber das klingt jetzt für mich nach 'mal schnell aus den fingern gesogen'. ich will konkret-magazin.de nicht verteidigen - wozu auch - aber mir fiel bei den von dir gegebenen stichworten wie frech, intelligent, kritik, marx, vormärz usw. halt kein anderes beispiel ein, wofür du behauptet hast, zahlen zu mögen.

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mir auch nicht, das ist ja das Problem.

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Dein Text ist intellektuell ein wenig kurzatmig: Nur weil sich im Internet kein Geld verdienen lässt, spricht das ja noch nicht für das Überleben der Zeitung. Und nur, weil jemand andere Leute als Trampolin benutzt, ist er noch nicht elitär.

Die Zeitung geht doch gar nicht am Internet zugrunde, wenn sie denn zugrunde gehen sollte (bisher sehe ich nur das Gesundschrumpfen eines Marktes, der jahrelang vom Kobern, also von den abwandernden Loddels aus den Agenturen zehrte). Zeitungen fallen also deshalb, weil sie's verbaselt haben, weil sie selbst die Ventile in der Bilge aufdrehen. Netz und Zeitung wären demnach gar keine Balkenwaage, wo das eine nur steigen kann, wenn das andere sinkt.

Die mangelnde Ertragskraft des Netzes ist daher auch kein Argument gegen dies - das Netz wäre ja keine Zeitung unter ganz neuen Bedingungen, dann wäre es ja keine Metamorphose, sondern bloß ein Re-Design. Das ist ja der Denkfehler all dieser Gurus und Anti-Gurus: Ihre erträumte neue Medienlandschaft sollte möglichst wieder wie die alte sein, vor allem so lukrativ, diesmal mit ihnen an Stelle der Altvorderen. Sie haben Das-Ganz-Neu-Sein eines Medienwandels nicht begriffen. Wäre die Ertragskraft gut kapitalistisch überhaupt ein Argument für Qualität, dann müssten ja auch Drogenhandel, Waffenschiebereien oder ein Festzelt auf dem Oktoberfest höchst sinnvolle Veranstaltungen sein - weil dank Mörderkohle ungeheuer lukrativ.

Kurzum: Ich denke schlicht, dass das Netz einfach nicht 'kapitalisierbar' ist, weil Deutschland dort nicht schon wieder nach dem Superstar suchen mag, sondern es verlangt nach der Augenhöhe, es ist ein Publikumsmarkt oder ein 'Pull-Medium', um mich für Marketing-Leute verständlich auszudrücken. Was allerdings für viele dann wieder ein schwer erträglicher Gedanke ist: Aug in Aug mit dem Pöbel, und so. Das Netz ist schlicht kommunitaristisch - was ganz etwas anderes als 'kommunistisch' ist.

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Der Text klebt an der Geistlosigkeit des Betracheten. Und da ist nicht viel dahinter. Ich hätte ja auch gern eine Debatte kluger Menschen, aber wenn das nicht geht, dann mache ich es eben anders.

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Also, den Kommentaren entnehme ich, dass sich manche schon amüsiert haben, und um mehr geht es mir eigentlich gar nicht. Wenn ich wüsste, wie man als Zeitung als Sieger herauskommt, oder was sich durchsetzen wird, wäre ich ein gemachter Mann. Aber ich weiss davon auch nicht mehr als diese ganzen Nixchecker. Ich habe nur gezeigt, dass ich bloggen kann und gebe ansonsten zu, es auch nicht zu wissen.

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Gut - Entertainment ist auch ein akzeptabler Grund, Texte zu schreiben. Als Historiker weiß ich übrigens in etwa schon, was sich 'on the long run' durchsetzen dürfte. Da aber ein realistisches Szenario derzeit kaum jemandem gefällt, weder den einen noch den anderen, geschweige denn den Dritten, muss ich wohl darauf verzichten, als 'gemachter Mann' zu enden ...

;-)

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Privat denke ich, dass man sich für den letzten Kampf bereit macht und bereit für das Sterben ist. Ohne diese Gelassenheit wird man nicht die Kraft und die Gnadenlosigkeit haben, die man für das Leben brauchen wird. Ein gutes Leben oder ein ehrenhafter Tod. Sonst nichts.

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Don, Sie machen es dem Leser aber auch nicht leicht, die Grenze zwischen Parodie und Ernsthaftigkeit zu erkennen. Wenn Sie zum Beispiel über Stalking reden (ich versuche mir das immer vorzustellen, was nicht so recht gelingt) bin ich mir nie ganz sicher, was davon echte Empörung ist. Hinzu kommt dann noch die Unterscheidung zwischen Kunstfigur und Echtmensch.

Chat Atkins, an der Nichtkapitalisierbarkeit ist sicher was dran, das bedeutet aber nicht, dass das Netz nicht ein Vehikel sein kann, um außerhalb des Netzes zu kapitalisieren. Und das ist es ja, wo die Zeitungen so grandios scheitern während andere (vor allem einige der von Schirrmacher erwähnten Großkonzerne) recht erfolgreich sind. Was die vom Don erwähnten Leute tun ist natürlich genau das umgekehrte (mit Visitenkarten in der Echtwelt rumlaufen um im Netz Geld zu verdienen).

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Das ist es, als was ich es empfinde. Wenn Frank Schirrmacher einen Beitrag über das Internet schreibt, ist vollkommen klar, dass unabhängig vom Inhalt das Gejohle losgeht. Wenn die FAZ was Schlechtes macht, sei es in Politik oder Wirtschaft, wird sein Name verwandt, weil er auf Twitter ist, auch wenn das miteinander überhaupt nichts zu tun hat - wir sind organisatorisch getrennt, die FAZ ist eigentlich mehrere Zeitungen in einer. Aber es wird gepöbelt. Vollkommen distanzlos. Leute laden sich selbst ein und alle kichern, dass sich jemand das traut. Es gibt so eine Natürlichkeit des kollektiven Stalkings bei Twitter, und weil es so kurz ist und laut sein muss, wenn man retweeted werden möchte, stehen da auch Sachen, die man sonst nie sagen würde. Twitter ist das Berlin der Kommunikation.

Ich habe das Kesseltreiben jetzt ein paar mal miterlebt. Michael Seeman hat es gemacht (auch in meine Richtung, da habe ich dann auch zurücgeschlagen), Julia Seeliger hat es zumindest versucht, und aus dem Umkreis von Sixtus, Hüntgen und Jakubetz kommt das dauernd, immer wieder, alle paar Tage. Die arbeiten sich richtig daran ab. Und diesmal hat es mir einfach gereicht, weil eine Freundin von Jakubetz mich auch noch reingezogen hat.

Kann man machen. Aber ich gehöre nun mal nicht zu denen, die so etwas einfach immer wieder und wieder passieren lassen, Ich schlage dann auch mal zurück und habe auch keine Hemmungen, solche Leute direkt anzugehen. Ich kann das genauso durchziehen, ich habe ein Blog und Platz und Zeit und ich kann noch viel über das Vorleben diese Kreise ins Netz pusten. Bei denen ist es wie in der CSU München: es gibt über jeden etwas. München, Düsseldorf und die Deutschschweiz sind voll mit Geschichten.

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@ Don: Es kann trotzdem sein, dass auch Schirrmacher sich irrt, das tut er durchaus an einigen Punkten. So sehe ich das zumindest. Und seine Argumentation ruht auf einigen Ponytricks des Genres, die nicht jeder gleich durchschaut. Nur deshalb kann er am Ende seiner Texte immer mit der guten alten Zeitung im Maul wieder auftauchen. Es lohnt sich, hinter jede seiner Prämissen erst einmal ein Fragezeichen zu setzen. Um diese überhaupt zu erkennen, muss man sie aus einem Konvolut von Zitaten, Referenzen und Querverweisen erst einmal herausschälen.

@ chris: Natürlich sind Verlage erfolgreich. Burda macht z.B. wilde Zuwächse beim Handel mit Tierfutter im Internet. Das alte Verlagsgeschäft ist zunehmend nur noch Beifang, nicht nur ihre Häkelzeitschriften, sondern sogar ihre 'Faktenschleuder', der 'Focus', weil zunehmend unrentierlich, Journalismus wird Teil der Firmengeschichte werden, ansonsten diversifiziert man auf Teufel komm raus. Kapital ist ja vorhanden. Und aus dem Journalisten wird künftig wieder das, was er nach 1848 dem saturierten Bürgertum schon mal war: ein heimatloser Gesell, ein Hungerleider, eine verdächtige Figur, ein Objekt für Policeymaßnahmen, bestenfalls ein Pulcinell. Denn auf dem Tanzboden der Öffentlichkeit werden die Verhältnisse künftig nicht mehr zu ändern sein, schon gar nicht von diesen 'Clerks', diesen Facility Managern der bestehenden Verhältnisse. Deshalb wird sich unsere Haute Volée diese Verachtung auch wieder leisten dürfen.

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Ich werde einem Blogger nicht vorwerfen, dass er die Vorteile eines Blogs im Auge hat, und einem Zeitungsmacher nicht, dass er die Vorteile einer Zeitung herausstellt. Auf der Basis könnte man eigentlich prima reden und macht das in den USA auch, aber in Deutschland sind die Blogger miserabel und werden zudem von einem Berater-. PR-, Bigotten- und Werbergeschmeiss repräsentiert, dass es der Sau graust, und bekommen wenig auf die Reihe. Wenn man schon Artikel der Arag auf einem Blog als Erfolgsgeschichte verkaufen muss, sieht man, wo das geendet hat. Grossmaul Sixtus wäre ohne ZDF am Ende. Gebührenbezahlte Rebellion im Nischensender.

Das sieht auch von Medienhäusern mit Schlagseite nicht wie ein Rettungsboot aus, sondern wie Sixtus. Da bräuchte es bessere Beispiele, aber was die dann leisten, sah man ja bei Jakubetz. Man hat das versucht. Es hat nicht getaugt.

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Chat Atkins, ich habe bewust nicht von den Verlagen, sondern von den Zeitungen gesprochen. Natürlich sind viele der großen Verlage in anderen Bereichen sehr erfolgreich (wenngleich nicht so wie ein Amazon oder ein Apple). Mir ging es hier mehr über die Rolle des Netzes bei wirtschaftlichem Erfolg.

Don, genau das meinte ich, wenn Sie so etwas in einen an sich parodistischen Text einfließen lassen wirkt das in Anbetracht des recht extremen Verhaltens, auf das Sie sich beziehen recht schwach und damit nicht ironisch. Aber die Frage ist natürlich wie man ein Verhalten parodieren kann, was jenseits jeder Parodie ist...

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Das war auch nur ein Warnschuss.

Die feigen Jakubetze und Hüntgens dieser Welt flüchten sich ja schon ins Nichtdirekte.

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Mal praktisch betrachtet:
die Frage, welche Rolle Blogs spielen können, zeigte sich am Fall Mollath.
http://blog.beck.de/2012/11/29/fall-mollath-wie-geht-es-weiter?page=1
Es waren nämlich die Blogs im Zusammenspiel mit engagierten Printmedien (SZ) und Internetmedien (Telepolis), die die kritischen Details immer wieder erinnerten, bevor sie vergessen wurden oder untergingen. Die Möglichkeit, dass das Attest gefälscht war, zum Beispiel. Oder die Tatsache, dass die Hauptzeugin, die Ehefrau, in eigener Sache bei der Bankuntersuchung bis zum letztmöglichen Moment gelogen hat.
Internet und Blogs sind nichts Neues mehr. Logisch, dass diese Werkzeuge jetzt von Leuten genutzt werden, die damit etwas machen wollen. Die Burschen der ersten Stunde, die nur über ,,Das Netz und ich" reden, sind längst abgehängt. Dass sie sich nur noch beschimpfen und zerfleischen können ist klar, weil für sie der Zug längst abgefahren ist. Das Netz ist nicht mehr neu, es ist in Betrieb.
Jetzt geht es darum, dass es frei bleibt, also gegen vendor-lock-in-Modelle, Patenttrolle, Vorratsdatenspeicherung, PostPrivacy usw.

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:)
http://masagn.tumblr.com/post/30591240116/das-wesen-des-leistungsschutzrechts

versenkt, würde ich sagen. :)

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Holzmedien aktuell:
"Die Rheinische Post Mediengruppe flexibilisiert entsprechend der Anforderungen des Marktes die Personaldecke"

So ne PR-Dickmann. Ich wüsste, wo ich damit anfange.

http://www.journalist.de/aktuelles/meldungen/die-rheinische-post-muss-sparen.html

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