Das Jahr fängt gut an
Ich kann darüber nur lächeln, denn ich werde auch noch hier sein, wenn andere längst wieder Pflichten des Alltags erfüllen. Es wird hier auch wieder uneng; momentan sind noch alle Hotels ausgebucht, aber das ändert sich Mitte des Monats, und unter der Woche ist der See wie das Internet, eine grosse, freie Fläche, die den eigenen Gedanken gehört, weit und für alle da, die sich an den Rand setzen und schauen. Ich werde weiterhin versuchen, meine Cafeperspektive zu behalten, andere gehen vielleicht auch in eine Kaschemme oder lügen sich was vor, sie würden jetzt mit fünf Sternen bloggen. 2012 war mal wieder ein Jahr der scheiternden Buchprojekte - "gehört zu den meistgelesenen Blogs in Deutschland", verkauft aber nur ein paar hundert Bücher inclusive Belegexemplare - dieses Jahr werden sie sicher bald wieder tröten, wenn andere irrelevante Spammer sie sie verlinken und das Nichts herausheben. Denn nichts ist ihnen zu peinlich.
Und es wird voller werden, denn wie König Johann ohne echtes Land merkte, wurde es mit der Blogwerbeagentur nichts und mit dem Blognetzwerk auch nichts und für Twittern zahlt einem keiner was und das Buch lief nicht und der Verlag wollte auch nicht noch viel mehr zahlen und bei den anderen sieht es auch mau aus und was soll man da machen - ach so, man könnte ja mal wieder bloggen. König Johann ohne Land hat das für ein Buch aufgegeben und nicht mehr eine Band entdeckt, die was von Sonnenlischt singt, und nebenan hat Stefanuns der Nickelige auch nicht gerade den absoluten Traumhafen angelaufen, was man so hört. Aber sie sind nicht doof und sehen ja, was sich so tut im Netz. da sind zum Beispiel all die vom Stamme Kackbratz, die verstehen, wie man mit ungelesenen Blogs den Autoherstellern freies Fressen, freie Reisen und freie Testfahrzeuge abluchst, wenn man sich nur zweimal im Monat reihum verlinkt. Da geht also doch was im Netz mit diesen Blogs.
Also stellte sich König Johann ohne echtes Land hin und sprach zurückkehrend zu den ehemaligen Unterthanen: Facebook Schtonk! Twitter Schtonk! Google Plus Schtonk! Ich will wieder herrschen im Netz vom Sonnenuntergang bis zum Werbewirtschaftsaufgang und Ihr sollt mich auch wieder anjubeln, wenn ich alle zwei, drei Tage wieder Weisheiten von mir in meiner Huld gebe. Ich werde zur Politik sprechen und Ihr werdet das verlinken und dann klappt das sicher auch wieder mit dem Influenzen im Netz, und dann werden auch wieder die Medien vor mir rutschen und sagen: Der Johann ohne echtes Land, der ist echt der King. Das muss man lesen, dann weiss man, was bei den Blogs sein wird. Und vielleicht gibt es auch wieder eine Band, die es bis zu Raab schafft! So also sprach Johann, und die Hofschranzen, die sich schon etwas gelangweilt hatten, jubelten gleich mal nordkoreanisch präventiv. Vielleicht würde der SPON ja auf einen Beitrag des Königs linken, der auf sie linken würde.
Und der Stefanus der Nickelige grub gleich mal einen mann jenseits der Meere aus, der vom Gold seiner Unterthanen überschüttet ward, und schon begann man bei Twitter und in den Kommentaren zu überlegen, ob das nicht vielleicht doch... gut, das mit Adnation/Adical, das war nicht der Hort der Nibeldummen... aber wenn es der Werbung schon zu blöd war, vielleicht sind ja die Leser bereit... wenn die Welt die Nazis an die Paywall stellt, vielleicht lassen sich ja andere im Flattrbergwerk zum Frohnen gewinnen... So also dachte man und bestätigte sich und darob werden wir also 2013 nach den 12er Versuchen mit Büchern wieder Drängelei in den Blogs sehen. Der eine wird die Leser anhauen, der andere sich von der Industrie schmieren lassen, und bei den Medien werden sie auch vorstellig werden. Weil es ja geht, weil andere es können und sie können es auch. Und nichts ist so machhaltig wie die menschliche Dummheit.
Der Sonnenuntergang im Cafe am See war spektakulär, silber, gold, blau, und draussen vor dem Fenster sassen acht junge Männer und starrten alle auf ihre Mobiltelefone. Eine Stunde lang. Nicht auf die Natur, den See oder ihre Freunde. Auf ihre Telefone. Vielleicht ist das auch ein Geschäftsmodell, ich weiss es nicht, aber ich hoffe doch sehr, dass meine Leser wissen, wann es Zeit für eine Plauderei ist, und wann man auf die grossen Dinge achten sollte. Dauerhaftigkeit und Verhältnismässigkeit. Kommen und Gehen, eine gewisse Demut vor den Menschen und die Bereitschaft, etwas zu geben, das, so nehme ich an, kann eine gute Sache sein. Johann ohne echtes Land und Stefan der Nickelige reden nicht darüber, dass andere ihre 10.000 Follower um Hilfe beim Umzug fragen - und kein einziger kommt. Mir gibt das sehr zu denken. Denn ich würde mich schlecht fühlen, käme ich nicht.
Ich bin froh, das nicht ausprobieren zu müssen. Ich möchte autark sein und bleiben, ich möchte das hier nur im Bewusstsein tun, jederzeit aufhören zu können. Alles ist offen und unsicher und ist es immer gewesen; ich mag es, und es ist gut zu mir, auch wenn es so Phasen gibt... das gehört auch dazu. Man muss es aus sich heraus können. Nicht für die Politik oder den Müll aus dem Netz oder auf Vorgabe einer Firma oder beim Lutschen an den Fehlerquellen der Medien. Es muss so leer sein wie der See an einem Wintertag, und sein mit Geschichten füllen. Es muss von Menschen für das Netz sein, und nicht aus dem Netz für das Netz. Man muss erzählen können. Die Grossen heissen Kid37 und Patschbella, Mek und Mareiki. Und solange s sie gibt, werden sich manche immer noch Könige nennen.
Ich nenne sie mitunter Pinscher, aber nicht an Tagen, die so schön sind; da denke ich an ganz andere Dinge.
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Aber wenn ich so Torte kaufe, gehe ich in Tegernsee immer nur zum Lengmüller.
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Inzwischen haben sie leider auch das Café modernisiert!
Sic transit gloria mundi!
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Wenn die alte hessische Bauernregel auch in Nordtirol Gültigkeit hat, werden wir uns bestimmt auch nochmal auf zünftige Rodelbilder freuen dürfen.
P.S. "Seehaus..." in Rottach...?
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Aber das geht auch nur wenn man schon die Follower sortiert hat und all die Werbetreibenden gar nicht annahm. Nun also zurück zum Blog. Zu den Wurzeln. Aber da haben sich die Dinge geändert. Natürlich gibt es doch die Blogs die aus dem eigenen Leben und Erleben erzählen können. Aber sie sind deutlich weniger geworden.
All die geplanten Zusammenarbeiten zwischen den politischen Blogs, sie kamen nicht zustande weil eben jeder König sein will in seinem Reich und sei das Reich auch noch so klein.
Und die anderen. Natürlich nehmen sie Geld, fahren Auto und werben ungeniert für den größten Schwachsinn. Sie würden ja auch glatt in der FAZ schreiben. Warum auch nicht. Sie wollen etwas verkaufen und haben keine Ware. Da muss man nehmen was man kriegt.
Nein, mit Blogs ist auch kein Geld zu verdienen. Wirklich nicht. Im Gegenteil das Prozessrisiko wird immer größer.
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He? Ich denke dabei grade an Thomas Strobl und "Weissgarnix", von dessen Erstausgaben ohne sein peinliches PRollen im Blog, die meisten ihr Dasein wohl als Einwickelpapier für Heringe beendet hätten.
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Zur Peinlichkeit, dass wie bei Strobl sogar noch ein Schirrmacher freiwillig den Karren mit den Auflagen vor die Buchläden gezogen hatte, den Lacher mit dem FAZ - Steinbrück - Strobl & Co - Interview, wobei Strobl die Zähne fast nur zum Wassertrinken auseinanderbekommen hatte, oder gar über die auffallend kurze und abrupt beendete 2. Karriere als FAZ-Blogger, habe ich doch garnichts zu gemeint.
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Witzig ist aber, dass sich beim N. ausweislich der Kommentarzahl anscheinend kaum jemand für diese bahnbrechende Idee zu interessieren scheint und er darüber hinaus dort sogar nochmal seinen Unsinn mit Altmaier aufs Brot geschmiert bekommt. Internet-Messias geht wohl anders.
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Tendenziell würde ich sagen: Wenn sich die Werbeindustrie nicht für Dich begeistern kann, lass es bleiben.
Das Elend bei denen ist ja auch, dass sie nicht einfach so zumGeschichtenschreiben für Firmen rüberwechseln können, wie das ganze Autogeschmeiss.
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In der Stadt wird man inzwischen auf der Straße von Leuten überrannt, die in ihr Handy glotzen statt auf den Gehweg.
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wenn man die bußgeldmäßige Ahndung des Handytelefonanierens hinterm Steuer privatisieren würde, könnte ich in der Anfahrstraße des fußläufig 500 Meter entfernten Gymnasiums, von den Mittags dort anrollenden und ihre Sprößlinge abholenden Müttern und Vätern, täglich binnen 30 Minuten einen Tausender machen.
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Zum Glück sind die hier so selten, dass es negativ auffällt und man sich hinter dem Glas über die Primaten davor amüsiert.
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5 km zu Fuß zur Schule. Durch den Schnee. Barfuß und die kleine Schwester auf den Schultern ...
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Bei uns war das dann die Suppe für die Gäste.
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Einzige Ausnahme war Eisregen. Da geht dann wirklich nichts mehr.
So lange ist das übrigens nun auch nicht her.
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Ich freu mich schon drauf wenn ich alt bin, mein Schulweg ging nämlich TATSÄCHLICH bergauf. In beide Richtungen.
Fussballgespielt bei -15° hab ich nie, hatte aber Kumpels, die Winters den Basketballfreiplatz geräumt haben. Die spielen jetzt aber auch 1. Bundesliga...
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