Schlechte Zeiten für alte Bolschewiken

Man muss nur mal bei Twitter nachlesen, was vor allem aus Berlin über diesen Beitrag hier gesagt wird, um zu verstehen, warum die Piraten auch weiterhin auf dem Weg zur stalinistischen Kaderpartei bleiben werden. Man könnte diese Morlangs, Peters, Urbachs, Belzs und ähnliche gar nicht besser erfinden, und ich habe wenig Zweifel, dass sie - einfach, weil es bei den Piraten inzwischen menschlich extrem unangenehm ist - auch weiterhin den Fortgang der Geschichte dominieren. Da bleib für andere kein Freiraum mehr. Diese Leute haben keine Angst, der Abgeordnete hat eine Beziehung Mitarbeiterin, die vom Staat bezahlt wird und das gilt denen als in Ordnung, weil es ja transparent ist, und daher muss man auch keine Konsequenzen ziehen - man steht ja auf der richtigen Seite. Es sagt auch kaum jemand was dageen, weil Die Frau, ihr sie beschäftigender Freund im AGH und dessen Freunde der verbale Schlägertrupp der Partei sind. So läuft das. Sie nennen es "das Betriebssystem des Landes ändern" und "Themen statt Köpfe".

Seit einem dreiviertel Jahr bestimmt vor allem dieser Flügel von Lauer bis Ratte Frederic, wie die Piraten in der Öffentlichkeit ankommen, und inzwischen sind sie nur noch vor der FDP, weil die auf 2% ist. Es wird, und eigentlich muss man darüber froh sein, keine Partei mit der Agenda für selbstverwirklichende Berliner Trittbrettfahrer vom linken Rand geben, die bundesweit über 5% kommt. Dass sich führende Berliner Piraten sich jetzt echauffieren, wenn der dortige Finanzsenator die Hoffnung ausdrückt, Berlin könnte bald weniger Geld aus dem Bundesfinanzausgleich brauchen, sagt vieles über diese Leute, und ihre Vorstellungen, wie man das mit dem Geld am besten macht.

Den anderen Piraten (also denen, die mal liberale Bürgerrechtspartei sein wollten) würde ich raten, das System zu rebooten und dann mit einem Virenscanner und Malwarekiller zu arbeiten.

Mittwoch, 9. Januar 2013, 22:03, von donalphons | |comment

 
"also denen, die mal liberale Bürgerrechtspartei sein wollten" da fühle ich mich angesprochen, wenn auch nie formal Pirat.

Leider ist es so, dass Betriebssysteme nicht mehr funktionieren, wenn man erst einmal Virenscanner benötigt. Dann kann man nur umsteigen. Nur auf was? Eine sozialliberale Partei muss ich wohl selber gründen ...

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Mir bekannte Piraten haben durchaus begriffen, dass der Weg ins Parlament gesät ist mit Trittbrettfahrern aller Art, deren einziges Ziel nicht die Umsetzung politischer Ziele, sondern das Sichdurchfressen an den Fleischtöpfen der Macht ist.

Manche spielen mit dem Gedanken zu den Grünen zu wechseln, wo man diese Geburtsschmerzen scheinbar hinter sich gebracht hat. Andere wollen ihre politische Arbeit nicht mehr im Rahmen einer wie auch immer gearteten parlamentarischen Partei weiterführen, sondern "basis-demokratisch" beim CCC, in Initiativen und anderen Formen ausser-parlamentarischer Politikarbeit. Es gibt aber auch immer noch Piraten, die diese Partei noch nicht aufgegeben haben, die den langen Weg gehen wollen, bis man dort ist, wo die Grünen heute sind. Stark verändert gegenüber den Anfängen, aber endlich politisch schlagkräftig genug.

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Man wird das Problem Berlin nicht lösen können. Da wird es immer genug Rohrkrepierer geben. Und bei den Grünen war der Berliner Tionfall einfach nicht so dominant bzw. er konnte sich nicht so durchsetzen wie jetzt, da alle bei Twitter sind und das Bild prägen.

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aber wenn die Liebe nun mal da hinfiel?

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Dann wäre ich demütig, würde versuchen, um Verständnis zu werben, nicht andere anpampen lassen von meinen Freunden und auch nicht in der Öffentlichkeit die nächsten Skanadale verantworten, um mich dann für den Bundestag aufstellen zu lassen.

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Die Gründungsphase der Partei der Grünen vollzog sich Ende der 1970er Jahre zunächst in unabhängigen Gruppierungen, bevor 1980 der Bundesverband gegründet wurde. In West-Berlin wurde 1978 die Alternative Liste gegründet. Dass die AL auf Bundesebene nicht die Durchschlagskraft bei den Grünen entwickelte, lag eben auch an der Mauerstadt und dem Berlinstatus. Die Westsektoren waren formal kein konstitutiver Teil der Bundesrepublik. Westberliner konnten weder an den Bundestags- noch an den Europaparlamentswahlen teilnehmen. Die Berliner Abgeordneten im Bundestag hatten lediglich beratendes Stimmrecht und wurden vom Angeordnetenhaus bestimmt.

Das würde sich so mancher wieder wünschen.... Es gibt ja Vorschläge, aus Berlin sowas wie ein Washington DC zu machen:

- Washington untersteht direkt dem Kongress der Vereinigten Staaten, der die endgültige Entscheidungsgewalt hat.
- Der Distrikt wählt einen Delegierten für das Repräsentantenhaus, der zwar in Ausschüssen mitstimmen darf, aber nicht bei allgemeinen Abstimmungen. Im Senat hat der Distrikt keinerlei Vertretung.

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... und in Berlin DC stünde aber auf den Auto-Kennzeichen:

"REPRESENTATION WITHOUT TAXATION"

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Twitter Beiträge
Kann jemand mal für einen digital eingeschränkte die Twitterbeiträge zum Post von Aleks Lessmann verlinken?

Ach ja, ein politischer Arm des CCC - das wäre wirklich wählbar.

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Am Wochenende ist Aufstellungsversammlung in Sachsen, Hashtag #BlaSN. Ich habe inzwischen das ungute Gefühl, dass sich Klaus Peukert durchsetzen könnte. Als potenzieller Wähler wäre das dann mein persönliches Ende was diese Partei anbelangt.

Andererseits wäre es auch symptomatisch für diese politische Bewegung: Wenn sich Leute durchsetzen, die sich vor allem durch unflätige Wortwahl, rhetorisches Nachtreten, ständigem Sticheln gegen unliebsame Parteikollegen und keinerlei konstruktiver Parteiarbeit auszeichnen, dann wünsche ich noch viel Spaß beim Untergehen, liebe Piraten!

Diese Peukerts, Urbachs, Dornheims oder Schramms sind das personifizierte Dilemma dieser ehemaligen liberalen Bürgerrechtspartei.

Mein vorsichtiger Optimismus nach dem Rücktritt der "Schramm-Frau" hat sich inzwischen wieder gelegt.

Schade, denn wir bräuchten wirklich dringend einen "parteipolitischen Arm" des CCCs. Die Piraten haben hier leider viel verbrannte Erde hinterlassen. Oh, ganz böser Nazi-Ausruck, das gibt bestimmt gleich wieder den vollen Angriff unserer hyperkorrekten Piraten-Sprachpolizei...

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Momentan bashen genau diese Leute Frank Rieger, weil er "Gutmensch" gesagt hat. Und ich denke, Schramm war wirklich nur ein Drittel der Miete, der Peukert ist der gleiche Griff ins Klo gewesen.

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Seh' ich genauso. Das mit Frank Rieger hab' ich auch gerade nachgelesen. Ich frage mich inzwischen, was dieser Peukert eigentlich glaubt, wer er ist...

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"BlaSN"? Naja, die Partei ist sechs Jahre alt, in der Phase findet man das vermutlich irre witzig...

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Wo (URL?) wird Frank Rieger denn gebasht?

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Danke! Das sind doch keine Politikbetriebsunfälle. Weder wird klar wo und in welchem Kontext Rieger dieses Wort ,,Gutmensch" benutzt hat noch was man ihm eigentlich will. Gutmensch pejorativ gemeint kenne ich eher von PI-Fans; aber mit denen hat Frank Rieger gewiß nichts am Hut. Das wird sich auch durch schrilles Keifen nicht ändern.
Mir fällt da eher auf, wie leicht das Netz doch das Hochstapeln gemacht hat. Aus einer unscheinbaren Figur, die zurecht Niemand kennt, und die mit einem Laptop im Cafe oder in irgendeiner Wohnung sitzt, wird mit ein paar Tastatureindrücken ein Eventoid. Das Einzige, was hängen bleibt, sind einsame Menschen die um Aufmerksamkeit bemüht sind. Mir gebet nix!

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Zwei von denen sitzen in einem Parlament, und da haben sie nach meiner Meinung wenig verloren, und werden hoffentlich wie der Schill wieder verschwinden.

Die Dame hat versucht. den Piraten einen frauenfeindlichen Drall zu geben und ist dann wieder, beweint von anderen Kegelkluberinnen, unter dem üblichen Protest wegen Unterdrückung wieder ausgetreten.

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Jedenfalls sieht es so aus, als würden die Berliner Stalinfreunde kräftig am Tischtuch zwischen ihnen und dem CCC schneiden.

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naja die haben twitter die anderen fefe. mal schauen wer mehr wind machen kann ;)

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Der hier hat mir aber gut gefallen:
https://twitter.com/Dave_Kay/status/288812726170550272

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Eigentlich sind das ganz normale Kinderkrankheiten bei Parteien, die erst kürzlich das Licht der Welt erblickt haben. Wenn man sich die Geschichte der Grünen oder die Geschichte der Linken im Westen anschaut, dann war es immer so, dass radikal Linke versucht haben, sich "an die Spitze der Bewegung" zu setzen. Das gehört mit zu ihren revolutionären Theorien. Zur Radikalität und ihren sprachlichen Techniken habe ich einen interessanten Blogbeitrag gefunden:
www.security-informatics.de/blog/?p=1110
Passt zu 100% auf das, was nach dem 29C3, dem Radikalenartikel und der "Gutmenschen"-Äußerung von Frank Rieger auf Twitter passiert.

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Der SDS wurde anno "68" auch von der "Subversiven Aktion" gezielt unterwandert und zu einer revolutionären Gruppe radikalisiert. Sowas kann ja schon funktionieren. Aber ich glaube, das Thema Netzpolitik reicht noch nicht aus, um genug Menschen zu mobilisieren. Zumindest nicht in Deutschland. Blogbeitrag: sehr amüsant!

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Bei ACTA war die Mobilisierung aber schon sehr bemerkenswert. Und wenn SPON so wie heute schon mit Überwachungsthemen mit USA-Bezug aufmacht, dann ist das durchaus anschlussfähig für eine radikale Agenda.

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Das waren aber durchaus nicht die Gender-Kämpfer und Awareness-Beauftragten. Ich würde eher vermuten: im Gegenteil! Keine nicht mehr beschlußfähigen Ich-AGs wie diejenigen, die hier zitiert wurden.

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Irgendwie verwechsle ich ja immer #tarte und #tanzun. Welcher war jetzt der mit dem ausgeprägteren Affenkopf im Profilbild?

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Nur im Profilbild?

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;-)
Schwer zu sagen, ich habe beide noch nicht live gesehen.

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Beeindruckender Link.

Allgemein finde ich dass viele 'Gleichsteller', 'Antidiskriminierer', und andere 'Aware' sich sehr auf die Macht der Sprache verlassen. Das ist wohl eine ihrer Kernideen, dass Menschen sich bei jedem Satz ueberlegen sollen, wem sie dabei vielleicht auf die Fuesse treten. Dann werden Hierarchien aufgestellt, welche Gruppen besonders schuetzenswert sind und welche sich aufgrund ihrer Privilegien 'Kritik' gefallen lassen muessen.

Gibt es nicht in jeder sozialen Situation Tabuthemen, Ruecksichtnahmen und ritualisiertes Gelaester ueber ausgewaehlte Dritte?

Letztlich wird die Taetigkeit des Kommunizierens moralisch aufgeladen und zum Wohle des groesseren Ganzen eingeschraenkt. Was das Wohl des Ganzen ist und wer welchen Schutz bedarf, ist Ansichtssache und damit (auch) eine Machtfrage.

Sich in die moralische pole position zu bringen um Gruppeninteressen zu verfolgen ist keine Erfindung von Feministinnen, sondern das Handwerkszeug jeder effizienten Lobbyorganisation von Tierschutz bis Atomkraft.

Wenn allerdings im Kampf der Interessen Neusprech und Verbrechdenk ueberhandnehmen wird die Willensbildung zum Nullsummenspiel und freie Geister suchen sich gruenere Weiden.

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Aber junge Bolschewiezinnen?

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Nach dem Sargnageln bei den Piraten geht es weiter zum Sargnageln am Feminismus.

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Sargnageln am Feminismus
dafuer drueck ich doch glatt den "gefaellt-mir-button"!

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Ach, mit Politik hat das Alles doch nichts zu tun. Weder mit links, Bolschewiken pi pa po. Da ist einfach eine Horde Sektenmenschen, die so denken und reden wie Sektenmenschen, und die ,,Begriffe", um die sich Gegeifere sammelt, dürften recht austauschbar sein.
Auch wer im Parlament sitzt hat ein Recht auf ein Blackout - solange er kein Programm draus macht. Nichtbeachtung ist angezeigt.
Seit dieser Klage gegen den Finanzminister von NRW und der öffentlichen Erklärung von Schlömer, er würde eine Koalition mit den Grünen und der FDP für wünschenswert halten, interessieren die Piraten mich eigentlich nicht mehr. Was die Berliner Piraten inhaltlich machen weiß ich gar nicht; wir reden ja nur über die Berliner Kanalratten.

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Als sich die Grünen zusammenrauften, gab es Twitter noch nicht.
Wüsste nicht, welche Infrastruktur besser geeignet wäre, die Leute von allen sinnvollen Tätigkeiten abzuhalten und zum destruktiven Dauerklatsch zu verleiten.
Als ob nicht schon das Internet allein schlimm genug wäre.

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Tja, mit Twitter hätten die sogenannten Realos im Verbund mit den MSM die Fundis noch schneller hinaus intrigieren können. Wobei Letztere wohl die integren, aber auch die politikunfähigen Leute waren: wer wählt denn auf die Dauer Menschen in Parlamente, die dort nichts erreichen, sondern nur ,,entlarven" wollen?
Heute hat das bei den Gendertröten aber einen weiteren Aspekt:
wer sich das hier http://birgit-rydlewski.de/2012/12/31/rueckblick-29c3/
mal kritisch durchliest wird sehen, dass es beim Kongress letztlich um eine Art präventiver Arbeitsbeschaffungsmaßnahme ging. Man schlägt dem Veranstalter sich selbst vor. Der will nicht. Also sorgt man selber mit Hilfe kooptierter Vuvuzelas für den vermeintlichen (der wurde ja nur behauptet) Eklat und sagt dann: siehste, hättest Du uns genommen wäre das nicht passiert. Diese etwas schmierige Haltung durchzieht die Stellungnahmen von Rydlewski wie ein roter Faden. Und die ganze öffentliche Kurzzeitpräsenz dieser Frau Schramm war überhaupt nichts anderes.
Da man im Internet aber nicht so einfach sehen kann welches reale Fundament eine schrille Stimme wirklich hat gelingt diese Hochstapelei - zu oft.

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@gelegentlich: Sie meinen, das ist mentalitätsmäßig sowas wie ein "Die Familie macht Dir ein Angebot, dass Du nicht ablehnen kannst, un isse alles so gefärlich heute, weisse", nur ohne Tote?

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Genauso. Mentalitäts- und gewerbemäßig. Das sind ja Kleingewerbetreibende in eigener Sache. Oder anders: fortschrittliche Visionen, die zu konkreter, wirtschaftlich sich selbst tragender Ausgestaltung drängen. Allein die erforderliche fachsprachliche Dichte erzwingt das Hinzuziehen hochqualifizierter Mediatoren. Frau Rydlewski könnte solch eine sein. Die Dame namens ,,lotterleben" und ihre Freunde betonen täglich die Notwendigkeit solch einer Kooperation.
Noch anders: wenn man auf seinem Kongress solch einen Sch... nicht will muss man eben professionelle Hilfe in Anspruch nehmen.

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mediatoren? ich dachte da eher so an schlägertrupps, oder "hier ist dein schild" brigaden. so rote karten spiele kann man ja auch mal umdrehen.

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Was die Gendertröten twittern.
Warum bitte schön, verfolgt das einer mit?
Kommt nix im Fernsehen?

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der hausherr lebt seinen masochismus aus ... ;)
ohne dieses blog wäre der fembummsflauschfoo in seiner ganzen herrlichkeit voll an mir vorrübergezogen bis zum 29c3. außerhalb von twiddä bekommen die ja gott sei dank kaum ein forum. selbst die beschrammte hat sich ja in ihren interviews lammfromm gegeben (klar bissi postpriv bissi fem und so ganz feinli).

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Bin ich hier beim Kinderfunk?
@rollproll: Was zum Teufel ist "fembummsflauschfoo"? Und "bissi"? Und "feinli"? Sind Sie Redakteur bei den Teletubbies?

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@hansmeier555, @rollproll: Ignorieren ist ein legitimes Mittel. Geht leider nur genau so lange gut, bis diese Leute im realen Leben auf Veranstaltungen auftauchen und dort massiv das zwischenmenschliche Zusammenleben stören.

Bestes Beispiel war der 29c3. Extrem wichtiges Thema, hervorragende Keynote von Jake Appelbaum und die Erwartungshaltung, das Thema "Kampf gegen die staatliche Überwachung" würde während und in der Nachlese zum Kongress prominent diskutiert werden. Und was ist dank dieser extremen Femi-Ideologen passiert? Die Thematisierung einer fortschreitenden überwachten Gesellschaft ist komplett untergegangen und ein ideologisches um-sich-selbst-Kreisen hat eingesetzt.

Wie gesagt: Ignorieren ist nur bedingt eine Option. Der CCC allerdings hätte als e.V. theoretisch bessere Möglichkeiten, diese Leute vor die Tür zu setzen, als die Piratenpartei, der das Parteiengesetz hohe Hürden für den Parteiausschluss gesetzt hat. Dort haben die besagten Leute ja schon genug Schaden angerichtet.

Am traurigsten ist wohl der Umstand, dass Gleichberechtigung und eine moderate, pragmatische Vorgehensweise zum Erreichen dieses Ziels durchaus im Interesse einer modernen Gesellschaft liegen. Aber durch diesen Fundamentalismus wird das eben ad absurdum geführt.

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@rollproll
Nehmen Sie einen guten Flausch von mir.
Flausch ist ein schönes Konzept, obwohl für westdeutsche Männer oder gar Engländer eigentlich undenkbar.
Einen Mann umarmen? Einen Freund ja. Einen Parteifreund so trösten?
Ich habe manchmal auf Frauen geblickt, die sich einfach in den Arm nehmen und streicheln.. Selbst gehe ich rasch ein Fußbreit zurück, wenn sich ein Mann auf weniger als achtig cm nähert.
Also ohne Anfassen, rollproll, etwas Flausch. Ich mag Ihre Beiträge gerne lesen.
Time for baery bye bye Tinky winky, sloth baer, Lala, Po bye bye

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Faust aufs Auge
Und dann fliegt einem im Vorbeiklicken ein aktueller Beitrag auf Telepolis zu, der als Ergänzung besser gar nicht hätte passen können: http://www.heise.de/tp/artikel/38/38336/1.html

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liebes frl schrottsäge,
ich hatte das Volo in der dortigen Redaktion schon fast verdrängt und natürlich schon lange aus dem CV getilgt, aber wie man sieht kommt man wohl nicht raus aus seiner haut.

ganz vlt bin ich aber so kopflos wie der chefkoch hier unterleibslos ist und wo man scho keine frauen mehr vergewohltätigen darf (hat mir mama verboten), kann mans zumindest mit der sprache noch toll treiben.

@mel. ...verbalflausch wird durchaus angenommen ;) brotip: durch klare körpersprache (ausgestellte schultern, geballte fäuste, ausfallschritt, zuckendes augenlied) singalisiert man flauschwilligen mitmännchen gleich, dass der einzige flausch der sie heute erwartet der teppichboden ist, auf dem sie bei unterschreitung der 80cm landen werden ^^

@andreas
ich hatte ignoranz tatsächlich für eine geeignete strategie gehalten, mit der man den spasselackenvonnespackeria später dann flauscheria etwas den wind aus den segeln nehmen könnte. leider hat sich dieser teil des internets dann tatsächlich auf einigen veranstaltungen materialisiert und verbrannte erde hinterlassen. das fing ja schon mit gewissen klotüren an und endete mit dem feuersturm, der eines B. Harris würdig gewesen wäre auf dem 29c3.
küchentiefenplüschologisch gedeutet erinnert mich das verhalten an einen gewissen Kevin (that we need to talk about), all die aggression nur um geliebt zu werden. in dem fall nicht die mutti, aber die häkkerz. man wäre ja so gerne wie die. wizards of technology, elite, insertrandomfoo. aber man hat nur nen macbook (ihr kleenen revolutzer) und ne bekackte brille die dauernd von der kleinen nase rutscht. Von den talks versteht man mit mühe die überschrift, aber man war da, hat sich im glanze der nerds gesonnt. kann zu hause was erzählen und die femsistreetcred erhöhen (merke: frauen + technik = doppelplusgut). wenn die ihre technikaffinität nicht nur aus religiöser überzeugung heucheln würden, hätten sie gleich informatik studiert. dann würden sie von der versammelten nerdschaft auch mehr als nen tl:dr ernten. siehe tamagotchi talk. kannste was ? machste was ? biste was !

den angerichteten schaden halte ich aber insgesamt für überschaubar. gesellschaftlich relevant war auch schon der 28c3, aber den sprung in die mainstreammedien und damit in die politische willenbildung einer breiteren öffentlichkeit schaffts der kongress leider nicht. hat auch den vorteil, dass ich bisher auch keine headlines zu angewandter rape culture auf dem C3 lesen musste. außer "knackser, veilchen und kratzer" (sido) bei den unmittelbar beteiligten hats da nichts gegeben.

so genug gerantet

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Habe herzhaft gelacht, kann praktisch allem zustimmen, dazu kreative Schreibe!

Nur eine Ergänzung: Inzwischen gibt es schon Mainstream-Headlines für den Kongress, ok, ist noch ausbaufähig, aber die Bedeutung hat sich eindeutig positiv verändert. Mir wäre eine Außenwirkung außerhalb des üblichen "mimimi, alles Sexisten außer Mutti" schon ganz recht ;-).

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melursus, Freitag, 11. Januar 2013, 12:51
dann duerften sie sich aber nicht in italie, france oder mc aufhalten.
der monat januar steht, um dieses seltsame wort zu benutzen im zeichen des 'flausch'.
an allen ecken bis ende januar heisst es 'meilleurs vœux' oder 'auguri' und das immer mit nem dicken schmatz rechts und links.
ob es der boulanger, die apothekerin oder der arzt ist, egal..
das ist ein teil der kultur.
ich denke, in mantova waere das aehnlich.

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lieber grimaldeli, so kenne ich das, so muss es einfach sein.
und ich wundere mich zuweilen, wie deutsche männer überleben - untereinander seltenst umarmungen, der herzlichste gruss zwischen herrn papa und sohnemann ein händedruck.
ein elend!

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man muss das relativieren.
zu den feiertagen und im januar ist es extrem.
der rest des jahres gehoert es im bekanntenkreis und naturlich in der famille zum ritual.
in unserer regions sind es nur 2 bisous, in paris sind es 4.
nunja, die brauchen das, die parisien.die sind was besonderes.
und das 'monsieur maire' mir jedesmal, wenn ich ihn seh um, den hals faellt, ist auch normal.
der will schliessendlich wiedergewaehlt werden

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Was machen eigentlich die dönerfressenden Postprivadingsmus und die übrigen SM-Berater?
Sind die plötzlich weniger relevant?

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Die Frage geht sicherlich an den Hausherrn. Ich wollte einfach auch mal gemein sein.
Was relevant ist? Bin ich Jesus? So große Sachen fasse ich prinzipiell nicht an.

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Und sind die nicht auf Veggiedöner umgestiegen? Ich mein, der Regenwald, die Eisbären und so.

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Ach, die wollen teilweise einen Buchvertrag und kochen weiter Fertignudeln mit Wasser aus dem Wasserkocher und überlegen, ws kommt, wenn sie wieder eine Wohnung haben. Es geht ihnen nicht gat, aber es ist Winter in Berlin, und bis gestern soll es nur 6 Minuten Sonnenschein gegeben haben.

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Sind Buchverträge eigentlich lukrativ?
Sagen wir mal was irgendeinen lustigen 150-Seiten-Essay über die Judith und die Jesuiten, die Illuminaten und den modernen Terrorimus im Lichte Thomas von Aquins.

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Über Sonnenschein muss man sich keine Gedanken machen, wenn man die Sonne in sich trägt.

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@mea_culpa, @diktionaftis: Ernährungsextremismus, interessantes Thema. Leider gibt es auch da mal wieder fundamentalistische Protagonisten mit Überschneidungen zu anderen hyperkorrekten Forderungen, was das gesellschaftliche Miteinander angeht.

Gerade an dem Punkt tut mir das als Vegetarier besonders weh. Wenn ich sehe, wie wildgewordene Fundis da die Fleischesser angreifen und sich selbst den moralischen Heiligenschein aufsetzen. Klar, genau so verschafft man sich Verständnis beim Gegenüber und es gelingt eine graduelle, pragmatische Veränderung...

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Buchverträge
@hansmeier - wie immer kommt es darauf an.

Grundsätzlich (als Daumenwert, da auch schon einige Jahre her) gehen etwa 10% vom Endverkaufspreis an den Autor.

Junge, unbekannte Autoren haben selten eine höhere Erstauflage als 3.000-5.000 Stück in einem normalen Verlag. Von daher kann sich jeder ausrechnen, wie viel bei den ersten Büchern hängen bleibt.

Paul Maar (das Sams) hat in einem Interview mal gesagt, dass man als Kinderbuchautor (durch die Wiederauflagen) etwa ab dem 20. Buch ganz gut leben könnte.

Für alle Blog-VIP etc geht es eher um die Hype-Prämie vorab, aber so oft kann sich auch ein größerer Verlag einen 100k-Vorschuss nicht leisten, dafür geht es den meisten Verlagen viel zu schlecht.

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lieber andreas78, im nachgang zu einem für zwei angler tödlich verlaufenden unfall war die zufriedene aussage zu hören: wieder zwei fischmörder weniger.
kein scherz.

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Liebe donna laura, an solchen Sprüchen sieht man mal, wie weit sich einige Ideologen schon von einem akzeptablen zwischenmenschlichen Zusammenleben entfernt haben.

Tut mir sehr Leid, sowas zu hören.

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man will ja nicht andauernd von der reduktion von komplexität parlieren, worauf letztlich eben diese typinnen und typen zielen (in komplexer welt sich ein wattebäuschlein herauspicken und dies umfassenst beackern).

solche phänomene sind nicht so selten, man erinnere sich an die mohrenlampendiskussion, sexistische toilettentüren (im prinzip ist pink da wirklich bescheuert, wenn man mal an die rosa und lilafarbene farbexplosion in der spielzeugabteilung für mädchen denkt), elektrosmogisten und antiakwixxer und etliches, das ich vergessen habe und das sich aus im prinzip gar nicht so unbedenkenswerten ansätzen ergab;

es gibt nichts einzuwenden, ganz im gegenteil - man wäre irre es nicht zu tun, wenn man es könnte -, gegen umweltschutz, achtsamkeit für den mitmenschen egal welchen geschlechts, welchen alters, welcher figur, welcher hautfarbe, welcher spiritualität, gegen artgerechte tierhaltung, gegen ausbeutung am arbeitsplatz usw.

schräg, gleichsam pervers wird es dann, wenn ein paar durchgeknallte sich darin zu überbieten streben, wer am richtigsten (ortho-) und mit speziellen termini das thema, wie es so schön heisst: voranbringt. wer speerspitze der entwicklung ist usw.

auf die schrägen und kaputten vögel braucht man nicht sonderlich lange zu warten, denn auf diese leicht verdiente weise können diese sich fein profilieren und imaginieren, delirieren selbstbesoffen von der eigenen wichtigkeit.
muss an der fertigpizza von tricatel oder am mangel geeigneter arbeitsplätze und am willen, diese anzustreben, liegen, aber ich habe den eindruck, dass solche entwicklungen sich eher beschleunigen.

immer schön menschlich bleiben, würde da eine urgrosstante von mir sagen.

andererseits: ist doch hübsch, wie der don rantet.

(äh, pardon, das wurde nicht gerade kurz.)

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mohrenlampe, etc
und dann setzen wir unseren guten, alten adorno auch noch mit auf die black-list, schreibt er doch in 'minima moralia' unter dem titel '' die wilden sind nicht bessere menschen' von den 'negerstudenten der nationaloekonomie'.

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Das grauslige an diesen Ideologen und Ideologinnen ist ja, daß sie so dumm, vorhersehbar und langweilig sind. Und Dostojewski halten sie für eine Wodkasorte. Häßlich wird es, wenn sie in der Meinhof-Phase angekommen sind: "Und natürlich darf geschossen werden."

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ein screwdriver mit dostojewski auf eis, macht zumindest keinen kater.

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beschränkt, vorhersehbar und mithin ein ennui, ganz recht - und sie leisten den themen einen ausgemachten bärendienst. und verscheuchen jeden, der dies nicht um seiner selbst, sondern um des anliegens willen aufgreift. ersma das vokabular auswendig lernen.

erinnert irgendwie an marxistisch-leninistische lesekreise. oder kongresse über mille plateaux.

es sind halt nur noch mehr geworden.

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@donna laura
Potzdonner! Sie waren bei marxistisch-leninistischen Lesekreisen dabei?
Mir kommt es so vor als ob die innere Haltung, die sich zur Zeit bei diesen Leuten im Netz zeigt, so ähnlich war wie diejenige der Sekten in der allerletzten Endphase der Studentenbewegung, als man dann entdeckte, dass die Revolution im Inneren, bei sich selbst, anfangen sollte. Das konnte dann Niemand mehr aushalten. Diese Revolutionen sind nicht so einfach. Eßgewohnheiten ändern, aufhören zu rauchen und so...

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Eine schöne Assoziation, Donna Laura. Ich hab mir "Tausend Plateaus" mal aus dem Regal gefischt (vor fünfzehn Jahren angeschafft, "Müßte man mal lesen"). Beim Durchblättern einige geniale Sätze aufgeschnappt und diverse dämliche. Die Interpretation würde sicher Spaß machen. Hätte man nur ein Chateau mit Blick auf die Berge, ein Auskommen mit dem Einkommen und viel freie Zeit. Glasperlenspiele. Schade, daß manche Leute sowas ernst nehmen.

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lieber gelegentlich, sehen sie, so lernt man dazu. es ist ja auch nicht ganz unschick.
zu meinem leidwesen hörten sich die herren zumeist selbst gerne reden - wenn auch verquast und nicht immer bibeltreu - und wurden von einer jungen und nicht völlig uncharmanten oder gar langweiligen oder gar ungenauen dame eher etwas, sagen wir, durch reine anschauung des objekts aus dem tritt gebracht. das schulte meine wenigkeit nicht wenig. weil man sich keinen fehler mehr erlauben wollte. und man lernt ganz rasch ganz viel über eitle gockel.
ach ja, einer von denen, die zumeist schüchtern schwiegen, ist heute minister. tja.

lieber savall, das szenario, das sie als grundbedingung für eine vertiefte lektüre entwerfen, ist ein wenig janusköpfig, denn erstens lebe ich tatsächlich (also wirklich) in nicht unähnlichen verhältnissen, mit ein paar bekannten nebenbeschäftigungen usw, und zweitens ist dies die beste erklärung dafür, dies werk nie mehr als nur in die hand zu nehmen, weil wenn der tee nicht stimmt und die aussicht nix ist, dann geht das ja nicht (ersma-bedingung I).

aber ihre lektüreerfahrung teile ich. das dings ist ein hervorragender steinbruch für alles un/mögliche und immer für ein zitat gut; die devote anerkennung ihrer gesprächspartner wird ihnen gewiss sein (zumindest in berlin).

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a propos Dostojewski
Mit seinen "Dämonen" hat er viele dieser Phänomene vorweggenommen. Damals haben viele gedacht mit ein wenig Zensur und Sibirienurlaub erledigt sich das Problem von selbst. Eine Generation später hatte man Lenin an der Backe.

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