Blut und Dreck in Wahlverwandschaft
Google hat in letzter Zeit jede Menge Werbegelder nach Hamburg überwiesen. Da ist es sicher nur Zufall, aber klar, dass man bei SPONschleim jetzt Jürgen Geuter, auch bekannt als "Tante" in der datenschutzkritischen Spackeria, gegen den Big Brother Award mit Kritik an der Preisverleihung für Google Stellung beziehen lässt. Aber wie der Schmierschaum von der Elbe nun mal so ist, man vergisst zu erwähnen, aus welchem ideologischen Loch der Mann gekrochen kommt. Kann sich der Leser dann selbst zusammenrecherchieren. Das sind dann die Momente, in denen ich geneigt bin zu glauben, dass es auch im Netzjournalismus jede Menge angenehmes publizistisches Umfeld für Konzerne wie Google gibt. Nicht nur bei neuen Produkten, sondern auch, wenn es kritisch wird. Der eine will seine Propaganda verbreiten, Google will Gegner diskreditieren und SPON verdient viel mit wenig Inhalt. Alle zufrieden, darf man annehmen.
Disclosure: Ich kenne die Veranstalter des BBA.
Disclosure: Ich kenne die Veranstalter des BBA.
donalphons, 00:50h
Samstag, 13. April 2013, 00:50, von donalphons |
|comment
gelegentlich,
Samstag, 13. April 2013, 14:07
Wer unzufrieden sein will lese einfach mal diese Artikel vom gleichen Tag direkt hintereinander:
http://www.spiegel.de/wirtschaft/unternehmen/merkel-lobt-milliardeninvestitionen-in-opel-standorte-a-893908.html
http://www.taz.de/Kommentar-Opel-und-GM/!114355/
Erspart Einem vieles Nachdenken über die Funktionen, die Medien haben können. Und wer in der betroffenen Region arbeitet und lebt sollte sich diese Lektion nicht entgehen lassen.
Bei Jürgen Geuter ist das schon schwieriger, weil man wohl jede Menge Insiderzusatzkenntnisse dafür braucht.
"Er entwickelt innerhalb der datenschutzkritischen Spackeria Konzepte für zukünftiges Zusammenleben und beschäftigt sich in diesem Rahmen insbesondere mit den Auswirkungen der Verdatung der Welt auf die Gesellschaft und ihre Individuen." Das könnte man über fast jeden Webdesigner auch sagen.
http://www.spiegel.de/wirtschaft/unternehmen/merkel-lobt-milliardeninvestitionen-in-opel-standorte-a-893908.html
http://www.taz.de/Kommentar-Opel-und-GM/!114355/
Erspart Einem vieles Nachdenken über die Funktionen, die Medien haben können. Und wer in der betroffenen Region arbeitet und lebt sollte sich diese Lektion nicht entgehen lassen.
Bei Jürgen Geuter ist das schon schwieriger, weil man wohl jede Menge Insiderzusatzkenntnisse dafür braucht.
"Er entwickelt innerhalb der datenschutzkritischen Spackeria Konzepte für zukünftiges Zusammenleben und beschäftigt sich in diesem Rahmen insbesondere mit den Auswirkungen der Verdatung der Welt auf die Gesellschaft und ihre Individuen." Das könnte man über fast jeden Webdesigner auch sagen.
... link
... comment
whatcrisis,
Sonntag, 14. April 2013, 11:17
Wie kommt es eigentlich, dass der BBA, der seit 2000 verliehen wird, erst 2013 zum ersten Mal google prämiert? Brauchte es mehr als eine Dekade, um zu erkennen was google für Freiheit und Datenschutz bedeutet?
Späte Erkenntnis bedeutet oft vollendete Tatsachen, und wer zu spät kritisiert, den könnte das Leben bestrafen.
Technikfolgenabschätzung ist ein nettes Konzept, in der Praxis aber ähnelt das fatal an Lebensmittelüberwachung: zu spät, zu wenig, meist fruchtlos und folgenlos.
Was hilft digital courage, wenn Aufklärung nicht bei allen Betroffenen ankommt? Netzpolitik ist immer noch etwas, das nur Minderheit versteht (und interessiert), etwas das thematisch nicht allgemein und leicht zugänglich und leichtverständlich präsent ist, etwas von dem die Mehrheit sich immer noch weder betroffen noch angesprochen fühlt - da hatte der Sascha Lobo mit der Selbstkritik schon recht.
Darum verbreite sich das Wort:
"Wer sich ständig beobachtet fühlt und annimmt, dass die gespeicherten Informationen ihm oder ihr irgendwann schaden könnten, wird zögern, Grundrechte wie freie Meinungsäußerung oder Versammlungsfreiheit wahrzunehmen. Wenn das passiert, ist das keine Privatsache mehr, sondern das schadet der Allgemeinheit und einer lebendigen Demokratie."
Die Zeugen Jehovas mit ihrem 'Erwachet!' scheinen mir noch besser bekannt und wahrgenommen als die Netzgemeinde.
Späte Erkenntnis bedeutet oft vollendete Tatsachen, und wer zu spät kritisiert, den könnte das Leben bestrafen.
Technikfolgenabschätzung ist ein nettes Konzept, in der Praxis aber ähnelt das fatal an Lebensmittelüberwachung: zu spät, zu wenig, meist fruchtlos und folgenlos.
Was hilft digital courage, wenn Aufklärung nicht bei allen Betroffenen ankommt? Netzpolitik ist immer noch etwas, das nur Minderheit versteht (und interessiert), etwas das thematisch nicht allgemein und leicht zugänglich und leichtverständlich präsent ist, etwas von dem die Mehrheit sich immer noch weder betroffen noch angesprochen fühlt - da hatte der Sascha Lobo mit der Selbstkritik schon recht.
Darum verbreite sich das Wort:
"Wer sich ständig beobachtet fühlt und annimmt, dass die gespeicherten Informationen ihm oder ihr irgendwann schaden könnten, wird zögern, Grundrechte wie freie Meinungsäußerung oder Versammlungsfreiheit wahrzunehmen. Wenn das passiert, ist das keine Privatsache mehr, sondern das schadet der Allgemeinheit und einer lebendigen Demokratie."
Die Zeugen Jehovas mit ihrem 'Erwachet!' scheinen mir noch besser bekannt und wahrgenommen als die Netzgemeinde.
... link
donalphons,
Sonntag, 14. April 2013, 11:24
Da muss man die Jury fragen. Frühere Preisträger waren mehr so die radilalen Regelbrecher, Google ist eher langsam auf ganzer Front. Und dann ist da noch der Umstand, dass Google auch nicht taub für Kritik ist, wie etwa Facebook oder die GEZ.
... link
greenbowlerhat,
Montag, 15. April 2013, 03:18
@DA: nee, taub sind sie nicht, aber ob sie die richtigen Schlüsse aus dem Gehörten ziehen - auf die wünschenswerten davon mag man schon gar nicht mehr hoffen - sei dahingestellt.
IMO sind sie einfach nur geschickter als nicht nur in Datenschutzdingen ziemlich prolligen Facebookianer. Was sich vielleicht auch daran zeigt, dass sich der eine CEO gerne in Adiletten zeigt, während bei den anderen einer das Sagen hat, der mal sehr elegante Konzepte dafür hatte, wie man Ressourcen ordnet, verwaltet, mit ihnen und über sie kommuniziert, und wie man überhaupt den Microschufties eines auf die Nase geben könnte.
IMO sind sie einfach nur geschickter als nicht nur in Datenschutzdingen ziemlich prolligen Facebookianer. Was sich vielleicht auch daran zeigt, dass sich der eine CEO gerne in Adiletten zeigt, während bei den anderen einer das Sagen hat, der mal sehr elegante Konzepte dafür hatte, wie man Ressourcen ordnet, verwaltet, mit ihnen und über sie kommuniziert, und wie man überhaupt den Microschufties eines auf die Nase geben könnte.
... link
... comment