Ein verpfuschtes Jahr

Im Herbst fallen einem dann die Furchen und Schäden auf, die geblieben sind; manches ist so halbwegs gelaufen und anderes gring gründlich schief, und der Regen des Herbstes wäscht die frohe Tünche von den banalen Ziegelsteinen, die sich hinter allem verstecken. Es wird nicht besser dieses Jahr, obwohl das Schlimmste überstanden ist.





Und so ist es auch mit dem Wein wenig geworden. Wir sind schon Winzer zu einer Zeit, da waren die Vorfahren der prominenten Weingutsbesitzer, dieser Spätberufenen der Landlust, noch Sauhirten. Der Wein war immer am Haus, manche Jahre waren gut und manche schlecht und 2013 wuchs dann endlih auch eine Rebe zu mir hoch. Ich konnte also kosten, wie weit sie sind, indem ich einfach zum fenster hinaus griff. Und was soll ich sagen: 2, 3 Wochen zu spät. Und nicht so süss wie sonst.





Und auch nicht viel. Ich glaube, der wein wusste nach dem sog. Frühling, dass es nichts mehr wird, und hat dann seine Tätigkeit eingestellt, und viele Trauben nicht mehr entwickelt. Und über die süssen blauen Trauben sind die Amseln hergefallen. Manchmal sah ich sie, wie sie rupften und rissen, und auch jetzt sind ihre Spuren beim Ernten erkennbar. 6 Kilo blaue Trauben. Das ist nichts, das ist wirklich schlecht. Letztes Jahr waren es noch fut 25. Die gelben Trauben, die am Ende ihren rötlichen Schimmer bekommen, sind unter den Blättern noch grün. Das dauert noch 2, 3 Wochen - wenn es lang genug warm bleibt. Wenigstens die haben die Amseln nicht gewollt.





Es ist halt immer so eine Sache mit dem Wein, mal so und mal so und dieses jahr passte zum Rest. Aber die Schale wird die nächsten Wochen nie leer sein, und manch andere auch nicht, und wenn alles abgeerntet ist, beginnt das neue Jahr.

Zwangsweise. Die Natur kann nicht anders und der Mensch auch nicht.

Freitag, 18. Oktober 2013, 01:59, von donalphons | |comment

 
Nicht so weinselig! Den Jaufenpass jedenfalls haben Sie geschafft. Die FDP und die Piraten haben sich "geschafft". So schlimm war es also gar nicht.

... link  

 
Ach, das ist es nicht mal, in meinem Leben spielen die doch gar keine Rolle und werden es auch nie tun, ausser natürlich als Privilegienbeschaffer. Aber wer braucht das? Wenn es von der FDP kommt, hätte ich lieber eine Steuererhöhung von der PDS.

... link  


... comment
 
Jetzt fängt er schon Mitte Oktober mit dem Jahresrückblick an. Das ist ja wie Lebkuchen im September.

Ach ja, die gibt es ja auch schon seit dem Ende der Sommerferien...

... link  

 
Es gibt auch noch andere Beziehungspunkte als Neujahr.

... link  


... comment
 
(etwas nachdenklich Besinnliches zur Jahreswende)


Oh Winter Du.....( 1 / 27 )

Oh Winter Du
Du zarte Knosp'
Verfluchet , seist du
Und dein Frost

Gekleidet in der Flocken Kleid
Bewirkst du Quecksilbersäulentrübseligkeit
Bringst Sommerfrischler's Freud' nach unten
Gezeichnet von des Körpers Wunden

Die man
Wenn man es mal recht besieht
Von glatteis'g gefror'nen Böden kriegt
Wenn Erdanziehungkräfte (maßlos) walten
Okay , - dann kann sich keiner mehr mehr halten

An den Geländern des unsrigen Lebens (......)

Doch sei gewahr
Oh garst'ger Winter
Es gibt noch andren Geistes Kinder
Der uns umspielenden Jahreszeiten

Der Frühling , jaaaa
Und auch der Herbst
Gar sehr viel weniger uns schmerzt
Wenn Alpen glühn
Und Nelkenduft
Durchschwebt die sonn'ge (angewärmte) Luft !!!

Oh Winter , - Du finst'rer Gesell einer räudigen Apokalypse !!!
Deine Zeit ist gezählt !!!

... link  

 
Bayern ist kein Weinanbaugebiet
Nur das Frankenland liefert einen ordentlichen Wein, ist aber eigentlich nicht Bayern. Das Gebiet war teilw. ehemals preußisch, wurde dann von den Bayern landesverräterisch mit Hilfe Napoleons erbeutet.

Geschützt an einer Hauswand überlebt das alte anspruchsvolle Kulturgehölz auch im Kohl anbauenden Zentralbayern, erfordert aber wesentlich mehr Pflege als ein Hauskater, also Düngung, Schnitt und Schutz vor Schadinsekten und Mikroorganismen.

Den Amseln sollte man das Obst gönnen, in Süddeutschland sterben inzwischen viele Amselweibchen, warum ist unbekannt.

... link  

 
Nu, wenn wir schon am Krümelk***en sind, dann aber richtig:

Was ist mit dem Zipfele am Bodensee?
Da wird auch ein ordentliches Stöffchen angebaut.

Ja - ist auch nicht das Kernland, sondern Schwaben.
Se ham halt eine einnehmendes Wesen, die Bayern.

... link  

 
"im Kohl anbauenden Zentralbayern"

Sehr schön!

... link  

 
Bei uns, wie gesagt, war schon oimmer der wein am Haus, das war früher einfach so üblich. Und man hat ihn natürlich auch gekeltert. Die grossen Flaschen stehen noch bei meinen Eltern im Keller.

... link  

 
Weinbau in Altbayern, besonders im Donauraum (Regensburg, Ingolstadt, Weltenburg), war im Mittelalter ganz selbstverständlich. Kann man schon in der um 765 entstandenen Emmeramsvita des Bischof Arbeo von Freising nachlesen.

... link  


... comment