Winter-, Tee- und Italieneinbruch
Berge, das ist nun mal so eine Erfahrung mit ihnen, neigen das ganze Jahr dazu, sich wieder in ihren weichen Schneepelz zu kuscheln, und sie kümmern sich dabei nicht gross um das, was wir als Jahrenzeiten bezeichnen - sie nehmen einfach, was sie kriegen können. Und weil sie in einer bevorzugten Position für Schnee sind, bekommen sie auch mehr als jene, die sich im Moment im Flachland aufhalten.
Könnte man vielleicht rodeln gehen? Langlaufen?
Die dicke Schmeissfliege, die gerade in meiner Küche Zuflucht suchte, schlägt sich nicht mit solchen Fragen herum, für die ist es draussen einfach nur widerlich, so wie hier der Schneeregen die unschöne Seiten des Bergpelzes ablädt. Draussen wird geeilt und verdiresslich gehetzt, hier drinnen wuseln dagegen wieder die Finger über die Tastatur: Es gilt, zu schreiben, solange es noch geht. Dieses winzige Notebook, dieser keine 300 Euro teure eeepc hat nämlich nach dem Umzug in den Sommerraum und zum veränderten Arbeitsplatz mit dem Missgeschick Vorlieb nehmen müssen, dass ich etwas an Geschicklichkeit beim Teeeinschenken verloren habe. Prompt wurde er mit Kamillentee innerlich etwas desinfiziert, und beschwerte sich, indem er eine Weile statt einem m ein mkklj oder so etwas in der Art ausspuckte. Traurig wäre das gewesen, wäre es dabei geblieben, wir haben ja zusammen schon viel mitgemacht, ich habe ihn über Pässe geradelt und oft hart fallen lassen - da wird man doch nicht wegen so einer Tasse Tee... gut, zugegeben, er ist inzwischen eher so isabellafarben, und der Aufdruck von N, M und H ist heftig abgeschabt, er hat eben viele Gedanken aufnehmen müssen und noch mehr Nichtigkeiten... jedenfalls, er geht wieder. Aber das muss ich nutzen! Neue beiträge, Texte, Ideen, wenn man ein paar Tage nur so herumliegt und nichts tun kann, kommt einem ja so einiges in den Sinn.
Die musikalische Begleitung stellen französische Berühmtheiten und ein weitgehend vergessener Italiener, je nach Laune und innerer Stimmung. Kein Lautenspieler könnte gerade am Fenster sitzen und etwas für die Passanten spielen, es ist zu kalt und zu feucht - aber hier herinnen ist es Italien, fern der Berge und ihrem Zuckerguss und dem, was einem im Flachland davon übrig bleibt an Kälte und Morast.
Könnte man vielleicht rodeln gehen? Langlaufen?
Die dicke Schmeissfliege, die gerade in meiner Küche Zuflucht suchte, schlägt sich nicht mit solchen Fragen herum, für die ist es draussen einfach nur widerlich, so wie hier der Schneeregen die unschöne Seiten des Bergpelzes ablädt. Draussen wird geeilt und verdiresslich gehetzt, hier drinnen wuseln dagegen wieder die Finger über die Tastatur: Es gilt, zu schreiben, solange es noch geht. Dieses winzige Notebook, dieser keine 300 Euro teure eeepc hat nämlich nach dem Umzug in den Sommerraum und zum veränderten Arbeitsplatz mit dem Missgeschick Vorlieb nehmen müssen, dass ich etwas an Geschicklichkeit beim Teeeinschenken verloren habe. Prompt wurde er mit Kamillentee innerlich etwas desinfiziert, und beschwerte sich, indem er eine Weile statt einem m ein mkklj oder so etwas in der Art ausspuckte. Traurig wäre das gewesen, wäre es dabei geblieben, wir haben ja zusammen schon viel mitgemacht, ich habe ihn über Pässe geradelt und oft hart fallen lassen - da wird man doch nicht wegen so einer Tasse Tee... gut, zugegeben, er ist inzwischen eher so isabellafarben, und der Aufdruck von N, M und H ist heftig abgeschabt, er hat eben viele Gedanken aufnehmen müssen und noch mehr Nichtigkeiten... jedenfalls, er geht wieder. Aber das muss ich nutzen! Neue beiträge, Texte, Ideen, wenn man ein paar Tage nur so herumliegt und nichts tun kann, kommt einem ja so einiges in den Sinn.
Die musikalische Begleitung stellen französische Berühmtheiten und ein weitgehend vergessener Italiener, je nach Laune und innerer Stimmung. Kein Lautenspieler könnte gerade am Fenster sitzen und etwas für die Passanten spielen, es ist zu kalt und zu feucht - aber hier herinnen ist es Italien, fern der Berge und ihrem Zuckerguss und dem, was einem im Flachland davon übrig bleibt an Kälte und Morast.
donalphons, 20:13h
Dienstag, 25. März 2014, 20:13, von donalphons |
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diktionaftis,
Donnerstag, 27. März 2014, 13:25
Paradoxon
Wenn Berge sich im Flachland aufhalten ...
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donalphons,
Donnerstag, 27. März 2014, 15:19
Wollte sagen: Bin im Tiefland, aber ich weiss, wie es in den Bergen aussieht.
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diktionaftis,
Donnerstag, 27. März 2014, 13:41
Ich weiß nicht, wie lange dieser Beitrag verfügbar ist, ob er vielleicht irgendwann weg ist - aber hier ein Beitrag vom BR zu
Michelagnolo Galilei: Intavolatura di liuto | Anthony Bailes, Laute
Michelagnolo Galilei: Intavolatura di liuto | Anthony Bailes, Laute
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donalphons,
Donnerstag, 27. März 2014, 15:20
B4 Klassik ist das letzte hörbare Radio für mich. Aber Galilei kann für sich selbst stehen.
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jeeves,
Freitag, 28. März 2014, 08:13
Ohhh, danke für den Hinweis.
Das wusste ich als alter Radiofan nicht, resp. hat mich nicht interessiert - ich kann's ja jederzeit im Radio hören (gibt's 'nen Smiley auch mit Ohren?)
Also: Bernhard Morbach: "Alte Musik", Freitags ab 18:05.
Und sein "Alte Musik Spezial", z.B. am 9. April ab 20:04.
Mehr hier.
Aber auch die regelmäßigen Sendungen des Klavier-Spezialisten oder des Opern-Kenners sind hörenswert und nicht selten auch lehrreich. Am besten selbst suchen und entdecken.
Das wusste ich als alter Radiofan nicht, resp. hat mich nicht interessiert - ich kann's ja jederzeit im Radio hören (gibt's 'nen Smiley auch mit Ohren?)
Also: Bernhard Morbach: "Alte Musik", Freitags ab 18:05.
Und sein "Alte Musik Spezial", z.B. am 9. April ab 20:04.
Mehr hier.
Aber auch die regelmäßigen Sendungen des Klavier-Spezialisten oder des Opern-Kenners sind hörenswert und nicht selten auch lehrreich. Am besten selbst suchen und entdecken.
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donalphons,
Freitag, 28. März 2014, 08:28
Ich lasse mir halt ungern was erzählen. Einserseits, weil es oft genug auch nur Waschzettelwissen ist. Andererseits, weil es mir oft zu akademisch ist. Deshalb habe ich auch kein Radio mehr. Statt dessen habe ich jetzt in meiner Wohnung zwei gute Anlagen, die alle Räume erreichen.
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jeeves,
Freitag, 28. März 2014, 08:57
Die natürlich auch. Und nicht wenige. Gestern eingetroffen (gebraucht für 16 Cents): Alfred Brendel "Musik beim Wort genommen" von 1995. Ich mochte Brendel auf meinen CDs nie so recht, hörte dann im Radio (!) nachts eine Konzertaufnahme des 3. Klavierkonzerts von Beethoven mit Brendel und dem "Pudel" (so nennt Gattin Julia den Chef der Berliner Philharmoniker) und war begeistert.
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melursus,
Freitag, 28. März 2014, 10:45
@jeeves Zustimmung
ich ergänze die Bücher mit etwas Radio oder Zeitung oder Wochenmagazin. Was es in die Wochenendausgabe schafft, ist oft lesenswert.
Und natürlich rebellmarkt mit allen Kommentaren und fefe
und manchmal, horribile dictu (audiatur et altera pars!) pi oder hadmut danisch und weisband und und vogue.fr
einen sonnigen Tag wünscht Ihnen allen der Faultier-Bär
ich ergänze die Bücher mit etwas Radio oder Zeitung oder Wochenmagazin. Was es in die Wochenendausgabe schafft, ist oft lesenswert.
Und natürlich rebellmarkt mit allen Kommentaren und fefe
und manchmal, horribile dictu (audiatur et altera pars!) pi oder hadmut danisch und weisband und und vogue.fr
einen sonnigen Tag wünscht Ihnen allen der Faultier-Bär
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diktionaftis,
Freitag, 28. März 2014, 11:06
Megatherium Ursi,
Ad impossibilia nemo tenetur!
Ad impossibilia nemo tenetur!
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donalphons,
Freitag, 28. März 2014, 13:31
Ach, ich finde, man sollte immer auch andere Positionen lesen! Nur ist mir Radio zu wenig flexibel.
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melursus,
Freitag, 28. März 2014, 14:58
diktionafte, das Megatherium ist mir etwas zu groß, schwer und vor allem viel zu ausgestorben. Der Melursus ursinus ist im Englischen an das normale Faultier (sloth) angelehnt. Balu war möglicherweise ein Lippenbär, möglicheweise ein indischer Braunbär.
Es ist halt etwas schwierig mit den Kunstfiguren.
Der Grizzly klingt imposant, fast anmaßend, der Sonnenbär ist zu klein und leicht und Tremarctos ist zu beschreibend. Die Brillenschlange, nicht die fast vegetarische Lebensweise.
Es ist halt etwas schwierig mit den Kunstfiguren.
Der Grizzly klingt imposant, fast anmaßend, der Sonnenbär ist zu klein und leicht und Tremarctos ist zu beschreibend. Die Brillenschlange, nicht die fast vegetarische Lebensweise.
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diktionaftis,
Freitag, 28. März 2014, 15:14
Danke, Erklärbär.
Et gratias ago usu vocativus, melurse.
Et gratias ago usu vocativus, melurse.
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