Da Lebawuscht mit de Kadsn
Einer der Gründe, warum ich im Moment etwas angehängt und auch zerkratzt bin, heisst Sabinchen und ist meine Katze. Sie würde mich jetzt anmaunzen und das würde bedeuten, dass ich die Besitzverhältnisse falsch schildere. Aber gut, jedenfalls ist sie nicht mehr ganz die Jüngste und obwohl sie sehr hübsch ist - sie war schon immer eine besonders schöne Miezekatze - hat sie seit letztem Sommer ein paar gesundheitliche Probleme. Nichts Schlimmes, nichts, was man nicht mit einer Tablette am Tag beheben könnte. Bei einem Menschen wäre das simpel.
Zuerst dachten wir ja, es wäre die Sache mit ihrem Gewicht einfach der normale Zyklus, im Sommer isst sie weniger und ist schlank, im Winter bekommt sie einen Fressanfall nach dem anderen und nimmt zu. Letzten Sommer gab es einen Tag, da habe ich ihr 7 (!) unterschiedliche Dinge hingestellt und nichts wollte sie essen. Da hat sie, wie die Tierärztin erklärte, wohl etwas Ungutes im Garten erwischt, aber bei der Gelegenheit zeigte sich, dass auch sonst die Schilddrüsen dem Verdauungstrakt nicht ganz nachkamen. Das heisst, einmal am Tag muss man ihr eine Tablette zuführen. Das kann sehr schmerzhaft sein.
Ein Krieg. Mit allen Mitteln. Es geht mit Zwang, aber dazu sollte man alte Motorradstulpenhandschuhe tragen, wenn der eine sie festhält und der andere ihr die Tablette in den Rachen schiebt, und danach ist sie nicht nur tödlich beleidigt, sondern weiss auch, wie man die Tablette dennoch wieder hinauswürgt. Gerade mit Fleiss. So ist sie, und das macht keinen Spass. Wir sind dazu übergegangen, die Tablette im Essen zu verstecken. Nach vier, fünf Mal schluckt sie dann die Tablette versehentlich, aber das dauert jeden Tag eine halbe Stunde, und ist noch immer keine Garantie, dass Madame das Medikament doch wieder ausspuckt.
Das Spielchen kann man den Nachbarn kaum ein paar Wochen lang zumuten, und der Versuch, das Problem mit der Tierärztin und der katzenpension zu lösen, erwies sich in Teneriffa als fehlschlag. Trotzdem sitze ich gerade hier, bin den ganzen Tag am See und fühle mich gut. Denn das Problem ist gelöst. Es ist zwar nicht ganz billig und es geht nicht jeden Tag mit der gleichen Verführung, aber wenn man die Tablette in Leberwurst oder ähnliches einwickelt - dann ist sie so gierig danach, dass sie sofort alles schluckt. Man muss also nur vor dem eigentlichen Essen eine Tablette in Parmaschinken, Lachs, Salami, Leberwurst oder was da sonst noch gerade behagen mag, tun - und dann ist das Tablettenproblem im gierigen Rachen verschwunden. Und dann frisst sie jeden Tag seelenruhig ihre vier Packerl und ist kerngesund, wie immer. Das können auch die Nachbarn machen - im Kühlschrank steht alles, was sie dazu brauchen.
Und langsam heilen hier auch meine Narben ab. Es sieht wirklich nicht mehr so aus, als würde ich jeden Tag in den Stacheldraht laufen.
Wenn ich wieder in Italien bin, unbedingt Parmaschinken mitnehmen. Habe eine Katze, lerne für das Leben und die Frauen.
Zuerst dachten wir ja, es wäre die Sache mit ihrem Gewicht einfach der normale Zyklus, im Sommer isst sie weniger und ist schlank, im Winter bekommt sie einen Fressanfall nach dem anderen und nimmt zu. Letzten Sommer gab es einen Tag, da habe ich ihr 7 (!) unterschiedliche Dinge hingestellt und nichts wollte sie essen. Da hat sie, wie die Tierärztin erklärte, wohl etwas Ungutes im Garten erwischt, aber bei der Gelegenheit zeigte sich, dass auch sonst die Schilddrüsen dem Verdauungstrakt nicht ganz nachkamen. Das heisst, einmal am Tag muss man ihr eine Tablette zuführen. Das kann sehr schmerzhaft sein.
Ein Krieg. Mit allen Mitteln. Es geht mit Zwang, aber dazu sollte man alte Motorradstulpenhandschuhe tragen, wenn der eine sie festhält und der andere ihr die Tablette in den Rachen schiebt, und danach ist sie nicht nur tödlich beleidigt, sondern weiss auch, wie man die Tablette dennoch wieder hinauswürgt. Gerade mit Fleiss. So ist sie, und das macht keinen Spass. Wir sind dazu übergegangen, die Tablette im Essen zu verstecken. Nach vier, fünf Mal schluckt sie dann die Tablette versehentlich, aber das dauert jeden Tag eine halbe Stunde, und ist noch immer keine Garantie, dass Madame das Medikament doch wieder ausspuckt.
Das Spielchen kann man den Nachbarn kaum ein paar Wochen lang zumuten, und der Versuch, das Problem mit der Tierärztin und der katzenpension zu lösen, erwies sich in Teneriffa als fehlschlag. Trotzdem sitze ich gerade hier, bin den ganzen Tag am See und fühle mich gut. Denn das Problem ist gelöst. Es ist zwar nicht ganz billig und es geht nicht jeden Tag mit der gleichen Verführung, aber wenn man die Tablette in Leberwurst oder ähnliches einwickelt - dann ist sie so gierig danach, dass sie sofort alles schluckt. Man muss also nur vor dem eigentlichen Essen eine Tablette in Parmaschinken, Lachs, Salami, Leberwurst oder was da sonst noch gerade behagen mag, tun - und dann ist das Tablettenproblem im gierigen Rachen verschwunden. Und dann frisst sie jeden Tag seelenruhig ihre vier Packerl und ist kerngesund, wie immer. Das können auch die Nachbarn machen - im Kühlschrank steht alles, was sie dazu brauchen.
Und langsam heilen hier auch meine Narben ab. Es sieht wirklich nicht mehr so aus, als würde ich jeden Tag in den Stacheldraht laufen.
Wenn ich wieder in Italien bin, unbedingt Parmaschinken mitnehmen. Habe eine Katze, lerne für das Leben und die Frauen.
donalphons, 23:45h
Dienstag, 1. April 2014, 23:45, von donalphons |
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arboretum,
Mittwoch, 9. April 2014, 15:27
Eine Tablette in eine Katze hineinzubekommen, ist immer ein großer Spaß. Und etliche Katzen beherrschen auch den Trick, nur die Leberwurst abzulecken und die Tablette demonstrativ zu verschmähen.
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donalphons,
Donnerstag, 10. April 2014, 07:04
Dazu schlingt sie zum Glück viel zu hastig. Warten und geniessen sind ihre Sache nicht.
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imber,
Freitag, 11. April 2014, 08:37
Bei unserer Kleinen klappt es in der Hinsicht, die Tabletten mit ein paar Krümeln Trockenfutter unter die Wurst zu mischen. Sie weiß dann meist nicht, welche Teile sie meiden / ausspucken soll. (Erholt sich gerade sehr tapfer von einer Fibrosarkoms-OP).
Und ja: Katzenhalter lernen fürs Leben. "Dogs look up to you, cats look down on you, and pigs treat you as equals."
Und ja: Katzenhalter lernen fürs Leben. "Dogs look up to you, cats look down on you, and pigs treat you as equals."
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donna laura,
Freitag, 11. April 2014, 14:24
hübscher spruch, glatt vergessen, dass es ihn gibt, und bei nächster gelegenheit anzuwenden :-).
ich würde nicht gerade behaupten, auch katzenvolk zu besitzen, vielmehr schnuppert immer wieder mal dieselbe kleine vorsichtig herein (der poitevin jagt sie gleichwohl durch den garten, wenn er ihrer gewahr wird, und er wird), um sich ein paar nette streicheleinheiten und ein wenig salami abzuholen. vermutlich lohnt sich der stress für sie, sonst würde sie es wohl nicht tun.
bei freunden erlebt man ab und zu die unterwürfigkeit der vorgeblichen besitzer. mea parvitas wartet dagegen ab, ob das kätzchen kommen mag. eine ganz scheue habe ich schon so weit, dass sie erst meine - für sie natürlich - locker herabhängende hand umschwärmt, um sich dann ohne protest auf den schoss ziehen zu lassen.
natürlich quält man sie auch nicht mit tabletten.
ich würde nicht gerade behaupten, auch katzenvolk zu besitzen, vielmehr schnuppert immer wieder mal dieselbe kleine vorsichtig herein (der poitevin jagt sie gleichwohl durch den garten, wenn er ihrer gewahr wird, und er wird), um sich ein paar nette streicheleinheiten und ein wenig salami abzuholen. vermutlich lohnt sich der stress für sie, sonst würde sie es wohl nicht tun.
bei freunden erlebt man ab und zu die unterwürfigkeit der vorgeblichen besitzer. mea parvitas wartet dagegen ab, ob das kätzchen kommen mag. eine ganz scheue habe ich schon so weit, dass sie erst meine - für sie natürlich - locker herabhängende hand umschwärmt, um sich dann ohne protest auf den schoss ziehen zu lassen.
natürlich quält man sie auch nicht mit tabletten.
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pade,
Donnerstag, 10. April 2014, 19:10
Darf ich fragen, wie Madame die Katzenpension verkraftet? Mein Kater nimmt jedes Mal unsäglich ab und verbringt anscheinend den ganzen Tag in seinem eigentlich verhassten Transportbehälter.
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greenbowlerhat,
Donnerstag, 10. April 2014, 21:28
Hmm, Tablette im Mörser pulverisieren und dann unter Hack, Leberwurst, normales Futter mischen?
Bei einem Hund mit ähnlichen Problem hat das immer geklappt. Oder sind Katzen da empfindlicher?
(Man sollte überhaupt immer Parmaschinken im Haus haben)
Bei einem Hund mit ähnlichen Problem hat das immer geklappt. Oder sind Katzen da empfindlicher?
(Man sollte überhaupt immer Parmaschinken im Haus haben)
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melursus,
Freitag, 11. April 2014, 10:49
Fanboy
ich muß noch unseren Don loben. Es ist für Veggies nicht selbstverständlich, Ausnahmen vom Richtigen zuzulassen. Es gibt so einige, die Hunde und sogar Katzen vegan zu ernähren versuchen.
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melursus,
Freitag, 11. April 2014, 14:14
@fritz Problem hier wohl lösbar. ernährungsspezialisten und klein. Blut des Halters wäre eine Lösung.
Aber: de minimum non curat urs
Aber: de minimum non curat urs
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