CRKS

Man denkt ja nicht so viel, wenn man so vor sich hinkurbelt, und dass es da am Anfang der Tour mal gelnackst hat, kann viele Ursachen haben. Die Kette, der Zahnkranz, das Kettenblatt, sie alle machen manchmal so Geräusche. Das kommt vor. Ist ja auch nur einmal. Also weiter, immer weiter, auf die Jurahänge ins Abendlicht. Das Leben ist schön, der Körper agil und beweglich. Wenn ich an meine Schulkameraden denke, ist das nicht schlecht.



Oben dann die Entdeckung, dass die Kurbel locker ist. Das ist mir letztes Jahr schon zwei mal bei der L'Eroica passiert, bei meinem Rad am Tag vor dem Start und bei einem Leihrad leider zwischendrin. Es sind alte Vierkantlager, da kann so etwas schon mal passieren, aber das hier am Cinelli ist ersten frisch eingeschraubt und zweitens neu und drittens merke ich hier, dass ich keinen 8er Inbus dabei habe. Also schraube ich es notdürftig mit dem 6er wieder fest, so fest es halt geht, und kurble vor allem mit dem rechten Bein die 19 Kilometer nach Hause. Dort ist es dann schon finster, die Kurbel kann bis zum nächsten Tag warten.

Am nächsten Tag dann die Entdeckung, dass der Tod mitgefahren ist:



Das ist so richtig unschön. Ich bin vermutlich also 20 Kilometer mit normalen Antritten gefahren, als die Kurbel längst gerissen war. Das Problem war gar nicht die Schraube, sondern dieser Riss und die Aufweitung des Kurbelauges. Wenn die Kurbel nochmal gebrochen wäre...

Das ist ein Hinweis, wie schnell es gehen kann. Letztes Jahr wechselte ein Rad die Besitzerin, da habe ich extra eine stabilere Kurbel verbaut, weil sie vor so etwas Angst hatte. Das nun ist eigentlich eine stabile Kurbel, aber vielleicht war da ein Lunker im Metall. Letztlich ist sowas immer Statistik, ich habe die gleiche Kurbel auch an drei anderen Rädern klaglos in Betrieb, irgendwann passiert so etwas halt -

aber wenn es passiert, kann es böse ausgehen. Ich habe in der Hinsicht ein besonderes Vertrauen in mein Überleben, weil ich weiss, dass ich mindestens 97 Jahre alt werde. Aber so schnell kann es eben gehen. Das macht einen schon deutlich nachdenklicher als so mancher Tod eines Politikers. Wer mehr draussen und weniger am Rechner ist, ist eben auch näher an den grundegenden Dingen des Daseins. Egal wie agil und geschmeidig man ist, das Schicksal ist schneller.

Dienstag, 22. März 2016, 10:09, von donalphons | |comment

 
ja sowas geht genau solange gut, wie man sich der ursache bewusst wird, dann hölts max. bis zur nächsten kurve ;)

es lohnt aber auch nicht hier gleich den tod an die wand zu malen. ne kurbel tritt man halt schonmal ab. wenns knackt, zwackts bestimtm ordentlich, aber kenne keinen, der von sowas gestorben ist.

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Mir sind schon einige Pedalachsen wegen übermäßigen Wiegetritt abgebrochen. Ärgerlich, aber es haut einen dabei eher nicht aufs Maul.
Das letzte knacken war eine Sattelstütze die letztendlich nach hinten wegknickte. Das neue Gelumpe ist keinesfalls besser wie das Alte.

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Ich hab mal im Anfahren bergauf beim Antritt die Kette abgerissen, dann hat es mich auf das Rad gelassen. War aber noch nicht eingeklickt, weshalb ich mich wegrollen konnte.

Wenn dir ein Kurbelarm wegsackt und du eingeklickt bist, hängst auf der intakten Seite am Rad fest und mit der defekten Seite kannst dich nicht abfangen, weil mit Pedal und kaputter Kurbel am Huf schaffen das die wenigsten.

Und deswegen hab ich wenn ich Ersatz kaufe immer ein ISIS Lager und Kurbeln verbaut. 10 runde Zähne übertragen das Drehmoment auch, aber keine der 10 Einbuchtungen im Kurbelauge schwächt dieses so wie die vier Kanten eines Vierkants. Darüber hinaus ist es ein produktionstechnisch "rundes" Verfahren, bei Vierkant kommt es schon mal vor dass der nicht zentrisch sitzt.

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ja die neueren vielzahnachssysteme sind mir inzwischen auch ans herz gewachsen. ocatlink, isis und ähnliche standards mit und ohne hohlachse sind durchaus tauglich und bisher auch recht langlebig. mein XT HT2 Lager macht nun schon den zweiten Rahmen mit und das sind jeweils die Räder die mit viele gehüpfe im Wald bergab getreten werden.

vom alten scheiss bin ich auch fast losgekommen, der letzte klassiker geht wohl bald vom hof und wird durch ein neumodernen stahlbomber ersetzt.

das man sich bei so nem kettenplatzer oder kurbelabriss bisweilen hässlich hinlegen kann .. klar. aber sowas passiert idR im Antritt, also niedirge geschwindigkeit, maximales drehmoment.

potentiell tödlich sind da eher reifen oder flegenplatzer in der alpinen abfahrt, wegkochende scheibenbremsen auf langen, steilen und schnellen trails o.ä.

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… nicht zu vergessen defekte Gabelkronen und zu dünne Gabelschaftrohre aus zu weichem (oder dürftig getemperten ?) Aluminium. Insbesondere an Falträdern (auch, aber nicht nur fernöstlicher Herkunft) liegt hier vieles im argen. Beim Birdy soll man alle zwei Jahre das Gabelschaftrohr austauschen(lassen), bei den Taiwanesen fällt auch das unter den Tisch.

Felgen sind das nächste Ding: Wer weiß schon dass die verwendeten Legierungen nachverspröden und auch ohne nennenswerte Benutzung nach 2-3 Jahren auszuwechseln sind? Wer weiß schon, dass die "Verschleissanzeige"(/Sollbruchstelle/geplante Obsoleszenz) an den Bremsflanken der Felgen infolge der Kerbwirkung gleich zwei Sollbruchstellen hinzufügen?

Noch so ein Ding sind nicht ausgehonte Sattelrohre, die mit dem oberen Ende Sattelstützen aus Aluminium anritzen und so den Keim legen für deren späteres Versagen durch Kerbwirkung.

Wenn man mit einem auf solche Dinge geeichten Blick Fahrrad kaufen geht, ist man ohne erfüllte Wünsche von 1k5€ aufwärts dabei, mit erfüllten Wünschen ab 3k€. Oder man jagt und sammelt in der Bucht und Kleinanzeigen und schraubt, so wie der Hausherr.

Das nächste wird aber hoffentlich neu und auf Maß gebaut, da ich leider kein Mitglied im 95-Perzentil bin (ich habe einen vom Durchschnitt abweichenden Körperbau).

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das mit den felgen (und der versprödung) wäre mir neu. habe atm keine Felge in Nutzung, die nicht älter als 2-3 Jahre ist, es kann auch schonmal 30 jahre altes zeug sein. gebrochen ist mir weder am klassiker noch an den neuwaren irgendwann mal irgendwas.

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Das Gros meiner Jahreskilometer spule ich auf einem rund 20 Jahre alten Laufradsatz (Mavic MA 2) und einem 30 Jahre alten Stahlrahmen (Columbus SL) runter. Klar können Dinge kaputtgehen, aber wenn man da zuviel drüber nachdenkt, braucht man gar nicht mehr vor die Tür gehen aus Sorge vor einem Meteoriteneinschlag oder dergleichen.

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http://fahrradzukunft.de/10/birdy-touring/ (Ctrl-F "Gabelschaft")

Den Felgenlink finde ich nicht, das Bookmark geht ins Leere, und archive.org beschwert sich über die robots.txt.

Es betrifft eine mangelhafte Wärmebehandlung, mit der Spannungen aus der Verarbeitung egalisiert oder entfernt werden. Da wird wohl öfter mal gespart, und dem Endprodukt kann man das nicht ansehen.

Mir hat es genau eine Felge erwischt, die ist beim Ausspeichen offen gewesen, und zwar nicht an der Fügestelle. Und das reicht mir, dass ich a) regelmäßig nachsehe und b) regelmäßig auswechsele.

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Das Vögelchen ist für diverse Gebrechen bekannt. Im Bekanntenkreis fährt Eines mit der 4 Schwinge. Die anderen Erzeugnisse von R+M waren auch nicht wesentlich haltbarer. Dafür ist der Service gut.
Bei den Felgen ists so ne Sache. Es wird gerne am falschen Ort am Gewicht gespart. Dann reißen plötzlich der Nippelsitz und der Felgenboden auf. Die ollen Mavic MA2 kannten das Problem nicht, waren aber herzlichst weich. Ne schöne, haltbare HR-Felge ist die DP18. Gibts sogar poliert. Vorne kann man die Flyer nehmen.

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Ja, DP 18 kann was. Sehr angetan bin ich auch vom Rigida Chrina-LRS, der am Koga vom Modelljahr 2003 dran war und den ich jetzt an das Chesini montiert habe. Ich fahre den seit 2010, ohne dass ich zwischenzeitlich nachzentrieren musste, und dabei habe ich ihn wirklich nicht geschont.

Regelmäßig nachgucken tu ich auch, aber wechseln nur damit gewechselt ist, da sehe ich keinen Sinn drin.

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The wrecking crew
hieß früher in den 90ern die Testmannschaft einer Amerikanischen MTB-Zeitschrift. Der Titel traf aber auch ganz gut auf meine Uni-MTB-Gruppe zu.

Der schlimmste Unfall war eine durchgebremste Leichtbau-Felge. Mein Kumpel hatte dann eine Zeitlang eine Edelstahlschiene auf das Schlüsselbein geschraubt, damit das Band zusammenwachsen kann.

Gebrochene Gabelkronen mussten wir auch schon "mal rasch" kurz vor dem Ausritt wechseln (wohl dem, der noch eine zweite Federgabel mit geschraubter Krone hat).

Alles in allem aber: tatsächlicher Bruch ist wirklich lange her. Die modernen Konstruktionsmittel mit Finite-Elemente-Rechnungen sorgen für leichte und doch stabile Bauteile. Ich habe ein recht großes Vertrauen.

Was mich erschüttert sind die Preise neuer Räder: Für die oben genannten 1,5k sehe ich halbwegs brauchbares Rennrad-Geraffel. Aber bei Bergrädern: Fabrikneuer Sperrmüll. Keine halbe Saison würde das Zeug halten. Aber dafür cool 29er, lange Hebel, größere Momente, schwerer. Einfach irre.

Und dennoch: Jedem, der behauptet, dass früher alles besser war, dem schleudere ich ein einziges Wort entgegen:
Zahnheilkunde!

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Wrecking Crew...
stammt ursprünglich aus der Motorradrennszene anfangs des 20. Jahrhunderts:
"A few years later, Harley-Davidson added speed to the equation by setting a new record at the 1912 Bakersfield Road Race in California. Whether it was an endurance test through muddy back roads, or speed races on the wooden board tracks popular at the time, Harley-Davidson-supported racers - eventually known as the "Wrecking Crew" – were untouchable."

zit. nach HD website

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haha @ birdy. die haben ja wohl ne macke. größer kann man das "do not buy me" schild ja garnet mehr malen.

die DP18 fahre ich auch, bin aber nicht restlos überzeugt. stabil is das ding, keine frage, aber der felgenstoß war eher spaltig und ein höhenschlag in dem bereich ließ sich zeitlebens nicht wegzentrieren. für das reiserad schau ich mir nu mal die dt swiss r460 an.

je nach einsatzzweck machen die 29er aber durchaus sinn. kenne niemanden, der technische trails fährt, der nochmal zu 26 zurück würde. egal ob hardtail oder fully, der größere umfang egalisiert so manche wurzel oder so manchen großkiesel an dme man sonst schnell mal hängen geblieben wäre. das fahren wird deutlich flowiger.

die harten downhiller oder die waldautobahngurker brauchens natürlich stabiler oder nehmen die unterschiede nicht wahr. erstere haben aber auch ne dicke boxxer mit doppelbrücke vorne und egalisieren ganz andere dinge ;)

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Man lernt immer dazu… Dann war die Wrecking Crew der 90er also ein Zitat. Geil. Danke für die Recherche.

Was den Flow angeht: wahrscheinlich ist da was dran. Es gibt auch ganz coole Set-ups mit vorne/hinten 27,5/26 oder 29/27,5 je nach Körpergröße.

Sei's drum: die meisten, die solche Bikes kaufen sind mit einem Bunny-Hop überfordert… also im Großen und Ganzen Schafe und keine Wölfe auf dem Trail.

Es macht immer wieder Spaß, sich mit den Hobby-Downhillern zu messen: Im ganz brockigen Geläuf haben sie einen Vorteil. Aber sobald es flowiger wird, dann kann ich auf auf dem Hardtail vorbei.

Es ist und bleibt: Eine verzweifelte Suche nach Differenzierung in einem gesättigten Markt.

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Werter Don,
Was bin ich froh, daß nichts passiert ist. Sind Sie doch eine der wenigen Lichtgestalten, die mir noch verblieben sind, und das Erscheinen Ihrer Kolumnen ein Jour Fixe für eine eingeschworene Gefolgschaft. Ob dumme Gänse oder justiziable Minister, Sie machen aus jedem Thema etwas.

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