Braun KM-3
Dem Internet entnehme ich, dass ich mir für eine lachhafte Summe die allererste Version der Braun Küchenmaschine gekauft habe, die es so wohl nur bis Anfang der 60er Jahre gab. Dafür ist sie aber famos und in Schuss und raspelt, was das Zeug hält.
Es ist so eine Sache mit dem Winter: Da hat man am Morgen gern etwas Warmes, und mein Käsehändler hat manchmal, alle drei Wochen, Gemüsekäsepflanzerl, die man schnell mit einer gehackten Tomate in die Pfanne tun kann. Nachdem sie aber oft auch aus sind, habe ich einmal nach dem Rezept gefragt, und mache sie jetzt testweise selbst: Aus Kartoffeln -rrrrhhhhhht - Zucchini RRT! - Emmentaler FFRT! - Kürbis riririririd - und Dinkelmehl, Pfeffer, Salz und Zwiebeln.
Da hat man einmal gut eine Stunde Arbeit und dann praktisch die ganze Woche lang, bis es einem zum Halse heraus hängt, etwas zu essen. Und kann die andere Hälfte auch noch abgeben. Es rentiert sich erst bei einer grösseren Menge, und als Familie der 2-Kinder-Norm spart man sich dann auch, langfristig betrachtet, viel 'Arbeit mit der Massenproduktion. Denn das wahrhäft hässliche Tun ist am Ende das Maschineputzen, und das dauert immer gleich lang.
So friere ich den Rest halt erst mal ein. Aber sie sind erstaunlich gut geworden und recht nah am Original. Natürlich korrumpiert so eine Maschine: Meine Tartes sind jetzt doppelt so dick, nnd es geht ganz schnell. Deshalb räume ich sie danach auch immer weg. Würde ich sie mehr benutzen, wäre das schlecht für meine Figur, und das kann niemand ernsthaft wollen.
Es ist so eine Sache mit dem Winter: Da hat man am Morgen gern etwas Warmes, und mein Käsehändler hat manchmal, alle drei Wochen, Gemüsekäsepflanzerl, die man schnell mit einer gehackten Tomate in die Pfanne tun kann. Nachdem sie aber oft auch aus sind, habe ich einmal nach dem Rezept gefragt, und mache sie jetzt testweise selbst: Aus Kartoffeln -rrrrhhhhhht - Zucchini RRT! - Emmentaler FFRT! - Kürbis riririririd - und Dinkelmehl, Pfeffer, Salz und Zwiebeln.
Da hat man einmal gut eine Stunde Arbeit und dann praktisch die ganze Woche lang, bis es einem zum Halse heraus hängt, etwas zu essen. Und kann die andere Hälfte auch noch abgeben. Es rentiert sich erst bei einer grösseren Menge, und als Familie der 2-Kinder-Norm spart man sich dann auch, langfristig betrachtet, viel 'Arbeit mit der Massenproduktion. Denn das wahrhäft hässliche Tun ist am Ende das Maschineputzen, und das dauert immer gleich lang.
So friere ich den Rest halt erst mal ein. Aber sie sind erstaunlich gut geworden und recht nah am Original. Natürlich korrumpiert so eine Maschine: Meine Tartes sind jetzt doppelt so dick, nnd es geht ganz schnell. Deshalb räume ich sie danach auch immer weg. Würde ich sie mehr benutzen, wäre das schlecht für meine Figur, und das kann niemand ernsthaft wollen.
donalphons, 12:06h
Sonntag, 4. Dezember 2016, 12:06, von donalphons |
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mediensegler,
Dienstag, 6. Dezember 2016, 02:41
Star-Mix
Bei uns steht man drauf.
60er.
Von Tante noch zu Lebzeiten geschenkt.
60er.
Von Tante noch zu Lebzeiten geschenkt.
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trippmadam,
Dienstag, 6. Dezember 2016, 07:20
Es muss ein nur wenig später auf den Markt gekommenes Modell gewesen sein, das meine Mutter zu Hochzeit bekommen hat. Es läuft, wenn auch mit gewissen Abstrichen, auch heute noch. (Gott, was habe ich es gehasst, das Ding sauber zu machen. Das ist der Grund, warum mir selbst so etwas nicht ins Haus kommt.)
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fritz_,
Dienstag, 6. Dezember 2016, 08:39
Kann man diese alten Dinger ohne Gehörschutz nutzen?
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donalphons,
Dienstag, 6. Dezember 2016, 08:56
Ja, es läuft ja nur ein paar Sekunden, dann ist alles geraspelt.
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fritz_,
Dienstag, 6. Dezember 2016, 09:50
Unsere Kartoffelreibemaschine aus den 60ern in der SBZ hatte den Bums und das Geräusch einer V2. Kam nur für Unmengen grüner Klöße an Weihnachten zum Einsatz, wenn sich der Raketenstart lohnte.
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greenbowlerhat,
Dienstag, 6. Dezember 2016, 09:24
Das Ding hatte meine Großmutter, ich verbinde es mit den rohen Klößen, die es zu Schweinsbraten oder zur Gans gab. Bei Familienfesten ist anders die benötigte Menge nicht zu schaffen.
Dazu gehörten auch die Schwefelpapiere, die man anzündete und die dafür sorgten, dass die Kartoffeln nicht grau wurden.
Oder für Kuchenteig. Für Mengen an Zwetschgen-Kuchen und Heidelbeerkuchen, die in qm gemessen wurden.
Für Quittenbrot, Quittengelee, Karottensalat, Keksteig.
Ich hab Hunger.
Dazu gehörten auch die Schwefelpapiere, die man anzündete und die dafür sorgten, dass die Kartoffeln nicht grau wurden.
Oder für Kuchenteig. Für Mengen an Zwetschgen-Kuchen und Heidelbeerkuchen, die in qm gemessen wurden.
Für Quittenbrot, Quittengelee, Karottensalat, Keksteig.
Ich hab Hunger.
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melursus,
Dienstag, 6. Dezember 2016, 09:31
Dons Leser wie Pech und Schwefel.
Alternative für Kartoffeln gibt es auch:
Vitamin C . 1 TL ins Waschwasser der geschälten Kartoffeln und Sie haben critical whiteness Kartoffeln.
Ich nehme für Klösse den Entsafter, gebe zum Trester den oberen Teil des Saftes dazu.
Und ein, zwei gekochte Kartoffeln.
Alternative für Kartoffeln gibt es auch:
Vitamin C . 1 TL ins Waschwasser der geschälten Kartoffeln und Sie haben critical whiteness Kartoffeln.
Ich nehme für Klösse den Entsafter, gebe zum Trester den oberen Teil des Saftes dazu.
Und ein, zwei gekochte Kartoffeln.
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don ferrando,
Dienstag, 6. Dezember 2016, 11:27
Mensa
Schade, daß Sie nicht in Berlin oder Hamburg wohnen.
Da könnten Sie dann, statt Überschuß einzufrieren, einen Mittagstisch für prekäre JungjournalistInnen führen.
Einmal wöchentlich gute nahrhafte Hausmannskost statt Burger und Tütensuppe.
Während die Schützlinge Tarte mampfen, könnten Sie noch ein kleines Tutorium in journalistischer Ethik durchführen.
Da könnten Sie dann, statt Überschuß einzufrieren, einen Mittagstisch für prekäre JungjournalistInnen führen.
Einmal wöchentlich gute nahrhafte Hausmannskost statt Burger und Tütensuppe.
Während die Schützlinge Tarte mampfen, könnten Sie noch ein kleines Tutorium in journalistischer Ethik durchführen.
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donalphons,
Dienstag, 6. Dezember 2016, 11:48
Ja, das würde denen so passen.
Nein, ernsthaft, es gibt zwei Übervölkerungsprobleme, eines in Afrika und eines im Journalismus. Da sollte man nicht noch fördern.
Nein, ernsthaft, es gibt zwei Übervölkerungsprobleme, eines in Afrika und eines im Journalismus. Da sollte man nicht noch fördern.
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thorha,
Dienstag, 6. Dezember 2016, 11:28
Tolles Teil. Wir mussten das von meiner Frau von ihrer Mutter übernommene leider vor wenigen Jahren ersetzen - das Plastik wurde immer weicher, verformte sich und Ersatzteile waren nicht mehr zu bekommen.
Anschaffung 1957, häufig genutzt bis 2010. Ich würde nicht darauf wetten, dass die Nachfolgemaschine - obwohl hochwertig - solange durchhält.
Trippmadam hat übrigens Recht - das war typisch männliche Ingenieursarbeit. Ohne jede Rücksicht auf die notwendigen Reinigungsarbeiten :-).
Gruss,
Thorsten Haupts
Anschaffung 1957, häufig genutzt bis 2010. Ich würde nicht darauf wetten, dass die Nachfolgemaschine - obwohl hochwertig - solange durchhält.
Trippmadam hat übrigens Recht - das war typisch männliche Ingenieursarbeit. Ohne jede Rücksicht auf die notwendigen Reinigungsarbeiten :-).
Gruss,
Thorsten Haupts
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donalphons,
Dienstag, 6. Dezember 2016, 11:46
Die hier macht einen sehr robusten Eindruck, wurde aber offensichtlich nicht allzu viel genutzt. Schwer, robust, und das mit dem Reinigen ist auch nicht schlimer als bei anderen Geräten.
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gerresheimer,
Dienstag, 6. Dezember 2016, 18:37
Ihre Picker sehen toll aus,
aber der Gestank danach, der sich zu gern in der Wohnung und in Klamotten und Haaren verteilt, trotz kräftiger Lüftung während der Brutzelei bei Eiseskälte... das kann man doch nur machen, wenn nach der Maschinenreinigung auch noch Dusche, Haarewaschen und Kleiderwechsel angesagt ist.
Übrigens gibt es bei ebay Händler, die diese alten Teile liebevoll restaurieren und wohl auch Ersatzteile anbieten.
Übrigens gibt es bei ebay Händler, die diese alten Teile liebevoll restaurieren und wohl auch Ersatzteile anbieten.
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trippmadam,
Dienstag, 6. Dezember 2016, 21:09
Ich wäre Ihnen sehr verbunden, Herr Haupts, wenn Sie mir nichts in den Mund legten, was ich nicht gesagt habe. Danke.
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thorha,
Dienstag, 6. Dezember 2016, 21:16
Gerne. Ich habe Ihre Worte überinterpretiert - mein Fehler. Sie hatten erkennbar nur gesagt, dass sie das Saubermachen hassten, aber nicht, warum.
Gruss,
Thorsten Haupts
Gruss,
Thorsten Haupts
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frau jott,
Donnerstag, 8. Dezember 2016, 06:31
Ah, Sie haben eine KM3! Großartig.
Hier werkelt eine Braun KM32, ein Geschenk meiner Frau Mama, die aus Altersgründen das Gerät nicht mehr nutzt, mit allem, was man dazu je an Zubehör kaufen konnte. Eine zweite komplette Version steht wohlverpackt als Ersatz im Keller. Das Maschinchen läuft seit 1978 und wird seither regelmäßig intensiv genutzt.
Diese Ikone des Industriedesigns ist sozusagen die fast unzerstörbare eierlegende Wollmilchsau und unangefochtene Mutter aller Küchenmaschinen, und selbst wenn das Motorengeräusch auf voller Kraft tatsächlich den Start einer V2 fast schon idyllisch erscheinen läßt kommt mir nichts anderes ins Haus. Zudem gibt es bei eBay massenhaft günstiges Zubehör sowie preiswerte Ersatzteile und selbst ganze Motorblöcke bekommt man dort bezahlbar zum Nachkaufen.
Gleiches gilt übrigens im übertragenen Sinne für den Vorwerk Tiger, dieses als Empfehlung an den Hausherrn für den besten Staubsauger, der je gebaut wurde, falls einmal die Überlegung im Raume stünde, sich ein solches Gerät zur Erbauung der Wischmamsell anzuschaffen. Der ist, das sei am Rande bemerkt, allerdings deutlich leiser als die KM3.
ps. Lassen Euer Liebden sich nur ja nicht von den Wahnsinnigen der Trötenabteilung aus dem RHS beirren! Und bitte, werfen Sie doch nicht immer so kategorisch diese gräßlichen Slumgebiete innerhalb des S-Bahn-Rings (Armentransport, Irrenschaukel) mit den besseren südwestlichen Vierteln weit außerhalb desselben durcheinander. Erst letztes Wochenende mußte ich in Süddeutschland wieder erläutern, daß ich in Zehlendorf wohne und nicht in Berlin ... man wurde vorzeiten zwangseingemeindet, und man verabscheut hier, nebst sehr vielen anderen Gründen, auch deshalb das Gesindel von der Spree bis heute und hat damit nichts zu schaffen.
Hier werkelt eine Braun KM32, ein Geschenk meiner Frau Mama, die aus Altersgründen das Gerät nicht mehr nutzt, mit allem, was man dazu je an Zubehör kaufen konnte. Eine zweite komplette Version steht wohlverpackt als Ersatz im Keller. Das Maschinchen läuft seit 1978 und wird seither regelmäßig intensiv genutzt.
Diese Ikone des Industriedesigns ist sozusagen die fast unzerstörbare eierlegende Wollmilchsau und unangefochtene Mutter aller Küchenmaschinen, und selbst wenn das Motorengeräusch auf voller Kraft tatsächlich den Start einer V2 fast schon idyllisch erscheinen läßt kommt mir nichts anderes ins Haus. Zudem gibt es bei eBay massenhaft günstiges Zubehör sowie preiswerte Ersatzteile und selbst ganze Motorblöcke bekommt man dort bezahlbar zum Nachkaufen.
Gleiches gilt übrigens im übertragenen Sinne für den Vorwerk Tiger, dieses als Empfehlung an den Hausherrn für den besten Staubsauger, der je gebaut wurde, falls einmal die Überlegung im Raume stünde, sich ein solches Gerät zur Erbauung der Wischmamsell anzuschaffen. Der ist, das sei am Rande bemerkt, allerdings deutlich leiser als die KM3.
ps. Lassen Euer Liebden sich nur ja nicht von den Wahnsinnigen der Trötenabteilung aus dem RHS beirren! Und bitte, werfen Sie doch nicht immer so kategorisch diese gräßlichen Slumgebiete innerhalb des S-Bahn-Rings (Armentransport, Irrenschaukel) mit den besseren südwestlichen Vierteln weit außerhalb desselben durcheinander. Erst letztes Wochenende mußte ich in Süddeutschland wieder erläutern, daß ich in Zehlendorf wohne und nicht in Berlin ... man wurde vorzeiten zwangseingemeindet, und man verabscheut hier, nebst sehr vielen anderen Gründen, auch deshalb das Gesindel von der Spree bis heute und hat damit nichts zu schaffen.
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