Flutbedingte Akzidenzdichtung nach Serner

Ein echter Mann vermag zu baden
zu schwimmen und Fische sehn



doch fülle Datschi in den Magen
musst Du bald in die Donau gehn.

Ich liebe Zwetschgendatschi. Ich liebe den Saft, und die obszöne Form der aufgeschnittenen, dunklen Früchte. Ich liebe es, da reinzubeissn und mit den Lippen die Zwetschgen aufzusaugen. Ladies: Wer Zwetschgendatschi mag, kann gar nicht schlecht beim Cunnilungus sein.

(Und Frauen, die Sahne lecken, sind sicher auch ganz lässig)

Mittwoch, 24. August 2005, 16:58, von donalphons | |comment

 
Wupptich!
Auf zur letzten Lockerung!

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perfekt.

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Das ist das Schöne am Bloggen: Während man früher Jahrzehnte auf die Obszönitäten aus den privaten Briefen berühmter Schriftsteller warten musste, besorgt es der Popautor im Blog heute selbst und direkt - und fragt sich, was wohl Rezensenten sagen, wenn sie solche Worte lesen...

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Tja,
und die Frage, was der Leser denkt, ist manchmal blitzschnell beantwortet mit dem Klick auf den Reload-Button.

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Ich wette, es gibt beim Schnittchen mindestens 200 Hits :-)

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Ein Suchmaschineneintrag unter dem Keywort "Oralsex" würde Dir mindestens 10 000 geben :-))

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Mindestens! :)
Freude, dass der Begriff "Zwetschgendatschi" noch commun ist; am besten lauwarm mit fetter Schlagsahne. (Hat hier wer was von Sahne gesagt?)

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So etwa 30 Minuten aus dem Rohr, der Zucker noch nicht ganz geschmolzen...

Äh, das ist vielleicht eine blöde frage, aber gibt es noch einen anderen Namen für Zwetschgendatschi?

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Quetschekuche'

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Nicht Dein Ernst, oder?

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Doch,
es stimmt. Im Dreiländereck Bawü/Pfalz/Hessen sagt man so.

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Mein voller.

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Aha. Möge mir die Zunge im Mund verfaulen, wenn ich das Wort je aussprechen sollte. ;-)

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Kein Problem. In der Bäckerei zeigste einfach auf das entsprechende Teil und sagst "von dem da, bitte". So halte ich das in Bayern ja auch. Eher würde mir nämlich ein Gamsbart wachsen als dass ich einen ***datschi ordern würde...

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Der nüchterne Niedersachse nennt das einfach Pflaumenkuchen.

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"von dem da, bitte" sagt man bei uns neda. Des hoasst: I hed gean zwoa Schtiggl vo dem do. Pflaumenkuchen - mit göspütztöm Mund. Hingegen Zwetschgndaaatschee... das sind Unterschiede, oh ja.

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Kulturchauvinismus at work.

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Ja, aber Kuiduaschovinsmus eines intelligenteren Bevölkerunganteils ;-)

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Man könnte auch sagen der latente Fremdenhaß der Bayern.

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Was erwartest Du von einem Land, in dem die kinder eines Dorfes sich nach dem Gottesdienst auf dem Marktplatz sammeln, um Steine auf Rennradfahrer aus der Stadt zu werfen?

Andererseits sind Bayern oft Gemütsmenschen, umgänglich und nett, wenn man sich ihnen langsam, gemessen und breit nähert. Den bayern für sich zu erobern, bedeutet, ihn an seiner schwachen Stelle, der Lethargie zu packen. So ein hippeliger Normalberliner ist selbst für einen extrem kritischen Bayern wie mich nur schwer zu ertragen. Und was Antisemitismus wirklich ist, habe ich erst in Wien begriffen.

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"Von dem da" zeigen ist das Einzig Wahre. Ich erinnere mich noch an das Entsetzen, als ich in Wackersdorf 10 Semmeln vorbeibrachte, die zu holen man mich gebeten hatte. In Niedersachsen ist eine Semmel ein Laib Rosinenweißbrot und kein Brötchen, also brachte ich einen Rucksack voll Rosinenweißbrote, wo man Brötchen erwartet hatte. Breit sollte man sich dem Bayern in der Tat nähern - 3 Maß Minimum.

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Schon merkwürdig,
wie sehr die Fluten das Nachdenken über die Männlichkeit stimulieren ;)

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Ja, alles voller bereiter Retter mit starken Armen. Wäre ich eine notgeile Frau, ich würde heute einen Fuss und die Donau halten und "Hilfe" flüstern...

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Ich
eher nicht... hatte den Eindruck, die Retter seien zu mehr als zum Retten nicht mehr im Stande!

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Ich liebe Zwetschgendtschi auch. Das beste am Spätsommer. Wir haben ein Au-pair, die sich als Meisterin im Datschi-Backen herausgestellt hat. Das Leben kann so einfach so schön sein.

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Österreich? Ungarn? Tschechei? Bayern? Das sind die klassisch Regionen...

Bei uns wird der immer gleich in 2 riesigen Blechen gemacht, und das ist dann die einzige nahrung für 24 Stunden.

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Polen können auch guten Zwetschgenkuchen backen. Aber das mit dem dünnen Belag musste man ihr abgewöhnen. 2kg Zwetschgen für ein Blech - das war ein richtiger Kulturschock.

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Daran gewöhnt man sich schnell. Ist halt nichts für Grischperl, Hungerkünstler und Kastanienalleebauchherzeiger. Debbn in meine Augn.

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Don. Wie lange warst du in Berlin?
Die Strasse heisst doch auch "Castingallee"

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Wie lange? Viel zu lange.

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Dann kennst du den Strassennamen sicherlich...

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Zwischen den Tripverkäufern an der Schönhauser vorne und den kaputten Typen im maroden Park hinten, ja. Die Leopoldstrasse Berlins. (An der Leopoldstrasse sind hinten die kokszerfressenen Law Firm Junkies und vorne die Kunststudenten ohne Geld, aber immerhin mit einem Park hinter dem Institut)

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In München erlitt ich einst einen heftigen Kulturschock, weil die da auf den Zwetschgenkuchen Tortenguss gemacht hatten, was ich aber leider vorher nicht sehen konnte und mir ein Stück gekauft hatte. Pfui Deibel!
Außerdem machten die halbe Sachen, soll heißen, die Zwetschgen lagen sehr flach auf dem Teig, den man stellenweise beinahe durchschimmern sah. Frevel! Daraufhin habe ich nie wieder in München Zwetschgendatschi essen mögen (und seither habe ich noch ein paar kulinarische Vorurteile mehr gegen dieses seltsame Ethnie dort).

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Also, bei uns kommt da ausser furchtbar viel Zucker absolut nichts auf die Zwetschgen. Und die Zwetschgen sind 1,5 bis zwei mal so dick wie der Teig und überlappen sich wie Dachschindeln. Das muss eine Ausnahme gewesen sein. Gut, München, da gibt es auch Nepp, aber ich empfehle den Bäcker Wimmer, der kann das.

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Datschi kommt aus Datschiburg
Richtig. Zucker, furchtbar viel Zucker. Der Hefeteig muss dünn sein, der Rand des Datschis leicht aufgewölbt und braun. Zwingend erforderlich ist, dass sich während des Backens zwischen Blech und Datschi eine klebrige Masse aus karamellisiertem Zucker und eingedampftem Zwetschgensaft bildet.

Selbst wenn die Oberbayern gerne alles Gute für sich vereinnahmen, lieber Don, so muss ich doch einwerfen, dass es den allerbesten Zwetschgendatschi in Augsburg gibt. Der ist so gut, dass er sogar Wortbildend wurde. Nicht umsonst werden die Bewohner dieses Provinznestes im Umland als Datschiburger beschimpft.

Allein, der Datschi ist vielleicht das Beste, das die Stadt je hervorgebracht hat - mit Ausnahme von Brecht. Und auch der war, als Datschiburger, ein Datschifresser und schrieb viel und wehmütig über Pflaumenbäume, in seiner Augsburger Zeit und im Exil. Wobei eine Zwetschge keine Pflaume ist. Aber das Wort Zwetschge klang wohl selbst für den Spröd-Lyriker Bertolt Brecht zu wenig lyrisch. Daher die falsche Pflaume.

Hier, als Beleg, etwas recht Frühes von ihm:

Erinnerung an die Marie A.

An jenem Tag im blauen Mond September
Still unter einem jungen Pflaumenbaum
Da hielt ich sie, die stille bleiche Liebe
In meinem Arm wie einen holden Traum.
Und über uns im schönen Sommerhimmel
War eine Wolke, die ich lange sah
Sie war sehr weiß und ungeheuer oben
Und als ich aufsah, war sie nimmer da.

Seit jenem Tag sind viele, viele Monde
Geschwommen still hinunter und vorbei.
Die Pflaumenbäume sind wohl abgehauen
Und fragst du mich, was mit der Liebe sei?
So sag ich dir: ich kann mich nicht erinnern
Und doch, gewiß, ich weiß schon, was du meinst.
Doch ihr Gesicht, das weiß ich wirklich nimmer
Ich weiß nurmehr: ich küßte es dereinst.

Und auch den Kuß, ich hätt ihn längst vergessen
Wenn nicht die Wolke dagewesen wär
Die weiß ich noch und werd ich immer wissen
Sie war sehr weiß und kam von oben her.
Die Pflaumenbäume blühn vielleicht noch immer
Und jene Frau hat jetzt vielleicht das siebte Kind.
Doch jene Wolke blühte nur Minuten
Und als ich aufsah, schwand sie schon im Wind.

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Aber selbstverständlich müssen die sich überlappen. Und doppelt so dick wie der Teig sein.

Der Bäcker Wimmer ist mir leider nicht bekannt. In München sah ich nur solche glasierten Zwetschgendatschis (war in den Jahren 1985 bis 1990), den einzig vernünftigen Zwetschgenkuchen gab's bei meiner älteren Schwester.

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Was zum Teufel sind Zwetschgen?

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Und diese karamelisierende Masse muss man bei etwa 30 Grad mit dem Zeigefinger aufnehmen und in den Mund schieben. Dann ist sie perfekt, dann beginnt das lustige Schneiden.

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Maz, das sind so violette Dinger, etwas dunkler als die innenseite einer weiblichen Schamlippe, und wenn man sie öffnet und den Kern entfernt und die Zunge in die verbliebene Spalte einführt, dann ist das auch ein ähnliches Gefühl.

Sehr fleischig.

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Ach danke, habe ergoogelt. Ich wusste nicht, dass diese Dinger so heißen.
Aber deine Beschreibung gefällt mir besser als die Bilder:)

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Die musst Du mal probieren, wenn sie noch etwas über hautwarm sind - und zwar mit der Hand zum Mund führen, wenn der Teig so weich ist wie eine schöne Frau ...

Generell sollte man das am besten essen, wenn eine frau dabei und nack ist. Ich glaube, ich hab Hunger. Und bin notgeil. Wie kommt´s nur?

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"Und diese karamelisierende Masse muss man bei etwa 30 Grad mit dem Zeigefinger aufnehmen und in den Mund schieben. Dann ist sie perfekt, dann beginnt das lustige Schneiden."

Das wenn ich mache, gibt mir die Mama eine auf die Griffel und sagt: "Mit Deine Arschlochfinger, mit Deine uugwäschane, da foaklasch* mir fei net im Essa omanand".

Und wenn sie das macht, meine Mama, dann spüre ich Kindheit.

*Foakla wird im Schwäbischen nasal ausgesprochen und heißt so etwas wie stochern, pulen, herauspicken, aber nur im Bezug mit organischen Massen.

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Natürlich haben wir einen Quetschenbaum im Garten, und natürlich hat meine Oma Quetschekuche (oder wie auch immer ihr das nennt) gebacken. Wichtig ist:

- Die Quetschen müssen *stehend* auf den Kuchen appliziert werden. Wenn die erst mal in der Röhre sind, legen die sich von alleine hin.
- Ein wenig Paniermehl auf dem Kuchen verhindert Ersäufen des Teigs. Wenn der Teig auch ohne Paniermehl nicht ersäuft, sind zu wenig Quetschen drauf.

> Bei uns wird der immer gleich in 2 riesigen Blechen gemacht, und das ist dann die einzige nahrung für 24 Stunden.

Wie bringst Du das Deinem Darm bei? Ich erinnere mich da an qualvolle Stunden im Sanitärbereich nach Genuß von schätzungsweise 6 Stücken ...

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Ich habe den Magen einer Familie, die bis vor nicht allzu langer zeit ausschliesslich im Nahungsgewerbe tätig war: Backen und Fleisch. Das führt im Alter zum berüchtigten claneigenen Spitzbauch, aber in der jugend zu einer sensationellen Essbefähigung. Essen können wir. Immer.

Und statt dem Mehl tut es auch eine Extraportion Zucker. Bloss nicht sparen.

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@andrea: Es ist ein existenzieller Unterschied, ob Du dazu Äppelwoi oder schwarzen Tee trinkst. Sturm (=ganz frischer Federweißer) ist noch schlimmer.

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Anderes Wort für "Zwetschgendatschi"
Hierzulande (= Rheinland) liebt Mann und Frau und Kind und Kegel heiß und innig die

"Prummetaat"

"Prumme" kommt möglicherweise von "prunus" = Pflaume; "taat" ist natürlich "Torte". Soviel aus dem "hohen Norden" zu dem leckeren Thema.

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