Das Ende eines Blog-Bizz-Modells

Ach, wie toll sollte das werden - der Bloghoster bekam die Werbung, der bekannte Blogger den Lohn, und die Zeitung eine halbe Seite Inhalte frisch aus der Blogosphäre. Supi, das liebt man, da muss man nicht gross fragen, oder?

Aber dann meinte jemand, das sei ja Contentklau, so einfach könne man das nicht machen, und plötzlich hatte die Zeitung mehr mediale Resonanz, als ihr lieb sein konnte - kurz, die Blogseiten der News Frankfurt wurden ein grossartiges Beispiel, wie Blogs unschöne Themen in das Fahle Licht der Öffentlichkeit zerren können: "Der heutge Tag wird adeln seinen Stand." (lustigerweise ist das eine der Online-Schlachten, über die PR-oleten in den Bloggerseminaren nur ungern sprechen).

Zurück blieb damals nur ein "übergelaufenes Weinfass" (heute als neocon-Blogger unterwegs) und vielleicht ein klein wenig Erkenntnis, dass die Blogosphäre nicht immer aus netten, ausbeutungsbereiten Schickikindern besteht. Trotzdem blieb der als Visionär und Vordenker gehandelte Chefredakteur Klaus Madzia bei seinem Credo, mit Blogs die Zeitung für die "iPod-Generation" machen zu wollen. Nibelungentreu etwa hier: " Themenwahl per sms und die Interaktion mit unseren Lesern durch weblogs stoßen auf breite Zustimmung."

Und dann verschwand irgendwann der bekannte, texteauswählende Blogger, eine andere in diesem zusammenhang genannte Bloggerin tauchte erst gar nicht auf, dann mühte sich die News Frankfurt selbst um das innovative, grossstädtische Format. Und jetzt?

Jetzt gibt es eigentlich nur noch zu vermelden, dass die Blog-Seite sang- und klanglos verschwunden ist. Irgendwann hat man sie wohl in einen Sack gesteckt und im Main versenkt, vielleicht gleich neben Deutsche Bank 24 und den Unterlagen zum Comroad-IPO. War wohl nix mit der Blog-Revolution für die "konsumfreudigen und mobilen Durchstarter".

20 Punkte, bitte. Die sind auch hart verdient gewesen.

Freitag, 26. August 2005, 16:46, von donalphons | |comment

 
Das Anzeigengeschäft sieht bei der Durchsicht übrigens auch ganz schön mau aus. Und statt der früher versprochenen 48 Seiten sind es nur 40. Da tickt die Uhr... Tick---Tack----

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