Die grossen Sofas des kleinen Todes
Eigentlich sollte meine zweite Wohnung ja so etwas werden, wie die noble Version der oben bereits nicht ganz erfolglosen Frauenfalle - ein klaren Raumkonzept, das gewissermassen zwangsweise über Gang, Esszimmer und Wohnzimmer in den Alkoven (ohne Fluchtweg, gegen die Wand) führt. Das ist, wer wird denn gleich, Madame, bitteschön, allerbeste abendländisch-christliche Tradition, ja wirklich, der Papstpalast in Avignon etwa hatte eine derartige Raumfolge, und die wurde später in ganz Europa kopiert, sicher nicht zum Schaden derer, die sie bewohnten. Die Raumflucht geht von Angenehm über Grandios bis Diskret, die Sitzgelegenheiten werden immer horizontaler, man rutscht gewissermassen ineinander hinein, und während Stühle noch schnell verlassen werden können, ist das, halb ausgestreckt auf den Sofas und mit Essen und Pralinen beschwert, weitaus weniger grazil zu bewerkstelligen; allenfalls in Richtung Bett zu vö kriechen sollte noch möglich sein. So die Theorie einer Innenarchitektur, die nicht nur Möbel in Räume klatscht, sondern den Bedürfnissen des Bewohners dient.
Das wird wohl nichts werden. Das Testsitzen auf den Sofas gestern und vorgestern Abend zeigte überdeutlich, dass man, kaum ist man dort angelangt, in den Kissen versinkt und einschläft. Kein Gewitter, kein Lüsterglanz kann einen davon abhalten. Tatsächlich haben die Monster eine Federung, die jedes mir bekannte Bett - ausser vielleicht einer echten englischen Matratze - in den Schatten stellt. Ich muss gleich noch zum Auto, ist der letzte Gedanke, und danach erwacht man und schafft es gerade noch, den Roadster ausserhalb des Wirkungskreises der vermaledeiten Obrigkeit in Sicherheit zu bringen. Dazwischen liegen 8 Stunden in der Existenzform eines Steins. Willenlos, lustlos, unbeweglich und wahrscheinlich noch nicht mal ein eleganter Anblick. So wird das nichts mit dem geplanten Rundgang d´Amour. Vielleicht sollte ich doch noch irgendwo ein kleines, unbequemes Biedermeiersofa postieren. Oder ich mache doch den kleinen Exklusivclub für höhere Töchter der Stadt auf, dann würde es wieder passen mit den Sofas.
Das wird wohl nichts werden. Das Testsitzen auf den Sofas gestern und vorgestern Abend zeigte überdeutlich, dass man, kaum ist man dort angelangt, in den Kissen versinkt und einschläft. Kein Gewitter, kein Lüsterglanz kann einen davon abhalten. Tatsächlich haben die Monster eine Federung, die jedes mir bekannte Bett - ausser vielleicht einer echten englischen Matratze - in den Schatten stellt. Ich muss gleich noch zum Auto, ist der letzte Gedanke, und danach erwacht man und schafft es gerade noch, den Roadster ausserhalb des Wirkungskreises der vermaledeiten Obrigkeit in Sicherheit zu bringen. Dazwischen liegen 8 Stunden in der Existenzform eines Steins. Willenlos, lustlos, unbeweglich und wahrscheinlich noch nicht mal ein eleganter Anblick. So wird das nichts mit dem geplanten Rundgang d´Amour. Vielleicht sollte ich doch noch irgendwo ein kleines, unbequemes Biedermeiersofa postieren. Oder ich mache doch den kleinen Exklusivclub für höhere Töchter der Stadt auf, dann würde es wieder passen mit den Sofas.
donalphons, 11:45h
Freitag, 7. Juli 2006, 11:45, von donalphons |
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logog,
Freitag, 7. Juli 2006, 12:54
Ich würd das jetzt nicht sofort verallgemeinern, das wie-ein-Stein-schlafen ist der brutalen Nachtschwüle der letzten Tage geschuldet. Als Bewohner einer gemäßigten Zone sind unsere Körper nicht auf diesen Hitzestress auch in den Nachtstunden eingestellt. Wenn's dann mal abkühlt, kommt es zu solchen Erschöpfungsschlafschüben.
Einfach mal mit Dame heute abend nochmal versuchen, du solltest ja jetzt ausgeruht sein.
Einfach mal mit Dame heute abend nochmal versuchen, du solltest ja jetzt ausgeruht sein.
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donalphons,
Freitag, 7. Juli 2006, 13:06
Dass es bei meiner Liebsten geht, weiss ich auch so. Es ging mir um die anderen.
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donalphons,
Freitag, 7. Juli 2006, 15:22
Pah! Frauen, die mit Vorliebe auf Ikeabetten fallen oder sich auf Junges-Wohnen-Sofas hingeben, sind ohnehin nicht mein Beuteschema.
Merke: Man gewöhnt sich leichter an Luxus denn an Armut.
Merke: Man gewöhnt sich leichter an Luxus denn an Armut.
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motowns finest,
Freitag, 7. Juli 2006, 15:30
Sieht man ihnen das denn an, diese Vorliebe für Junges-Wohnen-Sofas oder Ikeadings, wenn sie im Antiquariat stehen, ordentlich gekleidet sind und gerade nach Syliva Plath greifen und so eigentlich doch (fast) alle Voraussetzungen erfüllen?
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oldman,
Freitag, 7. Juli 2006, 16:22
Lüsterglanz ?
Lüstern(d)er Glanz in der Dame Augen hätte den
Schlaf verhindert und den Beischlaf begünstigt.
Aber Vorsicht: Beischlaf kann zu Müdigkeit führen.
Schlaf verhindert und den Beischlaf begünstigt.
Aber Vorsicht: Beischlaf kann zu Müdigkeit führen.
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prospero,
Sonntag, 9. Juli 2006, 03:07
Frauenfalle, soso
Wußte gar nicht dass meine Wohnung eine ist - denn es geht vom Flur geradewegs in die Küche, ins Wohnzimmer und dann ins Schlafzimmer. Der einzige Raum der von dieser Achse abweicht ist das Bad. ;-)
Ad Astra
Ad Astra
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