: : : denn sie wissen nicht was sie tun sollen : : :

Samstag, 29. Juli 2006

Don Django verlässt Monks Gulch

So eine Biedermeiervitrine wäre auch ein erstklassiges Aufbewahrungsding für ein Maschinengewehr.



Es wurde dann auch noch das befürchtete Wettrennen gegen den Regen nach Norden. Immer an der Kante der Wolkenfront entlang, die sich in den Alpen zusammengebraut hatte und mit silbergrauen Schlieren vor der Sonne ihr Kommen androhte, ausgestreckt vom Münchner Becken bis hinauf in das Herz des Landes, die sanfte Hügelkette der Holledau.



Die Autobahn war auf 30 Kilometer bis Pfaffenhofen zu. Also fuhr ich mit der schweren Fracht über die Landstrasse, durch kleine Käffer, in denen Sandgruam-Parties und Mega-Discos mit 99 Cent Durstlöschern angepriesen werden, die alten Frauen Kopftuch tragen und mit dem Besen die Gehsteige fegen, und über mir pfiff die Vitrine im Fahrtwind das Lied des Todes. Wirklich berüchtigt, dachte ich mir, ist man erst, wenn andere schon über einen schreiben, wenn man nur einen Punkt macht. Das ist es wohl.

Oder so.

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Bauvorstadt

Noch ein Museum, dann haben wir es hier hinter uns. Für´s erste.



Weitere Sammlungen moderner Kunst bitte in Berlin, Kösching oder Lugano abgeben.

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Die wirklich wichtige Frage des Tages

Obwohl in den nächsten Tagen ein paar wichtige Entscheidungen anstehen - mache ich noch mehr in lukrativen Haifischtransporten, suche ich eine alte DCT-Meldung, um zu beweisen, wie ein Ex-Boss von einer Springertochter die eigene Firma angeschwärzt hat, und wann kommt der nächste Urlaub - dreht sich momentan alles nur um ein prekäres Problem, das mit einer Lücke zu tun hat, die sich zwischen Spiegel und Boden auftut. Ich wollte da eine schmale Rokokokommode haben, aber jetzt ist eben eine niedrige Biedermeiervitrine draus geworden. Wobei sie immerhin so gross ist, dass sie nicht in den Wagen meines Herrn Papa gepasst hat.

So ein Transport durch die Stadt wäre kein Problem, nur war diese Vitrine leider in München, wo ich erst gar nicht suche, weil man hier nie was findet. Dachte ich, aber ich hatte unrecht. Ich schalte beim Kaufen ja grundsätzlich das Hirn aus, dann macht es erst richtig Spass ohne jede Reue und die Frage, wo man das noch hintun soll. Das Problem tauchte erst auf, als ich dann vor dem Auto stand und das Teil auf den Dachträger wuchten wollte. Denn just zu diesem Zeitpunkt begann der Regen, und zu mir gesellte sich ein Herr, der fragte: "Wo haben Sie denn die her?" "Von da hinten, vom Grossvater dieses jungen Herren", gab ich zurück und wies auf den Halbwüchsigen, der mir beim Schleppen geholfen hatte.

""Hm", sagte der Herr, sah sich die Vitrine und die spektakuläre Flammenmaserung des Nussholzes an, drehte am kleinen Bronzegriff der Tür und strich mit dem Finger über den Perlstab. "Und was hat es gekostet?" fragte er. "85" sagte ich. Er zog seine Brieftasche heraus, reichte mir eine Visitenkarte und sagte, falls ich Interesse hätte, sie zu verkaufen, solle ich ihn anrufen. Dem Halbwüchsigen entglitt etwas das Gesicht, aber hey, so ist das Leben, manchmal gewinnt man, manchmal verliert man. Ich wuchtete die Vitrine dann also allein auf den Wagen, und packte sie in die vorsichtigerweise mitgebrachte Malerfolie. Und fuhr los.

Von Freimann bis in die Maxvorstadt, wo ich jetzt bin, sind es 6 Kilometer, und jeder einzelne Meter war voller Angst und Panik. Zwischendrin, kurz vor dem mittleren Ring sah das väterliche, todesseriöse Manager-Monstrum aus wie Priscilla, die Königin der Wüste, als Mitzi mit riesiger weisser weit über die Wüste wehender Schleppe auf dem Dach sitzt. Letztlich habe ich die flatternden Teile in die Türen eingeklemmt, und was dann noch muckte, wurde in die Fenster gezwickt. Da bin ich jetzt. Und die Frage lautet:

Fahre ich ohne die Plane 100 Kilometer und riskiere, die Vitrine dem Regen auszusetzen? Oder fahre ich als Priscilla II möglicherweise in eine bayerische Verkehrskontrolle bei Pfaffenhofen? Oder verkaufe ich das Ding an den Händler mit der Visitenkarte, dessen Geschäft hier ganz in der Nähe ist?

Schwierig. Variante II wäre sicher die bloggischte Löung, aber...

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Es war die Taube

Der Weckdienst ist hier mitunter gnadenlos, und Vögel kann man auch nicht an die Wand werfen. Keine Ahnung, was heute los war.



Immerhin gab es genug Zeit für einen Beitrag über Anonymität und ein Märchen an der Blogbar.

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