: : : denn sie wissen nicht was sie tun sollen : : :

Mittwoch, 12. Juli 2006

Anstiftung zur Todsünde

Man kennt das. Diese Neider, die es an Äusserlichkeiten festmachen. Vielleicht ist es einfach nur das Wissen, dass der andere zwischen acht und zehn tatsächlich irgendwo da oben sitzt, Tee in einer Silberkanne neben sich stehen hat, ein gutes Buch von Ricardo Piglia in der Hand, und ab und zu aufschaut, beeindruckt ist von der Schönheit, zur Kamera greift, um ein paar Bilder zu machen, das manche so verbittert sein lässt. Wäre es anders, wäre ich arm dran und hätte Probleme, wären sie vielleicht höhnisch.







Aber so sind sie verbittert. Nehme ich an. Aber eigentlich ist es mir egal, solange ich tatsächlich hier oben sitze. Und sie nicht.

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Keine kommerzielle Werbung hier. Ausser für mich.

Ein kleiner Hinweis: Das hier ist ein Spassblog. Angesichts der Strategie von Agenturen, vermehrt Blogger einzuspannen - aktuell etwa eine Suchmaschine, die für werbende Artikel bei manchen üblichen Verdächtigen bezahlt - möchte ich darauf hinweisen, dass die Beiträge hier nicht käuflich sind. Weder vorher aus Kalkül, noch nachträglich aus Dankbarkeit, was es auch schon ein paar mal gegeben hat. Was ich enorm nett finde, weil ich Firmen, über die ich schreibe, oft mag. Aber das heisst eben auch, dass ich gerne für ihre Produkte zahle, weil sie es wert sind. Ich habe Geschenke, Zuschüsse und Entschädigung nicht nötig; wenn ich Geld will, arbeite ich. Ja, das gibt es auch noch. Arbeiten, statt sich kaufen lassen. Sprich: Abgesehen von der Werbung für meine Bücher und Lesungen, wobei zweitere meistens kostenlos sind, ist dieses Blog werbefrei, und wird es auch bleiben.

Die zugehörigen 3 Akkorde spielt René bei Nerdcore. Und irgendwie habe ich den Eindruck, dass obige Verdächtige von der sie bezahlenden Firma ziemlich allein gelassen werden mit den Protesten, wenn das ein Firmenblog gewesen sein sollte.

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Wer schreibt, der bleibt, auch wenn er fault.

Die Zukunft des Journalismus, dargestellt so gegen 1700, aber heute wieder topaktuell:



Wir haben hier übrigens eine Lokalzeitung mit tollen, riesigen Bildergalerien von jedem Fest von 100 Jahre Feuerwehr Hinterreiherhausendorf bis zum "Wir bauen die geilsten Mordwaffen"-Event mit 80.000 Besuchern. Juckt keinen. Wir haben auch ein mit viel Werbeaufwand in die Stadt eingeführtes Lokalblog, das der drögen Zeitungskonkurrenz das Wasser im Netz abgraben soll. Juckt keinen. In einer Boomregion mit 250.000 Einwohnern, wo der Netzausbau besser ist als in mancher Metropole. Wo Geld in rauen Mengen da ist.

Und dann gibt es noch eine Community, wo gerade 500 Leute eingeloggt sind, die über zehntausend Mitglieder hat und das ausschliesslich über Parties wie das "Houkl-Boukl-Fest" berichtet. Kennt ausserhalb der Region kein Mensch, ist aber auch egal. Soweit ich erkennen kann, geht es vor allem darum, Ficks optisch und per Chat vorzusortieren - geht man mit der Maus über einen Namen, kommt sofort das Bild des Users. Ist höllisch erfolgreich bei der Altersgruppe 14 - 29. Dagegen sehen Blogs und Journalismus ganz alt aus. Da gibt es auch keine Brücke über den Abgrund, der sich da auftut. Und auf beiden Seiten nichts, wo man so eine Brücke auflegen könnte. Man kann Steine in den Abgrund werfen und hoffen, dass er irgendwann voll ist. Am besten, bevor einem das Fleisch von den Rippen fault.

Das sollte uns zu denken geben. Ja doch.

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