Stackenblochen

oder: Orte, an denen der Deutsche seinen Spass hatte.



Und wenn der Deutsche den Platz verwüstet hat, kommt der Nichtdeutsche, räumt auf und stellt es alles wieder so hin, dass der Deutsche wieder seinen Spass haben kann.

Freitag, 14. Juli 2006, 14:33, von donalphons | |comment

 
Don goes antideutsch?
Aber dabei gehört Don hierhier, zu uns, bitteschön, ähm, und ist, *räusper*, irgendwie ja doch ziemlich deutsch (u.a.). Ein Landsmann, find ich.

Und ein Weltbürger zugleich, vom Stamm der Kultur- und Frauenliebhaber. Im Übrigen kenne ich auch jede Menge "deutsche" (was immer das auch sein soll) Putzfrauen/männner bzw. Klofrauen/männer.

Ehrlich: So sonderlich rassistisch ist unser Land nicht, jedenfalls nicht in der Ecke, die ich bewohne. Oder sind die Provinzbayern in der Beziehung so völlig anders?

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Wenn schon ›Stackenblochen‹, dann fehlt da aber noch der Schäferhund auf dem Bild! hihi

Nein, Spaß bei Seite. Don hat da ja nicht ganz unrecht. Irgendwie erinnert mich das an die Spargelstech-Diskussionen im Rahmen von Harz4. Der Deutsche hätte eben alles gerne ordentlich. Nur es selbst zu machen ist dann gleich wieder eine andere Frage.

Ich beobachte auch immer wieder mit Staunen wie sich manche Landsleute im Ausland aufführen. Vor allem in Südeuropa, wo alles ein wenig gemütlicher zu geht (und auch m. E. gemütlicher zu gehen hat!) kann es dem Deutschem Touri gar nicht schnell genug gehen dass der Espresso auf dem Tisch steht. Als hätte man im Urlaub noch schnell einen dringenden Termin nach dem Kaffee zu erledigen. »Wohl noch schnell zum Zahnarzt, was Kollege?« … ;)

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Ich habe mich gestern abend an den Eintrag erinnert, als ein Kunde von seinen "Polen" schwärmte, die Garten und Haus in Ordnung halten. Schwarz natürlich. Das gesparte Geld, wird den mit Filmfonds und anderen Dingen den Finanzhaien in den Rachen geworfen.

Wenn man das weiterverfolgt: Die Finanzhaie sorgen mit Osteuropa- und Emerging-Market-Fonds dafür, dass in diesen Ländern die Lebenshaltungskosten steigen und weite Teile der Bevölkerung sich für ein paar Euro bei uns auf den Spargelfeldern oder im Garten verdingen müssen.

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Made my day! *rofl*
"Wenn man das weiterverfolgt: Die Finanzhaie sorgen mit Osteuropa- und Emerging-Market-Fonds dafür, dass in diesen Ländern die Lebenshaltungskosten steigen und weite Teile der Bevölkerung sich für ein paar Euro bei uns auf den Spargelfeldern oder im Garten verdingen müssen."
Sehr geil, Neueinsteiger der Woche in meiner Verschwörungs-Top10. :D

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Schon mal in Osteuropa gewesen? Die Kluft zwischen der reichen Oberschicht auf der einen Seite, die für ihre Projekte die Gelder vom internationalen Kapitalmarkt bekommen (und einen guten Teil direkt selber einstecken), und auf der andren Seite der für Europa und EU unglaublich bitteren Armut gesehen?

Für meine Branche: In den letzten zwei Jahren haben alleine in Polen 5000 Ärzte das Land verlassen. Die bekommen 300 Euro/Monat Brutto dort. Immerhin hat ein normaler Arbeitnehmer rund das doppelte. Also arbeiten die Ärzte an 2 oder 3 Kliniken gleichzeitig - 14-16 Stundentage, wenn es sein muss 7 Tage die Woche. Schmiergelder tauchen schon in den offiziellen Statistiken zum Gesundheitswesen auf. 20% der Gesundheitsausgaben des Landes fliessen in Form von Bestechungsgeldern. Ohne Schmiergeld kein Termin, keine OP und kein Rezept.

Mit deutschen Investitionen werden Privatkliniken aufgebaut, in denen westeuropäische Patienten bei der Zahnbehandlung oder Schönheits-OP sparen können.

Glaubst du, Lehrer und andere Akademiker aus Osteuropa arbeiten als Saisonarbeiter auf deutschen Feldern, weil hier die Sonne schöner scheint oder weil sie mal frische Landluft schnuppern wollen?

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Denkst du, diese Entwicklung hat Methode, passiert willentlich oder wohnt sie dem System inne?

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Ja, das hat Methode. Ist eine Verschwörung des Grosskapitals. ;-)

Nein, das natürlich nicht. "Das System" wäre auch zu platt. Beim Transformationsprozess wurden Fehler gemacht - mit Unterstütung des Westens. Daran, dass nun in Polen eine klerikal-nationalistische Kraft, regiert und dabei ist, sich das Land als Familienunternehmen einzuverleiben, hat auch die Wirtschaftspolitik der EU ihre Schuld.

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Das ist ja alles gut und schön, nur: Mal die dortige 'Kluft zwischen reich und arm' vor 25 Jahren gesehen? Mal bedacht, was so ein Arzt in Polen damals monatlich brutto erhalten hat? Und vor allem, was er sich dafür kaufen konnte? Ist Dir bewusst, dass es völlig klar ist, dass die Lebenshaltungskosten steigen, wenn alle mehr verdienen? Schon mal dran gedacht, dass des einen guten Grund hat, dass eine Menge Geld von hier nach dort geht?
Mit Sicherheit ist es ratsam, das ganze ein wenig umfänglicher zu betrachten, oder aber zumindest nicht Kausalzusammenhänge zu konstruieren, die sich nicht in dieser Form keinesfalls belegen lassen.

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@mn
Träum weiter den Traum der Marktwirtschaft. Die internationalen Konzerne haben dort genau wie in der ehemaligen DDR die Unternehmen gekauft und was nicht dicht gemacht produziert für den Export. Statt preiswerter Grundnahrungsmittel werden nun teuere Markenprodukte der Nahrungsmittelkonzerne angeboten. Zu einem ähnlichen Preis wie bei uns.

Leider müssen die Polen im Gegensatz zu den neuen Bundesländern ohne Milliarden von direkten Transferleistungen aus dem Westen auskommen. Was aber keinen Unterschied macht: Polen hat die EU-weit höchte Arbeitslosigkeit (fast 20%) - wie in den neuen Bundesländern.

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Nun ja, Marktwirtschaft in oder her, Fakt ist nunmal: Den Leuten dort geht es heute besser als früher. Übrigens, gerade Polen hat den Übergang ja eigentlich beachtlich gut hinbekommen, viel besser als z.B. die DDR (von Russland mal ganz zu schweigen).

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"Die internationalen Konzerne haben dort genau wie in der ehemaligen DDR die Unternehmen gekauft und was nicht dicht gemacht produziert für den Export. "

die wären wohl besser im rgw geblieben?

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Ja, der berühmte "Dritte Weg" zwischen Kapitalismus und Sozialismus. Hatte nie eine Chance. Hätte sicher auch nicht funktioniert. Aber besonders in Polen ist einiges falsch gelaufen. Der "Balcerowicz-Plan" des radikalen Umbaus sorgte für die höchste Arbeitslosenquote der EU, den Massenexodus von Facharbeitern (Polen stellen in vielen Ländern - wie in Irland - die grösste Gruppe der "Gastarbeiter"), kaum vorhandene soziale Netze usw. Alles gefeiert und unterstützt von der EU und USA, die damit den schnellen Anschluss Polens in die EU und einen militärischen Bündnispartner am Aussenposten Richtung Russland sah.

Das alles auf Kosten der Mehrheit der Bevölkerung, während sich einige bereichert haben. Die Warschauer Börse ist die grösste Mitteleuropas und mit die am schnellsten wachsende der Welt. Internationale Anleger machen da zur Zeit ihren Schnitt. Warschau gilt als hippeste Stadt in Osteuropa.

Und nun die Folgen? Die neue polnische Regierung mit Beteilung rechtsextremer und nationalistischer Parteien ist angetreten, die liberalen Reformen rückgängig zu machen und die 3. Republik im Ganzen zu tilgen. Die Kaczynskis sehen ihre Mission darin, die ihrer Ansicht nach zerrüttete und von Postkommunisten unterwanderte polnische Gesellschaft auf katholisch-nationaler Basis zu erneuern. Dazu wollen sie eine moralische Revolution in Gang setzen und durch Verfassungsänderungen eine Vierte Republik schaffen - mehr staatliche Kontrolle und mit Parteigängern auf allen Ebenen.

Ob das das ist, was die EU sich vorgestellt hat? Und als "gelungen" würd ich dies auch nicht bezeichnen.

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mit rgw meinte ich nicht den dritten weg, sondern das, was dort und auch anderswo, nämlich auf der anderen seite vom eisernen vorhang, vor 1989 angesagt war. waren übrigens die polen massgeblich daran beteiligt, dass irgendwann die russen da bloss noch raus wollten. eine gewisse dankbarkeit dafür, dass dies mit der anlass war, dass die damals noch bestehende sowjetunion gegen cash ihre truppen abgezogen hat, unter mitnahme ihrer atomwaffen, sollte, gerade von westdeutscher seite aus, nicht vernachlässigt werden.

stimmt das eigentlich, dass die polnischen landwirte - genau, in polen sind das alles kleine landwirte, gern auch in subsistenzwirtschaft (btw, subsistenzwirtschaft erklärt, wie man in polen überhaupt arbeitslos sein kann) - die hierzulande als erntehelfer arbeiten, dies tun können, weil sie weissrussische knechte haben, die sich in der zeit um ihre landwirtschaft in polen kümmern?

und wie war das noch mit den preisen für polnische kohle frei duisburg für etwa ein viertel des preises der ruhrkohle ag? hat ja nicht nur landwirtschaft dort.

übrigens steht für 2007 die vollmitgliedschaft von bulgarien und rumänien an. eigentlich war meine hoffnung, dass sich die eg irgendwann einmal ihre subventionspolitik nicht mehr leisten kann. scheint aber immer noch nicht an der ende der fahnenstange zu sein...

hier steht was für die leute, die die letzten fortschritte bei der landwirtschaft (an der landwirtschaftsfront, jaja, wenn das die gräfin wüsste) noch nicht realisiert haben: http://www. zeit.de/2006/27/Erntehelfer
- da haben wir den salat.

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Steinkohle ist das einzige was Polen hat. Und das in Mengen. Die Kohleexporte sind seit Ende der 90er Jahre sehr zurückgegegangen. Das war zu einer Zeit, als die Energiepreise niedrig waren und der Preis für Exportkohle vom Weltmarkt diktiert wurde. Von Bedeutung ist zur Zeit Koks für die Stahlindustrie. Da ist Polen wichtigster Exporteur in der EU. Der Kokspreis ist aber in solche Höhen gestiegen, dass der Preisvorteil gegenüber der deutschen Kokskohle keine Bedeutung mehr hat. Stattdessen bevorzugt beispielsweise Thyssen-Krupp den Import von Koks, um der RAG das Leben schwer zu machen. In Dortmund-Kaiserstuhl wurde die modernste Kokerei der Welt dicht gemacht und an die Chinesen verkauft. Hauptabnehmer TKS hatte 2001 den Deckel über die Stahlproduktion in Dortmund geklappt. Mit der Argumentation, der Transport des Kokses zu den Duisburger Hochöfen sei zu teuer, kappte TKS die Verträge mit der RAG. Bezog aber gleichzeitig Riesenmengen aus Polen.

Mit der Landwirtschaft werde ich mich morgen noch mal schlau machen und ein paar Polen fragen.

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Ich weiss was dir der Pole sagen wird, Strapato.
Er wird dir breit grinsend erzaehlen dass er sich von dem Vermoegen dass er da gerade verdient hat ein Haus kauft, welches er ueber Winter saniert. Fuenf Haeuser hat er schon. Nach dem zehnten ist dann Schluss mit salatpfluecken. Dann kann er von der Miete leben und weitere Haeuser kaufen. Oder er pflueckt weiter und laesst seine Haeuser von Handwerkern sanieren.
Und der deutsche? Der faehrt nach Hause, wo auch er seine Familie sechs Monate nicht gesehen hat. Nur dass der nach vier fuenf Wochen wieder vor einem restentleerten Konto steht.
10 Mark in die Hand fuer Weinlese, dass war fuer uns Teenager, die wir groesstenteils noch Mietfrei lebten, fast schon ein warmer Regen. Vor einem viertel Jahrhundert.

Vielleicht haette ich vor 12 Jahren auf den Polen hoeren sollen. "Gib mir 5000, kauf ich zwei Haeuser. Gib mir 10000, ich kauf Wohnblock."

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Verklausulierte Klingeltonwerbung ;-)

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Kein Stacken ruft mich an, kein Blocken interessiert sich für miiich.....:-)

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Oha! Ich wollte nichts übers Knie brechen. Sekunde...

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