Gewöhnungsprobleme

Gleich am Eck, beim schnell erstrittenen Parkplatz, sitzen sie im knallvollen Strassencafe, obwohl es drinnen auch schön ist und die Strasse hier eigentlich nur für Cabriospotter geeignet ist. Eigentlich soll sie schon bald in eine Flaniermeile verwandelt werden, aber dann wäre der Gehsteig noch viel breiter und weitere Massen dieses Typs würden hier praktisch vor meiner Wohnung sitzen.

Drei Prachtexemplare tragen bayerische Lederhosen und haben Bier vor sich. Einer schreit - definitiv nicht bayerisch - in sein Mobiltelefon, dass sie gerade mit dem dritten fertig sind und dann noch eines nehmen und dann fahren sie zu ihm, sie haben nämlich das Cabrio, und dann schauen sie mal, wohin es dann geht, also Pfü-a-ti. Er lehnt sich zurück und setzt, obwohl im Schatten, die Sonnenbrille wieder auf, um seinen Kumpanen mitzuteilen, dass sie jetzt noch eines bestellen und Charlie später abholen. So laut, dass ich es höre, obwohl ich schon weiter bin. Wäre ich Mieter und nicht Besitzer meiner Wohnung, würde ich vielleicht nachdenken, ob sowas ein Grund zur Mietminderung ist. Hier, in der traumhaft schönen Maxvorstadt, wo asiatische Touristen auf dem Weg in die Museen in der Hitze so sehr leiden, dass sie aufhören, sich vor der Pinakothek zu photographieren.

Sonntag, 16. Juli 2006, 16:37, von donalphons | |comment

 
Ach, das würde ich in Kauf nehmen
Ich habe dieses Wochenende einige Zeit im Netz verbracht um nach einer Wohnung in der Maxvorstadt Ausschau zu halten. Die paar, auf die ich gestoßen bin, waren nicht bezahlbar.

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Lage, Lage, Lage ist alles, was zählt. Und man muss wohl zugeben, dass als Wohnlage allenfalls das Gärtnerplatzviertel mit dem kleinen Fleck zwischen Alststadtring, Uni und altem nördlichen Friedhof mithalten kann. Wir haben damals, in den späten 80ern, die Wohnung für einen heute lächerlichen Preis gekauft - damals haben wir entsetzt geschluckt. Aber die Lage hat entschieden. Von der Wertentwicklung her eine prima Sache. Irgendwie schade, dass ich nicht mehr so oft in München bin, denke ich immer, bevor ich wieder die Leute hier erlebe. Die, die von aussen hier rein kommen.

Trotzdem hat sich das Viertel seit 1999 radikal geändert. Ich war grad wieder unterwegs, es gibt sowas wie eine Verprenzelisierung, ganz böse, das.

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Ja leider gibt es hier keine unterschätzten Ecken mehr, oder ich habe sie noch nicht gefunden. Die Gegend, die ich jetzt behause hat halt leider den Charme von unzählig abgestellten
Einkaufswägen und Discountergroßbauten. Ich trauer doch sehr meiner Altbauwohnung im Fränkischen nach.

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Südlich vom Gärtnerplatzviertel bis zum Schlachthof? Das ist eine ganz ordentliche Ecke, wo die Preise noch nicht so exorbitant sind. Hier bei mir muss man ja mit 3000 pro m² aufwärts rechnen. Ist aber auch eine nette Ecke, ich kann sie nur empfehlen.

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Gute Idee. Da habe ich schon ein paar Spaziergänge gemacht. Nur wars da Winter und der Schrecken "die Behörde in der Kapuzinerstrasse" hat mir die Laune etwas verdorben. Aber das ist ja Schnee von gestern.

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Desto näher an der Lindwurmstrasse, desto billiger wird das. Aber die Gegend hat wirklich was. Und in der Maxvorstadt sucht man wirklich lange, bis man was passendes findet, Meist gibt es neben dem Preis auch noch andere Haken.

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