Eigentlich ging es um drei entführte Soldaten

Sagten sie. So wie es ausschaut, spielt das gerade keine Rolle mehr. Anderes Kapitel, anderes Buch.

Ich bin ja schon etwas länger in diesen Kreisen unterwegs. Und kenne auch ein paar Leute, manche habe ich interviewed, mit anderen diskutiert und manchmal auch zusammengearbeitet. Was für Startupper Web2.0 ist, ist für diese Israelis der Libanon: Für die einen eine Chance, für die anderen der gleiche Fehler schon wieder. Als Israel 1982 den Libanon eroberte, ging es das erste Mal als strategischer Verlierer vom Schlachtfeld, innerlich zerrissen, ohne ein Ziel erreicht zu haben und mit einem ganzen Sack neuer Feinde. Und jetzt schon wieder, obwohl der Libanon eigentlich gerade ein Land wurde, das man hätte aus der syrisch-iranischen Front brechen können. Der Libanon von 2006 war ein Land der Chancen im Nahen Osten, bis vor zwei Wochen.

Und bei aller Sympathie: Die Attacken gegen Zivilisten und die Opferzahlen sind absolut nicht akzeptabel, noch nicht mal die, die Israel zugibt. Wenn der Spiegel den "Politologen" Matthias Küntzel schreiben lässt, es handle sich da um einen gerechten Krieg, in dem der Westen verteidigt wird, kann ich nur sagen: Der Westen von Küntzel, Broder und anderen ist nicht mein Westen. Und der Spiegel sollte sich mal besser anschauen, in welchen Kreisen Küntzel so aktiv ist. Nur einen auf publizistischen Radau machen ist da inzwischen schon fast der Tagesbefehl, aber da gibt es immer noch Unterschiede zwischen Meinung, Kommentar und politischer Propaganda aus einer bestimmten philosemitischen Ecke, die ausser sich selbst niemandem was bringt - am allerwenigsten Israel, aber genausowenig dem Westen. Denn das Beirut, das da bombardiert wurde, ist ganz sicher kaum weniger westlich als Haifa, und ganz sicher säkularer als einiges, was in Israel Gesetz ist. Israel braucht Rüffel, keine falschen Freunde in einer Situation, die nicht zu gewinnen ist, es sei denn, man wollte, wie einige Neoconnards und sonstige überpinselte Nazis unbedingt den Endkampf gegen den Islam. Nur ist der Libanon auch da das falsche Pflaster.

Sonntag, 23. Juli 2006, 22:32, von donalphons | |comment

 
!

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Ist ja alles richtig.

Aber: Wer entwaffnet denn jetzt Hisbollah?
Die Libanesen? Welche?
Die Syrer? Warum sollten sie?
Die Perser? Warum sollten sie?
Die arabischen Staaten? Warum sollten sie?
Die Westeuropäer? Wie könnten sie denn?
Die USA? Erst, wenn der Irak fertig ist.

Und dass Hisbollah entwaffenet werden MUSS, wird doch wohl niemand abstreiten, oder?

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Im Großen und Ganzen triffst Du, Don, den Nagel auf den Kopf. Was ich aber bemängele, hier wie auch in dem besagten Spon Artikel (und vielen weiteren zu dem Thema), ist das ewige Kreisen um die Frage nach der Schuld.
Klar kann man rechtfertigen und/oder verurteilen was das Zeug hält. Man übersieht dann aber schnell die wesentlichen, weil pragmatischen Aspekte, wie sie zum Beispiel Rainer hier ins Spiel bringt:
Was soll Israel denn tun? Ist schon möglich, dass der Libanon nicht so scheiße ist, wie oft dargestellt. Aber die Hisbollah ist nun mal ein Fakt (ein ziemlich schmerzvoller) der auch nicht in einem noch so säkularisiertem Libanon einfach verschwinden wird. Und dass er verschwinden muss, steht außer Frage, wenn man das Existenzrecht Israels nicht zur Disposition stellen will.

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Mag sein,
aber Luftangriffe schaffen dieses Problem auch nicht aus der Welt.

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Deswegen stehen ja auch die Bodentruppen an der Grenze und warten nur noch aufs "Go".

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Ja, stimmt.
Aber was hats in den 80ern gebracht, da reinzugehen?

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Erinnert sich noch einer an den letzten Versuch, die Hisbollah kleinzukriegen? 1996 war das, mit einem Blutbad am Ende und auch gleich dem Ende des Friedensprozesses. Israel wird mittelfristig nicht darum herumkommen, mit der Hisbollah zu reden, nachdem man sich andere Gesprächspartner kaputt gemacht hat. Und günstiger als gerade nach dem Abzug der Syrer wäre die Lage nicht gewesen, mal was anderes auszuprobieren. Wohnhäuser bombardieren rettet keine Geiseln, soweit ich weiss.

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> Erinnert sich noch einer an den letzten Versuch, die Hisbollah kleinzukriegen?

Ich nicht. Ich habe schon lange den Überblick verloren wer "da unten" denn jetzt wieder wen aus welchem Grund umbringen will. Wer wem Waffen liefert, wer von wem unterstützt wird. Ich habe da einfach resigniert.

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Nun, dann eine kurze Erklärung: Israel war schon zu Zeiten der "Sicherheitszone" nicht mal in der Lage, diese Zone mit Hilfe der christlichen SLA-Milizen zu halten. Schon damals gab es Dörfer, um die man einfach einen Bogen machte. Das Problem waren weniger die Raketen als vielmehr die Fähigkeit der Hisbollah, mit Bomben und Scharfschützen zuzuschlagen. Die Israelis haben getan, was sie konnten - es hat nicht gereicht. Irgendwann war klar, dass der Preis für eine nicht eistierende Sicherheit zu hoch ist, und deshalb wurde Baraks Rückzug aus der Secutity Zone aich von allen faktisch akteptiert. Wer jetzt glaubt, dass Israel es schafft, eine mobile Hisbollah zu entwaffnen, die man in den letzten Jahren offensichtlich falsch eingeschätzt hat und deren Raketen ganz schön mobil sind - nun, der mag das gerne weiter glauben.

Kuntzels Argument, Israel würde UNO-Resolutionen umsetzen, könnte übrigens auch jeder Hamas-Attentäter im Westjordanland für sich in Anspruch nehmen. Resolutionen als Klopapier behandeln und sich bei nächster Gelegenheit als Hüter der Resolution zu benehmen, geht nicht. Nur, wenn man Küntzel oder Broder hisst, vielleicht.

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hm. Reden. Mit der Hisbollah? Worüber? Ich mein, was haben die Isaelis, was sie der Hisbollah gegenüber mit an den Verhandlungstisch nehmen könnte? Also außer die Selbstauflösung?

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"Israel braucht Rüffel, keine falschen Freunde in einer Situation, die nicht zu gewinnen ist"

was ist dann der hier für ein freund?

http://www. spiegel.de/politik/ausland/0,1518,427649,00.html

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volle zustimmung
plus empfehlung:

http://www.back-to-iraq.com/

Christopher Albritton, der sich aus Baghdad seit ein paar Monaten nach Beirut 'evakuiert' hat

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Unterschreibe jedes Wort.

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Es stimmt schon sehr merkwürdig, dass 60% aller libanesischen Kriegstoten Kinder sind. Betty, ich freue mich auf mailzugang.

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Ich kann dem Artikel nur zustimmen. Die israelischen Geiseln bekommt man nicht mit Militärinterventionen frei. Die Raketenangriffe auf israelisches Grenzgebiet kann man nicht durch eine Bombadierung libanesischer Wohngebiete stoppen. Wieso ist es dem (als hochmodern und "effizient" geltenden) israelischen Militär und Geheimdienst nicht möglich die Abschussbasen zu zerstören? Warum fehlen jegliche "diplomatischen Anstrengungen" Israels mit der libanesischen Regierung? Die Hisbollah ist schließlich nur eine paramilitärische Organisation. Und, ja, der Libanon ist ein Land, das das Zusammenleben von Staat und Islam im nahen Osten hätte neu definieren können.

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Yo - wenn "zitterwolf" das sagt, dann wird das wohl so sein.

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Sehr interessant, alexanderdill, aber was ist denn jetzt mit den gross angekündigten Fakten?

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anstatt hier in dieselben wilden debatten
reinzuspringen wie sie derzeit überall geführt werden, die sehr schnell jedes maß und ziel verlieren, hätte ich es besser gefunden, wenn man das, was der autor gesagt hat, besprochen hätte: denn das wichtige, nämlich die schleichende übernahme extremer positionen von so genannten leitmedien geht gier vollkommen verloren. schade.

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Bei Ereignissen wie diesem
kriechen die schleimigsten Exemplare von Antisemiten und Philosemiten aus ihren Löchern.

Und ich weiß nicht, bei welchen ich mehr kotzen möchte. Vielleicht doch bei diesem politisch inkorrekten antibürokratischen medienkritischen gebroderten puppengesocks, die ihren Rassismus in eine israelische Fahne hüllen.

Mit den anderen kann man umgehen. Und ihnen aufs Maul hauen, wenn es sein muss.

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25.000 Hizbollahi entwaffnen? Meines Wissens haben die insgesamt 2000 Mann unter Waffen!

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Die libanesische Zentralregierung war schwach, ist schwach und wird durch Bombardements nicht gestärkt. Kann mir jemand erklären, warum die Infrastruktur eines ganzen Staates weggebombt werden muss, um die Freilassung von ein paar Soldaten zu erreichen?
Wenn das so weiter geht, wird sich der Libanon wieder in den Krallen der Besatzungsmacht Syrien und dieser vom Iran gesponsorten Terroristen im Süden befinden. Das Land hat mehr als 16 offiziell regististrierte Religiongemeinschaften und ist nach Ende des Bürgerkrieges ein einziger grosser Kompromiss. Da leben auch Christen. Die Macht ist schön ausbalanciert zwischen allen möglichen Gruppierungen. Und man war schon stolz darauf, dass es ein friedliches Nebeneinander gab. Interessiert das jemanden? Menschenrechte? Diejenigen, die Einhalt gebieten könnten schauen weg. Immer schön drauf auf die Terroristen; und der Rest der Bevölkerung? Tut mir leid, ich könnt kotzen.

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Vor allem stellt sich die Frage, was es mit Terroristenbekämpfung zu tun hat, wenn Kraftwerke und Benzindepots bombardiert werden.

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Am besten fährt, wer bei diesem Thema niemandem recht gibt. Außer der Zivilbevölkerung auf beiden Seiten.

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Wahre Worte, Chat!

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Äquidistanz! Appeasement! Antisemitismus!

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so isses. Die "Eliten" der Politik sind auf allen Seiten die selben Versager. Nur müssens die nie ausbaden.

Und die Medien spielen völlig merkberfreit auch noch mit.

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es sind nicht nur instantpolitologen wie künzel kriegstrommelnd tätig, sondern gestandene größen wie josef jöffe, nach dessen artikel in der zeit vor ein paar tagen die kommentare gelöscht und dann ganz geschlossen werden mussten (soviel zum thema web2.0). joffe hatte die ehre, beim diesjährigen bilderbergtreffen (was auch immer da abgeht) teilzunehmen und ist sicher bestens informiert über strategien und ziele der teilnehmenden parteien.
es gibt zahllose autoren, wie uri averni, der selber 3 amtsperioden knessetabgeordneter gewesen ist, oder auch chomski, die ganz anders bewerten, wer diesen krieg angezettelt hat. leider bringt das den libanesen garnichts. und so verständlich das ziel, die hisbollah zu entmachten auch sein mag, ich wüsste nicht, was alte ressentments mehr schürt, als der immergleiche kanon von der besonderen beziehung zu israel und besagten resolutionen, denen wieder andere vorrausgegangen sind.

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Wie kann es sein...
... dass der SPIEGEL einen Extremisten wie den Hardcore-Antideutschen Matthias Küntzel zum "Publizisten" adelt??

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@dean: Vielleicht hat der Küntzel einen Uni-Abschluss in dem Fach. Was ja weiters nichts bedeuten muss...

@ dufaux:Avnery und Chomsky. Gute Beispiele für eine andere Perspektive auf den Konflikt. Nicht umsonst werden gerade diese beiden von der deutschen Querfront und den Neoconnards in schöner Regelmäßigkeit denunziert.

Was die "besonderen" Beziehungen zu Israel betrifft: Das sind sie in der Tat. Nur, wenn dieser Umstand zu einer bedingungslos blinden Gefolgschaft und tumbem Propagandagetrommel führt wie bei Herrn Küntzel, dann sind sie eher schädlich.

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Avneris Gush Shalom macht das Schlimmste, was es für überzeugte Zionisten wie für arabische Nationalisten oder religiöse Fundis geben kann: Die Perspektive auf eine gemeinsame Entwicklung von Israelis und Palästinensern.

Chomsky ist nicht nur der neben Eco bedeutendste lebende Semiotiker und Fundamemtalkritiker der US-Außenpolitik (er bezeichnet das "Recht", andere Länder zu besetzen, als "fünfte Freiheit" der USA), sondern Anarchist.

Beide kritisieren die Politik ihrer jeweiligen Länder extrem grundsätzlich und sehen sie als von tiefem Rassismus durchdrungen an. Ob das im Ansatz nun richtig ist oder nicht, auf jeden Fall ist es sehr marginal.

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Publizist
(neulateinisch, französisch) Lehrer des öffentlichen Rechts, politischen Schriftsteller, Tagesschriftsteller
Der Grosse Duden, 12. A, Leipzig 1941

Publizist, der, -en, -en
politischer Schriftsteller, Tagesschriftsteller, Journalist
Duden, 21. A. Mannheim 1996

von adel kann da keine rede sein, eher davon, wie so ein begriff doch im laufe einiger jahrzehnte herunterkommen kann.

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Es ist unangenehm in einem Land zu Leben, deren Leitmedien so blutgeil sind wie der Spiegel.

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Ein bißchen OT: Muss man eigentlich noch einen Unterschied zwischen Spiegel und SpOn machen?

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Ja, man muss. SPON ist entschieden von geringerem Niveau und schlechter recherchiert. Was den Spiegel angeht, gibt es da von mir einen Insider im Forum.

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Das Niveau des Spiegel lässt m.E. seit dem Zeitpunkt nach als Leute wie Steingart dort in verantwortliche Positionen kamen. Matussek zählt da selbstverständlich dazu. Dass ein Küntzel heute dort veröffentlicht ist wohl nur eine logische Folge. Ich warte gespannt auf den ersten Beitrag von H-P Raddatz...

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Gnade! Lieber Fritz Jott Raddatz. Meine Fresse, wen ich mir anschaue, wie diese Zeitschrift unter Günter Gaus und Erich Böhme war.....

Das würde heute wahrscheinlich unter linke Kampfpresse laufen!

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ja. So würde das der heutige SPIEGEL wohl bezeichnen.

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Der Endkampf läuft schon ...
Der Endkampf gegen den Islam läuft schon seit einigen Jahren, militärisch und ideologisch. Gewichtige Kreise in den USA, Israel und den westlichen Ländern -- hier mehr die sogenannten Publizisten als die Regierenden! -- wollen ihn auf den Status reduziert sehen, den die Geistertanzbewegung unter den Native Americans hatte, nachdem der letzte Indianer im Reservat gelandet war. Im Moment sind wir aber noch in der Anfangsphase von Chief Josephs letzter Flucht ...
Zu Martin Küntzel siehe auch meinen Beitrag, wenn dies interessieren sollte: http://truthcomeslast.blogger.de/stories/510566

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Kleiner Nachtrag zu Martin Küntzel und seiner Auffassung vom gerechten Krieg:
http://www.theologe.de/2006-2.htm

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Das mit der zitierten Umfrage mit den 59% EU-Bürgern, die Israel für eine Bedrohung des Wltfriedens halten, ist übrigens eine beleidigung aller Inormierten: Die Umfrage hatte methodische Schwächen dergestalt, dass man eben nur Israel bei dieser Frage ankreuzen konnte - und nicht Naher Osten oder whatever. Hätte Küntzel geschrieben, dass er diese EUMC-Umfrage von 2003 mint, wäre ihm das Argument schnell zusammengebrochen. Und wie ser Spargel so einen Scheiss übernehmen kann, begreife ich nicht.

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Man könnte sich ja darauf einigen, dass der Krieg eine Bedrohung des Weltfriedens darstellt ;-)

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Ja, darauf kann man sich einigen.

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"Für Teheran ist auch der Nahostkonflikt nicht die Ursache, sondern lediglich ein Ansatzpunkt, um mit dem Westen und dessen säkularer Orientierung insgesamt aufzuräumen." (Küntzel)

Leute mit einer Geisteshaltung wie Küntzel hätten vor 70 Jahren dasselbe über das "Weltjudentum" geschrieben. Im Stürmer. Und - nach truthcomeslast's link: Die evangelische Kirche ist immer vorne mit dabei...

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Wegen der Liste: Wenn das Feinde Israels sind, dann bleiben ja gar keine Juden mehr übrig! Wobei, ich stehe noch nicht drauf...

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Na komm, das schaffst du noch, mit ein bisschen gutem Willen :-D

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Wahr ist daran, dass der iranischen Regierung die Palis scheißegal sind und und der Nahostkonflikt Projektionsfläche eigener aggressionen zur Konsensschaffung im Inneren und Ansatzpunkt zur Rechtfertigung evtl.- künftiger Atomrüstung. Prowestlich-antideutsch-neoconmäßiger Ideologiemix ist die Unterstellung, die Herrschaftsideologie des Iran richte sich aggressiv gegen die säkulare Orientierung des Westens. Das ist völliger Käse, allenfalls wird diese als mit westlichem Imperialismus verbündet betrachtet, und dagegen richtet sich ein "draußen haben wollen". Der Schiismus iranischer Prägung ist eine zunächst mal rein persische Angelegenheit, IM GEGENSATZ ZUM UNIVERSALEN SUNNITISCHEN FUNDAMENTALISMUS VON AL KAIDA. Die Hisbollah als regionaler arabischer Ableger ist da ein Sonderfall, sozusagen das Brecheisen des Iran im Nahostkonflikt.


Mit dem Westen insgesamt aufräumen, als Mittelmacht der Dritten Welt, was ein Schwurbel.

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Oooops, sogar der Bronfman hat es auf die Liste geschafft - ob die da auch den Sharon wegen des Rückzugs vom Gaza haben, und andere "Lefties"? Wie krank darf man eigentlich sein...

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Unverständnis
macht sich bei mir breit. Wieder "nur" ein Krieg, der auf unterschiedliche Ansichten eigentlich einer Religion aufgebaut wird. Denn wodurch unterscheiden sich die Betroffenen?
Und wieso funktioniert das Zusammenleben nicht? Ein halbes Jahr war ich in einem offiziellen "Schurkenstaat", im Sudan. Und dort leben Christen und Muslime friedlich in Koexistenz zusammen. Schade, dass vererbte Intelligenz manchmal missbraucht wird.

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Es ist sehr vereinfacht und schematisiert zu sagen, es ginge hier um Religion. Vielmehr haben wir es mit einem hochkomplexen Gemisch aus religiösen, sozialen und geostrategischen Lagen zu tun.

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Ja, Religion ist nur ein Teil des Problems, und nicht "Religion", wie wir es in unserer inzwischen grundsätzlich a-religiösen Gesellschaft verstehen (wenn man kapitalistisches Gewinnstreben und die dazugehörige Ideologie nicht als Religion betrachtet). Man muß unterschieden zwischen den Inhalten von religiösen Glaubenssystemen und den Funktionen, die ihnen zugeordnet werden.

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@che: Schön, dass es Menschen gibt, die zu differenzieren in der Lage sind, weil sie keine Scheuklappen tragen. Einem Küntzel und seinen Claqueuren wird das in den nächsten 10 Leben nicht gelingen.

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@che: also ungefähr so, als würden die Kreuzberger Dönerbudenbesitzer den Grunewald beschießen? (Sorry für die Unterstellung, aber ich habe mich bezüglich des Themas nicht groß eingelesen)

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Palästinenser sein heißt zunächst mal, von arabisch sprechenden Vorfahren aus der Region abzustammen. Es gibt Palästinenser mit israelischer Staatsbürgerschaft (die sind logischerweise Israelis, deshalb aber nicht zwangsläufig Juden), es gibt arabische Juden (die Sabres), die Menschen, die gemeint sind, wenn in diesem Konflikt von Palästinensern die Rede ist, sind aber die Bewohner der besetzten Gebiete und der Flüchtlingslager in Jordanien, Libanon, Syrien und Israel. Mehrheitlich sind das Muslime, es sind aber auch viele Christen dabei.

Während Israel ein entwickelter Industriestaat mit beinahe westlichem Lebensstandard ist, leben die Bewohner der besetzten Gebiete und der Flüchtlingslager teilweise ärmlicher als in dem Teil des Sudan, den Du kennengelernt hast. Im Libanon ist die Zugehörigkeit zu einer Relifgion meist auch mit sozialem Status oder Beruf verbunden, so sind die Oberschichten Christen (genauer gesagt, Maroniten) und Sunniten. Die schiitische Bevölkerung ist weitgehend mit der Armutsbevölkerung identisch, der religiöse Fundamentalismus der Hisbollah ist deshalb so radikal, weil ihre Basis die Leute sind, die nichts zu beißen haben. Der Kampf zwischen Religionen ist zugleich einer zwischen arm und reich und zwischen Leuten, die sich freizügig bewegen können und zwischen eingepferchten Ghettobewohnern, wobei die Ghettos die Größe ganzer Landstriche haben. Dazu kommt dann noch, dass die palästinensische Führung und noch mehr die arabischen Regierungen das Elend berwusst kultivieren, um die sozial-demografische Bombe am Ticken zu halten, so gibt es Flüchtlingslager, die seit 50 Jahren Flüchtlingslager sind, eigentlich komplette Städte, aber ohne Strom, ohne Wasserleitung, ohne Stadtverwaltung, mit Einwohnern, die nie über das Lager hinausgekommen sind und einer entsprechenden Weltsicht.

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@ che

wollen wir uns noch mal darüber auslassen welche Dimension das "kultivieren" von Elend so hat und wer - follow the money - davon profitiert und was man mit den gestohlenen, pardon, unterschlagenen, pardon "zweckentfremdeten" Milliarden denn alles so zu beissen hätte erwerben können oder wollen wir das besser einfach jetzt mal lassen ?

Konflikt "arm gegen reich" ist griffig. Details sind komplex und beunruhigend.

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Dass die palästinensischen Eliten von dem Elend profitieren und selber in Saus und Braus leben bestreite ich ja gar nicht, ebenso wie es natürlich arme Israelis gibt. Aber nur aus dem sozialen Gefälle heraus bekommt der Konflikt seine Dynamik - lebten die Palis oder die Hisbollah-Basis in sozialer Sicherheit, gäbe es keine Massenbasis, die bereit wäre, ihr Leben für "die Sache" wegzuwerfen.
Griffiges wirst Du von mir nie zu lesen bekommen, eher habe ich das Gefühl, viele Beiträge von mir werden von manchem Leser automatisch auf Faustformeln reduziert, die von mir nicht intendiert sind.

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@ che

imho hast Du den Nagel genau auf den Kopf getroffen. Wer ein Leben und eine Zukunft hat läuft nicht irgendwelchen Rattenfängern hinterher.

Bleibt nur die Frage: wie schafft man (jetzt benutze ich schon das Wieselwort "man", manohman) es die breite Bevölkerung aus dem fremdverschuldeten Elend herauszuholen. Am offenen Geldhahn kann es ja nicht liegen, der ist wie ein Sturzbach geflossen. Nur da wo es hinsollte, ist wohl kaum etwas angekommen. Wäre es dort angekommen, wäre die lage der Menschen heute wohl eine ganz andere. Wie kommt die Kohle zu den Menschen, die sie brauchen, wie kann man die Hilfsgelder den Kleptokraten entwinden ? Blöde Frage, aber ohne sie zu lösen wird man dort wohl keine gerechten Lebensbedingungen für die breite Bevölkerung schaffen können, und das Elendgefälle bleibt als Quelle von Hass und Terror bestehen.

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Statt ethnisch-religiöser Kämpfe sollte sozialer Kampf auf der Tagesordnung stehen. Der Witz ist ja, dass religiöse Kräfte wie Hisbollah, Hamas und Djihad einmal geschaffen wurden, um der arabischen Linken den Wind aus den Segeln zu nehmen und die soziale Basis abzugraben (insbesondere die DFLP richtete sich gegen israelische Besatzungsmacht und palästinensische Oberschicht), und das ist so erfolgreich geschehen, dass von der ursprünglichen sozialen Stoßrichtung der PLO-Linken nichts mehr übriggeblieben ist, jedenfalls nicht im Bewusstsein der veramten palästinensischen Massen. Abgesehen mal davon, dass Israel mit seinem Kibbuz-Modell mal für einen alternativen basisdemokratischen Sozialismus stand. Ich weiß keine Lösung. Wie kommt die Kohle zu den Menschen, die sie brauchen, wie kann man die Hilfsgelder den Kleptokraten entwinden ? Ist ja noch nicht die ganze Frage, man müsste darüber hinaus fragen: Wie kann man es schaffen, dass Israel der Region ein Entwicklungsmodell anzubieten hat und von der arabischen Welt nicht immer nur als Implantat von US-Interessen in der Levante angesehen wird? Wie muss eine solidarische Entwicklung von Israel und Palästina aussehen? Es klingt ja schon utopisch, diese Fragen zu stellen, aber ohne ihre Lösung wird es dort nie Frieden geben.

btw. Es gibt keine Apartheid in Südafrika mehr, es hat keine Massaker an den Weißen gegeben, Südafrika ist ein ganz normales Land geworden.

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unser dialog mit israel
@alexander
"Unser Schweigen zu Israel.." - was können wir dort politisch bewegen...? Wie kann man Krieg und Terroranschläge im Nahen Osten stoppen? * chatatkins empfiehlt, dass wir am Besten nur von der auf beiden Seiten vom neuen Nahostkrieg betroffenen Zivilbevölkerung sprechen, um nicht einseitig Stellung zu beziehen. Das ist ein guter Hinweis, finde ich.

Dennoch: Man kann auch nach den Problemen fragen, die wir bisher nicht wirklich wissen wollten: Der andauernde, verdeckte Kriegszustand im Nahen Osten , der Zustand der Demokratie im Staat Israel und in Palästina, die Rolle der arabischen Nachbarstaaten, die US-strategische Planung für den Nahen Osten.... Ich meine: "Moralisch" besser wäre es, z.B. mit Israelis ins Gespräch zu kommen als sofort unsere deutschen Maßstäbe anzulegen und (ab-) zu urteilen. P.S.: Mein Eindruck ist, dass die Perspektiven sich ändern müssen...(>Feindbilder >Traumatisierung >Ignoranz der Europäer >Machtanspruch der USA etc.)

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@drake
Ich möchte darauf hinweisen, daß Moral zwar Maßstäbe hat, aber keinen deutschen Maßstäbe. Wer anfängt, mit lokalen Definitionen von Moral zu argumentieren, kann auf sie auch verzichten.

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@truth...na also bestimmt keine "deutsche Moral"! :-) Das wäre allerdings ein schlimmes Missverständnis.
@alexander...oh Schrecken: -:) Bei diesem Thema muss man,wie zu erwarten, jedes Wort abwägen (ist aber beim spontanen Bloggen nicht immer möglich). Gemeint war die "Brille", durch die wir jeweils den Nahen Osten betrachten..., unsere Denkgewohnheiten, klugen Erfahrungen, studierten Erkenntnisse...
Außerdem: Die Differenzen über die richtige Poltitik im und für den Nahen Osten (Israel, Palästina ...) sind "hier" , in der deutschen Gesellschaft ebenso vorhanden...Die aktuelle Medienberichterstattung und -Kommentierung zeigt es.
@alexander: was kann man also machen (>unser dialog mit israel<)? Ich vermute: Vertrauen schaffen (großes Wort) und klarmachen, dass verschiedene Generationen verschiedene Perspektiven zur Vergangenheit einnehmen dürfen, ohne die historischenTatsachen zu leugnen.

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Vielen Dank,
lieber Don für den sehr guten Artikel. Die Medien haben sich schnell polarisiert. Nachrichtenportale und Zeitungen haben schon auf die Propagandamaschine angeworfen. Kriege werden auch und gerade in den Medien entschieden. Der "gerechte Krieg" ist aus der Mottenkiste gehoppst und es wird zurückgeschossen. SPON ist und bleibt aus meiner Sicht ein Wurstblatt, von transatlantischen Tante ZEIT hätte ich mehr erwartet.
Und vielen Dank an die Kommentatoren für den wirklich konstruktiven Thread, der fast ohne Provokationen, dafür aber mit viel Hintergrundwissen und Respekt der Diskutanten untereinander lief.

Hold on!

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Zum Thema Moral: Israel feiert gerade den 60. Jahrestag des Anschlags auf das King David Hotel, bei dem 91 Menschen durch Irgun-Bomben ums Leben gekommen sind:
http:// derstandard.at/?url=/?id=2526657

Das ist doch mal lecker.

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Klasse: "Die Palästinenser können in andere Länder gehen. Dies ist unser Land. Das kann man in der Bibel nachlesen."

Ich habe das ja echt mal mitgekriegt, dass ein Jude mit dem Argument kam, und ein Palästinenser erwiderte, nein, die Juden wären unter Josef ausgewandert, die Philister (=Palästinenser) hätten es neu besiedelt, und damit hätten sie das Landrecht. Während bei uns zu Recht als unverbesserlicher Revisionist, wenn nicht Nazi gilt, wer mit Grenzen von 1937 argumentiert, finden es dort Vertreter beider Seiten normal, fiktive Grenzen aus der Zeit um 1200 vor Christus zu beanspruchen. Lasst das nicht Ichmachdendschihad hören, sonst kommt der auf die Idee, das Perserreich wiederherstellen zu wollen. Oder Mubarak will Ägypten in den Grenzen zur Zeit Amenophis II.

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"Der Anschlag war kein Terror weil wir wollten, dass die Briten verschwinden".

Ist das jetzt Altersenilität einer Terror-Veteranin oder schon purer Irrsinn?

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Dann werde ich aber auf Afrika bestehen, auch wenn es bereits 200 000 Jahre zurück liegt...

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Unglaubliche Argumentation: Die Bombe im King David Hotel war also kein Terror?? Ohne jetzt die Ernsthaftigkeit des Konfliktes in Zweifel zu stellen - ich kann beide Parteien nicht mehr ernst nehmen, sorry. Es scheint zynisch, aber der augenblickliche Krieg ist die Konsequenz aus den politischen Versäumnissen der Vergangenheit. Rabin ist tot.

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Wo die Irrsinnsspirale endgültig durchdreht, ist das genannte Unterscheidungskriterium zwischen 'terroristischem' und 'nichtterroristischem' Bombenschmeißen: Wenn man es ankündigt, ist es kein Terrorismus.
Aufgepaßt, Bistum Köln! Am Sonntag sprenge ich Euren Dom in die Luft! Jetzt können sie nichts mehr dagegen sagen, und Hitlers Überfall auf Polen verurteilen wir auch darum, weil die humanitär erforderliche Warnung unterblieben war. –

Den Begriff "Terrorismus" verwende ich selber grundsätzlich nicht, wegen seiner üblen Herkunft: Der österreichische Aquarellmaler hat ihn in die politische Sprache eingeführt zur Stigmatisierung der Partisanen.

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Da gibt es noch schönere Beispiele: Zum Beispiel der Stolz der Israelis, mit einer technisch unterlegenen Avia SS-199 den letzten Luftkampf einer faktischen Me 109 gegen eine englische Spitfire gewonnen zu haben. Die ganze Unit 101 ist voll mit solchen Geschichten, die andernorts, hm, etwas komisch kommen.

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In Anlehnung an die King David-Feier würde mich doch sehr interessieren, wie die deutsche Öffentlichkeit und Staatsmacht auf die Errichtung eines Andreas-Baader-Denkmals reagieren würde. Aber wahrscheinlich wird es schon Anlaufschwierigkeiten geben, die nächsten Korvetten der Bundemarine Klaus Störtebeker und Michael Kohlhaase zu nennen.

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Na denn: "Es lebe der Tod!!"

"Israel braucht Rüffel, keine falschen Freunde in einer Situation, die nicht zu gewinnen ist, es sei denn, man wollte, wie einige Neoconnards und sonstige überpinselte Nazis unbedingt den Endkampf gegen den Islam. "

Don

Bis demnächst mal wieder.

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Andreas Bader Denkmal?
Ich sag nur Rudi Dutschke Strasse.

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Nochmal die Sache mit der Avia: Den ersten Nahostkrieg, den Gründungskrieg, hat Israel nur dank massiver tschechischer Hilfe gewonnen, und die Regierung Benes tat dies durchaus, so kurzer Zeit nach der NS-Besatzung, aus ernstgemeinter Solidarität. Bis zur Suez-Krise 1956 galt Israel nicht als prowestliche Frontmacht, kurzfristig hätte sogar die Option eines Bündnisses Israel-Ägypten als Fortschrittsmotor der Region bestanden, aber Nasser war das gute Verhältnis zu israelfeindlichen arabischen Mächten letztendlich wichtiger. 56 haben dann Großbritannien und Frankreich sozusagen gutes Marketing betrieben, um Israel auf ihre Seite zu bekommen, insbesondere auch umfangreiche Waffenlieferungen. Plötzlich stand das radikale, utopiebehaftete, pionierhafte Israel an der Seite alter Kolonialmächte, und die Sowjetunion ergriff die Partei Ägyptens. Erst damals wurden Frontstellungen aufgebaut, die bis heute fortwirken - um einen immer höheren Preis. Die Westbindung Israels war vorher ebensowenig zwangsläufig wie die Frontstellung praktisch der gesamten arabischen Welt gegen Israel. Zwar ist es sinnlos, Vorwürfe gegen historische Ereignisse zu erheben - aber man muss sich klar machen, dass Geschichte gemacht wird und sich nicht einfach ereignet.

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Mich würden die grundsätzlichen wirtschaftlichen Interessen, die dahinter stecken, interessieren, nicht der vordergründig überpinselnde Ideologiescheiss.

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Primär geht es um Wasser.

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Wasser ist tatsächlich ein endlicher Faktor. Zerstörte E-Werke und Brücken baut die EU ja anschließend wieder auf.

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Ist ein weites Feld. Mal so als Skizze: Die Fatah - Basis besteht überwiegend aus säkularen palästinensischen Sunniten und Christen, ihre Führung entstammt deren traditioneller städtischer Oberschicht (Ärzte, Anwälte, Bankiers), Hamas wurde mit sehr viel saudischem Geld gegen die palästinensische Linke aufgebaut, rekrutiert sich im Schnitt aus ärmeren Leuten als die Fatah und hat umfangreiche soziale Selbsthilfenetzwerke aufgebaut, die sie für die kleinen Leute interessant machen. Das ist nicht nur eine Gruppe religiöser Eiferer mit einem terroristischen Arm, sondern auch eine karitative Organisation, und zwar beides gleichermaßen. Die palästinenssische Linke (Kommunistische Partei Palästinas, Fida, PFLP, DFLP) setzt sich eher aus akademischer Intelligenz und Exil-Palästinensern 8vor allem Christen) zusammen. Auf den Ölbohrstellen in der arabischen Welt stellten in den 70er und 80er Jahren die Palästinenser die zahlenmäßig stärkste Gruppe der Arbeiter, und die palästinensische Linke war bemüht, sie gewerkschaftlich zu organisieren und auch Forderungen nach politischer Partizipation zu stellen (in mittelalterlichen Despotien wie Saudi Arabien und bei den öligen Emiren!). Der Aufbau von Hamas und Djihad gegen diese Gruppen richtete sich eigentlich gegen diese soziale Bewegung der Palästinenser im Exil. Durch die erste Intifada bekamen sie dann eine Basis in den besetzten Gebieten. Neben unmittelbarer Selbsthilfe und der Verbesserung der Lebenssituation im Alltag richtet sich Hamas vor allem gegen die Korruption und Filzokratie der Fatah-Oligarchie - also Hamas in den besetzten Gebieten, die oberste Hamas-Führung im syrischen Exil ist eine Honoratioren-Versammlung aus religiösen Fanatikern. Das Ganze ist dann verbunden mit Kämpfen um Wasser und Weideflächen (Der Zaun trennt die Quellen der Flüsse und die fruchtbarsten Weiden von den palästinensischen Autonomiegebieten weitgehend ab). Wichtiger Zankapfel ist auch die Frage nach dem Rückkehrrecht: Da PFLP und DFLP mehr Mitglieder im Ausland (inklusive Tunesien und selbst Deutschland) als in den besetzten Gebieten haben, ist für sie, allein schon aus wahlarithmetischen Gründen, das Recht auf Rückkehr der Palästinenser im Exil absolut zentral, der bodenständigen Fatah kann das egal sein. Die Spaltung unter den säkularen Palästinensern - hier Fatah und PLF, dort die widersinnigerweise zeitweise sogar mit der Hamas verbündeten PFLP und DFLP - erklärt sich vor allem über diese Frage. Wobei in Israel bisher gilt, dass man über Rückkehrrechte auf keinen Fall mit sich verhandeln lässt.

Die geostrategischen Interessen in der Region im Großen wären nochmal ein anders Kapitel.

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@alexander : carl weiss /elmar getto sehen das ähnlich...
http:// karlweiss.twoday.net/stories/2398015/
@che : geostrategisch: z.B. Harald Müller /" Amerika schlägt zurück. Die Weltordnung nach dem 11. September", Fischer, Frankfurt/M., 2003, ISBN 3-596- 15774 -9

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Ja, genau, ich sage es jetzt.
Solche Nummern wie der Küntzel bestimmen nicht die allgemeine Linie der Berichterstattung. Gar eine durchgängige "proisraelische Propaganda" kann ich nicht erkennen. Mir gefällt auch dieser Terminus als solcher nicht, da er selber einen Propaganda-Ton mitführt.

Worum in diesem Thread doch förmlich gerungen wird, ist der Versuch, es von der 'Pro oder Kontra Israel oder Palestinenser'-Schiene runterzukriegen, auf der zu halten die Knalldeppen beider Seiten leider übermächtig sind.

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@alexanderdill: danke für den fazlink!!

"Natürlich will ich Hizbullah und Hamas, die israelische Regierung, die US-Regierung, Iran und Syrien nicht in einen Topf werfen, aber die Ähnlichkeit zwischen ihnen (ihre Gewaltbereitschaft und ihre Haltung gegenüber jenen, die an friedliche Lösungen glauben) ist so frappierend, daß wir uns von ihnen distanzieren müssen."

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Gewisse historische Einlassungen - konzentrationslager etwa oder Mossadblogger - sind tatsächlich jenseits von gut & böse, nach meinem Geschmack. Der eine Begriff ist unpassend für alle Opfer, der andere ist, wenn man sich die antideutschen Deppen und propagandisten anschaut, unrealistisch - die wollen kein Geld, die machen das so.

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@noergler...ohne propaganda, aber neugierig: welche medien hast du angeschaut? (> ohne Schiene: che's warlog, Die psychologische Seite des Nahostkonflikts)

@alexander - der tagesspiegel* auch (wenn man einmal von dem absichtlich einseitigen flatworld.blog dort absieht) (http://www.tagesspiegel.de/
meinung/archiv/24.07.2006/2676128.asp)

*P.S. Meines Erachtens eine neue Variante; Zeitungs- Redakteure bloggen - hier über Außenpolitik - und nutzen ihre Ressourcen, um die Leser zu provozieren...("Bei den Berliner "Tagesspiegel Weblogs" sollen die Redakteure und Autoren des Tagesspiegels jeweils aus ihren Ressorts "direkter und natürlich subjektiver als in der Zeitung" berichten"...)

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@noergler: von einer "durchgängig proisraelischen Propaganda" war bislang nicht die Rede, es ist aufgefallen, daß einige Medien einen ziemlich martialischen Ton anschlagen und im gleichen Aufwasch sämtlichen Möglichkeiten zur Veröffentlichung anderer Ansichten ausgeschaltet haben.

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Ich meinte damit, daß die Nachrichtenlandschaft heterogen ist, selbst innerhalb von Einzelmedien. Im TV kommt es oft darauf an, wer da gerade spricht.
Nicht von ungefähr beschwert sich der homophile und feministische Sympathieblogger *ewil über angebliche antiisraelische Propaganda an jeder Straßenecke.

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Auf die Frage vom kleinen F hin habe ich die sozialen Konfliktlinien zumindest mal gestreift und hätte dazu gerne die Meinung der werten Mitdiskutanten gelesen, weil ich denke, dass das mehr austrägt, als sich ständig medialinks um die Ohren zu hauen.

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homophile und feministische Sympathieblogger *ewil - der war gut! :-)

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ah, ok, rechnen wir *ewil unter "ferner liefen"?
Auf meine rein subjektiven Meinung, daß SPON durchgängig ein Wurstportal ist, möchte ich bestehen.

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ich mag´s halt nicht. Es ist so leicht. Und selbst wenn die Palästinenser das gebilde als Staat gebacken bekommen, wird es eine Grenze aussenrum geben, also wäre es nett, eine andere terminologie zu nutzen.

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Es ist eben nicht so, daß "es ja auch Konzentrationslager für Juden in Deutschland gab", sondern es ist so, daß der Begriff des KZs untrennbar und in spezifischer und substantieller Weise mit der Shoa verbunden ist. Dieser Begriff kann daher nicht so mir nichts dir nichts in fröhlicher Fahrt auf was auch immer ausgedehnt werden.
Die "Endlösung" beinhaltete etwas mehr, als nur "isolieren und fernhalten".

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Es mag ein historische Tatsache sein, daß der Begriff "Concentration Camp" historisch tieferere Wurzel hat. Ein Vergleich mit dem Dritten Reich muß aus meiner Sicht wegen Bodennebel ausfallen. Die geplante, industrielle Verwertung und Vernichtung ganzer Bevölkerungsschichten ist ein anderes Kaliber. Jeder Versuch eines Vergleiches oder der Relativierung mit einem Apartheitsstaat, sorgt augenblicklich für Unglaubwürdigkeit.

Stattdessen werde ich mich mit vier Büchern zurückziehen:

Solaris Internals
Deutsch für Kenner (Wolf Schneider)
Stilkunst (Ludwig Reiners)
Stilübungen (Raimond Queneau)

Da ich seit 10 Jahren mehr Perl, shell und C# als Deutsch schreibe, versuche ich die letzten Reste meiner Muttersprache zu retten.
Womit soll ich anfangen?

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"Die Fackel" von Karl Kraus (30.000 Seiten) wäre kein schlechter Einstieg ;-)

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Sprache...
@noergler / ...stimmt!, weil es die Verbrechen der Nazidiktatur verharmlosen und das Gedenken an die Opfer in den KZ's schmälern könnte / ...und es stimmt (andererseits auch) nicht! Denn: Mit der 'Sprachhoheit' über die Begriffe ist das Denkverbot eng verwandt - und das schließt auch die Tabus der aktuellen Politik im Nahen Osten ein. (Die Aufenthaltsorte der Palästinenser sind auch keine Ferienlager).

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@norgler: aus dem Alter, als mich 3 m hohe Schrankwände mit Marx, Mao und Lenin im Hause eines Gastgebers noch beeindrucken konnten, bin ich raus. ;-)

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hitze...
@alexander...Vorschlag, das heiße Thema ( Sprachgebrauch) zu verlassen... :-)

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ciao

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@ el loco

hier

http://germa83.uni-trier.de/DWB/welcome.htm

gibts vielleicht das feinste, was deutsche literatur und sprache zu bieten haben.

nachgefassst:
gibts was feines, vielleicht das feinste, was deutsche literatur und sprache zu bieten haben

trifft das, was ich sagen wollte, besser.

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danke für die Tipps!! Ciao

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@ciao
@alexander ...das sollte kein Abschied sein, sondern nur ein Pausenvorschlag. - Das Thema selbst ist es wert, dass man es weiterführt - und gut überlegt. (Soll jetzt kein Oberlehrergehabe sein). Danke für die Tipps und Links.

Die Widersprüche, mit denen die Menschen in Israel und Palästina offenbar leben (müssen?), sind ohnehin sehr schwer nachvollziehbar für mich. * Ich bekenne mich bei diesem Thema als interessierter, 'gut informierter' Ignorant, der Fragen stellt, weil er es selbst nicht (besser) weiß (> Sokrates :-).

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@in denen ja auch Kommunisten und andere Widerständler der Befreiung harrten, ohne Genozid fürchten zu müssen?
Bitte, bitte, nicht wieder solche Unsäglichkleiten, ja? Ein Erich Mühsam, ein Carl von Ossietzky, ein Thälmann oder Elser haben da nicht einfach nur ein bißchen gewartet. Den NS lasst bitte mal ganz draußen, ja?

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@che ...ein blog ist manchmal wie ein überfülltes ruderboot: andauernd will einer aufstehen und gucken, wohin die fahrt geht, das boot wackelt aber und ein anderer schreit sofort: "setz dich hin!" :-)

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Fahrlässiges Geschwätz
Der vormalige Schmiergeldlügner und jetzige Kriegsminister Jung will nun auch unbedingt ins israelisch-libanesische Krisengebiet . Dolle Idee. Ohne robustes Mandat macht das keinen Sinn, und dann möchte ich unsere Mannen mal beim Hisbollah-Entwaffnen sehen. Das Verzwickte ist ja nicht zuletzt, daß die Hisbollah die einzige Organisation ist, die sich um die sozialen Belange der verarmten, schiitischen Unterschichtbevölkerung kümmert und sich aus diesem Grunde großer Popularität erfreut.

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Ich hätte nichts gegen seinen Rücktritt, aber bitte nicht durch Tote in so einer Aktion erzwungen.

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Deutsche Truppen an der israelischen Grenze, und möglicherweise konfrontiert mit einem neuerlichen Einmarsch der IDF... es gibt Dinge, die möchte ich mir lieber nicht vorstellen.

Denkt da eigentlich noch jemand selbst in dieser Regierung oder wurde das outgesourct?

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@ avantgarde

Ja sollen das denn die üblichen Rent-A-UN-Troop Supplier Pakistan oder Indien etc. wie immer machen ? Für die kolportierten 1.000 Dollar pro Nase und Tach an deren Regierung, wie es im Kongo bei den Monucs so sein soll ?

Warum mal keine Deutschen Truppen ? Put your soldiers where your mouth is, Germany.

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Dann könnten deutsche Soldaten erstmals die Erfahrung machen, wie es ist, wenn die Juden auch Panzer haben.

Den Satz habe ich bei Dir jetzt vermißt, lebemann.

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Dafür braucht man dann eben doch den Nörgler.

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Niemand nörgelt halt nörgeliger als der Nörgler. Don't settle for less.

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Es sollte auch niemand den Versuch machen, döner zu sein als der Don ;-)

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Don Dahlmann ist der mit dem Döner. Ich bin der mit dem Falafel.

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Ist Ali Baba Falafel nicht der Name eines bekannten kurdischen Bloggers?

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Erstmals erwähnt in Karl Mays "Durchs wilde Kurdistan", wo er E-Mails mit nackten Männerbildern an Kara Ben Nemsi schickt.

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War das nicht im "Wilden Krudistan"?

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Das verwechselst Du jetzt mit der Whisky-Bar, wo sie mich immer morgens gegen halb fünf raustragen.

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@lebemann

Für das Geld bekommt man auch sehr brauchbare Blackwater-Söldner.

Ich würde ja gern mal sehen, wie deutsche Soldaten Hisbollah-Krieger "entwaffnen". Vielleicht gibt's ja hilfreiche Tipps von den Marines in Falludscha.

Ich glaub, uns geht nicht nur das Öl aus sondern auch das Hirn.

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@ avantgarde

Ja, das würde ich auch gerne sehen wie der deutsche Bundeswehrsoldat im südlibanesischen Grenzstreifen irgendwen entwaffnet, der arme. In der kurzen Zeit zwischen seiner Entführung und dem zerfetzt werden durch den nächstbesten Selbstmordattentäter. Das dann auch noch in Winterausrüstung (siehe Kongo) und nach einem Schnellkurs in Konfliktmanagement.

Etwas Gutes hätte das ja auch noch: wenn D aus Sicht des einen oder anderen irren Islamisten dann ja Kriegspartei wäre, würde es auch hier endlich mal richtig krachen dürfen und die graue Theorie würde der Praxis weichen.

Man merkt ja das diejenigen die am lautesten nach einer "Friedenstruppe" krähen am wenigsten mit dabei sein wollen. Verständlich, denn keiner mag es wen ihm die eigenen Eier um die Ohren fliegen.

Lassen wir es doch mal wieder die Pakis oder die Nigerianer machen. Das schafft sicher gnaz viel doll Respekt bei beiden Kriegsparteien.

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Ich stelle mir gerade einen deutschen Panzer vor, der Ladeschütze, der dann doch nicht so ganz ernst bei der sache ist, schreibt gerade an seiner nachträglichen Verweigerung, die Besatzung diskutiert erregt, was man nun eigentlich machen soll und ob man es denn wagen dürfte, "reinzugehen", während gerade ein paar 10 Jährige Palijungs Haftminen am Boden anbringen.

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Das ist kein spezifisch deutsches Problem, Che,
sondern überhaupt ein "Friedenstruppen"-Ding. Im Grunde lautet der Auftrag überspitzt gesagt: Fahrt Euer Gerät publikumswirksam spazieren, seht zu, dass Ihr niemandem groß im Weg rumsteht und kommt heil wieder...

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Es gab da mal so einen General Morillon in Bosnien, der hatte wahrscheinlich einfach zu viel Fremdenlegion geguckt....

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How to disarm an Hizbollah fighter
Der Bundeswehrsoldat nähert sich dem zu Entwaffnenden. Körpersprache: freundlich-lässig. Ansprache: "Ey man, cool! Peace!" Auf Armlänge herangekommen zeigt der Deutsche plötzlich in den Himmel und stößt hervor: "Ouuh leck me! A flying cow!"
Ein Moment der Unaufmerksamkeit des die Kuh suchenden Hisbollah und Schnapp! hat der Deutsche das Gewehr. Entwaffnung ausgeführt!

An der Frage, wie das bei den Raketenabschußrampen funktioniert, wird hier noch konzeptionell gearbeitet.

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Für andere Länder gibt es dafür Kampftrinker-Einheiten, die die Bedienungsmannschaften besoffen machen. Aber die Hizbollahs dürfen ja nicht....

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In dem Fall Kampfraucher vom Typ "Hey Mr. Taliban, tali me bin Laden"

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Was seid Ihr nur für Defätisten? Natürlich haben wir die geeigneten Leute dafür, nämlich die KoolenSuperKiffer: Die rauchen alles in Grund und Boden.

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Ich nicht, ich kenne da andere Alternativen, zumal ich das Dillsche da oben definitivals grenzwertig empfand.

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Mehr Menschen als der Tsunami? Wenn interessiert das. Der Tsunami war die bessere Show.

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Der dahinterstehende seit Jahrzehnten unausrottbare Die Juden machen mit den Palästinesern, was die Deutschen mit den Juden gemacht haben-Spruch war für mich schon jenseits der Grenze.

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"Spendenaktion für die 800.000 Vertriebenen im Libanon"...eigentlich eine gute Idee. Es wäre aber ganz wunderbar, wenn auch den vom Krieg betroffenen israelischen Zivilisten Hilfe angeboten wird. Eine 'Friedensinitiative Naher Osten' ? Ein besserer Titel findet sich bestimmt.

@ alexander Vorschlag: Wenn du deinen (einseitigen?) Zorn über das Vorgehen Israels im neuen Nahostkrieg zum Ausdruck bringen willst: Zitiere doch einfach nur, was kritisch eingestellte Israelis selbst zum Vorgehen ihrer Regierung sagen. Das reicht meiner Meinung nach völlig aus. Und du läufst nicht -siehe oben - Gefahr, in die rechte Ecke sortiert zu werden.
@ Don: Sollen wir das Thema hier lieber ganz weglassen?
@noergler Dass - immer noch - viele Leute etwas gegen Juden haben, was ich idiotisch finde, ändert nichts an der Tatsache, dass Israel bei seiner Verteidigung - nicht zum ersten Mal - zu weit geht.

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@ " .. ändert nichts an der Tatsache .."
Aber das eine kann nicht gegen das andere ausgespielt und aufgerechnet werden. Ich kriege immer dann die Krätze, wenn üble bis barbarische Aktionen einer israelischen Regierung von der Shoa subtrahiert werden sollen.
Daß das die Tour ist, auf die alexanderdill reist, habe ich bereits in seinem ersten Posting gesehen. Es läuft darauf hinaus, daß der Jude wegen dem KZ-Kram nicht so ein Tamtam machen soll, weil guck doch hin, was er selber tut, hähä'.
Da muß ich kotzen.

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So habe ich ihn leider auch gelesen... und ignoriert.

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....wenn glaube und überzeugung hinschauen und wissen ersetzen, dann kann man das so sehen und unterstellen - gesagt wurde es nicht (und auch nicht gemeint).

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Man darf vieles. Allerdings ist Israel ein Rechtsstaat, auch wenn das manche nicht wahr haben wollen. Und aus einem fraglos grausamen und unentschuldbaren Versagen kann man einiges machen, aber Terror ist noch mal was anderes. Es ist abartig, keine Frage wenn Israel vier UN-Beobachter tötet und gleichtzeit 20.000 neue Beobachter anfordert. Aber es ist kein Terror. Und gerade in solchen Situationen sollte man die Worte präzise abwäghen, erst dann sind sie in der Debatte wirksam.

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Wenn deutsche Soldaten, sagen wir in Afghanistan, warum auch immer, überfordert, übereifrig oder auch absichtlich (wo sich dann die Frage stellt, von wem die Befehle kamen) Unschuldige töten, würde niemand auf die Idee kommen zu sagen, Deutschland hätte dies getan. Wenn israelisches Militär Selbiges unter gleichen Umständen tut, ist das für Viele automatisch Israel - zu dem aber auch eine Zivilbevölkerung und z.B. Gush Shalom gehören. Die Verantwortlichkeit liegt zunächst bei den ausführenden Soldaten bzw. deren direkten Vorgesetzten, nicht bei einem Gesamtkollektiv Israel.

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Es ist immer diese Nuance des Zuweitgehens bei ad, eine Nuance, die aber den Unterschied ums Ganze ausmacht.
Che bringt immer wieder furchtbare Abschiebegeschichten, die mich aufs Äußerste empören. Ich lasse mich aber nicht zu einer Besinnungslosigkeit hinreißen, deswegen die Bundesrepublik als, sagen wir mal, 'rassistischen Apartheidsstaat' zu bezeichnen.
Gegen solche maximalistische Verbalaufrüstung spricht nicht nur, daß es sachlich nicht stimmt. Durch inflationäre Verwendung solcher Begriffe sind sie auch ruiniert, wenn man sie wirklich braucht.
Die Neo-Ecke macht ja genau das mit "Antiamerikanismus" und "Antisemitismus".

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@Es muß doch möglich sein, hier auch politische Dabatten zu führen. - Das tun wir hier und ebenso auf meinem Blog permanent. Nur sollten diese nicht mit gänzlich ungeeignetem Vokabular und billigen Pauschalisierungen geführt werden. In einem weit entfernten Winkel der Blogosphäre schreiben sich einige Neosonstwas gerade mit sowas einen Prozess an den Hals.

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Das ist das alte Spiel, das nicht nur die Braunen gerne spielen: mit Blick auf Israel wird ohne Umschweife die Kollekrivschuld unterstellt, die man hinsichtlich des eigenen Landes vehement bestreitet. Es ist nicht nur das maximalistische Vokabular dieser Leute, das mich mich zuweilen ärgert, es ist deren völlige Unfähigkeit zur Logik. Diese Leute sind nicht nur widerwärtig, sie sind auch noch dumm.

~~~

@ Che "Prozeß an den Hals": Meinst du "D.´s Medienkritik" und den peinlichen Versuch, Heribert Prantl zu beleidigen?

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Nein, ich meine ein ganz anderes Blog, wo sich jemand gerade (zumindest nach meiner laienhaften Rechtsauffassung) in aller Öffentlichkeit der Straftatbestände der Verleumdung, üblen Nachrede und Fälschung schuldig gemacht hat.

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@das alte Spiel - etwas weniger Selbstgewissheit wäre aber auch ganz gut bei diesem äußerst komplexen Thema. Tatsächlich kennt keiner die Lösung - auch in diesem Forum nicht. Die Kritik an der Pauschalisierung ist vollkommen richtig, aber das müsste dann für alle gelten - auch für die festen Überzeugungen und unangetasteten Glaubenssätze.

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drake, dem stimme ich ja zu, die Kritik bezog sich auf die Wirkung der Postings des Kollegen Dill.

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@che ...ja, da habe ich auch schon andauernd - in 'homöopathischen Dosierungen' und mit Respekt vor dem Moderator - Anregungen für die verbale Abrüstung gegeben :-), obwohl ich den Grund für diese Äußerungen zum Teil recht gut nachvollziehen kann

P.S.: 12.28h: @che @Heribert Prantl, Sueddeutsche Ztg. 23.7.
Ich bin nicht der Meinung, dass "nur" UNO-Einsatz und praktische Hilfe vor Ort als Zeichen echter Solidarität mit den vom neuen Nahostkrieg betroffenen Menschen gelten können. Es muss beim Thema Naher Osten auch ein Umdenken angefangen werden, was allerding n i c h t identisch ist mit einem Umschwenken vom Mitgefühl mit Israel zu einer pauschalen Verurteilung.
(Ich nehme außerdem an, dass jeder, der einen Computer einschalten kann, auch in der Lage ist, zwischen der Regierung eines Landes und der Vielfalt der Meinungen in der jeweiligen Bevölkerung zu unterscheiden.)

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Volle Zustimmung!

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Etwas ist hier passiert...
Ich werde aus den Kommentaren nicht schlau. Es muß doch irgendeine kontroverse Diskussion hier gegeben gaben? Ansonsten wären die getroffenen Maßnahmen wohl kaum erklärbar.

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