Was man so Fortschritt nennt

Eine warme Suppe am Tag - das war zu den Zeiten, da meine Grossmutter jung war, eine Horrorvision. Nur ein Teller warme Suppe galt als Existenzminimum, das bei den Franziskanern ausgeschenkt wurde. Die Selbstvergewisserung, dass ihr und mein Clan nicht arm war, erfolgte über die Feststellung, es hätte bei ihnen immer Fleisch oder Fisch gegeben. Dinge also, die in der "schlechten Zeit" eher atypisch für die Ernährung weiter Bevölkerungsschichten waren. Die heute skurril anmutende Marotte meines Grossvaters, den Hausgang mit de Geweihen selbst geschossener Rehe und Hirsche zu verzieren, wo heute Kupferstiche von Kräutern und Stadtansichten den Betrachter erfreuen, ist wohl auch dem Vorzeigen der Verfügbarkeit von Essen geschuldet. Die Suppe war allenfalls die Vorspeise, und drückte durch ihre Degradierung den Stand der Familie über denen aus, die sich Fleisch allenfalls am Wochenende leisten konnten.

Diese tägliche Suppe war durch Jahrhunderte ein Fluch der Gesellschaften. König Heinrich IV. von Frankreich verdankt seine Popularität bis heute seiner Forderung "Si Dieu me prête vie, je ferai qu’il n’y aura point de laboureur en mon royaume qui n’ait les moyens d’avoir le dimanche une poule dans son pot!" - sollte ihm ein langes Leben vergönnt sein, werde er sich bemühen, dasss jeder Untertan am Sonntag ein Huhn im Topf habe. Dank Massentierhaltung und Packerlsuppe ist das heute alles kein Problem mehr, Essen ist bei uns zumindest als Junk Convenience Food in grenzenlosen Mengen vorhanden - mit billigsten Zutaten aus industrieller Fertigung. Mit dem Huhnschlachtabfall gelangen auch Färbemittel, Medikamente und andere Abscheulichkeiten der global agierenden "Lebensmittel"produzenten ins Essen, die keiner ohne Brechreiz essen könnte, würde er sie vor ihrer Verpackung sehen. Imagekampagnen zeigen gern die Herstellung des scheinbar frischen Salats, aber weder die Pestizide noch Bilder über die Entstehung von Chicken Extremitäten.



So gesehen ist selbstgemachte Suppe gar nicht das schlimmste, was einem beim Thema Essen heute passieren könnte. Zudem es heute auch Tomatensuppe gibt, was unter Heinrich IV. noch unvorstellbarer Luxus gewesen wäre. Am Wochenmarkt waren die Metzger diesmal ziemlich ausverkauft - weil es dank Gammelfleischskandal wieder mal die Leute scharenweise zu denen trieb, die ihnen ordentliche Waren ohne K3c-Fleisch und andere Freuden der modernen Wertschöpfungsketten anbieten.

Und langsam komme ich in das Alter, in dem das Aufhängen von Leichenresten im Hausgang ein wenig von seiner Schrulligkeit verliert. Diese Reste der Nahrungsbeschaffung konnte man wenigstens vorzeigen; Dönertrophäen stelle ich mir durchaus gewöhnungsbedürftiger vor.

Montag, 3. September 2007, 12:52, von donalphons | |comment

 
au ja, au ja - ich freue mich schon auf die Bilder von schlaffen Zuccinipellen, braeunlichen Tomatenresten und an die Wand genagelten Pflaumenkernen .... kann man schon was sehen?

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Ich dachte konkret an die Geweihe von meinem Opa - die halten auch länger als Sossenkleckereien in den Hemden der Berliner Prekären. In Neuburg gibt es übrigens eine Grotte, deren Figuren man mit Muscheln von den grossen Fressen geformt hat.

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Ach so - ein Wievielender war denn der Herr Grossvater?

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Diese (auch anderswo verbreitete) Tendenz zum "Modern-Food-Bashing" reizt mich immer ein wenig zum Widerspruch: Wenn ich die Wahl hätte, heute als Mittelschichtmensch mit Aldi+Co. zu leben oder vor 100, 200 Jahren der Nicht-Oberschicht anzugehören, würde ich die heutige Situation klar bevorzugen. Denn immerhin müssen Leute wie ich heute nicht mehr verhungern (besonders in Kriegen oder Dürreperioden), an Skorbut leiden oder an Lebensmittelvergiftung sterben - und deswegen erreicht Unsereiner auch ein deutlich höheres Alter. Insofern würde ich sogar auf Dünger, Pestizide und Züchtungen nicht ohne weiteres verzichten wollen - jedenfalls bis zu dem Zeitpunkt, zu dem man es schafft, Bioessen für alle anzubauen. Fleisch (ob mit oder ohne eingebauter Apotheke) finde ich allerdings auch überschätzt - und Fertiggerichte meide ich, wo ich kann.

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Man sollte nicht vergessen, dass die Fleischpreise recht konstant geblieben sind.

Wären die Preise normal gestiegen, würde ein gutes Steak heute so viel kosten wie ein paar Schuhe. Richtig gutes Fleisch tut das auch - es geht zumindest in die Richtung, zudem muss der Designerzuschlag bei den Schuhen abgerechnet werden, gab es ja früher normalerweise auch nicht.

Für mich Großstadtkind war es übrigens ein Kulturschock, hier im Dorf beim Metzger zu sehen, dass ich jede Woche auf einer Tafel lesen darf, aus welchem Weiler mein Fleisch kommt.

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da hast du recht. trotzdem denke ich, sollte man dem menschlichen Organismus die Möglichkeit geben, Vitamine und Nährstoffe aus "natürlichen" Vorkommen selbst zu extrahieren.

nicht alles ist dabei immer gesund aber auf die balance kommt es an.

vielleicht ist es Übertrieben aber wenn ich inzwischen an Konservierungsstoffe und das ganze Alphabet an Emulgatoren denke, dann merke ich den Unterscheid zwischen "Zusichnahme von Nahrungsmitteln" und "Genuss von frisch zubereiteten Speisen"!"

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Nun, ich bin eigentlich froh, dass Lebensmittel heute relativ zu anderen Dingen nicht mehr so teuer sind - das befreit einen doch zumindest von einer Sorge, was die Zukunft angeht... Auf Designerschuhe kann man schließlich eher verzichten als auf Brot und Tomaten. Auf Unmengen an Fleisch allerdings auch, finde ich (vor allem, wenn dessen Produktion für das betreffende Tier zu einer zunehmend unangenehmen Veranstaltung wird). Und ich finde im Übrigen, dass bei Lebensmitteln die Herkunftsnachweise deutlich überschätzt werden - wer garantiert mir denn, dass das (Gammel-)Fleisch zwei Dörfer weiter verträglicher produziert wurde als im Nachbarland? Nach dem Motto: Nur teutsches Fleisch ist gutes Fleisch?

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Ein aus meiner Sicht abschreckendes Szenario wäre folgendes: Umstellung von größeren Teilen der weltweiten Lebensmittelproduktion auf die Bedürfnisse der anspruchsvollen Luxus-Klientel (mit entsprechend höheren Margen für die Produzenten), dafür eine Verknappung bzw. noch schlechtere Qualität für alle anderen. Ich habe die leise Befürchtung, dass die ganzen Anti-Aldi-Unkenrufe in genau diese Richtung führen könnten.

Die bessere (aber mäßig realistische) Lösung wäre sicherlich, wenn in den Wohlstandsnationen alle (bis auf die magersüchtigen Schauspielerinnen) etwas weniger essen würden, was nicht nur der Gesundheit zu Gute käme, sondern auch leicht erhöhte Preise und damit etwas höhere Qualität für alle in der Produktion ermöglicht. Zugleich wird der Fleischkonsum reduziert (aus ethischen und gesundheitlichen Gründen - aber auch, weil die Herstellung von Fleisch meines Wissens nach überdurchschnittlich aufwändig ist). Und auch Fertiggerichte werden seltener gegessen - man nimmt sich halt mehr Zeit fürs Kochen oder greift bei Zeitmangel auf simple, frisch zubereitete Gerichte zurück. Ganz verdammen sollte man Fertignahrungsmittel aber auch nicht - schließlich ist Brot auch eins, und seit wann ist Sauerkraut frisch???

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Meine Eltern legen ihr (im Schrebergarten geerntetes) Sauerkraut selbst ein. Was daran ein Fertignahrungsmittel sein soll, weiß ich nicht. Und auch beim Brot hat man immer die Wahl - mein Bäcker backt jeden Morgen frisch, ohne Backmischung und hundert Es. Ich wage jetzt einfach mal zu behaupten, dass mein Brot mit 2,40€ auch nicht wirklich mehr kostet als irgendsoein Fertichzeuch von der der Backfabrik. Weiß ich aber nicht, lasse mich also gerne korrigieren.

Die Lebensmittelindustrie ist heute genau das - eine Industrie. Und sie macht mich krank. Wenn man mit Aldi- und sonstigem Bashing den Leuten die Augen öffenen kann, dann immer her damit. Keine Angst - es gibt immer noch genug Menschen, denen die Thematik genauso wurst ist wie die aus Gammelfleisch hergestellte, die sie essen.

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na, balance muss man immer halten. ich kritisiere eher die Geiz-ist-geil Haltung der meisten Konsumenten.

keiner stirbt an der Aldi-Nahrung und im Gegenteil, viele Artikel sind dort überdurchschnittlich gut im Vergleich zu anderen Discountern.

und man kann nicht alles frisch essen oder kaufen. genauso wie eine ananas oder banane die bis zum letzten tag an dem Baum wächst besser schmeckt als eine, die eine Woche im Karton reift und erheblich billiger ist.

Aber das wiederum erhöht die Umweltverschmutzung, denn die Bananen und Ananas müssen ja innerhalb von 48 Stunden eingeflogen werden...aber die anderen unreifen Ananasse ja auch oder nicht...?

meiner meinung nach wird man immer etwas auszusetzen haben. entweder von der ökonomischen, ökologischen oder ethischen seite.

die kunst ist es, die gesundheit und den genuss nicht vom Geld abhängig zu machen. den meisten ist das einfach nicht möglich, da sie ja andere ausgaben haben (meinen sie zumindest und kaufen sich in dem moment eine schachtel zigaretten).

auf der einen seite nehmen sie die beste versicherung für das auto, den besten plasma fernseher und klammotten nur von hilfiger oder sonstwoher hauptsache teurer als der rest aber täglich stopfen sie irgendwelche chemische scheisse in sich rein.

woher kommen diese ganzen allergien, mutationen im Körper und andere krankheiten? die auswirkungen und veränderungen durch der zusätze in der Nahrung werden erst in einigen jahrzehnten sichtbar.

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irgendwelche chemische scheisse ... Aha, in Biokartoffeln sind auch Atome drin - und damit dann sogar Protonen und Neutronen... und (ich wage es kaum zu schreiben) auch Elektronen, das bitte ich MAL NICHT ZU VERGESSEN ...

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na ich rede doch nicht von Bio-Artikeln.

was sagst du denn zu der fertig scheisse ala currywurst mit pommes? gesund?

oder fertigsuppe von knorr. ist alles naturgeschmack?

hast du schon den kefir von oder rewe mit einem richtigen verglichen? der von rewe ist total verwässert und schmeckt auch danach.

nicht alles ist schlecht, das habe ich nicht gesagt und man kann es auch übertreiben.

mein mehl mache ich nicht selber und eine kuh habe ich auch nicht zum melken.

aber ich kann wohl einen bauer suchen, von dem ich alle zwei-drei tage zwei drei liter abkaufe.

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... Milch schon lieber von einer Molkerei - da wird besser kontolliert. Ausserdem: der Weg zum Delhaize*: 2Minuten zu Fuss, der zum naechsten Bauern: 20 Minuten mit dem Auto - Oekobilanz spricht fuer den Belgier.

Ansonsten: "Fertigscheisse" esse ich nicht - und Currywurst nur vom Schmierbraeter-meines Vertrauens.

* Delhaize: belgischer NonBioSupermarkt

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wenn du schon von ökobilanz sprichst :)

wie lange liegt die milch in dem supermarktkühlschrank bis sie verkauft wird und wie teuer ist die verpackung und die rohstoffe dafür und und und...

na ja, es gleicht sich schon aus...irgendwie...:)

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Das Problem ist eben, dass "Bio für alle" heutzutage wirtschaftlich offenbar noch nicht machbar ist - es mehren sich ja jetzt schon Stimmen, die sagen, dass sich die Qualität von Biolebensmitteln verschlechtert hat, seitdem sie sich weiter verbreiten. Anbauflächen, Sonneneinstrahlung etc. sind eben trotz allem begrenzte Ressourcen. Also, "Bio für die oberen Schichten", und der Rest sieht zu, wo er bleibt?

Und wenn alle Leute selbst zum Bauern fahren, um sich dort Milch und Eier zu kaufen (und anderswo möglicherweise ihr Obst und an jeweils weiteren Stellen Fleisch, Honig etc.), und das wahrscheinlich mit dem Auto, dann möchte ich nicht wissen, wie es auf unseren Straßen aussieht. Der mittelgroße Supermarkt um die Ecke, garniert durch Wochenmärkte und den einen oder anderen Spezialhändler, stellt da ganz nüchtern betrachtet schon eine Verbesserung dar.

Auf der anderen Seite muss unsere Lebensmittelindustrie zumindest in den westlichen Ländern auch nicht so "effizient" sein, wie sie es momentan anscheinend ist - und wie man gut an diversen Vernichtungsprogrammen der EU etc. ablesen kann. Ich denke, der Fortschritt liefert uns durchaus das Potenzial dazu, nun endlich auch wieder die Qualität zu steigern anstatt immer weiter die Menge - insofern bin ich mit den Kritikern d'accord. Aber nicht darin, dass wir die Errungenschaften mit allen Effizienzsteigerungen und Qualitätskontrollen (Stichwort Lebensmittelvergiftungen - die gab es einst wohl eindeutig viel häufiger) der letzten 100 Jahre komplett aufgeben sollten.

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Und was soll der methodische Unterschied zwischen Brot und Sauerkraut und der italienischen Nudelsauce aus dem Glas von heute sein? Alles sind vorgefertigte Waren, die auf längere bzw. lange Haltbarkeit ausgelegt sind - dass so etwas mit sehr unterschiedlicher Qualität geschehen kann, will ich ja gar nicht abstreiten. Und dass "traditionelle " Lebensmittel oft verlässlicher sind, weil sie von den Menschen über Jahrhunderte via "try and error" erprobt worden sind, finde ich auch schlüssig - aber das heißt noch lange nicht, dass alles Moderne deswegen abgelehnt werden muss.

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... darauf die Krone der Modernen Lebensmittel, darauf eine ... Frikandel

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Zu den Wochenmärkten pflegen die Biobauern in die Stadt zu kommen, und da kann man eigentlich alles kaufen - zumindest bei uns. Da zieht also das Zeitaufwand-Rumfahr-Argument nicht besonders. Angesichts des nahrungsüberschusses und der Renaturisierung in der EU würde vermutlich auch weitaus mehr Bio gehen: Ich war gestern im Altmühltal, da fahren zigtausende durch, die Bauern haben die Streuobstwiesen aber weitgehend verwildern lassen, und so verfaulen die besten Äpfel und Birnen, die niemals ein Pestizid gesehen haben, während die Leute daheim dann Obst kaufen, das 500 Kilometer weit unterwegs war. Ich weiss nicht, ob das alles für alle möglich wäre, aber ich weiss, dass noch eine Menge geht.

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Wenn man bedenkt wie viel Ressourcen bei der Herstellung von einem Kilo Fleisch verbraucht wird - dann wär es mal an der Zeit nur noch alle 3 Tage etwas davon zu Essen und schon wär genug Biogemüse für alle drin.
Dann wär Fleisch auch wieder etwas mehr "besonderes" und dadurch lernt man Qualität auch wieder mehr zu schätzen.
Auf die Art kann man auch einen evtl. höheren kg-Preis kompensieren.

Wir kaufen auch so gut wie alles auf dem Markt - sogar vom Bauern selbst hergestellter Käse - an den kommt kein anderer heran (leider hab ich kein Blog und zu wenig Talent um den Käse in gebührend Alphonsinischer Qualität zu präsentieren).

Unser (zukünftiges) Fleisch läuft während dem Mittagessen am Fenster vorbei - da hat "unser" Bauer seine Viehweide.

Ein interessantes Buch zum Thema Essen/Bio/Öko/Lebensart hat den Titel "Fast Nackt" von einem Engländer geschrieben. Steht zwar nicht alles drin, regt aber an.


Wenn Quantität vor Qualität geht, dann sollte man sich mal beim örtlichen Klärwerk erkundigen - die geben bestimmt unschlagbar günstig ab

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solange
qualität und quantität nicht ein anderes verhältnis gebracht werden, haben wir alle ein problem.

ein "anständiger" nerzmantel von bälgern wilder nerze (bevorzugt sibirischen), zur rechten zeit geschossen, entsprechend verlesen und verarbeitet, hielt als innenfutter eines stadtpelzes mehrere generationen lang und konnte auch ausgebessert werden. allerdings kostet ein solcher balg soviel wie ein ganzer nerzmantel beim *versand.

ich hab'ganz und gar nix gegen einen "anständigen" pelzmantel. denn dazu gehört einfach auch ein artgerechtes aufwachsen des spenders, eine artgerechte ernährung und eine entsprechende vom-leben-zum-tode-beförderung, den notwendigen respekt vor dem lebewesen inclusive. dann soll das ding ruhig ein vermögen kosten, das ist man ihm schuldig, und dann wird es auch mit respekt behandelt, so wie es sich geziemt.

das gleiche ist es mit den nahrungs- resp. lebensmitteln. wüsste ich nicht genau, woher das fleisch auf meinem teller kommt, ich würde es nicht essen.

dass "unbehandeltes" obst/gemüse etc. nicht so schauderhaft makellos schön ist wie "behandeltes" ist eine sache, der geschmack eine andere. solange aber "gekocht" und gegessen wird um zu zeigen was man sich leisten kann, wird sich wenig ändern.

was den meisten menschen heute fehlt ist der respekt, der vor der natur, den kindern, lebensmitteln, kultur, geschichte, einfach allem, in welcher reihenfolge auch immer.

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Psscht, Franz, da sind nicht nur Atome drin, sondern Gene!!! Es gibt nämlich kein Essen, das nicht Genfood ist, so gesehen. Aber nicht weitersagen.

Als Vertreter des Currywurstkommunismus fordere ich hochwertiges Fastfood für alle, z.B. Currywurst aus biologisch-dynamischer Tierhaltung, Hausschlachtung und mit frischem indischen Mangocurry, oder Hamburgerpizza mit Pommes, Ketchup, Majo und Zaziki.

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@kelef: volle Zustimmung

Zum Thema Fleisch (was aber auch auf Pelze etc. ausgeweitet werden kann) hab ich auch noch folgende Meinung:

Wer nicht ein einziges Mal selbst geschlachtet hat (oder zumindest direkt daneben stand), der sollte auch kein Fleisch essen dürfen. (Leute unter 18 mal ausgenommen)

Wenn das Essen so anonym und klinisch rein wie ein Stück Plastik, verpackt in Plastikfolie auf Styropor daherkommt, dann kann sich kein Respekt vor dem Tier entwickeln, von dem es stammt.

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@ c-rosen: so ist es.

der mensch ist ein allesfresser, nutzt nix. aber respekt vor der beute sollte er haben, weil er denken kann (na ja, theoretisch zumindest).

das gilt ja auch für tierversuche: für den xten lippenstiftinhaltsstoff gehören die verboten. für zytostatika: ja bitte (oder möchte jemand der geneigten tierversuchsgegner gerne die siebzig-kilo-ratte spielen oder sein kind vorschicken? na also).

solange der respekt da ist, wird uns dieser planet noch lange aushalten.

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Da er aber bei sehr vielen Menschen nicht da ist, könnte auch 2100 Schicht im Schacht sein.

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... oh, dann mache ich schon mal meine Papiere klar und giesse nochmal die Blumen.

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@che2001:

da ist es wohl so wie mit Hausschwamm - nur die Oberfläche abwischen nützt nix, das Zeug frißt sich überall rein.
Wenn schon, denn schon, dann sollte mal gründlich komplett saniert werden.

Ich tippe auf eine Rückkehr ins Mittelalter (oder ganz zurück auf Start wenn irgend ein Politiker hohl dreht) mit "Gated Communities" wie es jetzt so schön heißt.

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Karmisch unbedenkliches Schweinefleisch?
Ich habe unseren Öko-Supermärkten den Rücken gekehrt, da es keinen Nachweis für karmische Unbedenklichkeit des Schweineschnitzels gab. Unmöglich, haben die sich bei dem Schwein nicht mal entschuldigt, als sie das Kotlett gegen seinen Willen entnommen haben. Und ich soll dehalb als Wurm wiedergeboren werden? Was denken die sich, welchen Scheiß die verkaufen?

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@che2001:

solltest du mal wieder in Berlin dem Currywurstkommunismus fröhnen wollen: Frittiersalon, Boxhagener Strasse 104 wäre eine lohnenswerte Anlaufstelle.

Nein ich bin weder verwandt noch sonstwie an den Salon gebunden.

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Eine extreme Minimierung des Co2-Ausstoßes täte es auch schon. Die meisten neu gebauten Einfamilienhäuser haben schon Solaranlage oder gar Erdwärme, die Heizungsindustrie geht davon aus, dass es in mehr als 10 Jahren keine neuen Gasthermen mehr geben wird. Der Faktor Hausbrand leistet einen ungeheuren Eintrag von Klimagasen, und da wird viel schneller Abhilfe geschaffen als in der lahmarschigen Autoindustrie.

Nur, was in Europa normal ist, müsste auf USA, China und Indien Anwendung finden. Der Molekulargenetiker Rüdiger Cerff entwirft ein Szenario, in dem wir entweder unseren Verbrauch auf einen Bruchteil des bisherigen reduzieren oder aber ernsthaft Mond und Mars als Siedlungskolonien erschließen müssen.

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Danke Hiddensee, komme gerne darauf zurück, können uns da ja auch mal treffen.

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Suppe und Biodiesel
Es gibt Suppen und Suppen. Und es gibt diese hier:

http://www.oldblog.de/?p=12

Ein Link, der sich nicht vermeiden ließ.
Morgen werde ich nicht nur Datschi backen sondern
angeregt durch Ihren Artikel mal wieder meine Suppe
köcheln.

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Die Vorstellung, dass der überwiegende Teil der Lebensmittel, die der gewöhnliche Bürger beim Discounter kauft, minder- und/oder widerwärtig sei, die ist ein Aberglauben, aber meinetwegen eine, die mit Distinktionsgewinn sowie dem billig erlangten Gefühl vermeintlicher Erhabenheit verbunden ist.

Allerdings: Wurst vom Discounter - das ist so richtig bäh-örgs. Nun, und Dons Ratschlag, öfter mal den heimischen Wochenmarkt zu besuchen, um dort gezielt einzukaufen, ist durchaus ein guter Rat.

Wir sehen also: Wo Schatten ist, da ist auch Licht.

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Amelia, der Unterschied zwischen selbst eingemachtem Kraut und Tomatensauce aus dem Glas liegt nicht nur in der Methodik, sondern auch im Verfahren, in den Zusätzen, in der Massenproduktion und vor allem im Grad der Verarbeitung, der bei einer fertigen Nudelsauce wohl erheblich höher anzusetzen ist. Dass beides vorgefertigte, haltbare Waren sind, ist nun wirklich der allerkleinste gemeinsame Nenner. Mir geht es auch gar nicht darum, die Moderne oder ihre Errungenschaften zu verdammen, wirklich nicht. Aber ich bin nunmal ein Genießer, ich liebe gutes Essen, und das ist für mich nunmal nicht die Nudelsauce aus dem Supermarkt.

Und was Discounter vs. Supermarkt angeht bzw. die jeweiligen Qualitäten angeht: ich glaube, da schenkt sich beides nicht viel. Ich bin inzwischen soweit, dass ich dort praktisch kein Obst und Gemüse mehr einkaufe, auch, wenn ich mal den Markt verpenne - einfach weil ich weiß, dass es mir nicht schmeckt. Und das Wurst-/Fleischproblem hab ich als Vegetarier zum Glück eh nicht. :-)

@Che: Danke, jetzt will ich Mango-Chutney. Und wo zum Kuckuck bekomme ich das jetzt her?

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