Die Geheimnisse von München

Ich kenne keine andere Stadt in Deutschland, deren Antiquatiate über derartige Schlösser, Türgriffe, Schlüssel und dahinter liegende Kammern verfügen, in denen auf staubigen Regalen die Schätze auf den Wissenden warten, der sie zu heben versteht.



Und ich werde mich hüten, dieses verborgene Wissen weiter zu geben. Nur so viel: Hinter all der Pracht und Leichtlebigkeit gibt es auch diese finstere Stadt, die sich nur wenigen erschliesst, die mit den Zungen ihrer Wächter zu reden befähigt sind. Ein Meyrink könnte seine Inspiration hierin finden, wo andere nur staubige Gebrauchtbücher in den Kisten vor der Fassade sehen. Man geht dorthin und kommt auf einem anderen Weg zurück, man geht keinen Schritt zweimal und endet doch wieder bei der Erkenntnis, dass man diesen Weg noch oft gehen muss. Auf der anderen Seite der lärmenden Strasse dann das Spukhaus, auf dessen Kassen zu lesen ist, dass es wegen Personalmangel einige Räume schliessen muss; es ist nicht leicht mit dem Personal, nur oben haben sie ein paar Drachen, die das Photographieren nicht erlauben, in der Räuberkammer, die vom anderen Ufer des grossen Meeres hier angelandet ist.



Und wenn ich nun sage, dass dort alle Herrlichkeit auf den Besucher wartet, so wird es doch kaum einem mehr nutzen. Die Zeit ist fast schon abgelaufen, und so schliessen sich die Tore hinter dem, was Gier und Verschwendung schuf und borgte. Dann bleibt nur die Verlorenheit in Cafes, die Soda heissen und das zu bieten haben, das man im Übermass schon kennt; dünnes Volk mit dünnen Themen, die nie begreifen, was da im Nationalmuseum noch bis Sontag zu sehen war. Der Wissende beeile sich, um einzutauchen in das Schwarz der Erfahrung; die anderen erfreuen sich am leichten Leben des Nichts, das Schutz und Schild ist für das andere, das sie nicht sehen.

Donnerstag, 6. September 2007, 01:55, von donalphons | |comment

 
Falls du die Ausstellung des Cleveland Museum of Art meinst, die geht noch bis zum 16. September.

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...und wenn Sie die Morbidität des Landkreises Erding kennen lernen wollen, dort in Buch am Buchrain gibt es einen ehemals Schwabinger Antiquar, den Herrn Steutzger, der sich mit seinem Laden und seinen Büchern aufs Land zurückgezogen hat, dessen Namen mir bei den anfänglichen Stichwörtern aber sofort in den Sinn kommt.

Für diese Schleichwerbung werde ich wahrscheinlich gevierteilt.

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Herrlich! Bei uns hingegen kündigt sich eine herrlich dunkle Halloweenzeit mit wabernden Nebeln an, eine Welt zwischen Bosch, Munch und Peer Gynt.

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Stilbruch
Die Kreuzschlitzschraube in dem Türschild geht ja wohl gar nicht. Da könntest Du dem Ladeninhaber vielleicht mal einen handgeschmiedeten Nagel mitbringen.

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Nur nicht am letzten Tag hingehen, da gibt es erfahrungsgemäss lange Schlangen.

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