: : : denn sie wissen nicht was sie tun sollen : : :

Dienstag, 27. November 2007

Strukturen aufbrechen

Das wollte jemand aus der Nachbarschaft meiner Eltern. Das Paar zog aus dem Norden hierher, gleich in die beste Gegend der Stadt, mit dem Vorsatz, es diesen zurückgebliebenen Bayern mal ordentlich zu zeigen. Wie das mit Kultur und Keramikbrennofen heute geht. Was wissen die Bayern schon von der Schönheit ursprünglicher Handwerkerkunst, meinten sie und überschwemmten die Gegend mit Handgeformtem. Das sich neben der üppigen Ansammlung altbayerischer, handbemalter Gebrauchskeramik immer etwas, nun, sagen wir mal, unförmig ausnahm.

Strukturen aufbrechen. Am besten da, wo es einem selbst nicht weh tut und man keine echten Konflikte riskiert. Sich an Äusserlichkeiten festmachen, denen da unten mal ziegen, wie das mit dem modernen, nachhaltigen Lebensstil so geht. Mal richtig Bio, denn das steht hier nirgends, keine Siegel, nichts, da muss man denen mit ihren Stofftüten mal zeigen, wie man das im Einkauf macht. Sie einen grossen Korb, und er eine Tasche, die ihre Botschaft in den nebelverhangenen Morgen über dem Markt hinausschreit:



Und dann immer genau nachfragen. Schon bio, oder? Und welches bio? Hm. Ah ja. Derweilen wächst dahinter die Schlange derer an, die sich die Augen durch das Orange rausbrennen lassen müssen. Und der da, ist der auch bio? Solche Quälgeister mit Logo und Botschaft, die Strukturen aufbrechen wollen, haben heute einen Namen, Lohas, und werden sicher bals als Lotralalas verspottet. Die besserverdienende schwarzgrüne Koalition, Globalisierungs- und Umverteilungsgewinner, die ihr Privatleben entsprechend hübsch branden. Hitler hat in seinen Luxusresidenzen auch ab und zu angeordnet, dass man aus Solidarität mit den Frontsoldaten den ein oder anderen Abend nur deren Ration bekommt.

Dass bei anderen Einkäufen alle Daten mit Kundenkarten erfasst werden, dass sie natürlich die Prozente der Datenschnüffelei einstreichen wollen - keine Überraschung. So ist das mit denen: Vorratsdatenspeicherung ist denen egal, aber der Einbau eines Filters in den Kachelofen für 1200 Euro ist ein Skandal. Das neue grüne Bewusstsein im Lifestyle pfeift5 auf Konsequenz, scheiss den Flug und seine Abgase an, wenn es im Beautyressort auf Menorca von Jungfrauen im Mondlicht gesammelte, biologisch angebaute Aloe Vera gibt. Für den Ausgleich meldet man sich bei irgendeinem der CO2-Ablasshändler an, und guckt dann in der Lifestyle-Community, was es an neuer Biokosmetik gibt. Die Dove-Werbung findet man super, um den Konzern Unilever dahinter kümmert man sich nicht.


Grossbild, extra für Franz Brandtwein diesmal mit Kalbfleisch!

Das macht man nur auf dem Markt, um das Bewusstsein zu zeigen. Kein Biomarketing hier, also auch kein Bio. Stimmt. Hier gibt es kein Bio. Warum soll jemand über Biosiegel reden, wenn er sowieso nie spritzt und die Sachen selbst anbaut? Warum sollte man hier Bapperl aufkleben, wenn man sich schon seit Jahrzehnten kennt und weiss, wo die Hühner rumlaufen? Hier gibt es keine Biostrukturen, die man aufbrechen muss. Schau, probier, kauf und geniesse - aber halt Dein deppertes Breissnmei. Bittsche. Sakra.

Manche halten Loahs für einen Markt. Ich denke, sie sind einfach nur die Pest, und dass sich Burda und Werbefratzen aus München um sie prügeln, zeigt den Weg aller irdischen Marken, Brandings und Claims, den diese Leute gehen.

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Dienstag, 20. November 2007

Zuviel

Am Wochenende war ich im Buchladen des Staedel in Frankfurt. Wann immer ich durch diese Stadt komme, halte ich nach Möglichkeit dort an, es ist die mittlere Station der Reisen in den Nordwesten, nach dem Cafe Burkhard in Pommersfelden für Torte und Klosten Eberbach für Traubensaft. Ich bin mittlerweile etwas ruhiger beim Buchkonsum, denn die Events, Austellungen und der Betrieb an sich fabrizieren solche Mengen an Gedrucktem, dass es in der Regel keine zwei Jahre dauert, bis sich ehemals gerühmte Kataloge und Romane im Ramsch finden. Über die Hintergründe mag ich mir keine Gedanken machen, sollen die Verlage doch Johurnaille schmieren, wie sie wollen, DBC Pierre und Frau WiehiessdieTratsche Mitdem68erbuchnoch müssen sich am Ende bei den Käufern durchsetzen, und das tun sie eher nicht. Die Guten fallen mit den Unsäglichen, und irgendwann kaufe ich dann. Wieso sollte ich für einen schmalen, brandneuen Band 50 Euro über Vasari zahlen, wenn ich dafür vier reduzierte Bücher nicht minder spannender Thematiken finde, und der Vasari mangels Kenntnis des deutschen Publikums in einem Jahr ohnehin für 10 Euro verkauft wird.

Man besitzt Bücher schliesslich ein Leben lang. Das währt locker noch ein halbes Jahrhundert, der Platz ist auf alle Fälle da, umziehen muss ich nicht mehr, also spielt es keine Rolle, ob so ein Buch jetzt sofort oder etwas später erworben wird. Gespräche über moderne Romane sind meist wie Reden über Talkshows, und generell habe ich Schwierigkeiten, Leute zu finden, mit denen ich über meine Spezialgebiete der Sachkultur und ihrer Darstellung einen wissenschaftlichen Diskurs führen könnte. Und für das Erklären reicht der Forschungsstand voin vor zwei Jahren problemlos aus; die Cutting Edge der Kulturgeschichte ist ohnehin so weit entfernt vom Alltagsgespräch, wie meine Urgrossmutter vom Bloggen.

Aber wenn ich dann die Neuerscheinungen sehe, diese schiere, unlesbare Menge an Papier, diese Herausforderung des Wissens, die zu bestehen heute vollkommen unmöglich ist, wünschte ich mir fast, es gäbe eine Begrenzung der Bildung, die eine stete Demütigung verhindern könnte. Etwas, das dem Gebildeten verspricht, ein allgemein akzeptiertes Niveau zu erreichen, und nicht Jahre und Jahrzehnte hinter den Spezialisten zu sein. Es ist ein sinnloses Rattenrennen, es geht immer noch mehr, und gerade, wenn man denkt, dass 200 Bücher zu Paläographie und Illumination eine ordentliche Handbibliothek für einen Randbereich des eigenen Interesses sind, steht man wieder in so einer Buchhandlung und merkt vor ein paar Metern Faksimile, dass man völlig den Kontakt zu Neuem und Unerwarteten verloren hat.

Das mag ein Extrembeispiel sein, ist dieses Thema doch mit das Kostspieligste und Verschrobenste, was die heute Buchdruckerei hervorgebracht hat, und wenn andere mit der DVD-Werksausgabe von Bud Spencer zufrieden sind, sollte ich mir keine allzu schweren Gedanken machen. Ich komme dennoch nicht herum um diese Zweifel, denn es ging anders, der Bibliomane hatte früher durchaus Gipfel, die er erreichen konnte. Ich bin heute weit, weit über dem Niveau einer mittelalterlichen Klosterbibliothek, oder dem, was ein Forscher meines Faches noch vor 50 Jahren privat besitzen konnte. Dieser Segen ist zugleich aber auch der Fluch, denn früher war ein "Mehr" einfach nicht möglich. Bücherklau war ein normales Verhalten unter Mönchen, fast so verbreitet und lukrativ wie Reliquiendiebstahl, nicht umsonst musste man die Bücher anketten und wegsperren, um ihre Entwendung zu verhindern. Nicht nur das Wissen, auch der Erwerb von Büchern war limitiert, sei es durch staatliche Unterdrückung, logistische Unzulänglichkeiten der Zeit, oder schlicht Unwissen von der Existenz anderer Werke. Buchkauf war Suche und Jagd nach Erkenntnis, bevor nur die erste Seite gelesen wurde, es bedurfte Mühen und Anstrengungen, Beziehungen und manchmal auch krimineller Energie, um dem Ziel der Wünsche habhaft zu werden.

Wenn wir heute essentielle Werke des Marsilius von Padua nicht mehr kaufen können, liegt es allein am Desineteresse von Verlag und Publikum, und nicht am Feuer der Inquisition. Jeder Depp kann online sein eigenes Buch drucken lassen, personalisierten Schund gibt es beim Kafferöster, alles ist global, sofort und immer lieferbar, solange es einen Markt dafür gibt. Mir wird schlecht, körperlich schlecht bei der Vorstellung, dass der Pissdreck von Amazon, Google News und Technorati den Quell der Erkenntnis mitplätschern lässt, dass es einen nur durch den Buchpreis und das Interesse regulierten, ansonsten aber unbegrenzten Zugang zum Wissen gibt, 24/7, simpel, einfach, ohne Mühe, Anstrengung und all die Magie, die dem Suchen innewohnt.

Ich bin nicht antimodern, ich schätze die Verheissung von Gleichheit der Bildungschancen, und würde die Museen gern kostenlos sehen. Aber Bücher sind nicht modern, das Buch ist per se die Unfreiheit, die die Freiheit der Gedanken umschliesst, und die Auflösung dieses sadistischen Gegensatzes raubt dem Medium jede Spannung und viel von seinem Reiz. Ich kaufe Bücher des XVII. und XVIII. Jahrhunderts in der Hoffnung, sie bei Abebooks nicht zu finden, zumindest nicht in meiner Ausgabe, manche Bücher, wie einen speziell gewidmeten Alexanderplatz eines Förderers des Autors, schätze ich weniger als Buch, das ich auch anderweitig besitze, denn vielmehr durch die folgende Geschichte als Vereinzelung, Absonderung vom Strom der Veröffentlichungen, der alles bietet. Und mir nicht mehr viel gibt.

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Dienstag, 30. Oktober 2007

Kein Grund zum Jubeln

So, jetzt scheinen sich die neoliberale Bertelsmann Stiftung und ihr Vorstand Werner Weidenfeld getrennt zu haben - und in diversen Blogs und Medien gibt es sowas wie eine Portion Schadenfreude. Gibt es doch den Verdacht, das ausgerechnet der auf Entstaatlichung fixierte, effizienzfanatische Think Tank des Gütersloher Mediengiganten bei den Abrechnungen von Spesen schlampiger war, als man es von einem verfilzten bayerischen Regierungsapparat erwarten würde. Das gefällt, das macht Laune. Wenn man sich nicht auskennt.

Andere sagen natürlich gar nichts. Die Süddeutsche Zeitung etwa, die einige lokale Zugangsmöglichkeiten zu politischer Prominenz dem Umstand verdankt, dass einige ihrer Autoren gleichzeitig bei Weidenfelds Centrum für Angewandte Politikforschung in München ein und aus gehen, und dort näher dran sein können, als man es im normalen politischen Betrieb in Berlin je sein könnte. [Edit: Jetzt sagt sie doch so einiges] Diverse TV-Sender, die mit Weidenfeld einen sehr angenehmen, klugen Gesprächspartner hatten, der fern von Parteilinien und Ideologien sprechen konnte. Da fällt es schwer, in die Attacken einzustimmen, die vornehmlich vom Manager Magazin gefahren wurden, letztlich mit Erfolg.

Das Problem, das uns alle betrifft, ist jedoch nicht die Person Weidenfeld. Dass sich die Bertelsmann Stiftung überhaupt so zu einem Dreh- und Angelpunkt der politischen Debatten entwickeln konnte, lag sicher auch am einnehmenden Wesen von Weidenfeld und seiner Fähigkeit, die richtigen Leute zum richtigen Zeitpunkt an die richtigen Tische im richtigen Hinterzimmer zu bringen. Macht beruht in diesem Kontext weniger, als man vermuten möchte, auf dem Geld der Stiftung, denn auf einem komplexen System der Höflichkeit, der kleinen Gefallen und der Möglichkeit, in einem Freiraum Themen zu bereden, die im normalen politischen Betrieb schnell zu den unproduktiven Schaukämpfen führen. In dieser Lücke hat Weidenfeld die Stiftung positioniert, in dieser Lücke gibt es dann auch die berüchtigten, tatsächlich aber eher belanglosen Übergaben von Berichten, Büchern und Studien, die die Stiftung bei Politik und Medien sehen möchte - wichtig ist dort vor allem das Zusammenführen der richtigen Leute mit den nötigen Kompetenzen.

Weidenfeld hat nach meiner Beobachtung sehr genau darauf geachtet, dass alle Extreme draussen blieben, und in der Mitte der Politik eine gleichbleibende Nähe gepflegt. Ich habe nie erlebt, dass dort jemals die Fetzen geflogen wären, es war sehr angenehm und von einem gewissen Respekt gepflegt, der vielleicht nicht immer Ergebnisse, aber doch Denkanstösse nach sich zog. Auch bei der Bertelsmann Stiftung ist vieles mehr als fragwürdig; die begrenzten Einladungen von Journalisten etwa, die zum jeweiligen Thema die passende, angenehme Meinung und gute Position bei den Medien haben. Nur: Das ist in dieser Szene absolut üblich, die Bertelsmann Stiftung war unter Weidenfeld nicht böser, sondern in der Verfolgung ihrer Ziele einfach klüger, als beispielsweise die Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft mit ihrem engen Focus auf den Terror der Ökonomie gegen die Gesellschaft.

Man wird sehen, wer in Zukunft die Geschicke der Stiftung leitet. Aber es wird ziemlich sicher kein ausgewogener Mann der Mitte mit politisch-wissenschaftlicher Zielsetzung mehr sein, sondern meines Erachtens einer, der den neuen Realitäten im Regierungsbezirk besser angepasst ist, ökonomisch orientiert, ein Company Guy, kein Forscher, sondern ein Consultant, der möglichst schnell in Gütersloh genehme Ergebnisse präsentieren möchte, und der keinen freundlichen, diskreten Nebenschauplatz kennt, wie das CAP über der Isar in München. Einer, der kein Puffer mehr ist, sondern einer, der durchsetzt. Dann eben weniger Freundlichkeit und mehr Zuckerbrot und Peitsche, wie andernorts in Berlin üblich. Der Wechsel wird die Stiftung für ein paar Monate in eine Reorganisation zwingen, aber danach wird sie immer noch da sein, alt in ihren Zielen, neu und anders in der Umsetzung. Und das ist ganz sicher nicht gut.

disclosure: ich war unter weidenfeld ab und an mal in der bertelsmann stiftung und beim cap eingeladen.

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Montag, 22. Oktober 2007

Guido G. Schmacklos

Erinnert sich noch jemand an die Peinlichkeit des Guidomobils? Ein Einfall des Herrn Möllemann, zu dem Westerwelle ziemlich lang auch nach den übelsten antisemitischen Sagern zu stehen beliebte, ein gelb-blaues Spiessergefährt, mit dem Westerwelle sowas wie Volksnähe demonstrieren sollte. Ich habe nur einmal mit ihm ein Interview gemacht, das war nach einem Closed-Club-Event im Münchner Nachtcafe und obendrein inhaltlich leer, arrogant und von oben herab, dass ich mich seitdem nicht mehr um dien Worte dieses Vorsitzenden da bemühte. Es ist nicht so, dass ich ihn boykottiere, aber ich habe auch noch keinen Auftraggeber gehabt, der meinte, man müsse jetzt partout auch mal hören, was die FDP dazu sagt.

Die FDP und Westerwelle haben kein Imageproblem, sie sind ein Imageproblem. Sie sind ohne jede Frage die Partei der Besserverdienenden; die neoliberal Rethorik wird konterkariert von den Monopol- und Trustberufen vieler Mitglieder; ganz so, als wollten Notare, Apotheker, Anwälte und Ärzte tatsächlich so etwas wie einen freien Wettbewerb, niedrige Gebühren ohne gesetzliche Regelungen, oder gar eine genauere Kontrolle ihrer sog. "Leistungen", die sie stets als Ursache für ihre notwendigen Privilegien angeben. Das weiss man draussen, die Leute lassen sich nicht reinlegen, die wissen, dass die FDP Marktwirtschaft schreit und mehr Geld vom Staat für ihre Klientel meint, und deshalb wird sie heute in der Regel weder von Liberalen noch von Freunden der Marktwirtschaft gewählt, und dümpelt im politischen Abseits.

Das war nicht immer so; gerade in bayerischen Städten wie dieser hier hatte die FDP früher einen guten Ruf. Das war noch vor den Grünen, und es gab hier sehr wohl engagierte, liberale Menschen, die jene um sich zu sammeln wussten, denen die CSU zu klerikaltotalität und die SPD zu arebiternah war. Diese FDP hatte eine damals schon nicht mehr junge Vorzeigedame, die sehr nette Gartenparties veranstaltete und ihr Geld, das sie als Fabrikbesitzerswitwe verdiente, frezügig für soziale Projekte in der Stadt ausgab. Diese alte Dame ist schon etwas länger tot, der offene Mercedes längst verschrottet und das liberalgelbe Firmengebäude abgerissen, und gestern wurde dann auch noch vor den Augen aller besseren Leute, die sie noch gekannt haben, diese FDP umgebracht. Und zwar so:



Genau so, mit rotem Teppich und darauf abgestellten gelbem Ferrari vor kaschperlblaugelben Sonnenschirmen, präsentierte sich die 3%-Partei anlässlich ihres Landesparteitags. Gleich unterhalb dieser Stufen ist der Wochenmarkt, es war diesmal voll, und die FDP hat es tatsächlich geschafft, sich zum Thema des Tages zu machen. Natürlich sind hier manche auch einfach nur ein wenig schwulenfeindlich, natürlich kann auch die FDP sagen, dass ihr die Nähe zu meiner Eierfrau nicht zwingend gefallen mag. Aber protziger, dümmer, weiter an den Leuten vorbei kann man sich nicht in Szene setzen. Das Ludenflitscherl auf dem roten Teppich als einzig sichtbare politische Aussage einer Partei, der grosse Auftritt auf dem Scheisseküberl der Besserverdienerei, nur weiter so, Guido Möllewelle im Guidomobil mit eingebauter Vorfahrt und Falschparklizenz, so schafft man sich Freunde: Daheim beim D´dorfer Reitsportevent vielleicht, aber hier, bei den normalen Oligarchen, nagelt die FDP selbst ihren Sarg zu.

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Freitag, 12. Oktober 2007

Österreich also

Neben den schlechteren Gegenden Rumäniens, Islansd und Irlands gehört Österreich zu den zurückgebliebenen Ecken Europas, die ich nur bereise, wenn der Umweg zu gross wäre. Nachdem Österreich auch noch an den Sonderfall Schweiz grenzt, fahre ich halt durch, bleibe allenfalls kurz mal in Innsbruck, das ja wirklich schön ist - und meide ansonsten Wien wie die Pest. Wien, das ist ganz schlimm, und ich kann das sagen, denn als einer der wenigen Bayern habe ich dort nicht nur gearbeitet, sondern auch die dortigen Machthaber kennengelernt und kritisch begleitet in den schwarzen Tagen von 2000 ( siehe Mascherl, Buberlpartie), und zum ersten Mal in meinem Leben weitflächigen Antisemitismus unter Echtbedingungen erlebt. Früher dachte ich, meine Heimat wäre intolerant und xenophob, aber damals kannte ich noch nicht die FPÖ aus der Nähe.



Mein Ziel liegt diesmal 30 Kilometer vor Wien, westlich genau genommen, ich muss also nur durch Niederbayern (Bayerisch Niederösterreich), Passau (Bayerisch St. Pölten), Linz (die Geschichte der Löwen am Hauptbahnhof muss ich mal erzählen), Mauthausen, das angeblich die Deutschen ganz allein waren, Melk, was wirklich schön ist, und dann das originale St. Pölten (schlag nach bei Bischof Krenn), um kurz dahinter dann auf Löwenjagd zu gehen. Und ich hoffe, der Löwe ist die Strecke wert, die Richtung Süden fast schon an den Gardasee führen würde, über Pässe und nicht entlang der Donau, auf der ich eigentlich auch hinrudern könnte.



Österreicht also. Mal wieder, Nach 6 Jahren durchfahren, diesmal hinfahren. Eigentlich müsste ich schon längst schlafen, aber da sind all die Erinnerungen an diese Leut und ihren Hass gegen die Ostküste, das hinterfotzige Getuh, die lächerliche Wäschestiege hoch zum Minister und seinem braunen Vorzimmergewächs, die in einem Haufen leergefressener Yogurthbecher sass und den Job ihrem braunen Papa verdankte. Die sind alle noch da, die sind nicht weg, sie und ihre Wähler. Es ist ja nicht so, dass ich Länder dezidiert boykottiere, aber wenn mir ein Regime nicht passt, gibt es immer schöne Alternativen. Und tatsächlich ist mir der Gusenbauer inzwischen schon noch lieber als der Sarkozy. Um bei dem Löwen zu jagen, hätte ich übrigens durch die Schweiz müssen.

Wie man es dreht und wendet - aber wenigstens ist Kaiserwetter über St. Pölten.

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Dienstag, 9. Oktober 2007

Müntefähring, der Stoiber der SPD

Vielleicht sollte Münte jetzt einfach seine inkompetenten Schergen auf die Nahles ansetzen,die später mit Latex experimentiert, dann können wir das Kapitel "Alt, Verdient aber inzwischen untauglich" parteiintern abschliessen und uns der Suche nach neuen Köpfen, Ideen und Mitteln zuwenden. Wir Genossen, wir.

bei der spd zu sein, macht gerade fast noch weniger spass, als bei der fdp - gibt´s die überhaupt noch - zu sein

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Samstag, 6. Oktober 2007

out in the woods

¡Corred, corred, pecadores!
¡No os tardéis en traer luego agua al fuego!
¡Fuego, fuego!









Aus der Serie "Bombensichere Geschäftsmodelle": Brennholz an Vorstadtbewohner mit Häusern mit mehr als 200 m² Wohnfläche verkaufen. Die natürlich auch mit Öl heizen könnten. Aber: Die Katzen mögen es eben lieber, wenn sie am Kachelofen liegen können. Und der schlechtere Sohn der besseren Familie schlichtet das dann schon auf. Andere gehen ins Fitnessstudio. Tu peccatore infelix, vehe.

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Mittwoch, 3. Oktober 2007

Feiertag

Dackelschneider oder Babystampfer?

Was? (Ich liebe diesen fassungslosen Blick von Iris)

Rennrad oder Mountainbike?







Mountainbike also. Und Babybuggyslalom ist im goldenen Oktober noch schwerer als Schneckenslalom nach dem Regen.

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Freitag, 14. September 2007

Bleifussland

Ich bin heute von der Provinz nach Frankfurt gefahren, und zwar gegen meine Gewohnheit auf der Autobahn. Der Liter Super kostet aktuell so um die 1,38 Euro, und ich bin wie immer irgendwo zwischen 100 und 120 vor mich hingefahren.

Was ich da an vorbeirasenden, hupenden, drängelnden MWW 5ern und X5, Audi Kombis, Schnelltransportern und Mittelklassemercedes gesehen habe, an Beschleunigungsorgien hinten drauf auf den nächsten Kolonnenverkehr, aber auch an Unwillen, mal eben kurz auf die rechte Spur zu wechseln, hat micht dann doch etwas überrascht. Wer so bescheuert fährt, denkt nicht im mindesten an Klimaschutz. Ich denke, die Forderung nach kleinen, sparsamen Autos ist ein gigantischer Medienhoax, der nichts, gar nichts mit der gelebten Realität in Deutschland zu tun hat. Das muss beim Thema "Hybrid" - Rumschleppen eines schweren Elektromotores - noch nicht mal schlecht sein, aber für effektives Benzinsparen gibt es nur eine natürliche Lösung: Das Ende der Spritressourcen.

Alles andere wird dieses genetisch bedingte Bleifussdrängelvolk nie begreifen.

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Samstag, 8. September 2007

Freundliche Bitte um Begrenzung des Konflikts

Lieber Herr Rädelsführer Fritz G.,
lieber Herr Bundestrojanerminister Wolgang S.,

darf ich Sie als Landsleute bitten, Ihre innerschwäbischen Differenzen vermittels Bomben und Onlinedurchsuchungen in ihrem Heimatland oder von mir aus wahlweise auch in Neuschwabenland Prenzlauer Berg ohne weitere Beschädigung der Restrepublik auszutragen? Ich bin mir sicher, dass der Rest des Landes weder mit blöden Terroristen noch mit Ermittlungsbehörden zu tun haben will, die Trojaner fordern und dann Ermittlungsergebnisse in einem Rundbrief an die Medien schicken. Es ist Ihre innere Angelegenheit, aber bleiben sie bitte dabei im Land der Schwarzen Wälder und Füsse.

Mit Dank für Ihr Verständnis

Don Alphonso Porcamadonna

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