: : : denn sie wissen nicht was sie tun sollen : : :

Donnerstag, 28. Juni 2007

Mitleid mit Spreeblickr

Muss man Mitleid mit Spreeblick haben? Mit den tapsigen Versuche der Adicalteilnehmer, sich irgendwie von ihrem Geldgeber Yahoo zu distanzieren, während sich sogar die deutsche Abteilung eine harte Sache nach der nächsten leistet, und sich jetzt gegenüber seinen Pro-Nutzern auch noch verhält, als wären wir in China?

Einerseits - Nein. Sie verdienen ihr Geld damit und dadurch, dass sie Yahoo eben nicht mal die Grenzen aufzeigen. Ich weiss nicht, ob das eine angemessene Vergütung für den Schleichkurs zwischen verhaltenster Kritik und Beschuldigen der Kritiker ist, ich weiss nicht, ob sich da einer überhaupt noch einen Gedanken darüber macht, wenn der Gatte der Schwester eines führenden Beteiligten die Drecksarbeit zur Unterstützung der eigenen Position leistet. Falls das zu kryptrisch ist - demnächst schreibe ich mal auf, wie die Adical-Familie "intern" so funktioniert und was sie von Jamba! gelernt haben.

Andererseits: Doch. Ich habe Mitleid. Nicht mit dem Mainstream-Medium, das von SternTV-Recherchen gegen Greenpeace hirnlos abschreibt, in den Kommentaren logischerweise von Greenpeace plattgemacht wird und sich dann nicht entblödet, jetzt, nachdem sich die Haltlosigkeit der Vorwürfe herausgestellt hat, Greenpeace als "reingewaschen" zu bezeichnen, während die eigene dreckige Recherche"arbeit" als Glotzenabschreiber zum Himmel stinkt.

Sondrn mit dem dem, was möglich wr, bevr der ganze Schmarrn mit Werbung als Kulturermöglichr losging. Denn ich wage zu behaupten, dass die ganze Geschichte ohne Adical anders verlaufen wäre. Keiner von denen ist doof, die wissen genau, dass man im Moment mit Blogs nicht viel gewinnt, mit Communities hingegen schon. Da sind viele, viele empörte Flickr-User, viele auch mit Blog. Da ist Spreeblick, die mit "Du bist Deutschland" viel zur Reputation von Flickr beigetragen haben. Da sind sehr viele Leute, die bereit wären, sich zu engagieren. Es ist Revolutionsstimmung im Land, die Fackeln brennen und die Mistgabeln liegen bereit, und jetzt bräuchte es nur noch einen, der sagt:
Freunde!

Yahoo unterdrückt die Meinungsfreiheit. Yahoo tritt uns mit Füssen, es verachtet seine Nutzer, egal ob in China oder in Deutschland! Aber wir lassen uns das nicht gefallen. Zeigen wir denen, dass sich freie Menschen nicht von derartig dreckigen AGB gängeln und unterdrücken lassen. Es ist unser Netz. Es ist unsere Gemeinschaft. Hier ist der Server, hier ist der Teckie, wer Zeit und Ahnung hat, soll uns helfen,

SPREEBLICKR

zu machen! Lasst es uns selbst tun! Unsere eigene, freie Bildcommunity für Inhalte jeder Art, und wenn jemand Ideen hat, wie wir damit auch den Unterdrückten dieser Welt, die von den Ciscos und Yahoos keine Informationsfreiheit bekommen, helfen kann - her damit! Verbreitet die Nachrichtr! Wir machen die gleichen Features wie Flickr, wir verlangen nicht mehr Geld als die, aber wir bieten: Die Freiheit.
So in der Art. Vermutlich hätte Johnny dann das Bildblog in jeder Hinsicht überholt, alle Medien hätten sich auf die Rebellen gestürzt, die dem Multi, der sie betrogen hat, die Stirn bietet und lieber in Freiheit leben, als in Knechtschaft darben. Für die Meinungsfreiheit. Für den Kampf um die Grenzen unseres Rechtssystems. Und ich hätte es auch toll gefunden. Dutzende Coder hätten Nachtschichten geschoben. Einfach, um es denen zu zeigen. Die Zeit war reif für eine Sternstunde der Blogosphäre.

Statt dessen dieses kleinlaute Rumgewese von wegen ja find wia oochnich so doll wia ham angerufen aber die sagn nix. Schweigen, auf den Boden schauen, während die Chance des Jahres vorbeizieht, ein wirklich grosses Ding zu sein. Da treibt sie weiter, die fette, spanische Galeere Santa Yahoo voller Schätze der Neuen Welt, und statt die Enterhaken zu werfen und die meuternde Mannschaft anzustacheln, sitzen die ehemaligen Piraten, die als Werbegaleerenruderer angeheuert haben, ganz unten im sumpfigen Bauch und folgen dem Takt, den ihnen der Tausenderkontaktpreis vorgibt.

Bommm Bommm Bommm Bommm - jeder Hit 2 Cent, und demnächst dann unter dem Kommando vom Spiegel und Aust.

Ich habe Mitleid. Mit dem, was nie mehr sein wird. Und auf zwei Fragen habe ich noch immer keine Antwort. Ab wieviel Menschenrechtsverletzung hört man auf, für jemanden zu werben. Und: Was kostet die Freiheit.

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Freitag, 22. Juni 2007

Sizilianische Verhältnisse

Nach der von Adical bezahlten Freundin eines Adical-Teilnehmers probiert sich nun der Freund dessen Schwester und Schnüffel-Sebas, der es selbst aber überhaupt nicht gern hat, wenn man seinen Realnamen niederschreibt, in der Don-Kritik zur Verteidigung von Adical. Es bleibt also in der Adical-Familie, könnte man sagen.

Mal ehrlich, Freunde der Blasmusik: Fühlt Ihr Euch bei sowas nicht zumindest ein ganz klein wenig dämlich? Feige und käuflich ist ja ok, aber dann auch noch so dumm?

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Donnerstag, 21. Juni 2007

Ich empfehle lediglich andere Seiten

und besonders, wenn es um meine eigenen Texte geht, aber dieses eine Mal möchte ich die Leser dieser Seite wirklich bitten, sich diesen Text, der zum grossen Teil aus Zitaten und einem Vergleich besteht, zu Gemüte zu führen. Es ist mir wichtig. Vielleicht bin ich ja hysterisch oder paranoid, aber das ist mir weitaus lieber, als ein ehrenwerter Mann aus Marl zu sein.

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Mittwoch, 20. Juni 2007

Die Nervostität der Kaufblogger steigt

und deshalb schreiben sie zornige Beiträge und schicken Trackbacks. Klug ist das nicht. Das begreifen sie irgendwann, und dann löschen die Beiträge wieder. Mutig ist was anderes. Von manchen. Andere wie Stefan Niggemeier, das Bildblog, Mario Sixtus und Netzpolitik kriegen noch nicht mal eine paar Sätze über die Tastatur, wie sie Yahoo zu ihren Kaufwebsites so finden, und wieviele chinesische Dissidenten Yahoo noch verraten muss, bis sie sich komisch vorkommen. Sascha Lobo als Geschäftsführer der Yahoo vermittelnden Agentur ist inzwischen ja völlig abgetaucht.

Aber dafür bekommen sie dann ja auch meist den Grimme Online Award. Neben hausgemacht.tv.

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Dienstag, 19. Juni 2007

Zur Wiedervorlage für Herrn Niggemeier

Nachdem Spreeblick inzwischen nicht mehr wirklich als grosses Vorbild taugt - thematische Erschlaffung, Werbung für Yahoo - ist Stefan Niggemeier mit seinem Privatblog inzwischen der Liebling diverser Blogmassen. Natürlich wirbt auch er für Yahoo, natürlich kriegt auch er den Mund nicht auf und streicht das Geld der Helfer des chinesischen Mörderregimes ein, aber von allen deutschen Bloggern dürfte er die momentan dickste Teflonschicht besitzen.

Am 3. Juni bat er darum, man möge in Sachen Grimme Online Award doch bitte im Dorf lassen (http://www.stefan-niggemeie r.de/blog/grimme-und-die-kirche-im-dorf/):
Nicht nur deshalb finde ich die Art, wie an manchen Stellen nun über den Grimme-Online-Award diskutiert wird, hysterisch. Kritischen Fragen (auch zu anderen Themen) muss sich der Preis stellen, das hält er auch aus. Aber schon der Vorwurf der "Mauschelei" ist abwegig: Mauscheleien sind "geheime Absprachen"; die Entscheidung der Jury, ein Bis-gerade-noch-Jurymitglied zu nominieren, geschah aber in aller Öffentlichkeit und jeder konnte sich seine Meinung dazu bilden.
Mit den Hysterikern bin unter anderem ich gemeint. Dummerweise musste Stefan Niggemeier jetzt feststellen, dass der Preis wohl doch einen Haufen sehr kritische Nachfragen und Beurteilungen verdiente und Mauschelei nicht ganz falsch sein muss, und so liest man bei ihm gestern folgende hysterische Einlassungen an seine Leser:
Kann bitte jemand den Grimme-Online-Award aus den Händen dieser Organisatoren befreien? [...] Ich habe also diesen Grimme-Online-Award 2007 gewonnen. Will ich ihn haben?
Es ist nicht das erste Mal, dass ich mir so eine Wendehalserei von Stefan Niggemeier antun muss. Ich hatte das schon ein paar Mal, diese plötzlichen Meinungswandel, vielleicht erinnert sich mancher ja an das Bohei rund um die Verlinkung durch die Springerpresse "Die Welt", als Stefan Niggemeier meine Absage öffentlich gar nicht verstanden hat - und dann selbst von der "Welt" rausgeschmissen wurden.

Aber wie gesagt: Die plötzlichen Seitenwechsel, das Auftauchen dieser Person als plötzlich grösster Schreier bei gleichzeitiger Aufhübschung des Debakels, nachdem er zwei Wochen vorher konsequent recherchierenden und handelnden Leuten in den Rücken gefallen ist, macht seinen Lesern nicht wirklich viel aus. Und deshalb sollte er auch ihrem Rat folgen und diesen Grimme Online Award von dieser Jury annehmen. Er passt.

Und wie ist das, journalistischen Ethos einfordern und dann für Yahoo zu werben, die Leute mit Ethos an die chinesischen Mörder verraten?

ein beitrag aus der serie "ich muss das jetzt sagen, damit ich später mal sagen kann, dass ich es ja schon immer gesagt habe"

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Dienstag, 19. Juni 2007

Eine neue Dimension von Hässlich

ist der diesjährige Grimme Online Award.

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Hihi

Mymspro macht genau das, was viele andere auch machen - und es liest sich phantastisch.

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Samstag, 16. Juni 2007

Respekt,

muss ich sagen. Respekt.

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Neue Linkpolitik bei Rebellen ohne Markt

Das Thema ist jetzt nicht ganz einfach, denn es bricht mit einer langen Tradition. Dieses Blog hier linkt sehr ungern. Es ist mein Blog, mit einem klaren Fokus auf mich, es hat einen sehr geschlossenen Ansatz, und ich reagiere oft ungehalten, wenn Anfragen wie "ey link mich doch mal" kommen. Es stört meine recht stringente Erzählform, und ansonsten glaube ich, dass die Leser selbst wissen, was sie lesen wollen und was nicht - ich mische mich da ungern rein. Wenn ich jemanden verlinke, versuche ich in aller Regel, es in meine Geschichten inhaltlich zu integrieren.

Wenn ich diese Haltung jetzt im Rahmen einer leichten optischen Überarbeitung ändere, hat das einen klaren Hintergrund. Es gibt durchaus Leute, die fragen, wo es unter Vermeidung der Sphäre von Kleingewerbetreibenden der PR-, Werbe- und Schleichwerbebranche gute Beiträge gibt. Man findet sie meines Erachtens links in der Blogroll, aber viele der dort aufgeführten Bloggerinnen neigen leider zu eher sporadischen Verfassen von Beiträgen.

Um also ein Zeichen zu setzen und das ein wenig grösser zu machen, was ich gut finde, werde ich in Zukunft öfters mal einfach so andere Blogs verlinken. Und hoffen, dass ich eine gute Wahll treffe und mich später nicht wundern muss, was für kommende obskure Steuerhinterzieher ich da empfohlen habe. Es ist kein Netzwerk und kein Zuschubsen von Lesern, nur eine Empfehlung eines guten Textes ohne Anspruch auf irgendwas.

Im Übrigen habe ich Creative Commons entfernt.

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Mittwoch, 13. Juni 2007

Ablasshandel2.0 im Textvergleich

In der Hoffnung, dass der Druck sowohl auf die Unternehmen als auch auf die chinesische Regierung immer größer wird. Und die Verletzungen von Menschenrechten in der Volksrepublik China sobald wie möglich ein Ende haben. [...]
Ich sehe es als Teil der Möglichkeiten eines, dieses, unseres Weblogs an, Informationen und Meinungen zu liefern und zu diskutieren, und so werden als weitere Beiträge zu diesem Thema u.a. ein Interview mit dem europäischen Online-Experten von Reporters sans frontières erscheinen sowie ein Artikel über ein Berliner Modelabel, das sich sehr detailliert mit den wirtschaftlichen Zwängen der Textil-Produktion im In- und Ausland beschäftigt.


http://www.spreeblick.co
m/2007/06/13/china-und-das-internet/

Wie schon bei früheren Gelegenheiten verwies der Konzern darauf, "tief besorgt" über die Unterdrückung in anderen Ländern zu sein. Allerdings sei unabdingbar, dass das Internet auch in diesen Ländern – unter anderem von Yahoo – verfügbar gehalten werde, um Offenheit und Reformen zu unterstützen.

http://www.heise.de/newsticker/meldung/91087

Im Nachhinein muss ich sagen: Ich habe mich geirrt. Ganz so schlecht passen Johnny Häusler und Yahoo, die kaltschnäuzige Wirtschaftspolitik von Adical und der VR China doch nicht zueinander.

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