: : : denn sie wissen nicht was sie tun sollen : : :

Mittwoch, 13. Juni 2007

Denn sie wissen nicht, für wen sie werben

Den Aktionären lag ein Antrag diverser New Yorker Pensionskassen vor, in denen sie forderten, dass sich Yahoo nicht aktiv an Zensur beteilige und Nutzerdaten nicht an Standorten speichere, an denen Behörden restriktiver Staaten darauf Zugriff haben. Wie schon bei früheren Gelegenheiten verwies der Konzern darauf, "tief besorgt" über die Unterdrückung in anderen Ländern zu sein. Allerdings sei unabdingbar, dass das Internet auch in diesen Ländern – unter anderem von Yahoo – verfügbar gehalten werde, um Offenheit und Reformen zu unterstützen. Wenn beispielsweise Behörden bei der Ausgabe von Suchergebnissen Einschränkungen verlangten, werde Yahoo dem nachkommen und versuchen, die Auswirkungen so gering wie möglich zu halten. Zudem sollen die Nutzer über die Zensurmaßnahmen informiert werden.
Toll. Man muss das wohl so verstehen: Der nächste chinesische Blogger, der von Yahoo an das chinesische Regime verraten wird, kann ich wenigstens darüber freuen, dass Yahoo mit seiner sonstigen Arbeit einen Beitrag zu den Reformen zu leisten meint. Und sie sagen den leuten netterweise sogar, dass etwas zensiert wird! Ist im übrigen ja auch voll korrekt, denn wenn sie es nicht täten, würde die Firma Cisco dem Regime helfen, die Seite auszusperren. Beweisen sie das beide momentan ja auch, indem sie mutige, kritische deutsche Blogger mit Werbeaufträgen finanziell unterstützen. So kann man vielleicht auch Holgis Dilemma schlüssig erklären. So wird aus einer Werbeschaltung für einen Beihelfer der Unterdrücker ein Licht der Freiheit, und die Fans, die Adicals Blogger zu haben gedenken, finden das auch wirklich supi.

Mutige, abständige Leute. Alle miteinander. Aber 9Live ist böse, sagt Herr Niggemeier, Bild ist böse, sagt das Bildblog, die G8 ist böse, sagt Johnny Häusler, der Schäuble ist böse, sagt Felix Schwenzel, Abmahnung wegen Bilderklau sind böse, sagt René Walter, Online-Durchsuchungen sind böse, findet Netzpolitik.org (in fact, dank Yahoo ist das in China wohl mitunter etwas überflüssig), und nur der Werber Sascha Lobo findet nichts böse, weil er ja die Werbung reinholt.

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Dienstag, 12. Juni 2007

Marions Kochbuch - G8 - Yahoo

Die Betreiber der Website "Marions Kochbuch" haben mehrere Blogger wegen an sich banaler Urheberrechtsverletzungen abgemahnt, was zu erheblichen Kosten für die Betroffenen führte.

Wenn Auszüge der Website Marions Kochbuch nun gedruckt erscheinen würde, und ein Blogger würde Werbung dafür schalten - was würden deutsche Blogger sagen?

Der Blogger Josh Wolf aus San Francisco war 224 Tage in Beugehaft, weil er sich weigerte, seine Quellen für Videomaterial preiszugeben. Es ging um Ermittlungen gegen Teilnehmer einer Demonstration gegen die G8.

Wenn dar für diese Massnahme verantwortliche Bundesgericht nun mit Mitteln aus einem G8-Topf ein Portal für Kinder gründen würde, in denen der Rechtssystem der USA erklärt wird, und würde dafür Werbung in Blogs kaufen - was würden deutsche Blogger sagen?

Der chinesische Journalist Shi Tao wurde wegen einiger kritischer Bemerkungen zu 10 Jahren Haft verurteilt, der Internet-Aktivist Li Zhi zu 8 Jahren Haft für das Verschicken einiger Kommentare, ein weiterer Aktivist zu 4 Jahren Haft - es war möglich, weil Yahoo bereitwillig die zur Verhaftung nötigen Informationen den chinesischen Unterdrückern preisgab.

Nehmen wir mal an, Yahoo würde eine lustige Frage-Antwortseite gründen, dafür Werbung bei Blogs schalten und 44 Ipods verlosen...

Was ich einfach mal wissen will: Wo ist die Grenze. Ab wann ist eine Firma, ein System, eine Regimehilfe nicht mehr tolerierbar. Und wo ist der Punkt, an der die Solidariät mit den Opfern der Firmenpolitik endet, und man der Firma die Hand zur Entgegennahme des Schecks entgegenstreckt. Sage bitte keiner, der scheck würde dabei keine Rolle spielen. Wann ist eine Firma gross genug, damit man sich eine Relativierung dessen leistet, was sie woanders tut. Warum geht Yahoo als Werbepartner von Adical, deren Mitglieder sich bei Marions Kochbuch höchstwahrscheinlich verweigern würden. Warum empört man sich bei Spreeblick über die G8 und ihre Klein-Guantanamos, und hat daneben die Werbung von Leuten, die dem übelsten Regime Asiens nach Nordkorea bei der Ausschaltung von Kritikern helfen. Es geht hier ja nicht um "irgendwelche" Menschen, sondern um, wenn man so will, Kollegen. Und es geht auch nicht um die banale Nutzung von Yahoo-Diensten, sondern um die Geschäftsbeziehung der werbetreibenden Blogindustrie und die Bezahlung. Da ist ein fundamentaler Unterschied zwischen dem, was ich tue und dem, was ich anderen durch Werbung zu tun empfehle.

ich sage gerne dazu, warum ich das frage: weil ich persönlich zu dem thema bereits mehr als einmal mit yahoo auf dem podium zusammengerückt bin. wer mein blog liest weiss, dass mir die politische und gesellschaftliche Lage in Fernost nicht ganz egal ist, und da gibt es hinter dem bloggerdasein auch noch andere gründe. trotz der versuche von yahoo und von den veranstaltern, das obige thema gezielt auszuklammern oder abzubiegen. ich weiss aus den vorgesprächen, mit welchen tricks yahoo das thema unterbuttert, und ich glaube deshalb auch nicht, dass sie diese debatte gern auf ihren gekauften blogs sehen würden. ich habe ich es damals durchgezogen, und danach bewusst darauf verzichtet, von den veranstaltern auch nur die fahrtkosten zu verlangen.

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Montag, 11. Juni 2007

Neues von Madzia -

allerdings etwas, nach dem es eine Weile dauern könnte, bis es wieder Neues von ihm zu vermelden gibt: Das Gratisblatt BusinessNews ist nach der News Frankfurt nun auch Geschichte. Keine gute Geschichte, aber hey, wer wird denn kleinlich sein!

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Es ist mir jetzt zu blöd,

die Nasen rauszusuchen, die früher zurecht etwas über Yahoos mehr als fragwürdige Unterstützung des chinesischen Mörderregimes bei der Verfolgung von Dissidenten geschrieben haben, und jetzt vom Blogvermarkter Adical ausgerechnet Yahoo-Werbung bekommen. Aber nach dem zentralen Technologiehelfer des Regimes Cisco ist das nun der zweite Fall. Lieber Herr Lobo, wenn Sie oder sonst ein Adical-Exec das lesen: Ich kenne wen, die den chinesischen Aussenminister kennt. Interesse? Warum nur Werbung für die Handlanger, wenn man das Regime auch direkt bekommt? Die können etwas Reputation von solch unbestechlichen, mutigen Bloggern sicher brauchen.

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Samstag, 9. Juni 2007

Nochmaliger Hinweis

für morgen und Leute, die in Berlin sein müssen: Unter Führung von Modeste wird der Exot morgen Abend im "Lass uns Freunde bleiben" Freude spenden und Qualen lindern.

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Mittwoch, 6. Juni 2007

Ich bin schon mal da

Ich schon. Aber noch nicht die Post meiner Anwälte. Die landet nämlich bald in dieser miesen Ecke Frankfurts bei ein paar besonders miesen Spammern.



Man könnte fast Mitleid haben mit Klitschen, die in dieser Ecke rumwurschteln. Das ist die Ecke, in der Duftwasserhersteller ihre Spammer und Schleichwerber finden. Sieht anders aus als die hübschen Plakate für Parfum, da passen nicht mal die dürren In2Arschfiguren rein. Irgendwelche Anmerkungen zu Nebenverdienstmöglickeiten oder Erklärungen, warum ich den Job der Frauen da vorne für sehr anständig hakte, im Gegensatz zu Leuten, die glauben, ein blöder Schrieb würde sie vor den Folgen retten - weitere Analysen erspare ich mir. Die Betreffenden können das selbst anstellen, wenn sie die Rechnung zahlen.

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Dienstag, 5. Juni 2007

Wer eine Idee hat,

wie man den Linkspammern der Blogosphäre was vor den Latz knallt, möchte sich bitte hier mit Vorschlägen beteiligen.

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Samstag, 2. Juni 2007

Blog entdeppen

Auch nicht ohne: Den Trackbacks eines erbärmlichen Trafficlutschers löschen, der in seiner Kommerzscheisse im Gegensatz zur eigenen Meinung davon schreibt, dass Backlinks was für das Business einbringen. Sehr meta.

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Freitag, 1. Juni 2007

Heute in der Reichshauptstadt:

Blogbuchpremiere! Endlich mal wieder. Da muss man hin, das wird ein Spass, da wäre ich auch gerne.

Wenn es nicht in Berlin wäre.

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Leute, die auf Konferenzen nicht "DAS Blog" sagen

sollten einfach zum Thema das Maul halten, und zwar für immer. Und Kinder mit anderen Leuten zeugen, die "Ned" statt "Nicht" schreiben. Ich glaube nicht, dass diese neue Rasse dann besonders überlebensfähig sein wird.

Wobei ironischerweise der Wissenschaftlerheini, der nicht "das" sagt, von seiner White Trash Tussi aufgewogen wird - denn bei deren begrenzter Fähigkeit zur Artikulation wird es gesprochen wieder bei Ähischabnnblog ankommen, und die Maulfaulheit wird das zweite n dann endgültig verschleifen.

DAS BLOG. IHR AKULTURELLEN STINKER.

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