Freitag, 24. Februar 2006
Momente, in denen man es sich überlegt,
ob es das wert ist. Ich sitze, abgetrennt von einem Haufen Leuten, bei einer kleinen Gruppe. Wir trinken, unterhalten uns, die Stimmung ist trotz der bevorstehenden, wunderbaren und grandiosen Lesung ziemlich ruhig und vergnügt. Alles ist in Ordnung - nur noch einen Moment in Richtung Sanitäreinrichtungen verschwinden.
Und dann, beim Weg durch die Zuschauer, kommt ein paar Mal sowas wie "Schau mal, da ist Don Alphonso", oder "Hey, da hinten, da läuft der Don". Und dann gibt es so Leute, die sofort nach ihrer Digicam greifen und einen ablichten. Auf dem Weg in die Sanitäranlagen. Selbiges, die Bild- und Tuschellust ist nicht gestillt, auf dem Rückweg. Sie wissen, dass ich wieder kommen muss. Die Kameras sind bereit.
Im ersten Moment fand ich das etwas komisch, weil dergleichen bei normalen Lesungen eher nicht passiert. Zumindest, solange es sich nicht um Leute wie Mankell oder Bohlen handelt. Nicht, dass es in Düsseldorf ein Blitzlichtgewitter gewesen wäre, aber eben doch zu undezent für das, was man sich bei so einem Gang erwartet.

Auf dem Heimflug stellte sich dann tatsächlich ein gewisses Unbehagen ein. Man kann natürlich sagen, dass man mit solchen Reaktionen als "Blogjetsetter" rechnen muss, wenn man alle zwei, drei Wochen auf irgendwelchen Podien und Lesungen ist. So, wie es gerade läuft, mit all dem "Buzz" in der Thematik, wird das sicher nicht weniger. Möglicherweise bildet sich tatschlich eine Gruppe von Bloggern heraus, die, ähnlich wie in gewissen Disziplinen der Wissenschaften oder Kunstevents, immer irgendwie eingeladen werden und dabei sind, verstärkt durch die Unfähigkeit oder dem mangelnden Interesse der allermeisten Blogger, selbst Veranstaltungen zu organisieren, obwohl das Potential in jeder Stadt über 250.000 Einwohner da wäre.
Für die professionellen Veranstalter ist es nur logisch, dass sie nach denen fragen, die bekannt sind und schon nachweislich woanders eine gute Performance geliefert haben. Im Gegensatz zu Literaten oder Pressesprechern kann man einen Blogger nicht nach der Auflage eines Buches oder nach dem Umsatz beurteilen; deshalb wird angefragt, wer bekanntermassen die Leute zieht, ein grosses Blog füllt, gut rüberkommt und pointierte Texte und Meinungen hat. Die Veranstalter wollen "the best bang for the buck", da sollte man sich keinen Illusionen hingeben. Keiner macht die "5 rheinisch faselnde Antvilledeppen (RFAD) die keine alte Sau kennt Lesung", wenn klar ist, dass dann allenfalls weitere verheiratete, verschwägerte oder sonstwie verblödete 20 RFADs kommen. Und selbst bekommen es die RFADs bislang nicht gebacken, Klappe zu, Affe tot.
Ich will mich nicht über das Ergebnis beschweren, dass es dann eben "die üblichen Verdächtigen" gibt, die zwischen Hamburg und München, zwischen Buchmesse und Kommunikationskongress die Sache "unter sich ausmachen". Denn genau so läuft es nicht, es gibt keine "Famous Weblogger AG", allenfalls hier und da ein gewisses Mass an Mobbing, das man dann irgendwann 2, 3 Wochen nach der Einladung erfährt, oder 1, 2 Tage nach der Veranstaltung. Wer den Literaturbetrieb kennt, macht sich über sowas keine Gedanken mehr. Aber dennoch wäre es schön, wenn man auch weiterhin ungestört und ohne Blitzlicht die Toilette aufsuchen könnte. Denn das Schöne am Bloggen ist ja, dass es auf gleicher Augenhöhe geschieht. Und ich habe keine Lust, alle 2 Meter irgendjemand zurückzuknipsen. Zumal es im Saal immer noch genug Gelegenheiten für Kamera und Getuschel gibt.
Und dann, beim Weg durch die Zuschauer, kommt ein paar Mal sowas wie "Schau mal, da ist Don Alphonso", oder "Hey, da hinten, da läuft der Don". Und dann gibt es so Leute, die sofort nach ihrer Digicam greifen und einen ablichten. Auf dem Weg in die Sanitäranlagen. Selbiges, die Bild- und Tuschellust ist nicht gestillt, auf dem Rückweg. Sie wissen, dass ich wieder kommen muss. Die Kameras sind bereit.
Im ersten Moment fand ich das etwas komisch, weil dergleichen bei normalen Lesungen eher nicht passiert. Zumindest, solange es sich nicht um Leute wie Mankell oder Bohlen handelt. Nicht, dass es in Düsseldorf ein Blitzlichtgewitter gewesen wäre, aber eben doch zu undezent für das, was man sich bei so einem Gang erwartet.

Auf dem Heimflug stellte sich dann tatsächlich ein gewisses Unbehagen ein. Man kann natürlich sagen, dass man mit solchen Reaktionen als "Blogjetsetter" rechnen muss, wenn man alle zwei, drei Wochen auf irgendwelchen Podien und Lesungen ist. So, wie es gerade läuft, mit all dem "Buzz" in der Thematik, wird das sicher nicht weniger. Möglicherweise bildet sich tatschlich eine Gruppe von Bloggern heraus, die, ähnlich wie in gewissen Disziplinen der Wissenschaften oder Kunstevents, immer irgendwie eingeladen werden und dabei sind, verstärkt durch die Unfähigkeit oder dem mangelnden Interesse der allermeisten Blogger, selbst Veranstaltungen zu organisieren, obwohl das Potential in jeder Stadt über 250.000 Einwohner da wäre.
Für die professionellen Veranstalter ist es nur logisch, dass sie nach denen fragen, die bekannt sind und schon nachweislich woanders eine gute Performance geliefert haben. Im Gegensatz zu Literaten oder Pressesprechern kann man einen Blogger nicht nach der Auflage eines Buches oder nach dem Umsatz beurteilen; deshalb wird angefragt, wer bekanntermassen die Leute zieht, ein grosses Blog füllt, gut rüberkommt und pointierte Texte und Meinungen hat. Die Veranstalter wollen "the best bang for the buck", da sollte man sich keinen Illusionen hingeben. Keiner macht die "5 rheinisch faselnde Antvilledeppen (RFAD) die keine alte Sau kennt Lesung", wenn klar ist, dass dann allenfalls weitere verheiratete, verschwägerte oder sonstwie verblödete 20 RFADs kommen. Und selbst bekommen es die RFADs bislang nicht gebacken, Klappe zu, Affe tot.
Ich will mich nicht über das Ergebnis beschweren, dass es dann eben "die üblichen Verdächtigen" gibt, die zwischen Hamburg und München, zwischen Buchmesse und Kommunikationskongress die Sache "unter sich ausmachen". Denn genau so läuft es nicht, es gibt keine "Famous Weblogger AG", allenfalls hier und da ein gewisses Mass an Mobbing, das man dann irgendwann 2, 3 Wochen nach der Einladung erfährt, oder 1, 2 Tage nach der Veranstaltung. Wer den Literaturbetrieb kennt, macht sich über sowas keine Gedanken mehr. Aber dennoch wäre es schön, wenn man auch weiterhin ungestört und ohne Blitzlicht die Toilette aufsuchen könnte. Denn das Schöne am Bloggen ist ja, dass es auf gleicher Augenhöhe geschieht. Und ich habe keine Lust, alle 2 Meter irgendjemand zurückzuknipsen. Zumal es im Saal immer noch genug Gelegenheiten für Kamera und Getuschel gibt.
donalphons, 13:18h
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: : : denn sie wissen nicht was sie tun sollen : : :
Donnerstag, 23. Februar 2006
Contentdiebe rund machen.
Immer wieder schön. So richtig hart rannehmen, das Gesocks. Heute in gerundeter Form: Mario Aldrovandi von so einer Schweizer Spam&Blogtextklaufirma.
Ich kann nur JEDEM raten, mal zu schauen, ob der nicht das eigene Blog schon bei sich verwertet und ihm dann eine knallige Mail vor den Lat zu knallen. Oder vielleicht kennt einer ja auch einen darbenden Juristen, der seine ersten Schritte als Abmahnschwein unternehmen will...
Ich kann nur JEDEM raten, mal zu schauen, ob der nicht das eigene Blog schon bei sich verwertet und ihm dann eine knallige Mail vor den Lat zu knallen. Oder vielleicht kennt einer ja auch einen darbenden Juristen, der seine ersten Schritte als Abmahnschwein unternehmen will...
donalphons, 22:07h
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: : : denn sie wissen nicht was sie tun sollen : : :
Dienstag, 21. Februar 2006
Ich darf eine kleine Sensation verkünden.
Der Special Guest bei der Bloglesung in München ist niemand geringeres als die famose
Lyssa.
So, jetzt macht hinne. Am besten meldet Ihr Euch, wenn Ihr kommt,bei mir per Email telefonisch bei der Reizbar, denn es scheint, dass es rappelvoll wird, und der Laden ist nicht wirklich gross.
Lyssa.
So, jetzt macht hinne. Am besten meldet Ihr Euch, wenn Ihr kommt,
donalphons, 19:23h
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Morgen ist die Lesung.
Und ich habe mir noch nicht allzu viele Gedanken gemacht, was ich in Düsseldorf vorlesen soll. Eine Geschichte über Kommerz vielleicht, vielleicht eine über Iris. Ach je. Haben die werten Leser des Blogs vielleicht einen Vorschlag?
donalphons, 10:26h
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Freitag, 17. Februar 2006
In eigener Sache - Achtung München!
Am 16.03.06 findet die 1. Bayerische Bloglesung statt, und zwar in München Schwabing in der Reizbar. Eingeladen hat Frau Klugscheisserin. Ausserdem lesen die Kaltmamsell, Jürgen Albertsen, meine Wenigkeit - und höchstwahrscheinlich ein nicht indigener Special Guest. Mia san zwoa mia, owa mia san jo ned aso.

Das wird herrlich. Schliesslich hat auch München seine Blogstars. Wir sind alle furchtbar aufgeregt, ob das, was in Berlin zu Massenaufläufen führt, in Bayern ein schickes Lokal füllen kann.

Das wird herrlich. Schliesslich hat auch München seine Blogstars. Wir sind alle furchtbar aufgeregt, ob das, was in Berlin zu Massenaufläufen führt, in Bayern ein schickes Lokal füllen kann.
donalphons, 11:12h
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Montag, 13. Februar 2006
Deja würg
Erinnert sich noch jemand an das windige Content Bizz, die grosse Lachnummer im Spätherbst der New Economy? Den kostenlosen "User generated Content"? Nichts ist vorbei, alles kommt wieder. Eine Schaudergeschichte an der Blogbar.
donalphons, 20:29h
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Fehlt uns was?
Hängt an unserer Decke eine einsame Glühbirne? Haben wir noch immer keinen Spiegel? Gehen uns langsam die Teller aus? Sind leere Weinflaschen unsere Kerzenhalter und kochen wir den Tee im Milchtopf? Haben wir 20 hochmoderne Gadgets, mit denen wir in einer Trümmerlandschaft hausen? Gibt es in unserer Wohnung nichts, was nicht von Ikea kommt? Kommen wir manchmal durch die Tür und finden das alles unsagbar hässlich? Wollen wir immer "zu ihr" oder "zu ihm", damit das nicht auffällt? Und ist das Objekt der Begierde genauso peinlich berührt, so dass wir im Hotel enden? Fehlt es in unserem Dasein an Luxus? Würden wird das gerne ändern? Ohne uns dafür zu ruinieren? Würden wir uns manchmal wünschen, in irgendeinem Speicher einen vergessenen Kronleuchter zu finden, der unser trübes Dasein erhellt?

Falls ja, dann empfiehlt sich eine Beteiligung bei
http://trouvaillen.blogger.de/
dem Blog für die Jagd nach schönen Dingen. Die Idee ist, dass der, der etwas Tolles entdeckt oder gute Gelegenheiten findet, diese in diesem Blog veröffentlicht, vom Antikmarkt über Wohnungsauflöser und Trödelmärkte bishin zum 50er-Jahre-Nierentisch, der in den Pfaden des Berliner Slums vor sich hin gammelt. Die anderen können sich dann überlegen, ob es etwas für sie wäre. Oder einfach reinschreiben, was sie brauchen. Vielleicht weiss jemand ja was. Das wäre dann mal ein Blog mit einem konkreten Nutzwert.
Weshalb es wahrscheinlich mangels Interesse nicht laufen wird, aber man kann´s ja mal probieren. Wer Lust hat, kann mich anmailen, dann schalte ich ihn frei, donalphonso äd gmail punk com.

Falls ja, dann empfiehlt sich eine Beteiligung bei
http://trouvaillen.blogger.de/
dem Blog für die Jagd nach schönen Dingen. Die Idee ist, dass der, der etwas Tolles entdeckt oder gute Gelegenheiten findet, diese in diesem Blog veröffentlicht, vom Antikmarkt über Wohnungsauflöser und Trödelmärkte bishin zum 50er-Jahre-Nierentisch, der in den Pfaden des Berliner Slums vor sich hin gammelt. Die anderen können sich dann überlegen, ob es etwas für sie wäre. Oder einfach reinschreiben, was sie brauchen. Vielleicht weiss jemand ja was. Das wäre dann mal ein Blog mit einem konkreten Nutzwert.
Weshalb es wahrscheinlich mangels Interesse nicht laufen wird, aber man kann´s ja mal probieren. Wer Lust hat, kann mich anmailen, dann schalte ich ihn frei, donalphonso äd gmail punk com.
donalphons, 11:11h
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Freitag, 3. Februar 2006
Subjektivität als Qualitätsmerkmal für Werbung in Blogs
ist die Überschrift eines Artikels, der an der Blogbar steht. Ich wollte den schon lang mal schreiben, er ist also keine Replik auf irgendwas, was bei Webwatching oder so steht. Nur waren jetzt gerade die passenden Beispiele da.
donalphons, 11:35h
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Donnerstag, 2. Februar 2006
Spannende Frage
Was unterscheidet eigentlich den Mordaufruf eines Neonazi-Mobs, einer Islamistenbande und eines beim Blog eines gewissen Stefan Herre auflaufenden fremdenfeindlichen Kommentators?
In den ersten beiden Fällen kümmert sich hierzulande die Staatsanwaltschaft, wenn sowas im Internet auftaucht. Und zwar schon bei weitaus vorsichtigeren Formulierungen.
In den ersten beiden Fällen kümmert sich hierzulande die Staatsanwaltschaft, wenn sowas im Internet auftaucht. Und zwar schon bei weitaus vorsichtigeren Formulierungen.
donalphons, 22:42h
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In eigener Sache (Ironie inside)
[Edit: Die Geschichte wurde auf meinen Wunsch hin gelöscht, und ich kann nach meiner Erfahrungen mit dem Knallgrau-Chef Rappold nur dringend raten, sich an diesem Projekt nicht zu beteiligen. Also nicht nur wegen der Verhunzung durch Links und so.]
Hier ist sie auch nochmal im "directors cut" ohne Einleitung, Links und mit eigenem Bild auf meinem Blog. Ich weigere mich ja eigentlich, den Lesern nahezubringen, wer Voltaire war. Wer das nicht selbst weiss, muss sich selbst darum kümmern.
donalphons, 12:40h
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