Freitag, 26. August 2005
Das Ende eines Blog-Bizz-Modells
Ach, wie toll sollte das werden - der Bloghoster bekam die Werbung, der bekannte Blogger den Lohn, und die Zeitung eine halbe Seite Inhalte frisch aus der Blogosphäre. Supi, das liebt man, da muss man nicht gross fragen, oder?
Aber dann meinte jemand, das sei ja Contentklau, so einfach könne man das nicht machen, und plötzlich hatte die Zeitung mehr mediale Resonanz, als ihr lieb sein konnte - kurz, die Blogseiten der News Frankfurt wurden ein grossartiges Beispiel, wie Blogs unschöne Themen in das Fahle Licht der Öffentlichkeit zerren können: "Der heutge Tag wird adeln seinen Stand." (lustigerweise ist das eine der Online-Schlachten, über die PR-oleten in den Bloggerseminaren nur ungern sprechen).
Zurück blieb damals nur ein "übergelaufenes Weinfass" (heute als neocon-Blogger unterwegs) und vielleicht ein klein wenig Erkenntnis, dass die Blogosphäre nicht immer aus netten, ausbeutungsbereiten Schickikindern besteht. Trotzdem blieb der als Visionär und Vordenker gehandelte Chefredakteur Klaus Madzia bei seinem Credo, mit Blogs die Zeitung für die "iPod-Generation" machen zu wollen. Nibelungentreu etwa hier: " Themenwahl per sms und die Interaktion mit unseren Lesern durch weblogs stoßen auf breite Zustimmung."
Und dann verschwand irgendwann der bekannte, texteauswählende Blogger, eine andere in diesem zusammenhang genannte Bloggerin tauchte erst gar nicht auf, dann mühte sich die News Frankfurt selbst um das innovative, grossstädtische Format. Und jetzt?
Jetzt gibt es eigentlich nur noch zu vermelden, dass die Blog-Seite sang- und klanglos verschwunden ist. Irgendwann hat man sie wohl in einen Sack gesteckt und im Main versenkt, vielleicht gleich neben Deutsche Bank 24 und den Unterlagen zum Comroad-IPO. War wohl nix mit der Blog-Revolution für die "konsumfreudigen und mobilen Durchstarter".
20 Punkte, bitte. Die sind auch hart verdient gewesen.
Aber dann meinte jemand, das sei ja Contentklau, so einfach könne man das nicht machen, und plötzlich hatte die Zeitung mehr mediale Resonanz, als ihr lieb sein konnte - kurz, die Blogseiten der News Frankfurt wurden ein grossartiges Beispiel, wie Blogs unschöne Themen in das Fahle Licht der Öffentlichkeit zerren können: "Der heutge Tag wird adeln seinen Stand." (lustigerweise ist das eine der Online-Schlachten, über die PR-oleten in den Bloggerseminaren nur ungern sprechen).
Zurück blieb damals nur ein "übergelaufenes Weinfass" (heute als neocon-Blogger unterwegs) und vielleicht ein klein wenig Erkenntnis, dass die Blogosphäre nicht immer aus netten, ausbeutungsbereiten Schickikindern besteht. Trotzdem blieb der als Visionär und Vordenker gehandelte Chefredakteur Klaus Madzia bei seinem Credo, mit Blogs die Zeitung für die "iPod-Generation" machen zu wollen. Nibelungentreu etwa hier: " Themenwahl per sms und die Interaktion mit unseren Lesern durch weblogs stoßen auf breite Zustimmung."
Und dann verschwand irgendwann der bekannte, texteauswählende Blogger, eine andere in diesem zusammenhang genannte Bloggerin tauchte erst gar nicht auf, dann mühte sich die News Frankfurt selbst um das innovative, grossstädtische Format. Und jetzt?
Jetzt gibt es eigentlich nur noch zu vermelden, dass die Blog-Seite sang- und klanglos verschwunden ist. Irgendwann hat man sie wohl in einen Sack gesteckt und im Main versenkt, vielleicht gleich neben Deutsche Bank 24 und den Unterlagen zum Comroad-IPO. War wohl nix mit der Blog-Revolution für die "konsumfreudigen und mobilen Durchstarter".
20 Punkte, bitte. Die sind auch hart verdient gewesen.
donalphons, 16:46h
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: : : denn sie wissen nicht was sie tun sollen : : :
Freitag, 26. August 2005
Zombie Nation - Noch einer ist wieder da
Peter "Maniac vom Dienst" Turi kehrt aus der Post-Dotcom-Versenkung zurück - allerdings nur bei dem leicht obskuren Hungerleider-Blättchen "werben und verkaufen", das PR-Bloggen seiner Ex-Mitarbeiter für eine tolle Geschichte hält. Das nehmen noch nicht mal die Elitessen an der Uni mit, obwohl es da kostenlos zu haben wäre... Ich muss mal wieder einen alten Bekannten anmailen und fragen, ob er denn je das ausstehende Geld von Turis alter Klitsche "Net Business" gesehen hat. Das ist die eigentliche Story hinter dem unerträglichen Geschleime der Netzeitung.
donalphons, 01:46h
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: : : denn sie wissen nicht was sie tun sollen : : :
Mittwoch, 24. August 2005
Öps. Das wird was werden.
Es ist so: Wer noch eine Gmail braucht, kann sich bei mir ja melden. Weil: Die braucht man dafür. Google Talk. Das könnte eine Menge Sachen umkrempeln. Zum Beispiel die Telekom. Oder viele andere Festnetztelefonanbieter.
donalphons, 12:55h
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: : : denn sie wissen nicht was sie tun sollen : : :
Sonntag, 21. August 2005
Abkacker
New Eco Fatzkes haben einfach keinen langen Atem. Immer das Gleiche: Erst Weltherrschaft, dann geht es doch nicht so leicht bei den Blogs, da muss man sogar was leisten, dann eben ab zum nächsten Hype-Thema. Bitte, weiter so, vermiedlt Euch. Von mir aus zum Podcast, supi.
donalphons, 20:40h
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Montag, 8. August 2005
KWler - ich fasse es nicht
Vielleicht ist es nur ein Fake, dann ist es ein guter Witz, und ich bin reingefallen. Wahrscheinlich ist es das aber nicht.
Ich bin die Vroni, zwanzig Jahre alt, und werde ab jetzt einige Zeit in der Redaktion mitarbeiten. Da es hier anscheinend einige Probleme mit der Rechtschreibung gibt, werde ich das ein bisschen kontrollieren und versuchen die weiblichen Interessen zu repräsentieren ;-) Ich studiere Medien und Kommunikation in Passau und komme jetzt ins dritte Semester. Da die Jobaussichten nicht die besten sind, muss ich so viele Praktika wie möglich machen. Dies ist allerdings das Erste.
Rücksicht nehmen, natürlich. Und Mitleid empfinden auch. Auch Ihr Leser bitte, in den Kommentaren, dezent bleiben, das ist nicht lustig. Aber, Ex-Cassiopeia-Gründer und jetzt Minga-Blogger Patrick Gruban: Das Ding nehme ich Dir wirklich persönlich übel.
Ich bin die Vroni, zwanzig Jahre alt, und werde ab jetzt einige Zeit in der Redaktion mitarbeiten. Da es hier anscheinend einige Probleme mit der Rechtschreibung gibt, werde ich das ein bisschen kontrollieren und versuchen die weiblichen Interessen zu repräsentieren ;-) Ich studiere Medien und Kommunikation in Passau und komme jetzt ins dritte Semester. Da die Jobaussichten nicht die besten sind, muss ich so viele Praktika wie möglich machen. Dies ist allerdings das Erste.
Rücksicht nehmen, natürlich. Und Mitleid empfinden auch. Auch Ihr Leser bitte, in den Kommentaren, dezent bleiben, das ist nicht lustig. Aber, Ex-Cassiopeia-Gründer und jetzt Minga-Blogger Patrick Gruban: Das Ding nehme ich Dir wirklich persönlich übel.
donalphons, 17:34h
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Sonntag, 7. August 2005
Legendär war Elmau schon.
Jetzt ist es zerstört, es bleiben nur die Legenden. Am Whirlpool von Elmau habe ich das erste Mal ein Kapitel von Liquide öffentlich vorgelesen, Oktober 2001. Schade. Wenigstens hat der Turm überlebt, dessen Südzimmer im obersten Stockwerk ich meistens hatte.
20 Punkte, die nicht wirklich Freude machen.
20 Punkte, die nicht wirklich Freude machen.
donalphons, 20:25h
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Freitag, 5. August 2005
Friede bespringert Pro7/Sat1 - na und?
1. Pro7/Sat1 war, ist und wird immer Hofberichterstatter von Schwarzgelb bleiben. Schon mal deren Reporterteams gesehen und miterlebt? Deren Bewusstsein ist so kritisch wien ein Haremseunuch. Vielleicht machen ein paar Dünndarmfreischwimmer jetzt den Mastdarmleistungsturner (sog. "bayerischer Zweikampf - mit allen Abwassern und Händen gewachen"), aber das hat sicher keinen Einfluss auf die Programmgestaltung. Und noch künstlicher können sich die DSF-Girls auch nicht räkeln.
2. Der profitable, aber rapide an Einfluss und Auflage verlierende Springer-Konzern holt sich eine enorm teure, aufgehübschte Braut, die ebenfalls auf dem absteigenden Ast ist.
3. Bild wird verstärkt über Pro7/Sat1 berichten - aber wer liest schon Bild, und sind die nicht ohnehin schon deckungsgleich mit den Unterschichtenglotzern?
4. Eine TV-Firma und einen Prinzkonzern zusammenführen - das ist bestimmt eine lustige Aufgabe, ähnlich wie aus einem Affen und einem Nilpferd einen Flugsaurier zu basteln. An dem Versuch sind schon einige eingegangen. Synergien? Praktisch keine.
Wer den Springer-Konzern in den letzten Jahren miterlebt hat, kennt dessen dumme Fressgier. Zu blöd, die Welt profitabel machen, aber dann ein paar Milliarden für dümpelnde Sender rausschmeissen. Ein Merger zwischen zwei Verlierern, mehr nicht. Wachstum, Zukunft: Null.
2. Der profitable, aber rapide an Einfluss und Auflage verlierende Springer-Konzern holt sich eine enorm teure, aufgehübschte Braut, die ebenfalls auf dem absteigenden Ast ist.
3. Bild wird verstärkt über Pro7/Sat1 berichten - aber wer liest schon Bild, und sind die nicht ohnehin schon deckungsgleich mit den Unterschichtenglotzern?
4. Eine TV-Firma und einen Prinzkonzern zusammenführen - das ist bestimmt eine lustige Aufgabe, ähnlich wie aus einem Affen und einem Nilpferd einen Flugsaurier zu basteln. An dem Versuch sind schon einige eingegangen. Synergien? Praktisch keine.
Wer den Springer-Konzern in den letzten Jahren miterlebt hat, kennt dessen dumme Fressgier. Zu blöd, die Welt profitabel machen, aber dann ein paar Milliarden für dümpelnde Sender rausschmeissen. Ein Merger zwischen zwei Verlierern, mehr nicht. Wachstum, Zukunft: Null.
donalphons, 21:47h
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Mittwoch, 3. August 2005
Profi-Insidern
Firmengeheimnisse erfährt man am schnellsten, wenn man sich mit den Chefs oder den PR-Anjas auf einem der besseren Events trifft, ihnen was Indiskretes oder für den Einstieg schlicht Erlogenes ihrer Konkurrenz erzählt, und sie damit zum Sprudeln bekommt. Jede ihrer Fragen ist eine Antwort, jedes Spekulieren sagt sehr viel über ihre eigene Situation. Der Rest ist zielgenaues Vermuten und eventuell etwas Abgleich mit anderen Informationen. Das ist eigentlich alles, man braucht nur ein wenig Geschick, Gefühl für Menschen, ein paar Caipis und die passende Umgebung.
Schwierig wird es, wenn man nicht nur Informationen braucht. Wenn man wirklich versucht, das Unternehmen abzuschiessen. Dann bringen Informationen wenig, denn selbst im Worst Case wird die Quelle gefeuert und geschwiegen. Das versetzt einem Dotcom in der Regel nicht den kritischen Schlag, das es davon abhält - sagen wir mal - in Märkte einzudringen, in denen es nichts verloren hat. Da braucht man mehr. Am besten einen, zwei, drei umgedrehte Mitarbeiter. Das geht über Geld, aber auch über Druck, falls man etwas gegen sie in der Hand hat.
Manche sind einfach nur arme Schweine, die Scheisse gebaut haben, ohne sich dabei was zu denken. Manche sind gradraus sympathisch, gar nicht verbiestert, und begreifen schnell, dass sie beim anstehenden Einschlag des Torpedos wenig mehr sein werden als etwas weiche Biomasse. Viel steht nach solchen Detonationen nicht in den Medien, aber alle wissen es trotzdem; auch bei Firmenpleiten trifft man Katastrophentouristen, es sind viele, und Dotcomtod war in Sachen Häme nichts gegen manches VC-Treffen. Da werden Karrieren negativ beschieden, und meistens trifft es die kleinen und mittleren Versager. Wenn man sie nicht ein paar Stunden vor dem Einschlag warnt und einen Deal macht: Ich sage Dir was kommt, und Du garantierst mir, dass sie auf der Brücke gerade schlafen und alle Luken offen sind, wenn es knallt.
Das geschieht dann nicht mehr im Odeon, im Rincon oder im Noodles, oder wo immer man sich sonst getroffen hat. Das passiert in abgewirtschafteten Wohnlöchern fertiger Startupper, in Wohnheimen, wo aus Managing Directors wieder tablettensüchtige Studentinnen wurden, oder eben im Baader Café im Gärtnerplatzviertel.
Damals ging es um einen Haufen Contentklauer und ein paar Freunderln, die an das grosse Geld geglaubt haben, und um einen Haufen blöder Schafe, von denen ich hoffe, dass keiner von denen je in eine verantwortungsvolle Position kommt, und um mich selbst. Das alles war reich an menschlichen Enttäuschungen, aber irgendwann ist man immun und tut, was zu tun ist, und am Ende hat man alles zusammen. Unterlagen, Mitschnitte, Erklärungen, einen Gegner, der sich schon am Ziel seiner Träume wähnt, und eben den entscheidenden Mann in der gegnerischen Company.
Es war ohne finanzielle Interessen, es war nicht wirklich koscher, aber am Ende war es gut. Dotcoms werden auf Servietten in Kneipen erfunden, auf Kirschholztischen finanziert und von Eames-Chairs geleitet - aber ihr Sarg wird dann wieder an den kleinen Tischen in irgendwelchen Lokalen zugenagelt. Wie eben im Baader Café in der Baaderstrasse in München. Die Zeiten waren weder gut, noch gross, und es gab auch keine Helden. Aber bald, das weiss ich, wird wieder eine Zeit kommen, in der ich Leute ins Baader Café bestellen werde, MDs auf den Tisch lege und ein Papier, und sagen werde: Unterschreib das.
Das ist das Spiel, das nie in den Wirtschaftszeitungen steht.
Schwierig wird es, wenn man nicht nur Informationen braucht. Wenn man wirklich versucht, das Unternehmen abzuschiessen. Dann bringen Informationen wenig, denn selbst im Worst Case wird die Quelle gefeuert und geschwiegen. Das versetzt einem Dotcom in der Regel nicht den kritischen Schlag, das es davon abhält - sagen wir mal - in Märkte einzudringen, in denen es nichts verloren hat. Da braucht man mehr. Am besten einen, zwei, drei umgedrehte Mitarbeiter. Das geht über Geld, aber auch über Druck, falls man etwas gegen sie in der Hand hat.
Manche sind einfach nur arme Schweine, die Scheisse gebaut haben, ohne sich dabei was zu denken. Manche sind gradraus sympathisch, gar nicht verbiestert, und begreifen schnell, dass sie beim anstehenden Einschlag des Torpedos wenig mehr sein werden als etwas weiche Biomasse. Viel steht nach solchen Detonationen nicht in den Medien, aber alle wissen es trotzdem; auch bei Firmenpleiten trifft man Katastrophentouristen, es sind viele, und Dotcomtod war in Sachen Häme nichts gegen manches VC-Treffen. Da werden Karrieren negativ beschieden, und meistens trifft es die kleinen und mittleren Versager. Wenn man sie nicht ein paar Stunden vor dem Einschlag warnt und einen Deal macht: Ich sage Dir was kommt, und Du garantierst mir, dass sie auf der Brücke gerade schlafen und alle Luken offen sind, wenn es knallt.
Das geschieht dann nicht mehr im Odeon, im Rincon oder im Noodles, oder wo immer man sich sonst getroffen hat. Das passiert in abgewirtschafteten Wohnlöchern fertiger Startupper, in Wohnheimen, wo aus Managing Directors wieder tablettensüchtige Studentinnen wurden, oder eben im Baader Café im Gärtnerplatzviertel.
Damals ging es um einen Haufen Contentklauer und ein paar Freunderln, die an das grosse Geld geglaubt haben, und um einen Haufen blöder Schafe, von denen ich hoffe, dass keiner von denen je in eine verantwortungsvolle Position kommt, und um mich selbst. Das alles war reich an menschlichen Enttäuschungen, aber irgendwann ist man immun und tut, was zu tun ist, und am Ende hat man alles zusammen. Unterlagen, Mitschnitte, Erklärungen, einen Gegner, der sich schon am Ziel seiner Träume wähnt, und eben den entscheidenden Mann in der gegnerischen Company.
Es war ohne finanzielle Interessen, es war nicht wirklich koscher, aber am Ende war es gut. Dotcoms werden auf Servietten in Kneipen erfunden, auf Kirschholztischen finanziert und von Eames-Chairs geleitet - aber ihr Sarg wird dann wieder an den kleinen Tischen in irgendwelchen Lokalen zugenagelt. Wie eben im Baader Café in der Baaderstrasse in München. Die Zeiten waren weder gut, noch gross, und es gab auch keine Helden. Aber bald, das weiss ich, wird wieder eine Zeit kommen, in der ich Leute ins Baader Café bestellen werde, MDs auf den Tisch lege und ein Papier, und sagen werde: Unterschreib das.
Das ist das Spiel, das nie in den Wirtschaftszeitungen steht.
donalphons, 23:03h
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: : : denn sie wissen nicht was sie tun sollen : : :
Montag, 25. Juli 2005
Scheiss des Jahres 2020
Meines Erachtens werden sich Business oder PR Blogs jenseits kleinster Nischen niemals bewähren, geschweige denn durchsetzen. Eine Ausnahme, eine dieser kleinen Nischen wird vom MEX-Blog ganz gut repräsentiert, dessen Hauptautor Robert Basic dadurch weitaus mehr Publicity bekommt und bekannter ist, als vergleichbare Jungunternehmer. Ich bin trotz seiner guten Argumente oft radikal anderer Meinung als Robert, was sein Blog für mich natürlich besonders lesenswert macht.
Gestern nun habe ich das hier bei ihm gefunden - die Beschreibung, wie und warum nichts aus einer Beteiligung eines Thinktanks namens Z-Punkt beim MEX-Blog wurde. Ich bin nicht wirklich überrascht - Z-Punkt ist am Partnerprogramm der Website change-X beteiligt, und Change-X wiederum wurde dadurch bekannt, dass sie schon mal versucht haben, eine Abstimmung zu einem hochdotierten Preis ... nun, lest selber. Ich kann mich keiner allzu guten Meinung über Change-X und der damit verbandelten Zukunfts/Marktforscher/Change Management-Szene rühmen, für mich ist schon die ideologische Ausrichtung der Firma auf eine Revolution der Arbeitswelt ein Greuel, Wippermann und Horx lassen grüssen.
Das alles bleibt Robert Basic jetzt erspart, was ihn nicht traurig stimmen sollte. Schliesslich möchte ich sein Blog weiterhin ernst nehmen, und da ist es mir ganz recht, wenn jemand aus den aktuellen Problemen der IT-Welt heraus nachdenkt, wie es besser werden könnte, als dass er Zukunftsvisionen a la Z-Punkt entwickelt, deren Menschenbild jenseits von Business Plänen und Hirnen der Marketing-Anja-Tanjas kaum exitieren dürften. So stellt sich der "Thinktank" das weibliche Kleiderkaufen des Jahres 2020 vor:
“Wir betreten ein gewöhnliches Mode-Kaufhaus. Wir sehen eine junge Frau, die zielstrebig das Eingangsportal passiert und ganz offensichtlich in Eile ist. Routiniert nimmt sie im Vorbeigehen eines der bereitliegenden Handgeräte, das sie auffordert, ihm ihre Wünsche mitzuteilen und ihre persönliche Chip-Karte mit ihren Maßen und Stilvorlieben einzuführen (Einführen? Freudscher Verschreiber oder was? d. Red). Ohne Umschweife weist ihr ein beweglicher Pfeil im Display den Weg zu dem Kleiderständer mit den pinkfarbenen T-Shirts in Größe 38, wo bereits ein Funk-Etikett mit einem Blinkzeichen auf sich aufmerksam macht. Gezahlt wird beim Durchschreiten der elektronischen Schranke, die automatisch alle mit Funk-Chips ausgestatteten Artikel in der Einkaufstüte erfasst und den Betrag vom freigegebenen Kreditkartenkonto der Käuferin einzieht. All das ist in fünf Minuten erledigt. Da bleibt noch Zeit für einen Drink im “Ambiente” um die Ecke.”
Ich bin mir ziemlich sicher, dass kein Autor dieser Studie jemals mit einer Frau Kleider einkaufen war. Keine Frau sagt "Ich will eine pinkfarbene Bluse Grösse 38 mit weissen Knöpfen für maximal 50 Euro". Allein schon Pink und Grösse 38 - jede Frau würde sagem, sie braucht 36, um sich dann über die klein ausfallenden italienischen Grössen zu beschweren. Nehmen wir mal den Fall einer sich für äussert dezent und unluxuriös haltenden, 23-jährigen Ethnologiestudentin mit schlichtem Geschmack und bar jeder Zickigkeit, im Gedächtnis mitstenografiert ab dem Moment, wo der angehende Schriftsteller einen Parkplatz in Münchens Innenstadt gefunden hat:
Ich brauche übrigens noch ein Paar Turnschuhe, können wir schnell in die Sendlinger Strasse? Dauert nur drei Minuten, ich weiss schon, was ich brauche, schwarz und schlicht, nur zum Joggen. Was soll das heissen, auch so anziehen ... ach Don, ich mag diese roten Tunschuhe hier tagsüber, wenn es nach Dir gehen würde, würde ich nur in Pumps rumrennen wie Deine kleine Schwester... So, gleich sind wir da, ähhh, Moment... Guck mal da, Don, was sagst Du zu dem Kleid im Schaufenster? Gut, oder? Aber ob der Stoff gut ist? Egal, komm, gehen wir weiter, ich brauche das absolut nicht, ich will Turnschuhe, aber... also, meine Mutter kommt nächste Woche nach München, zum shoppen, vielleicht könnte ich doch einen klitzekleinen Blick da rein werfen, ich kaufe sowieso nichts, ich brauch nichts, so, da ist es ja - Ne, ne, der Stoff ist nicht schön, so kratzig, gut, gehen wir wieder, vielleicht noch einen kleinen Umweg zu den Tops, da brauche ich auch keins, aber gucken können wir schnell mal.
||: Was? Was ist das? Hmm... meinst Du, ich könnte das schnell probieren? Dauert nur eine Sekunde, ja? Ich will es nicht haben, nur mal schaun ob mir sowas überhaupt steht. Und Du guck nicht so rum und mach andere Frauen nervös, such lieber noch was was mir sonst noch passen könnte. Don, hörst Du mich? Es soll zur Jeans genauso passen wie zum Rock, dem mit den Sonnenblumen, schon klar, oder? Und bitte nicht zu ausgefallen, das passt nicht zu mir. Aber bitte auch keine Oma-Klamotten. Don, Don schau mal das hier, eh, nein, das ist nichts, das sieht total billig aus, das geht ja gar nicht - pah! Lieber was mit Qualität - was hast Du denn da? Hm, nein, das gefällt mir gar nicht, obwohl ich probiere es mal :||
(Da capo)
(Da capo)
(Da capo con stretta, finalmente:)
Ihhh, nein, das passt gar nicht, schau doch mal, ich habe einfach nicht die Figur dafür (leise) ich hasse meine scheissgrossen Brüste... Und Du bist Dir wirklich sicher, dass das den meisten Männern nichts ausmacht, Don? Wirklich nicht? Hmm.. Was kostet da eigentlich? 100 Euro? Spinnen die? Ist mir doch egal ob die das hören, 100 Euro, nein, und das, obwohl es schon reduziert ist. Und was ist das? Donna Karan? Iiiih, BWLler-Klamotten, das kannst Du Deinen Elitessen aufschwatzen, aber nicht mir... ich weiss auch, dass ich schöne Schultern habe in dem Ding, aber Donna Karan geht überhaupt nicht, ich bin doch noch nicht 40. So, jetzt probiere ich das da noch, Du hängst diese DK-Ding bitte gleich wieder zurück.
Und? Was sagst Du? Ja, es spannt oben und unten ist es lapprig, aber es kostet auch nur 30 Euro. Das kann ich mir gerade noch leisten. Ja, das Donna Karan Teil sah sehr viel besser aus, aber das würde ich aus Prinzip nie kaufen, wer bin ich denn, schau mich doch an, ich bin eine ganz normale, schlichte Studentin und keins von Deinen Luxusweibchen in Deinem Roman, und deshalb... obwohl, kannst Du es noch mal bringen, nur wenn ich vielleicht bei H&M etwas ähnliches sehe, weil wir sowieso gleich dahin gehen, was? Turnschuhe kaufen? Soll ich gesagt haben? Wann? Ach so, ja. Himmel schon drei, jetzt verpasse ich doch glatt die Übung und nur weil Du mich so verwirrst, na egal, und das Donna Karan Dingsda jetzt, naja, die Farbe ist wirklich toll. Ich weiss dass es Dir gefällt, Du alter Schlüsselbein-Fetischist, aber ich kann mir sowas nicht leisten, und wo sollte ich das auch anzie... - Don? Don? Wo gehst Du hin, warte doch, nein, das kannst Du nicht machen, hör mal, was soll denn mein Freund sagen, ich will es doch gar nicht, nein, packen Sie es bitte nicht ein, der meint es nicht ernst - Don? Du meinst das nicht ernst, bitte lass es... Ach Don, weisst Du was? Du bist absolut unmöglich. Ich will es nicht, ich werde es nie tragen. Du kannst es ja anziehen, ach Menno - ja. Ja. Ach hör doch auf, es ist gar nicht logisch, was wissen denn Männer von Logik, es ist noch nicht mal nett, Du degradierst mich zur Barbie-Puppe. So ein schöner Tag, und dann sowas. Ja, gut, ich nehme es. Aber nur unter Protest. Und mach das nicht nochmal, ja?
So, jetzt will ich in ein Cafe, ich bin total fertig von dieser Auswählerei, ach so, die Turnschuhe... das machen wir ein ander mal, wobei... hm, Don? Was meinst Du, Don, wenn wir schon mal da sind, dann könnten wir doch mal nur eine Sekunde doch in den Schuhladen da rein, ja, die haben keine Sneaker, das weiss ich auch, nicht deshalb, sondern weil man zu diesem Top eigentlich doch nicht die roten Turnschuhe anziehen kann, vielleicht brauche ich doch ein paar helle Schuhe, ja, meinetwegen, Pumps, wenn Du unbedingt so nennen willst, ich würde das ja sowieso nur anziehen, wenn ich mit Dir unterwegs bin, weil Günther, der mit mir vorgestern dieses blaue Kleid kaufen war... Ja, ich treffe mich auch mit Günther, egal ob Du ihn magst... Nein, ich habe natürlich selbst bezahlt, Günther hat mir nur geliehen, und überhaupt, ach, mit Männern kann man einfach nicht einkaufen gehen, oder so. Und jetzt gehen wir da rein, was ist das, Bally? Ist nicht ganz billig, oder? Hm, wenn wir etwas finden, ich hab meine EC-Karte nicht dabei, könntest Du vielleicht...
(Indische Miniatur auf Elfenbein, Mitte 19. Jahrhundert - some things never change)
So kaufen Frauen ein. Schon immer. Und das wird sich nie ändern. Und wenn sie dann in einem Cafe sind, entdecken sie auf der Speisekarte erst mal das Mousse, dann wollen sie noch einen Salat für die Fitness, und dann haben sie Hunger und wollen in ein Restaurant. Und wenn sie dann Magenverstimmung haben, legen sie sich vor die Glotze und rufen an, dass sie SATC-DVDs und Tabletten und einen Martini brauchen. Wenn wir die nicht bestellten Pralinen vergessen, sind sie beleidigt. Auch noch 2020.
Deshalb ist die gesamte Vorstellung von Z-Punkt von Anfang an zu Scheitern verurteilt - und Robert kann froh sein. Nicht nur, weil ich dann nicht über solchen Bullshit in seinem Blog herfalle. Sondern auch, weil Frauen wie die obige auch 2020 noch sein Leben versüssen werden.
Gestern nun habe ich das hier bei ihm gefunden - die Beschreibung, wie und warum nichts aus einer Beteiligung eines Thinktanks namens Z-Punkt beim MEX-Blog wurde. Ich bin nicht wirklich überrascht - Z-Punkt ist am Partnerprogramm der Website change-X beteiligt, und Change-X wiederum wurde dadurch bekannt, dass sie schon mal versucht haben, eine Abstimmung zu einem hochdotierten Preis ... nun, lest selber. Ich kann mich keiner allzu guten Meinung über Change-X und der damit verbandelten Zukunfts/Marktforscher/Change Management-Szene rühmen, für mich ist schon die ideologische Ausrichtung der Firma auf eine Revolution der Arbeitswelt ein Greuel, Wippermann und Horx lassen grüssen.
Das alles bleibt Robert Basic jetzt erspart, was ihn nicht traurig stimmen sollte. Schliesslich möchte ich sein Blog weiterhin ernst nehmen, und da ist es mir ganz recht, wenn jemand aus den aktuellen Problemen der IT-Welt heraus nachdenkt, wie es besser werden könnte, als dass er Zukunftsvisionen a la Z-Punkt entwickelt, deren Menschenbild jenseits von Business Plänen und Hirnen der Marketing-Anja-Tanjas kaum exitieren dürften. So stellt sich der "Thinktank" das weibliche Kleiderkaufen des Jahres 2020 vor:
“Wir betreten ein gewöhnliches Mode-Kaufhaus. Wir sehen eine junge Frau, die zielstrebig das Eingangsportal passiert und ganz offensichtlich in Eile ist. Routiniert nimmt sie im Vorbeigehen eines der bereitliegenden Handgeräte, das sie auffordert, ihm ihre Wünsche mitzuteilen und ihre persönliche Chip-Karte mit ihren Maßen und Stilvorlieben einzuführen (Einführen? Freudscher Verschreiber oder was? d. Red). Ohne Umschweife weist ihr ein beweglicher Pfeil im Display den Weg zu dem Kleiderständer mit den pinkfarbenen T-Shirts in Größe 38, wo bereits ein Funk-Etikett mit einem Blinkzeichen auf sich aufmerksam macht. Gezahlt wird beim Durchschreiten der elektronischen Schranke, die automatisch alle mit Funk-Chips ausgestatteten Artikel in der Einkaufstüte erfasst und den Betrag vom freigegebenen Kreditkartenkonto der Käuferin einzieht. All das ist in fünf Minuten erledigt. Da bleibt noch Zeit für einen Drink im “Ambiente” um die Ecke.”
Ich bin mir ziemlich sicher, dass kein Autor dieser Studie jemals mit einer Frau Kleider einkaufen war. Keine Frau sagt "Ich will eine pinkfarbene Bluse Grösse 38 mit weissen Knöpfen für maximal 50 Euro". Allein schon Pink und Grösse 38 - jede Frau würde sagem, sie braucht 36, um sich dann über die klein ausfallenden italienischen Grössen zu beschweren. Nehmen wir mal den Fall einer sich für äussert dezent und unluxuriös haltenden, 23-jährigen Ethnologiestudentin mit schlichtem Geschmack und bar jeder Zickigkeit, im Gedächtnis mitstenografiert ab dem Moment, wo der angehende Schriftsteller einen Parkplatz in Münchens Innenstadt gefunden hat:
Ich brauche übrigens noch ein Paar Turnschuhe, können wir schnell in die Sendlinger Strasse? Dauert nur drei Minuten, ich weiss schon, was ich brauche, schwarz und schlicht, nur zum Joggen. Was soll das heissen, auch so anziehen ... ach Don, ich mag diese roten Tunschuhe hier tagsüber, wenn es nach Dir gehen würde, würde ich nur in Pumps rumrennen wie Deine kleine Schwester... So, gleich sind wir da, ähhh, Moment... Guck mal da, Don, was sagst Du zu dem Kleid im Schaufenster? Gut, oder? Aber ob der Stoff gut ist? Egal, komm, gehen wir weiter, ich brauche das absolut nicht, ich will Turnschuhe, aber... also, meine Mutter kommt nächste Woche nach München, zum shoppen, vielleicht könnte ich doch einen klitzekleinen Blick da rein werfen, ich kaufe sowieso nichts, ich brauch nichts, so, da ist es ja - Ne, ne, der Stoff ist nicht schön, so kratzig, gut, gehen wir wieder, vielleicht noch einen kleinen Umweg zu den Tops, da brauche ich auch keins, aber gucken können wir schnell mal.
||: Was? Was ist das? Hmm... meinst Du, ich könnte das schnell probieren? Dauert nur eine Sekunde, ja? Ich will es nicht haben, nur mal schaun ob mir sowas überhaupt steht. Und Du guck nicht so rum und mach andere Frauen nervös, such lieber noch was was mir sonst noch passen könnte. Don, hörst Du mich? Es soll zur Jeans genauso passen wie zum Rock, dem mit den Sonnenblumen, schon klar, oder? Und bitte nicht zu ausgefallen, das passt nicht zu mir. Aber bitte auch keine Oma-Klamotten. Don, Don schau mal das hier, eh, nein, das ist nichts, das sieht total billig aus, das geht ja gar nicht - pah! Lieber was mit Qualität - was hast Du denn da? Hm, nein, das gefällt mir gar nicht, obwohl ich probiere es mal :||
(Da capo)
(Da capo)
(Da capo con stretta, finalmente:)
Ihhh, nein, das passt gar nicht, schau doch mal, ich habe einfach nicht die Figur dafür (leise) ich hasse meine scheissgrossen Brüste... Und Du bist Dir wirklich sicher, dass das den meisten Männern nichts ausmacht, Don? Wirklich nicht? Hmm.. Was kostet da eigentlich? 100 Euro? Spinnen die? Ist mir doch egal ob die das hören, 100 Euro, nein, und das, obwohl es schon reduziert ist. Und was ist das? Donna Karan? Iiiih, BWLler-Klamotten, das kannst Du Deinen Elitessen aufschwatzen, aber nicht mir... ich weiss auch, dass ich schöne Schultern habe in dem Ding, aber Donna Karan geht überhaupt nicht, ich bin doch noch nicht 40. So, jetzt probiere ich das da noch, Du hängst diese DK-Ding bitte gleich wieder zurück.
Und? Was sagst Du? Ja, es spannt oben und unten ist es lapprig, aber es kostet auch nur 30 Euro. Das kann ich mir gerade noch leisten. Ja, das Donna Karan Teil sah sehr viel besser aus, aber das würde ich aus Prinzip nie kaufen, wer bin ich denn, schau mich doch an, ich bin eine ganz normale, schlichte Studentin und keins von Deinen Luxusweibchen in Deinem Roman, und deshalb... obwohl, kannst Du es noch mal bringen, nur wenn ich vielleicht bei H&M etwas ähnliches sehe, weil wir sowieso gleich dahin gehen, was? Turnschuhe kaufen? Soll ich gesagt haben? Wann? Ach so, ja. Himmel schon drei, jetzt verpasse ich doch glatt die Übung und nur weil Du mich so verwirrst, na egal, und das Donna Karan Dingsda jetzt, naja, die Farbe ist wirklich toll. Ich weiss dass es Dir gefällt, Du alter Schlüsselbein-Fetischist, aber ich kann mir sowas nicht leisten, und wo sollte ich das auch anzie... - Don? Don? Wo gehst Du hin, warte doch, nein, das kannst Du nicht machen, hör mal, was soll denn mein Freund sagen, ich will es doch gar nicht, nein, packen Sie es bitte nicht ein, der meint es nicht ernst - Don? Du meinst das nicht ernst, bitte lass es... Ach Don, weisst Du was? Du bist absolut unmöglich. Ich will es nicht, ich werde es nie tragen. Du kannst es ja anziehen, ach Menno - ja. Ja. Ach hör doch auf, es ist gar nicht logisch, was wissen denn Männer von Logik, es ist noch nicht mal nett, Du degradierst mich zur Barbie-Puppe. So ein schöner Tag, und dann sowas. Ja, gut, ich nehme es. Aber nur unter Protest. Und mach das nicht nochmal, ja?
So, jetzt will ich in ein Cafe, ich bin total fertig von dieser Auswählerei, ach so, die Turnschuhe... das machen wir ein ander mal, wobei... hm, Don? Was meinst Du, Don, wenn wir schon mal da sind, dann könnten wir doch mal nur eine Sekunde doch in den Schuhladen da rein, ja, die haben keine Sneaker, das weiss ich auch, nicht deshalb, sondern weil man zu diesem Top eigentlich doch nicht die roten Turnschuhe anziehen kann, vielleicht brauche ich doch ein paar helle Schuhe, ja, meinetwegen, Pumps, wenn Du unbedingt so nennen willst, ich würde das ja sowieso nur anziehen, wenn ich mit Dir unterwegs bin, weil Günther, der mit mir vorgestern dieses blaue Kleid kaufen war... Ja, ich treffe mich auch mit Günther, egal ob Du ihn magst... Nein, ich habe natürlich selbst bezahlt, Günther hat mir nur geliehen, und überhaupt, ach, mit Männern kann man einfach nicht einkaufen gehen, oder so. Und jetzt gehen wir da rein, was ist das, Bally? Ist nicht ganz billig, oder? Hm, wenn wir etwas finden, ich hab meine EC-Karte nicht dabei, könntest Du vielleicht...
(Indische Miniatur auf Elfenbein, Mitte 19. Jahrhundert - some things never change)
So kaufen Frauen ein. Schon immer. Und das wird sich nie ändern. Und wenn sie dann in einem Cafe sind, entdecken sie auf der Speisekarte erst mal das Mousse, dann wollen sie noch einen Salat für die Fitness, und dann haben sie Hunger und wollen in ein Restaurant. Und wenn sie dann Magenverstimmung haben, legen sie sich vor die Glotze und rufen an, dass sie SATC-DVDs und Tabletten und einen Martini brauchen. Wenn wir die nicht bestellten Pralinen vergessen, sind sie beleidigt. Auch noch 2020.
Deshalb ist die gesamte Vorstellung von Z-Punkt von Anfang an zu Scheitern verurteilt - und Robert kann froh sein. Nicht nur, weil ich dann nicht über solchen Bullshit in seinem Blog herfalle. Sondern auch, weil Frauen wie die obige auch 2020 noch sein Leben versüssen werden.
donalphons, 01:55h
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: : : denn sie wissen nicht was sie tun sollen : : :
Samstag, 23. Juli 2005
DCT-Feinde zu verkaufen!
Zumindest teilweise: Alte DCTler werden sich ja noch an die etwas zickige Firma Falk esolutions AG erinnern, deren Ableben niemand von uns besonders überrascht oder gar betrübt hätte. Nun gibt es sie immer noch, trotz gewisser Probleme und - so hört man zumindest - suboptimal verlaufener Anwaltsangriffe gegen eine gewisse kleine, feine Website.
Falls nun jamand Lust haben sollte, Aktien der börslich nicht gehandelten Falk AG zu erwerben und vielleicht mal so hübsche Dinge zu tun wie Vorstandsbeschlüsse anfechten, die Zahlen zu erfragen oder sonstwie all die lustigen Dinge zu tun, mit denen Aktionäre so einen Vorstand auf Trab halten können - dann ist hier die Gelegenheit. Geeignet natürlich auch für aufstrebende Konkurrenten und alle, die nochmal das irre Gefühl von New Economy Shares in ihren Händen spüren wollen.
Falls nun jamand Lust haben sollte, Aktien der börslich nicht gehandelten Falk AG zu erwerben und vielleicht mal so hübsche Dinge zu tun wie Vorstandsbeschlüsse anfechten, die Zahlen zu erfragen oder sonstwie all die lustigen Dinge zu tun, mit denen Aktionäre so einen Vorstand auf Trab halten können - dann ist hier die Gelegenheit. Geeignet natürlich auch für aufstrebende Konkurrenten und alle, die nochmal das irre Gefühl von New Economy Shares in ihren Händen spüren wollen.
donalphons, 00:16h
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