Empfehlung heute - Ich mag Baudrillard

Eigentlich, dachte ich mir heute beim Frühstück, eigentlich hat die Wirtschaftskrise ja auch ihr Gutes. Sie schickt manche Titanen in den Staub, Märkte kommen wieder in ihre Gleise zurück, und ihre Kontraktion sorgt dafür, dass ein paar besonders beschissene Beufszweige demnächst ihre Büttel abwerfen, wie die Bäume da draussen ihre braunen Blätter.



Nehmen wir nur mal die Mediensimulationen, nachgerade im Internet. So Gossenschwemmen wie Spiegel Online, Daytradergeschmiere wie die FTD und noch viele andere. Teilweise natürlich auch Print, man muss nicht weit gehen, um sie zu finden. All die wohlfeilen Strich- und Stricherbuden, deren hugenbergöse Nachgangsgrützlinge seit Monaten andeuten, dass sie jeden Zuwachs der Schwarzbraun helfenden Steigbügelschurkerei bejubeln werden, und es nun - von 0 auf 4 in 65 Jahren - auch ausgiebig würdigen. Das, was ihnen bei Schröder nur teilweise gelungen ist, haben sie jetzt bei der hessischen SPD geschafft, und 4 der heimtückischsten Sozialdemokraten seit Noske dürfen sich nun freuen, bestätigt zu werden. Solange noch Geld für die Büchsenspanner der sog. 4. Gewalt da ist.

Und da schaut es schlecht aus. Wirklich schlecht. Nehmen wir nur mal die FTD, seit Anbeginn ein Verlustbringer für Gruner + Jahr, eine neoliberalalale Heilsverkündigungsklitsche, die nach den eigenen Massstäben als quietschrote Bilanzverschandelung längst in den Orkus gehören würde. Oder unsere Freunde vom Spiegel, die gerade das harte Brot des Auflageneinbruchs in das Maul gestopft bekommen. In Verbindung mit dem Anzeigengeschäft, das schneller fällt, als der Koch einen Umschlag mit jüdischen Vermächtnissen rüberschieben könnte, wird das alles kein Spass. Ja, es trifft sicher auch die Falschen, aber so mancher Richtiger wird unabsichtlich auch vom Markt gestraft werden. Und die PR-Stellen, auf die man sich flüchten kann, sind auch nicht mehr so üppig gesäht. Andere schleimen sicher billiger. Käuflichkeit gehört sowieso dazu. Manche werden unter die Räder kommen, und wie schon 2000 finde ich das gar nicht so schlecht. Damals die New Economy Lügner, heute die neoliberalen Begleitfurzmusikanten.

Ich werde dann immer noch auf meiner Terasse sitzen. Und ich bin mir sicher, dass auch Lübberding dann noch feine Texte über Baudrillard, Gewissen und Verrat schreiben wird. Und das Glas, das ich an dem Tage heben werde, da Hessen entbräunt ist, steht schon in meinem Küchenschrank. Langfristig sind sie alle Haider.

Dienstag, 4. November 2008, 20:02, von donalphons | |comment

 
Ich
sollte nicht übermüdet lesen, sonst kommen solche Sätze zustande:

Nehmen wir nur mal die FDP, seit Anbeginn ein Verlustbringer

Und langfristig sind sie alle Haider: brauner Straßenmatsch?

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Der Unterschied zwischen FTD und FDP ist in etwa so gross wie die Serviette beim Essen nach der Podiumsdiskussion, die einer der Ersten im Auftrag der Zweiten für ein vierstelliges Honorar moderiert hat.

Und bei Haider sehe ich Interpretationsspielraum. Angesichts der Pillen im Wagen könnte man auch von Stimmungsaufhellern sprechen. Oder noch mehr.

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verrat und verschwörung waren kategorien, die man früher nicht unbedingt bei der spd suchte oder von ihren mitgliedern erläutert bekam.

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Nehmen wir nur mal die Mediensimulationen, nachgerade im Internet. So Gossenschwemmen wie Spiegel Online, Daytradergeschmiere wie die FTD und noch viele andere.

- ja, ruhig auch die edelfedern von der sz, die faz als zentralorgan des organisierten kapitals, das ostpreussenblatt für die gebüldeten stände und die bild als das journalistische leitmedium dieser tage -

es stellt sich doch immer wieder die eine frage:

wovon wollen / sollen die ablenken?

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Aktien von Kali + Salz, die hessischen Umweltverschmutzer: +13,04 %

FraPort: Bis zu 13%.

Man kann das ja mal in Unternehmenswertsteigerung ausrechnen, das die 4 Verräter da produziert haben - Über 800 Millionen Euro, allein bei diesen beiden Firmen. Und man muss kein Verschwörungstheoretiker sein, um sich zu überlegen, welcher Prozentanteil da reichen würde, um die ganze CDU-Fraktion über einen Beratervertrag ein Jahr lang auf den Seychellen Luxusurlaub machen zu lassen.

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Als sie mein Gewissen prüften
war ich 18... sicher kein Held, aber ich wusste sehr genau, dass ich etwas nicht wollte: das Töten zu lernen.

Drei gingen vor mir hinein und kamen bedrück wieder raus: Ihr Gewissen wurde nicht anerkannt.

Bei mir ging es dann über zwei Stunden lang, weil ich nicht aufgeben wollte. Vor mir saßen drei "Herren", davon zwei in grünem Loden, und einer mit Schniss im Gesicht. Er sprach so, als hätte er mit 20 noch bei der SS rumgebrüllt, und vermutlich war das auch so.

Zwei Stunden, um zu erklären, warum man die Vergewaltiger der Freundin im dunklen Wald nicht niedermetzeln würde, und nicht mal ein Atombombenflugzeug abschießen würde, dass nach München unterwegs ist (wie nur, wenn man es nicht gelernt hat?)

Zwei Stunden voller Absurditäten, falscher Versprechungen, falscher Auswege, Tricks und Niedertracht.

Und ich sagte immer nur ruhig: Nein, ich habe keine religiösen Gründe, ich habe moralische. Nein, ich werde nicht töten, ich will nicht töten und ich will es nicht lernen.

Das Risiko? Letztlich gering. Es war ja BRD, nicht DDR oder NS-Reich.

Nach 2 Stunden war das Spiel vorbei und der Nazi, der fette Metzger und der verkniffene Beamte erkannten mein Gewissen an.

Sowas vergisst man mit 18 nicht.

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aber, aber!
die ftd kann doch auch anders!
;-)

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