Sonntag, 26. Februar 2012
Mutter weiss bescheid
Ich habe heute meine Mutter gefragt:
Nehmen wir an, ich spanne einem anderen die gut verdienende Frau aus, die einen wichtigen Posten hat. Und dann stellt sich heraus, dass diese Frau trotz bester Einnahmen ein dickes Loch im Dispo hat. Und dann wollte diese Frau mit mir zu einem Freund nach Sylt, zu einem reichen Freund, der gewisse geschäftliche Interessen hat, umd mit dem will sie mithalten. Und weil die Frau gerade klamm ist, gebe ich ihr mal 1000, mal 2500 Euro, die Du mir gegeben hast. damit wir die paar Tage knallige Vollstoff-Sause machen können. Wie das auf dieser Insel vor Balla-Balla-Bulgarien üblich ist. Was würdest Du davon halten?
Nun, ich kann sagen, dass das Strafgericht im Falle meiner Mutter schlimmer wäre als jeder Staatsanwalt, wobei sie sich gar nicht vorstellen kann, dass so etwas überhaupt... aber gut. Ich glaube, Wulff sollte besser lernen, die Wahrheit besser passend zu biegen. Langsam wird es grotesk. Ich glaube nicht, dass andere Mütter da so viel anders sind als meine.
Sie hat ja auch sofort erkannt, dass jene Frau, die ich für eine Tochter einer reichen Dame gehalten habe, nichts weniger gewesen ist. Sondern mehr Ausdruck des Familien- und Pflegeelends in diesem Land. Das ich in der FAZ beschreibe.
Nehmen wir an, ich spanne einem anderen die gut verdienende Frau aus, die einen wichtigen Posten hat. Und dann stellt sich heraus, dass diese Frau trotz bester Einnahmen ein dickes Loch im Dispo hat. Und dann wollte diese Frau mit mir zu einem Freund nach Sylt, zu einem reichen Freund, der gewisse geschäftliche Interessen hat, umd mit dem will sie mithalten. Und weil die Frau gerade klamm ist, gebe ich ihr mal 1000, mal 2500 Euro, die Du mir gegeben hast. damit wir die paar Tage knallige Vollstoff-Sause machen können. Wie das auf dieser Insel vor Balla-Balla-Bulgarien üblich ist. Was würdest Du davon halten?
Nun, ich kann sagen, dass das Strafgericht im Falle meiner Mutter schlimmer wäre als jeder Staatsanwalt, wobei sie sich gar nicht vorstellen kann, dass so etwas überhaupt... aber gut. Ich glaube, Wulff sollte besser lernen, die Wahrheit besser passend zu biegen. Langsam wird es grotesk. Ich glaube nicht, dass andere Mütter da so viel anders sind als meine.
Sie hat ja auch sofort erkannt, dass jene Frau, die ich für eine Tochter einer reichen Dame gehalten habe, nichts weniger gewesen ist. Sondern mehr Ausdruck des Familien- und Pflegeelends in diesem Land. Das ich in der FAZ beschreibe.
donalphons, 22:34h
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: : : denn sie wissen nicht was sie tun sollen : : :
Donnerstag, 23. Februar 2012
Ungerecht!
Weil gerade Fastenzeit ist, bekommen Applejünger, Leicasüchtige, Duevelbraucher und sonstige Lebensoptimierer vom Ding bis zum Privatleben eine internetkritische Fastenpredigt in der FAZ, die sich gewaschen hat.

Ich dagegen feiere noch immer vier Jahre am Tegernsee, und zwar mit einer Zitronenprinzregententorte, wunderbar passend zum Schnee und zur silbrigen Luft. Draussen, im Freien.

Wo ich Sonnenbrand bekomme und bald braun wie ein Grillhendl bin, oder passend zur Zeit auch ein Steckerlfisch. Die Lippen spannen in den Mundwinkeln; auch der Genuss bei mir kommt nicht ohne Schmerzen.

Ich dagegen feiere noch immer vier Jahre am Tegernsee, und zwar mit einer Zitronenprinzregententorte, wunderbar passend zum Schnee und zur silbrigen Luft. Draussen, im Freien.

Wo ich Sonnenbrand bekomme und bald braun wie ein Grillhendl bin, oder passend zur Zeit auch ein Steckerlfisch. Die Lippen spannen in den Mundwinkeln; auch der Genuss bei mir kommt nicht ohne Schmerzen.
donalphons, 22:21h
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: : : denn sie wissen nicht was sie tun sollen : : :
Donnerstag, 23. Februar 2012
Alter Wein in alten Flaschen
Jeder kennt das: Da sind noch ein paar Flaschen, die man sich für den besonderen Anlass aufheben wollte, und der kommt nie, und dann tauchen sie beim Aufräumen wieder auf; 85er Languedoc, 76er Rüdesheimer Teufelswurz, und dann traut man sich nicht und wirft sie weg.
Was aber ganz falsch ist, wie die Stützen der Gesellschaft in der FAZ erklären.
Was aber ganz falsch ist, wie die Stützen der Gesellschaft in der FAZ erklären.
donalphons, 00:31h
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: : : denn sie wissen nicht was sie tun sollen : : :
Montag, 20. Februar 2012
Vorerst Burgwedel
Den Buchtitel sollte man sich sichern, der wird noch gebraucht, wenn sich Wulff und Di Lorenzo in einem Jahr in London treffen, um auszuloten, was denn jetzt so Sache ist und was man tun kann,. neben den Beraterposten und was da sonst noch alles an weichen Landeplätzen kam. Vorerst Burgwedel, also, was soll ich sagen: Ich war ja auch mal eine Weile in Berlin, ungefähr so lange wie Wulff, und man kann da auch die guten Seiten sehen.
Gut, es gibt hier keine schnell eröffnete Galerie, die nur von der Hoffnung lebt, keine HdK-Schneiderinnen, die nach 3 Monaten die Miete nicht mehr zahlen können, und keinen Kulturetatgünstling wie diesen Pollesch da, das Programm in der Provinz ist nicht so dicht, aber auch nicht schlecht. Man nimmt halt, was kommt, und es kommt so einiges,eigentlich mehbr, als man brauchen kann, und dann sind ja auch noch die Nachbarorte da. Langweilig ist es jedenfalls nicht, und man muss auich nicht den anderen beim ualvollen Herausfallen aus der Jugend zuschauen, weil dritte Zähne nun wirklich nicht mehr ins Wasauchimmernochdaist passt. Es gibt einfach nicht den Druck, mit den Kindern mitzuspielen. Und seine jungen Ansichten kann man sich trotzdem behalten.
Ja, sicher, schlecht wäre es gewesen, wäre ich von einem Palast in eine Klinkerhälle gezogen, aber bei mir war es anders: Vom Art-Deco-Altbau ins echte Baudenkmal mit all seinen Geschichten, von denen ich gerade eine mit Kakerlaken in der FAZ erzähle. Ich glaube, in Berlin wird zwangsweise in zwei Richtungen übertrieben: Berlin ist ja soooo toll und es ist soooo unvorstellbar, wieder in die Provinz zu ziehen. Daher vielleicht auch jetzt diese komische Mitte-Johurnaille, die meint, Burgwedel lebenslänglich sei Strafe genug. Ganz ehrlich, ich glaube, man gewöhnt sich schneller an Burgwedel als an die Anwesenheit von Menschen mit fragwürdiger Einstellung zur Körperhygiene und einem eklatanten Mangel an Tischsitten (Wobei, es sind ja auch sonst nicht alle gewaschen). Ein Dasein, das durch weniger Journalisten schlechter werden würde, gibt es auf dieser Welt nicht. Und in Berlin ist ja leider jeder irgendwo dabei, etwas zu schreiben.
Man kann überall mit Würde leben, schrieb mir jüngst jemand, und genauso kann man überall auch in Würdelosigkeit leben, ja man kann damit sogar in die USA ziehen und bleiben, wie man gesehen hat. Aber die Heimat macht es einem leichter, zumal sie sich fast immer zu ihren Gunsten entwickelt hat: Die grauenvollen Gestalten von früher sind tot oder in ihrer DHHölle. Ausserdem, das ist zumindest mein Eindruck, kommt man auch leichter und schneller weg, Ich bekomme hier das Urlaubsverhalten mit, das unterscheidet sich signifikant von Berlin, gerade, wenn es um Wochenende und Brückentage geht. Wenn man von der Provinz aus wegfährt, bleibt es gleich, oder es wird schöner. Wenn man von Berlin fährt und nicht auf dem Weg zum Emir ist, kommt man erst dorthin, wo Merkel und Gauck nicht mehr sind. Also bleibt man und verpasst so viel an kleinen Möglichkeiten.

Insofern würde ich Burgwedel trotz Gaube, Klinker und Panikraum nicht als Strafe sehen, sondern als Chance der Neuorientierung. Aus Berlin kann man doch gar nicht abstürzen, es sei denn, man zieht in manche Ecken von Hoyerswerda oder Bautzen. Ich war zwar noch nie in Burgwedel und werde da auch sicher nicht hinkommen, aber ich würde das alles ganz lässig sehen. Kommt Zeit, kommt Heimat.
(Zurück vom Emir wäre übrigens auch ein guter Buchtitel)

Gut, es gibt hier keine schnell eröffnete Galerie, die nur von der Hoffnung lebt, keine HdK-Schneiderinnen, die nach 3 Monaten die Miete nicht mehr zahlen können, und keinen Kulturetatgünstling wie diesen Pollesch da, das Programm in der Provinz ist nicht so dicht, aber auch nicht schlecht. Man nimmt halt, was kommt, und es kommt so einiges,eigentlich mehbr, als man brauchen kann, und dann sind ja auch noch die Nachbarorte da. Langweilig ist es jedenfalls nicht, und man muss auich nicht den anderen beim ualvollen Herausfallen aus der Jugend zuschauen, weil dritte Zähne nun wirklich nicht mehr ins Wasauchimmernochdaist passt. Es gibt einfach nicht den Druck, mit den Kindern mitzuspielen. Und seine jungen Ansichten kann man sich trotzdem behalten.

Ja, sicher, schlecht wäre es gewesen, wäre ich von einem Palast in eine Klinkerhälle gezogen, aber bei mir war es anders: Vom Art-Deco-Altbau ins echte Baudenkmal mit all seinen Geschichten, von denen ich gerade eine mit Kakerlaken in der FAZ erzähle. Ich glaube, in Berlin wird zwangsweise in zwei Richtungen übertrieben: Berlin ist ja soooo toll und es ist soooo unvorstellbar, wieder in die Provinz zu ziehen. Daher vielleicht auch jetzt diese komische Mitte-Johurnaille, die meint, Burgwedel lebenslänglich sei Strafe genug. Ganz ehrlich, ich glaube, man gewöhnt sich schneller an Burgwedel als an die Anwesenheit von Menschen mit fragwürdiger Einstellung zur Körperhygiene und einem eklatanten Mangel an Tischsitten (Wobei, es sind ja auch sonst nicht alle gewaschen). Ein Dasein, das durch weniger Journalisten schlechter werden würde, gibt es auf dieser Welt nicht. Und in Berlin ist ja leider jeder irgendwo dabei, etwas zu schreiben.

Man kann überall mit Würde leben, schrieb mir jüngst jemand, und genauso kann man überall auch in Würdelosigkeit leben, ja man kann damit sogar in die USA ziehen und bleiben, wie man gesehen hat. Aber die Heimat macht es einem leichter, zumal sie sich fast immer zu ihren Gunsten entwickelt hat: Die grauenvollen Gestalten von früher sind tot oder in ihrer DHHölle. Ausserdem, das ist zumindest mein Eindruck, kommt man auch leichter und schneller weg, Ich bekomme hier das Urlaubsverhalten mit, das unterscheidet sich signifikant von Berlin, gerade, wenn es um Wochenende und Brückentage geht. Wenn man von der Provinz aus wegfährt, bleibt es gleich, oder es wird schöner. Wenn man von Berlin fährt und nicht auf dem Weg zum Emir ist, kommt man erst dorthin, wo Merkel und Gauck nicht mehr sind. Also bleibt man und verpasst so viel an kleinen Möglichkeiten.

Insofern würde ich Burgwedel trotz Gaube, Klinker und Panikraum nicht als Strafe sehen, sondern als Chance der Neuorientierung. Aus Berlin kann man doch gar nicht abstürzen, es sei denn, man zieht in manche Ecken von Hoyerswerda oder Bautzen. Ich war zwar noch nie in Burgwedel und werde da auch sicher nicht hinkommen, aber ich würde das alles ganz lässig sehen. Kommt Zeit, kommt Heimat.
(Zurück vom Emir wäre übrigens auch ein guter Buchtitel)
donalphons, 00:52h
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: : : denn sie wissen nicht was sie tun sollen : : :
Freitag, 17. Februar 2012
Mubarak, Gaddafi, Berlusconi...
Der Kampf um das Amt ist vorbei.
Die Schlacht um die Apanage hat gerade begonnen.

Aber das dauert noch etwas, und solange lacht sich der Seehofer kaputt, dass er es auf seine alten Tage tatsächlich noch ins höchste Amt geschafft hat. Und der Westerwelle wird noch jeden anderen überleben. Nun ja.
Wenden wir uns wieder unserer kleinen, überschaubaren Welt zu, wo man keine Syltreisen bar bezahlt und allenfalls erbt, statt Bürgschaften zu bekommen. Kommen wir zur Frage, was aus uns wird, wenn wir Erbe ausschliesslich als Geld und Vermögen betrachten, und welchen Gefahren uns das aussetzt.

Dazu so einiges in der FAZ. Man sollte sich gerade in dieser Zeit hüten, auf den geldwerten Pfaden zu wulffwandeln.
Die Schlacht um die Apanage hat gerade begonnen.

Aber das dauert noch etwas, und solange lacht sich der Seehofer kaputt, dass er es auf seine alten Tage tatsächlich noch ins höchste Amt geschafft hat. Und der Westerwelle wird noch jeden anderen überleben. Nun ja.
Wenden wir uns wieder unserer kleinen, überschaubaren Welt zu, wo man keine Syltreisen bar bezahlt und allenfalls erbt, statt Bürgschaften zu bekommen. Kommen wir zur Frage, was aus uns wird, wenn wir Erbe ausschliesslich als Geld und Vermögen betrachten, und welchen Gefahren uns das aussetzt.

Dazu so einiges in der FAZ. Man sollte sich gerade in dieser Zeit hüten, auf den geldwerten Pfaden zu wulffwandeln.
donalphons, 12:26h
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Dienstag, 14. Februar 2012
Das Ende der Bürger
Ich habe bei der FAZ etwas über die Frage geschrieben, was passiert, wenn die herkömmlichen Stützen wegfallen und nicht mehr nachwachsen. Nur mal an einem eher kleinen Beispiel, das bei uns gerade weithin besprochen wird.

Das übergreifende Problem ist, dass man für dieses Wegbrechen gar nicht erst sterben muss. Früher war es in Privatbanken so, dass es ein Tagesgeschäft gab, das in den Filialen weitgehend autonom geführt wurden. Die Zentrale wollte jeden Monat Ergebnisse sehen, mischte sich aber nicht besonders ein, auch, weil es technisch nicht möglich war. Heute liegt jeder Vorgang in der Zentrale vor, bevor der Filialleiter davon Kenntnis hat. Äusserlich mag es noch die gleiche Filiale sein, aber innerlich sind die Entscheidungen und Strategien nach oben abgewandert. Weil es technisch möglich wurde.

Nun könnte man in diesem und anderen Fällen natürlich denken, dass das Vorteile haben muss, es kann an Personal gespart werden, zentrale Teams haben mehr Spezialisten, die sich besser auskennen als der normale Mensch am Schalter, es kann schneller reagiert werden, und die Leute vor Ort werden entlastet. Deshalb müsste die Verwaltung von Geld besser sein, es müsste bessere Konditionen für die Kunden geben, und mehr Zufriedenheit in den Firmen. Ich denke, wir wissen alle, dass diese Strukturänderungen genau so nicht finktioniert haben. All diese neuen Befehls- und Entscheidungsebenen wollen zuerst und führend bei der Verteilung des Kuchens bedient werden. Und die anderen haben angesichts der allgemein üblichen zentralen Steuerung überall die selben Konditionen. Man kann vielleicht den Anbieter wechseln, aber die Konditionen werden von oben abgeglichen, vergleichen. und dann überall gleich schlecht gehalten.
Und das alles sind Entwicklungen, die sicnh dem üblichen Klassenkampf vollkommen entziehen. Darauf hat weder die Arbeiterklasse noch der Bürgerlichkeit einen Einfluss, und die neuen Entscheider, die das System in den letzten 20 Jahren grundlegend umgepflügt haben, werden dafür auch nicht zur Rechenschaft gezogen. Die staatlich gestützte Aarealbank in Frankfort zahlt 50.000 Euro an den Partymacher Schmidt, damit der den Ministerpräsidenten anschleppt? Ach ja, das passiert halt. Das macht man halt so. da sind irgendwelche Leute, die meinen, genau das tun zu können. Merkt ja keiner. Geld vom Steuerzahler, pah, Stehempfang gehört halt dazu. Das sind die Verwaltungskonzepte, wenn man sie lässt, und sie werden gelassen, weil es zu komplex ist, solche Entwicklungen aufzuzeigen.
Und in 10 Jahren wird man merken, dass man als Zivilgesellschaft gar nicht sterben muss, um auszusterben. Das System braucht die Illusion so einer Gesellschaft, damit der Laden läuft. Aber die Gesellschaft wird nicht mehr laufen, weil alles, was tatsächlich entschieden wird, ihr zugunsten der Verwalter entzogen sein wird. Sie wird eine Funktion sein, ein Teil des Geschäftsmodells, mehr nicht.

Das übergreifende Problem ist, dass man für dieses Wegbrechen gar nicht erst sterben muss. Früher war es in Privatbanken so, dass es ein Tagesgeschäft gab, das in den Filialen weitgehend autonom geführt wurden. Die Zentrale wollte jeden Monat Ergebnisse sehen, mischte sich aber nicht besonders ein, auch, weil es technisch nicht möglich war. Heute liegt jeder Vorgang in der Zentrale vor, bevor der Filialleiter davon Kenntnis hat. Äusserlich mag es noch die gleiche Filiale sein, aber innerlich sind die Entscheidungen und Strategien nach oben abgewandert. Weil es technisch möglich wurde.

Nun könnte man in diesem und anderen Fällen natürlich denken, dass das Vorteile haben muss, es kann an Personal gespart werden, zentrale Teams haben mehr Spezialisten, die sich besser auskennen als der normale Mensch am Schalter, es kann schneller reagiert werden, und die Leute vor Ort werden entlastet. Deshalb müsste die Verwaltung von Geld besser sein, es müsste bessere Konditionen für die Kunden geben, und mehr Zufriedenheit in den Firmen. Ich denke, wir wissen alle, dass diese Strukturänderungen genau so nicht finktioniert haben. All diese neuen Befehls- und Entscheidungsebenen wollen zuerst und führend bei der Verteilung des Kuchens bedient werden. Und die anderen haben angesichts der allgemein üblichen zentralen Steuerung überall die selben Konditionen. Man kann vielleicht den Anbieter wechseln, aber die Konditionen werden von oben abgeglichen, vergleichen. und dann überall gleich schlecht gehalten.

Und das alles sind Entwicklungen, die sicnh dem üblichen Klassenkampf vollkommen entziehen. Darauf hat weder die Arbeiterklasse noch der Bürgerlichkeit einen Einfluss, und die neuen Entscheider, die das System in den letzten 20 Jahren grundlegend umgepflügt haben, werden dafür auch nicht zur Rechenschaft gezogen. Die staatlich gestützte Aarealbank in Frankfort zahlt 50.000 Euro an den Partymacher Schmidt, damit der den Ministerpräsidenten anschleppt? Ach ja, das passiert halt. Das macht man halt so. da sind irgendwelche Leute, die meinen, genau das tun zu können. Merkt ja keiner. Geld vom Steuerzahler, pah, Stehempfang gehört halt dazu. Das sind die Verwaltungskonzepte, wenn man sie lässt, und sie werden gelassen, weil es zu komplex ist, solche Entwicklungen aufzuzeigen.
Und in 10 Jahren wird man merken, dass man als Zivilgesellschaft gar nicht sterben muss, um auszusterben. Das System braucht die Illusion so einer Gesellschaft, damit der Laden läuft. Aber die Gesellschaft wird nicht mehr laufen, weil alles, was tatsächlich entschieden wird, ihr zugunsten der Verwalter entzogen sein wird. Sie wird eine Funktion sein, ein Teil des Geschäftsmodells, mehr nicht.
donalphons, 00:56h
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: : : denn sie wissen nicht was sie tun sollen : : :
Freitag, 10. Februar 2012
Pardon
Ich arbeite gerade zeitgleich an zwei grösseren Geschichten; eine ist schon länger angefordert und die andere geht mir seit der Lektüre eines Buches nicht aus dem Kopf. Beide Geschichten hängen irgendwo zusammen; in der einen geht es um gewisse Wohlstandselenderscheinungen in München und in der anderen um die Frage, warum Berin mit schwarzrot und Spiesserpiraten so unsexy ist. Irgendwie hänge die beiden Themen zusammen.
Als ich Ende 2003 nach Berlin ging, hatte das Ende der New Economy eine Tabula Rasa hinterlassen, und alle fragten sich damals, was jetzt wohl kommen würde. Was man machen, entwickeln, aufbauen könnte. Visionen, Pläne, grosse Konzepte. Die Ergebnisse? Klingeltöne von Jamba und Forderungen nach einem bedingungslosen Grundeinkommen. Meine These ist, dass angesichts der Möglichkeiten auf dem Spielplatz Berlim das BGE nach diesem Jahrzehnt ein Eingeständnis des Scheiterns ist. Immerhin kommt da heute keiner mehr auf die Idee, redesign Deutschland zu brüllen. Ich sehe eigentlich keinen ernsthaften Ansatz mehr, etwas jenseits von Berlin zu bewegen. Die sind mit dem Abbau von Clubs und Galerien und der Verhottentottierung für die Touris voll ausgelastet. Und ich sage mal: Das ist die Agonie vor dem Tod.
Gut, mit einer grossen Koalition ist das kein Wunder. Umgekehrt, im Süden, scheinen diese Probleme weit entfernt zu sein, aber da sind auch so Fälle wie ganz erstaunliche Privatinsolvenzen. Es gibt irre Formen von Gentrifizierung unter Reichen, und mehr Geld mündet fast zwangsläufig in mehr Leistungsdruck. Die einen brennen aus, die anderen haben eine zu hohe burn rate, gesund ist beides nicht. Natürlich kommt München wieder, die Clubs, die in Berlin schliessen, machen am Rindermarkt und beim Schlachthof wieder auf, und es ist gar nicht mal so spiessig: Die Spiesser nämlich leben alle in Berin. Trotzdem ist der Druck in München brutal. Und alle Mieter wollen Wohnungen kaufen, auch wenn sie sich bis zum Ende ihrer Tage verschulden müssen.
Es gibt einige Anzeichen, dass viele in Berlin trotz der Agonie bleiben, weil sie fürchten, im Süden beruflich abgehängt zu werden, wie man in Berlin menschlich abgehängt wird. Und ich denke, dass Zettl keiner anschaut, nicht weil der Film schlecht ist, sondern der Film eine Stadt als Thema hat, die niemanden mehr interessiert. All diese Ansätze müssen unter twei Hüte. Ich habe einiges zu tun.
Davor aber erst mal der obligatorische Beitrag zur Schande in Bellevue und wie man sie endlagern kann.

Als ich Ende 2003 nach Berlin ging, hatte das Ende der New Economy eine Tabula Rasa hinterlassen, und alle fragten sich damals, was jetzt wohl kommen würde. Was man machen, entwickeln, aufbauen könnte. Visionen, Pläne, grosse Konzepte. Die Ergebnisse? Klingeltöne von Jamba und Forderungen nach einem bedingungslosen Grundeinkommen. Meine These ist, dass angesichts der Möglichkeiten auf dem Spielplatz Berlim das BGE nach diesem Jahrzehnt ein Eingeständnis des Scheiterns ist. Immerhin kommt da heute keiner mehr auf die Idee, redesign Deutschland zu brüllen. Ich sehe eigentlich keinen ernsthaften Ansatz mehr, etwas jenseits von Berlin zu bewegen. Die sind mit dem Abbau von Clubs und Galerien und der Verhottentottierung für die Touris voll ausgelastet. Und ich sage mal: Das ist die Agonie vor dem Tod.

Gut, mit einer grossen Koalition ist das kein Wunder. Umgekehrt, im Süden, scheinen diese Probleme weit entfernt zu sein, aber da sind auch so Fälle wie ganz erstaunliche Privatinsolvenzen. Es gibt irre Formen von Gentrifizierung unter Reichen, und mehr Geld mündet fast zwangsläufig in mehr Leistungsdruck. Die einen brennen aus, die anderen haben eine zu hohe burn rate, gesund ist beides nicht. Natürlich kommt München wieder, die Clubs, die in Berlin schliessen, machen am Rindermarkt und beim Schlachthof wieder auf, und es ist gar nicht mal so spiessig: Die Spiesser nämlich leben alle in Berin. Trotzdem ist der Druck in München brutal. Und alle Mieter wollen Wohnungen kaufen, auch wenn sie sich bis zum Ende ihrer Tage verschulden müssen.

Es gibt einige Anzeichen, dass viele in Berlin trotz der Agonie bleiben, weil sie fürchten, im Süden beruflich abgehängt zu werden, wie man in Berlin menschlich abgehängt wird. Und ich denke, dass Zettl keiner anschaut, nicht weil der Film schlecht ist, sondern der Film eine Stadt als Thema hat, die niemanden mehr interessiert. All diese Ansätze müssen unter twei Hüte. Ich habe einiges zu tun.
Davor aber erst mal der obligatorische Beitrag zur Schande in Bellevue und wie man sie endlagern kann.
donalphons, 00:47h
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: : : denn sie wissen nicht was sie tun sollen : : :
Dienstag, 7. Februar 2012
Vita Nova
Ich schreibe gern über die negativen Folgen des Internets und der asozialen Netzwerke. Nicht, weil ich das Netz nicht mag, sondern weil sich die Berichterstattung über weite Strecken in den Klauen von zwei unausrottbaren Gattungen befindet: Korrupten Wirtschaftsjournalisten und egogeilen Netzcheckern. Irgendjemand muss sich auch mal hinstellen und breit erklären, was am Targeting bei Facebook besser als bei Google ist, und warum Facebook dennoch schlechter als kommende Alternativen sein wird.

Aber: Ohne Internet hätte ich heute zwangsweise in diesen frühen Morgen gehen müssen, und zwar nicht nur da draussen, was schon schlimm genug wäre, sondern auch noch in einer anderen Stadt. Eine, die ich nicht besonders schätze, und für die ich dennoch viel Geld ausgeben müsste. Ich hätte höhere Belastungen und Kosten bei erheblich schlechterer Lebensqualität. Allein das Wetter zu sehen und zu wissen, dass ich nicht eine halbe Stunde durch dieses Trübsal stapfen werde, ist - unbezahlbar.

Statt dessen gehe ich durch vier warme Räume über Perserteppiche und Parkett in die Küche, bereite die nächste Tarte nebenbei vor, während das Wasser kocht, summe ein wenig vor mich hin und habe viel Lebenszeit gespart. Mehr noch: Lebenszeit angenehm verbracht, die andere unangenehm verbringen. Manchmal glaube ich, dass man die unsägliche Freudlosigkeit von Zeitungen auch ein wenig damit erklären kann, dass sie oft genug von Menschen in mobilen Blechbüchsen konsumiert werden, in denen die Druckerzeugnisse, relativ gesehen, angenehmer als der Rest sind. Zeitungen können sich das noch leisten, aber wenn ich dann in Mantua im Cafe sitze... da bräuchte es Zauber. Aber davon ist nichts da. Ich habe auch hier keine Zeitung, selbst wenn mitunter Verlage versuchen, mir ein Angebot zu machen: Danke, aber ich suche mit das Bezaubernde lieber selbst raus, bevor ich zu viel Grau bestelle, das mit meinem Leben nichts zu tun hat. Wieso Verlage glaubem, dass Nutzer zu dem gleichen Grau greifen, wenn sie auf dem iPad auch noch ganz andere Dinge finden - keine Ahnung.

Meine Informationswelt ist so unfassbar, so unglaublich viel besser als alles, was davor möglich war. Wenn ich lese, dass Zeitungen für sich auch im Netz eine Führungsrolle beanspruchen: Ach was. Die Leute wissen schon, warum sie zu facebook und G+ gehen, da sind die Menschen angenehmer. Niemand ist gezwungen, sich die Welt von diesen Systemen erklären zu lassen, und schon gar nicht, wenn es so unfreundlich daherkommt. Und wo man sich letztlich all die ähnlichen Informationen abholt, die man so braucht, ist ungefähr so wichtig wie die Frage, aus welchen Reservoir das Wasser für die Klospülung kommt. Die Leute sind - leider - bei Facebook, weil sie dort bekommen, was es nur dort gibt, und was Medien zu liefern nur begrenzt in der Lage sind. SPON versucht es mit gebitchslappten Plärrdreck, andere haben sich darüber noch nicht mal Gedanken gemacht, und ich frage mich, ob die begreifen, dass mit Pinterest jetzt auch ein soziales Netzwerk da ist, mit dem jeder Werbetreibende den ganzen Werbeclickbannermüll bei Zeitungen streichen kann - dort ist übrigens die Zielgruppe, die man möchte.
Zeug bei Facebook und Twitter raushauen kann jeder. Ich glaube, mit textfern getriebenen Systemen wie Pinterest wird es richtig spannend. Einerseits, weil es da auch Texte brauchen wird, andererseits, weil es ein ganz anderes, kundenorientiertes Denken verlangt, das nicht weit verbreitet ist. Medien sind nun mal am Tropf der Anzeigenschaltung. Das kann sie eigentlich nicht unberührt lassen. Wie gesagt, ich finde diese Veränderungen nicht durchgehend gut, und was da mit Daten geschieht, sogar abscheulich. Aber man kann es nicht ignorieren. Man muss mitmachen und die Vorteile nutzen, wenn die Nachteile schon unausweichlich sind.

Aber: Ohne Internet hätte ich heute zwangsweise in diesen frühen Morgen gehen müssen, und zwar nicht nur da draussen, was schon schlimm genug wäre, sondern auch noch in einer anderen Stadt. Eine, die ich nicht besonders schätze, und für die ich dennoch viel Geld ausgeben müsste. Ich hätte höhere Belastungen und Kosten bei erheblich schlechterer Lebensqualität. Allein das Wetter zu sehen und zu wissen, dass ich nicht eine halbe Stunde durch dieses Trübsal stapfen werde, ist - unbezahlbar.

Statt dessen gehe ich durch vier warme Räume über Perserteppiche und Parkett in die Küche, bereite die nächste Tarte nebenbei vor, während das Wasser kocht, summe ein wenig vor mich hin und habe viel Lebenszeit gespart. Mehr noch: Lebenszeit angenehm verbracht, die andere unangenehm verbringen. Manchmal glaube ich, dass man die unsägliche Freudlosigkeit von Zeitungen auch ein wenig damit erklären kann, dass sie oft genug von Menschen in mobilen Blechbüchsen konsumiert werden, in denen die Druckerzeugnisse, relativ gesehen, angenehmer als der Rest sind. Zeitungen können sich das noch leisten, aber wenn ich dann in Mantua im Cafe sitze... da bräuchte es Zauber. Aber davon ist nichts da. Ich habe auch hier keine Zeitung, selbst wenn mitunter Verlage versuchen, mir ein Angebot zu machen: Danke, aber ich suche mit das Bezaubernde lieber selbst raus, bevor ich zu viel Grau bestelle, das mit meinem Leben nichts zu tun hat. Wieso Verlage glaubem, dass Nutzer zu dem gleichen Grau greifen, wenn sie auf dem iPad auch noch ganz andere Dinge finden - keine Ahnung.

Meine Informationswelt ist so unfassbar, so unglaublich viel besser als alles, was davor möglich war. Wenn ich lese, dass Zeitungen für sich auch im Netz eine Führungsrolle beanspruchen: Ach was. Die Leute wissen schon, warum sie zu facebook und G+ gehen, da sind die Menschen angenehmer. Niemand ist gezwungen, sich die Welt von diesen Systemen erklären zu lassen, und schon gar nicht, wenn es so unfreundlich daherkommt. Und wo man sich letztlich all die ähnlichen Informationen abholt, die man so braucht, ist ungefähr so wichtig wie die Frage, aus welchen Reservoir das Wasser für die Klospülung kommt. Die Leute sind - leider - bei Facebook, weil sie dort bekommen, was es nur dort gibt, und was Medien zu liefern nur begrenzt in der Lage sind. SPON versucht es mit gebitchslappten Plärrdreck, andere haben sich darüber noch nicht mal Gedanken gemacht, und ich frage mich, ob die begreifen, dass mit Pinterest jetzt auch ein soziales Netzwerk da ist, mit dem jeder Werbetreibende den ganzen Werbeclickbannermüll bei Zeitungen streichen kann - dort ist übrigens die Zielgruppe, die man möchte.

Zeug bei Facebook und Twitter raushauen kann jeder. Ich glaube, mit textfern getriebenen Systemen wie Pinterest wird es richtig spannend. Einerseits, weil es da auch Texte brauchen wird, andererseits, weil es ein ganz anderes, kundenorientiertes Denken verlangt, das nicht weit verbreitet ist. Medien sind nun mal am Tropf der Anzeigenschaltung. Das kann sie eigentlich nicht unberührt lassen. Wie gesagt, ich finde diese Veränderungen nicht durchgehend gut, und was da mit Daten geschieht, sogar abscheulich. Aber man kann es nicht ignorieren. Man muss mitmachen und die Vorteile nutzen, wenn die Nachteile schon unausweichlich sind.
donalphons, 12:34h
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Montag, 6. Februar 2012
Man muss aus allem etwas machen.
Ich denke, das ist eines der Geheimnisse von Reichtum im Leben: Die Fähigkeit, auch aus weniger guten Dingen etwas Famoses zu machen- Das ist mitunter schwierig, aber seitdem ich ein Blog habe - und obendrein noch ein anderes, für das ich bezahlt werde - schlachte ich gern Erlebnisse, Ereignisse und Geschichten aus, die auch gerne an mir hätten vorbei gehen können. Stürze vom Rad, explodierende Atomkraftwerke, den reichshauptschnorri.
Das ist eine Art, solchen Vorkommnissen und den Beteiligten ein Zurück Marsch Marsch ins Gesicht zu prägen. Wobei "Zurück Marsch marsch" sicher nicht meine Ausdrucksweise im persönlichen Umgang ist, aber manche denken so über andere, wenn es ihren Zielen und Wünschen hilft: Natürlich verpackt in pseudomoralische Argumentversuche. Also habe ich damit das etwas unschöne und schwierige Thema bewältigt, welche richtigen und falschen Schlüsse man aus gezielten Benachteiligungen und Zurücksetzungen zieht, je nach Schicht, aus der das Üble kommt. Auch das ist so ein Thema, über das man ansonsten gerne schweigt, weshalb man wenig darüber findet. Man steht nicht gern zu seinen schwachen Gedanken. Ausser natürlich es lohnt sich.
Um dem Ganzen jetzt auch noch eine positive Wendung zu geben:

Das mit dem Besten daraus machen geht sogar bei Roquefort. Ich mag Gorgonzola, wenn er mild und in Saucen ist; an Roquefort konnte ich mich aber nie gewöhnen. Aber wie es nun mal so ist, war es kalt auf dem Wochenmarkt, es waren wenige Leute da, und meinem Käsehändler blieben ein paar Becherl Frischkäse in diversen Variationen übrig. Eines packte er mir dazu und meinte, das würde mir schmecken. Leider war es Frischkäse mit sehr viel Roquefort. Die Person, die damit etwas hätte anfangen können, hatte ich 24 Stunden davor zum Bahnhof gebracht, und sie kommt auch nicht in den nächsten Tagen zurück.
Da sass ich also mit dem Roquefortfrischkäse und überlegte. Zermarterte mir das Gehirn. ich weiss, wie ich den Verrat für die FAZ aufschreibe, aber Roquefort? Der Roquefort stand daneben und pestete meine Küche voll. Und ich hasse doch das Wegwerfen so sehr. Letztlich habe ich etwas Creme Fraiche genommen, zwei Eier, 100 Gramm fein geriebenen Scamorza, eine grosse, rote, weiche Parpika, recht viel rote Zwiebel, und eine kleine Zucchini, die dringend weg musste, Salz und Pfeffer und, weil die Mischung zu flüssig war, eine Handvoll Mehl. Und dazu den teuflischen Roquefort, und alles vermengt. Und darüber und teilweise auch hinein zwei kleine Ochsenherzentomaten.
Und was soll ich ahnen: Der Roquefort wird dadurch so stark gezügelt, dass er mehr als nur geniessbar ist. Eine Note merkt man, aber es ist wirklich nur eine Note in einem südfranzösischen Lied aus dem Backofen.
Das ist eine Art, solchen Vorkommnissen und den Beteiligten ein Zurück Marsch Marsch ins Gesicht zu prägen. Wobei "Zurück Marsch marsch" sicher nicht meine Ausdrucksweise im persönlichen Umgang ist, aber manche denken so über andere, wenn es ihren Zielen und Wünschen hilft: Natürlich verpackt in pseudomoralische Argumentversuche. Also habe ich damit das etwas unschöne und schwierige Thema bewältigt, welche richtigen und falschen Schlüsse man aus gezielten Benachteiligungen und Zurücksetzungen zieht, je nach Schicht, aus der das Üble kommt. Auch das ist so ein Thema, über das man ansonsten gerne schweigt, weshalb man wenig darüber findet. Man steht nicht gern zu seinen schwachen Gedanken. Ausser natürlich es lohnt sich.
Um dem Ganzen jetzt auch noch eine positive Wendung zu geben:

Das mit dem Besten daraus machen geht sogar bei Roquefort. Ich mag Gorgonzola, wenn er mild und in Saucen ist; an Roquefort konnte ich mich aber nie gewöhnen. Aber wie es nun mal so ist, war es kalt auf dem Wochenmarkt, es waren wenige Leute da, und meinem Käsehändler blieben ein paar Becherl Frischkäse in diversen Variationen übrig. Eines packte er mir dazu und meinte, das würde mir schmecken. Leider war es Frischkäse mit sehr viel Roquefort. Die Person, die damit etwas hätte anfangen können, hatte ich 24 Stunden davor zum Bahnhof gebracht, und sie kommt auch nicht in den nächsten Tagen zurück.
Da sass ich also mit dem Roquefortfrischkäse und überlegte. Zermarterte mir das Gehirn. ich weiss, wie ich den Verrat für die FAZ aufschreibe, aber Roquefort? Der Roquefort stand daneben und pestete meine Küche voll. Und ich hasse doch das Wegwerfen so sehr. Letztlich habe ich etwas Creme Fraiche genommen, zwei Eier, 100 Gramm fein geriebenen Scamorza, eine grosse, rote, weiche Parpika, recht viel rote Zwiebel, und eine kleine Zucchini, die dringend weg musste, Salz und Pfeffer und, weil die Mischung zu flüssig war, eine Handvoll Mehl. Und dazu den teuflischen Roquefort, und alles vermengt. Und darüber und teilweise auch hinein zwei kleine Ochsenherzentomaten.
Und was soll ich ahnen: Der Roquefort wird dadurch so stark gezügelt, dass er mehr als nur geniessbar ist. Eine Note merkt man, aber es ist wirklich nur eine Note in einem südfranzösischen Lied aus dem Backofen.
donalphons, 01:51h
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: : : denn sie wissen nicht was sie tun sollen : : :
Donnerstag, 2. Februar 2012
Egoismus
Ich könnte natürlich auch mein Auto mit Benzin betanken und fahren, aber irgendwie sehe ich das auf Kurzstrecken nicht ein. Und wenn es kalt ist, nehme ich dasd Geld lieber und betanke mich selbst. Und wenn mich jemand fragt, sage ich:

Och, einfach nur ein schlichter Mohnkuchen.





Wie auch immer, dazwischen wird auch geschrieben: Ich schreibe etwa über Kachelöfen und was man mit der letzten Tankfüllung nach dem Energiekollaps in gut 30 Jahren machen sollte. Und der werte Kollege führt ebenfalls bei der FAZ durch die Heimat des endsiegenden Internetbezwinger Heveling.

Och, einfach nur ein schlichter Mohnkuchen.





Wie auch immer, dazwischen wird auch geschrieben: Ich schreibe etwa über Kachelöfen und was man mit der letzten Tankfüllung nach dem Energiekollaps in gut 30 Jahren machen sollte. Und der werte Kollege führt ebenfalls bei der FAZ durch die Heimat des endsiegenden Internetbezwinger Heveling.
donalphons, 00:25h
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