: : : denn sie wissen nicht was sie tun sollen : : :

Sonntag, 8. Juli 2012

Eine Berliner Mauer für die Piraten

Die Koalition beschliesst ein völlig irres Melderecht, das den Ausverkauf von Daten erlaubt.

Die SPD stellt sich hin und sagt: Wir lassen das nicht zu! Wir machen diese geschmierten Möwenpicks fertig!

Und die Piraten machen derweilen ihr Camp und reden über Stricken und Eichhörnchen und genderneutrale Programme.

Erst am nächsten Morgen liest man dann Neues, denn es haben welche von ihrem Melderecht bei den Medien Gebrauch gemacht:

Es sei das Szenario an die Wand gemalt worden, die Medien könnten die vermeintlich führungslosen Piraten zum Sommerlochthema machen: „Christopher Lauer hat angekündigt, dass er im Zweifel seine Kontakte spielen lassen und dafür sorgen werde, dass die Medien dies tun.“ Auf Nachfrage wollte sich Lauer zu diesem Vorwurf nicht äußern.

Schöne Zustände, erst sich die Butter von der SPD vom Brot nehmen lassen und dann sich gegenseitig anschmieren. Wen der Lauer mit seinen Kontakten wohl gemeint haben könnte? Die AM vom Sp. oder die HB von Su.? Wenn die Piraten so weitermachen - aktuelle Umfragen sehen sie zwischen 7 und 9%, nach früher mal 13% - dürfen sie sich bei den Berlinern bedanken, wenn sie im Bund an der 5%-Hürde scheitern. Aber bei Leuten, die per Twitter aufrufen, man soll doch bitte Zeug zum Flughafen leaken, wundert einen gar nichts mehr. Schade um die gute Arbeit im Rest des Landes. Vielleicht sollte man Berlin bei den Piraten einfach wegmauern, damit es wieder aufwärts geht.

Aber wenn die SPD wenigstens anfängt zu lernen, ist das ja auch schon was wert.

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Samstag, 7. Juli 2012

Bachmannpreis

Tiroler Marillenmarmelade bestellen, Lübecker Tubensenf bekommen.

Ich hoffe, es stört keinen, wenn ich immer noch zu krank bin, das weiter zu ertragen, und mich ansonsten wieder gesund genug fühle, an meinen eigenen Texten zu arbeiten.

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Dienstag, 3. Juli 2012

Pardon

Ich bin trotz eskalierneder Somergrippe nach München gefahren, und es hat sich gerächt. Schon im Restaurant. So ein Tegernsee ist nicht nur als Wohnsitz gut, sondern auch als münchennaher Fluchtpunkt. Da macht es auch nichts, wenn das Wetter eher weniger schön ist.

Aber in schlaflosen Nächten kann man nachdenken, und ich vermute, in den nächsten zwei Wochen ruinieren sich die Piraten in Berlin komplett. Eine ganze Menge Leute formulieren ihren Hass, aber keiner sagt, worum es geht: Die Gierr nach dem Bundestagsmandat. Da wird vorsichtig über Bande angedeuet, die innerparteiliche Wühlarbeit zwischen den verschiedenen Interessensgruppen wird alle inhaltliche Arbeit überdecken. Das Lustige ist: Der ausichtsreichste Kandidat mit der grössten Präsenz ist gleichzeitig auch als Psychopath verhasst, aber niemand will es offen aussprechen, weil er die Fraktion im AGH hinter sich hat, und über die noch einen Block von mehreren Dutzend Mitgliedern, die ihn im Landesverband helfen. Die Leute haben Angst, abgehängt zu werden, wenn sie den Konflikt offen austragen. Das ist schon heftig für so eine transparente Partei. Jedenfalls - es werde Licht der Mohrenlampe - bricht der Kegelklub gerade nach vielen Ankündigungen aus der Partei. Oder bleibt drin. Ist nicht so wichtig, so oft sie das schon gesagt und geplant haben und dann doch blieben. Statt einmal einen g'scheiden Stoss zu führen, haben sie sich im Klein-Klein auflaufen lassen.

Ich betrachte, obwohl rot, die Piraten durchaus mit Wohlwollen. Viele Themen sind wichtig. Aber eigentlich müsste es bei all den Plärrern im Netz mit ihren Partikularinteressen einmal zum Aufstand kommen. Sie sind doch alle so laut und offen.

Aber nicht hier. Hier wird nur angedeutet. Und jene, die nur andeuten, haben noch nie etwas verändert.

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Dienstag, 3. Juli 2012

Schlechter Mond beim Aufgehen

Schlecht schlafen in der Nacht, eigentlich überhaupt nicht schlafen, sondern dämmern.



Schlechtes Wetter, schlechte Gefühle und schlechte Bewusstseinskontrolle am Tag.



Immerhin ist bei Grippe wenigstens das Wetter nicht schön. Zum Plantschen im See rennende Blagen bräuchte es jetzt nicht auch noch.

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Samstag, 30. Juni 2012

Vom Desaster zur Ruhe

Da ist im ersten Moment der Gedanke, was alles sein kann. Gut 10 Meter Rohr und 1 Meter Erdreich darüber, irgendwo hier kann es gerissen sein. Je nachdem, wo es ist, schwankt es zwischen Schlimm und Katastrophal. Ich weiss nicht, wie die im Jahr 1400 die Fundamente in diesem Hinterhaus gemacht haben. Erster Trost: Es war ja nur dasLager für Kartons. Keine Wertsachen waren hier.



Prompt ertappt man sich schon wieder bei dummen Witzen: Bäcker'sches Volksbad könnte man es ja taufen, mit dem historischen Fliessenboden der alten Bäckerei, auf dem das Wasser auch gut stehen bleibt. So ein Pool ist doch hübsch, im Sommer, in der Stadt.



Aber da sind ja auch noch die Wände, und der mögliche Schimmel, also geht das nicht. Die Pumpen kommen schnell an, die Schwimmer werden mit Gaffatape hochgeklebt, und dann spucken sie das Wasser in den Hof. Viel Wasser. Wahre Fluten. Drei Pumpen sind nicht zu wenig.



Man kann es sich ja ausrechnen: 30 Zentimeter liegt der Laufhorizont unter dem Boden, vielleicht 20 Zentimeter hoch ist das Wasser gewesen, auf 60 Quadratmetern: 12000 Liter.Das kann einen Seemann schon erschüttern.Sugsugsug machen die Pumpen, und wo einst der Hof war, ergiesst sich jetzt ein Bach auf die Strasse. Blöde Witze sind der erste Schritt aus der Verzweiflung.



Wird schon nicht so schlimm sein. 612 Jahre steht das Hinterhaus, das hat schon Schlimmeres erlebt. Den baerischen Erbfolgekrieg. Die Bombardierung durch die Schweden. Österreichische Besatzungsversuche. Jesuiten. Danaben schlug 44 eine Sprengbombe ein, da sind zwar Löcher in der Mauer gewesen, aber auch das hat es ausgehalten. 50 Kilo sollen das gewesen sein, dagegen sind 12000 Liter Wasser kein Problem. Eine Stunde brauchen die Pumpen. Kein Radfahren für mich, natürlich, und Desaster, das weiss ich schon länger, können auch langweilig sein, wenn man neben der Pumpe steht.



Dafür dann ein Sonnenuntergang auf der Dachterrasse. Und der Glückwunsch ins schöne Bayreuth, wo das Markgrafentheater auf die Liste des Weltkulturerbes gekommen ist.

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Kurze Durchsage

Es wird hier die kommenden Tage und Wochen etwas holprig werden, ich habe zwar keinen merkel'schen Verfassungsbruch, aber einen Rohrbruch im Hinterhaus - und so kann man das einfach nicht mehr lassen. Das muss jetzt gemacht werden.

Ist aber gar nicht so schlimm: Mit dem Bankenermächtigungsgesetz für das kapitalistische Terrorregime ist das Haus auch mit Wasserschaden, berechnet man die kalte Währungsreform mit ein, gleich mal 30% teurer geworden: 20% werden sie uns an Vermögen rauben und 10% selbst nochmal in die Tasche stecken.

Dass ich mal um den Gauweiler froh sein werde, hätte ich mir früher auch nicht vorstellen können.

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Freitag, 1. Juni 2012

Bestseller, aber nicht mehr lang

Postengeile Mobber auf dem Durchmarsch mit ihrer Baggage in der Piratenpartei haben auch diesen Artikel gebraucht. Zwischen Date mit Kissinger, Springer und Telekom.

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Donnerstag, 31. Mai 2012

Was geschrieben werden sollte

Den Beitrag, von dem ich dachte, dass ihn jemand in einer Zeitung schreiben müsste, damit man sich verdeutlicht, was da in Italien gerade bedroht ist, den habe ich selbst geschrieben. Zum Vergleich: Die Zeit hatte eine Bilderserie von Notunterkünften von Magnum. So kann man das natürlichz auch machen. Mitleid aus der Retorte statt Information. Die anderen haben das schon längst wieder abgehakt. Kulturgut, zwei Zeilen wert.

Und in Italien haben alle Angst vor den nächsten Knall.

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Freitag, 25. Mai 2012

Schöne Feiertage.

Also:

Die spanische Bankia braucht jetzt gleich, erst mal, auf die Schnelle 15 Milliarden, um zu überleben. Da ahnt man, was bei den anderen Banken noch droht.

Griechenland liegt, nach Merkelschem Todessparversuch, im Koma. Failed State nennt man das wohl.

Und die Raiffeisenbank im schönen Österreich hat 25 Milliarden Risikopuffer gegen einen Bank Run in Osteuropa auf die Seite gelegt.

Vielleicht wären die Pfingstfeiertage mit drei Tagen Bankenruhe eine gute Zeit, um auf die Schnelle für die PIIGS (und eventuell Österreich) eine Zweitwährung einzuführen.

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Mittwoch, 16. Mai 2012

Kochtipps

Langweiliger Geschmack von angebratenem Caccioricotta? Das Gas hat keine Note? Wäre es nicht schöner, ihn über einem Holzfeuer zu rösten?

Da gibt es eine Lösung! Die Flamme unter der Pfanne ausschalten und die Flamme unter dem daneben stehenden Schneidebrett einschalten, und für eine Minute schnell den Raum verlassen! Danach erfüllt so viel aromaticher Rauch die Küche, dass auch der Ricotta schmeckt, als bereitete man ihn zusammen mit Partisanen im Wald.

OK, die Wohnung riecht dann noch ein paar Tage danach, aber das reizt den Apetit.

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