: : : denn sie wissen nicht was sie tun sollen : : :

Donnerstag, 29. Mai 2008

Bayern wie man es hier kaum kennt

Ich kann es ja verstehen, dieses Gefühl, das Landestypische zu wollen, wenn man schon nach vielen Jahren mal wieder in Bayern ist, das Verlangen nach dem, für das dieses Land berühmt ist, und sich tatsächlich klischeehaft aus Dingen zusammensetzt, die es hier sonst auf diesem kleinen, im Internet geführten Exarchat nie gibt: Die üppigen, heuschnupfenfördernden Kastanien eines ganz bestimmten Gartens, den man aber nicht zum Blumenhegen betritt.



Ein Garten, in dem von mir verachteter Alkohol in Form von Bier ausgeschenkt wird, dessen Glas man nur kurz hebt, um den Bedarf an Nachschub und den weiterhin akuten "Brand", so nennt man das hier, zu signalisieren, und dann noch etwas, das hier aus besten vegetarischen Gründen und der eigenen kompletten Unbegreiflichkeit, schon vor den Zeiten des Verzichts auf Fleisch, nie auftaucht, aber dank der bewundernswerten Modeste über einen berliner Umweg Eingang in die Blogosphäre gefunden hat, und dann auf Wunsch des Gastes auch auf dem masiven Fichtentisch in Kipfenberg Einzug hielt.



Man kann das umgebende Land, auf sich allein gestellt, ignorieren und meiden, man muss nicht auf groben Bänken das schnelle Verschwägern mit denen erdulden, die das gnadenlose Schicksal neben einen spült, vom Radler bis zum Notar, das Land ist gross und besitzt auch eine zeitgemässe Gastronomie, aber wie schon erwähnt: Würde ich nur einen Tag in Bayern haben und obendrein empfänglich sein für das, was historisch als Inbegriff der Landesküche steht, würde ich vielleicht auch so etwas wollen. Und über das triefende Fett fragen, wie dem anderen die Kässpatzn schmecken. Und der Tee. Prost.

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Mittwoch, 28. Mai 2008

20.45 bis 21.00 Uhr

Wenn man den Hype-Niedergangs-Zyklus einmal mitgemacht hat, im Zentrum des Systems und ohne Schleudersitz, der einem auch nichts geholfen hätte, denn es gibt in so einem Inferno keine sicheren Landeplätze, wenn man also schon mal dabei war und bei der zweiten Runde nur sehr peripher tangiert ist, mit einer ordentlichen Sicherheitsglasplatte zwischen der eigenen Tätigkeit und dem Inferno, mit dem man da hantiert, wenn das einzige echte Problem die 300 Milliarden Deppengelder sind, die die amerikanische Adminsitration nochmal in die Kernschmelze reinschiebt, die danach indirekt für höhere Benzin- und Nahrungsmittelpreise sorgen, Hauptsache die kriminellen Dreckschweine der Wallstreet haben weiterhin was zum spielen, wenn trotzdem alle so tun, als wäre das Problem irgendwie vorbei und man könnte das alles ignorieren, wenn man nur noch mit Begriffen der klinischen Psychiatrie zur Beschreibung weiterkommt und deren Medikamente und Zwangsmassnahmen dringenst geboten wären, wenn das alles zusammenkommt - dann ist der Abendhimmel über der Provinzstadt auf seine Art immer noch spektakulär.







Noch so etwas, das einem keiner nehmen kann.

Ich will eigentlich kündigen, seitdem ich mit diesem Job angefangen habe. Ich habe mehrfach gekündigt, aber man hat es nicht zur Kenntnis genommen. Und während der Reise hat man beschlossen, meine ausbleibende Antwort als Zusage zu werten, es schon gestern getan und geschickt zu haben. Manchmal frage ich mich, was sie tun würden, wenn ich tatsächlich nichts mehr schicken würde. Einfach sitzen bleiben, den Sonnenuntergang anschauen und das zu antworten, was meine tiefe innere Überzeugung ist: Dass es zu spät ist, dass die Leute einfach realisieren sollen, was noch zu realisieren ist, und damit glücklich werden. Ich habe eine englische Annonce für einen TR2 in dunkelrot gesehen, 9000 Pfund Sterling, das ist nicht teuer und könnte viel Spass machen. Mehr jedenfalls, als morgen in eine klimatisierte Sitzung zu gehen und Geld hinterherzudrohen, das ohnehin weg ist. Aber die, die das tun könnten, tun es nicht, und die, die zu viele Schulden haben, als dass sie noch mit mehr als dem nackten Leben rauskämen, können nicht.

Oben am See wird gerade wieder gebaut. Eines der wenigen erlaubten Projekte. Ich habe sehr laut gelacht, als ich die Bautafel sah: BauXY heisst das Unternehmen. Als XYBau mit der gleichen Adresse ging es vor drei Jahren pleite, die Folgen in Form unvermietbarer Platte bei Dresden sowie beiseite geschafften Geldern beschäftigen heute noch Gerichte und Steuerfahnder, aber hier oben werden schon wieder putzige, pseudoalpine, Achtung, man merke sich das Wort - Chalets gebaut. Chalets sind die neuen Lofts. Die meisten sind laut Werbung schon verkauft. Chalets sind gross im kommen, weit weg von den Todeszonen des thermonuklearen Kapitalwinters, hier rollt der Bagger und die Abrissbirne im Osten ist weit, weit weg.

Um 21 Uhr setzt dann der Nachtwind ein und kühlt etwas die Dächer aus, auch die Gästewohnung hier oben, für den Gast, der morgen aus den USA hier ankommt. Eine Tarte habe ich derweilen gebacken und meinen Auftrag abgeschickt, es ist ein sehr ruhiges Leben hier oben, und der Hubschrauber im letzten Licht des Tages kommt auch nicht von der US-Regierung mit dem Auftrag, Geld über den Finanzzentren der Welt abzuwerfen.

Nochmals 300 Milliarden. Fucking Bastards.

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Montag, 5. Mai 2008

Test für Sozialkompetenz

Ganz einfach: Zahle Deine Grunderwerbssteuer zum letztmöglichen Termin, schreibe eigenhändig die Summe in den Überweisungsträger und werfe ihn bei der Bank ein. Und dann versuche, den ganzen Tag nett, freundlich, aufgeschlossen und joval zu bleiben, selbst wenn du unfreiwillige, nicht allzu nahe Bekanntschft mit dem drängelnden Fahrer eines tiefergelegten 3er BMWs machst.



Zufallsente vor sonnigem Wasser zur Beruhigung. Zumindest eines der beiden Ereignisse wäre unnötig gewesen.

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Mittwoch, 30. April 2008

Kulturpessimismus des Tages

Wie die Alten sungen



so pfeifen die Jungen.



Aber wenigstens hat Stefan einen dummen Feind.

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Montag, 28. April 2008

Gibt es nur in Berlin.

Über eine halbe Million geistig in allzu Begünstigter, die sich dafür einsetzen, einen Flughafen möglichst nah an den Wohngebieten mit Einflugschneisen und allem, was dazu gehört, Dreck, Gestank, Lärm, Stau und Risiken zu haben.

Liebe Berliner, ich gönne Euch vieles, sogar Ausgleichszahlungen zur Behebung Eurer zweitgrössten Probleme und öffentliche Lagerflächen zur Beseitigung Eurer Kühlschränke und Sofas, aber das grösste Problem, das ist in Euren Köpfen, da kann Euch keiner helfen.

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Montag, 21. April 2008

Jammern

Eigentlich wollte ich mich hier bedauern, da ich nun endlich meine Zugangssoftware für DSL habe, und blöderweise mein Laufwerk (Teac CD-224E, Win XP SP2) keinen Treiber mehr findet. (Wer einen hat: Emailadresse steht im Impressum)

Aber auch mit 56k habe ich mitbekommen, dass die britische Regierung vom heutigen Tag an ihren Banken mal eben 50 Milliarden Pfund für Kreditpapiere überlässt, die ziemlich genau so viel Wert sind wie eben jenes Papier, auf dem sie stehen. Das beugt theoretisch einem Bank Run der Kundschaft vor, denn die Banken haben damit wieder etwas Geld, aber würde es gerecht zugehen, sollten viele Briten jetzt den Gesellschaftsvertrag aufkündigen und ihren Anteil am Staat zurückfordern.

Denn man stelle sich mal vor, man würde von der eigenen Bank vernehmen, dass sie 50, oder wie in Aussicht gestellt, vielleicht sogar 100 reale Milliarden einer anderen Bank für wertlosen Dreck gibt, und man wüsste, dass die eigene Kundschaft die einzige Möglichkeit ist, dieses gigantische Loch selbst zu füllen - kein Mensch, der seine Sinne beisammen hat, würde sein Geld dieser Bank lassen.

In den letzten Monaten wurde oft über die Ausgründung von Bad Banks zur Bündelung der Risiken spekuliert. Im Prinzip macht die britische Regierung ihre Staatsbürger zu einer Bad Bank, denn die Risiken bündelt sie bei sich selbst, im Vertrauen darauf, dass die Bürger eben jenen Vertrag nicht kündigen können. Das ist Thatchers Erbe: Ein Staat, der sich zum Leibeigenen von Kriminellen einer City macht, die man besser ummauern und mit Wachpersonal sichern sollte.

Dagegen sind meine Probleme hier - ein paar Wolken, kein DSL, komplettes Nichtverstehen, warum in London noch keine Politiker und Banker an den Laternen hängen - eigentlich zu vernachlässigen.

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Sonntag, 20. April 2008

Die wilde Nichtjugend

Zwischen 8 und 18 liegt das Alter der Anfeindungen; sei es durch diejenigen, mit denen man in eine Klasse gesteckt wird, oder aber das weitere gesellschaftliche Umfeld, das genau weiss, was später gut für einen ist, und das auf Negierung dieser Vorstellungen mit einer ideologischen Vehemenz reagiert, die man im grösseren Rahmen von totalitären Regimen oder von Motivationsshows kennt. Ein Arzt ist halt ein Arzt, Apotheker wird es immer geben, Ingenieure braucht das Land und obendrein auch mutige Siedler, die Vororte mit weiteren Menschengewimmel auffüllen.

Dagegen kann man mit fest umrissenen Vorstellungen argumentieren und handeln; vom Suizid über Ausreissen, Drogenkonsum, Entwicklungshelfer werden bis hin zum Finanzbetrüger ist da viel denkbar in diesen Zeiten, in denen es zur Unterbringung solcher Fälle keine Kolonien mehr gibt. Überhaupt war das wohl der Hauptzweck dieser eroberten Gebiete: Die Leute loswerden, die heute nach Berlin ausweichen und nach zwei Startups in die Politikberatung expandieren wollen. In der Serengeti oder im kambodschanischen Dschungel wurde das daheim nicht allzu relevant.

Schlussendlich hat das Umfeld jedoch fast immer Erfolg, und so sitzen sie jetzt in ihren Vorstadthäusern und finden das noch nicht mal seltsam, während draussen der Regen fällt.



Oben auf dem Pass reisst es auf, es sind nur noch 30 Kilometer zurück, und keiner von denen hätte Lust gehabt, die letzten beiden Tage zu erleben, die in etwa so waren, wie das Umfeld die Folgen der Nichtakzeptanz ihrer Regeln beschreibt: Angefüllt mit zwielichtigen Typen, sehr viel unsicherer Finanzierung, und die wenigsten wissen, was nächste Woche passieren wird - ausser denen natürlich, deren Vermögen bereits unter Insolvenzverwaltung ist, das bringt erst mal mehr Ruhe ins Geschehen, als einem lieb sein kann.

Immerhin kennen solche Treffen keine Langeweile, und, was in diesem Alter langsam wichtig wird für einen Ärzteverweigerer wie mich, es geht nie um Gesundheit, solange es nicht der gehörsturz eines Gegners ist. Die meisten sind nur noch begrenzt in bestem Alter, aber keiner redet über seine Zipperlein, es ist krank, was in der Welt passiert, aber die es betonen, scheinen kerngesund zu sein, so wie das Thema hier nicht stattfindet.

Währenddessen sitzt die Folgegeneration des Umfeldes daheim und denkt über Prostataprobleme und andere Routinefolgen nach. Und Ärzte sind auch nicht mehr das, was sie mal waren.

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Freitag, 18. April 2008

Die Guten.

In etwa so.

Es gibt da eine, na, nennen wir sie mal Gruppe, die unter der falschen Leitung eine Menge Fehler gemacht hat. Fehler, für die sie früher gelobt wurde. Endlich stellt sich so eine Organisation, die dem Sozialen verhaftet ist, an die Spitze der Liberalisierung, erteilt Lizenzen, extended den Brand, und lasst es mal so richtig als Wirtschaftskonzern krachen. Es dauerte ein paar Jahre, bis sich die Problematik dieser Strategie zeigte, und während die Medien gewogen blieben, reifte bei manchen Beteiligten die Überzeugung, dass es so nicht weiter gehen kann. Das da sind nicht mehr sie. Als dann der Posten des Aufsichtsratsvorsitzenden durch einen Todesfall frei wurde, entschieden sich die Partner nicht für den forschen Privatisierer, sondern für denjenigen, der zurück zum Kerngeschäft wollte. Der andere schied im Streit aus der Firma, die dann erst verstand, was er angerichtet hatte: Halbseidene Geschäftspartner, Versäumnisse, Risiken, unüberschaubare Verpflichtungen, schlechte Verträge, geringe Handlungsräume, das übliche, wenn man zu schnell wächst.

In der Folge kam es zu Prozessen, die die Firma in der Form bislang nicht kannte, und die die Hausjuristen komplett überforderten. Das Problem bei solchen Rückbesinnungen ist, dass man die neuen Probleme mit Methoden angeht, die nicht adäquat sind, und Personal, dem nicht die Verfilzung, sehr wohl aber die nötige Härte zum Durchsetzen der eigenen Interessen fehlt. Anwälte werden immer bezahlt, zumal, wenn die Firma praktisch nicht pleite gehen kann. Und wenn dann die erste Runde verloren ist, holt man sich doch, aus der Notlage heraus, ein paar Experten, die einen raushauen.



Die Experten kommen, erledigen die Arbeit, und erzählen der menschenfreundlich sein wollenden Firma gerade mal so viel, dass sie ihr Bild wahren kann, der Rest muss nicht bekannt werden, schadet nur dem eh schon ramponierten Selbstverständnis. Natürlich sind das keine schönen Siege, kein Gegner wird hier in den Ruin gestreichelt, und weil die verfilzten alten Freunde behaupten, dass sie das schöner gestalten können, werden die Experten erst mal beiseite gelassen, wenn es um den scheinbar leichten Folgecasus geht. Und statt aussergerichtlich gleich mal präventiv den Gegner zu terrorisieren und so unter Druck zu setzen, dass er Risiken vermeidet, verlässt man sich wieder auf die Gerichte und die Gerechtigkeit.

Ich kann nach dem Lesen der morgendlichen Mails nicht behaupten, dass meine Tätigkeit am Ende so etwas wie "Sinn" hätte. Mal abgesehen davon, dass es mir erlaubt, die Grunderwerbsteuer mit leichterem Herzen zu bezahlen. Und wenn ich dann dort war, meine Haifische tranportiert habe und ein wenig klüger, aber nicht wirklich chancenreicher bin, fahre ich in die Berge, die sich so unschuldig hinter dem Firmensitz am Südrand von München erheben.



Und erhole mich, wie es Familientradition ist. Es hat nicht lang gedauert, die Anhänge zu lesen und zu verstehen, aber ich fühle mich, als hätte ich eine Woche Mehl in Bottiche geschaufelt. 16 Tonnen, jeden Tag. Bei den Zahnärzten aus Starnberg weiss man wenigstens, dass sie ihr Geld zurück wollen, egal mit welchen Mitteln. Aber bei den Guten muss es immer gut sein, und dieses Gefühl, auch nach einer Dekade übelster Wirtschafterei immer noch die Guten zu sein, ist es ihnen wohl wert, auch wenn die Füsse tiefer im Sumpf stecken, als die Nasen hoch getragen werden.

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Mittwoch, 16. April 2008

Der Missbrauch der Freiheit

ich glaube nicht, dass man einen Ort finden kann, der das aktuelle Wirtschaftsdilemma von Kreditkrise, Inflation und kriminellem Kapital besser ausdrückt, als der Hügel nahe meinem Haus am Tegernsee, die gewellte grüne Wiese auf einer Anhöhe zwischen Tegernsee und dem Tal der Mangfall, das hier auf den Namen Louisenthal lautet.



Grossbild hier

Links, unter den Bäumen liegt die Leiche von Ludwig Erhard, der wohl kaum einfach nur zugesehen hätte, wenn ganze Länder destabilisiert werden, indem Wirtschaftskriminelle und ihre de facto Kartelle nach der Pleite mit Immobilienkrediten jetzt bei Grundnahrungsmitteln ein neues Feld für ihre Verbrechen entdecken - weil es für sie Sicherheit bedeutet, weil man an ihren Waren kaum vorbei kommt. Solange niemand auf die Idee verfällt, ihr Geschäftsmodell durch Plünderungen oder, langfristiger angelegt, durch Terrorismus zu schädigen. Was Hunger in Sachen Politik ermöglicht, wusste Erhard, und er hätte nach den Erfahrungen der frühen 30er Jahre sicher nicht einfach zugeschaut.

Eine Marktwirtschaft, die das Wohlergehen eines Spekulationsverbrechers über das einer Gesellschaft stellt, braucht weitgehende politische Regularien, die abwägt zwischen dem Existenzrecht einer Gesellschaft und der Freiheitderer, die eine Gesellschaft zu ihren Zwecken gefährden. An diesem Punkt sind wir mittlerweile angelangt, die globale Spekulation droht, ganze Bevölkerungsschichten in Hunger und Elend zu treiben, und als Folge werden wir alle einen hohen Preis zahlen, dem Spekulationsverbrecher dann wieder auf andere Arten entkommen wollen. Berufsmässige Antisoziale verdienen keine Freiheit, man sollte sie ihnen wegnehmen, wie allen anderen gefährlichen Psychopathen auch. Es ist genug zum Essen da, nur sind die Preise wegen der parasitären Marktteilnehmer und ihrem Versagen in anderen Märkten zu hoch.

Weil sich aber so schnell die Politik nicht zum Handeln entschliesst, und es für einen Kambodschaner nicht allzu einfach ist, als marktberuhigende Sofortmassnahme ein paar Warentermingeschäftemacher auf den leeren Bratspiess zu rammen (ich nenne es den Schnelltender der 3. Welt), hilft auch die Leiche Erhards nicht weiter. Ganz rechts ragt ein Schornstein in den Abendhimmel, und der Fabrik darunter geht es blendend. Das ist die Papierfabrik in Gmund, Weltmarktführer für die Bütten, auf denen Geld gedruckt wird. Geld für die Inflation, mit der wir alle für das Auskommen von Verbrechern bezahlen, Geld, das die missbrauchte Freiheit der Märkte verlangt, für die Vergrösserung sozialer Unterschiede, für ein Mehr, das weniger für alle bedeutet.

Natürlich kann man mit Milliarden für die Welthungerhilfe den ärgsten Folgen entgegensteuern. Aber warum? Ein ordentliches Gefangenenlager und ein paar Gesetze, um den Missbrauch der Freiheit zu dem juristisch verfolgbaren Verbrechen zu machen, das er jetzt schon im übertragenen Sinne ist, sind weitaus kosteneffizienter, und beruhigen die Märkte schneller als jetzt Zinssenkung. Durch das Wegsperren der übelsten Subjekte kann man auch davon ausgehen, dass der entsprechende Arbeitsmarkt bereinigt wird, und mehr noch, das Thema der Verluderung der Bankersitten durch schnelle Zugriffe und harte Strafen nicht mehr so relevant ist, dass es hunderttausende schädigen kann.

Dann kann man auch mal überlegen, welche Bereiche von Handel und Preisgestaltung ökonomisch sinnvoll sind, und welchen Bereiche man dauerhaft abschafft. Sollen diese Leute doch ihr Geld bei Onlinekasinos verzocken, da stört es keinen, und auch ohne Inflation geht in Gmund nicht die Arbeit aus.

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Montag, 14. April 2008

Ein´s zuviel

Ein Starkoch
Ein Stern im Michelin
Eine Villa
Ein See
Ein neues Restaurant
und ein Apostroph



Ob sie auch Hirsch-Rücken oder Forelle nach Müllerin´s Art haben, weiss ich nicht, und werde es wohl auch nicht erfahren. Ich habe da gewisse Prinzipien.

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