Das ganze Elend von Vanity Fair in zwei Sätzen.

1. Die Unterhaltungsfrau geht wieder zurück zur Bild.
2. Und Pleitier Peter Turi bleibt.

Samstag, 21. April 2007, 22:44, von donalphons | |comment

 
war ja zu erwarten.
hast du eigentlich was davon mitbekommen, dass vf ungefragt leseproben verschickt hat? oder hat sich doch jemand einen schlechten scherz mit mir erlaubt? denke allerdings eher, dass sie ihr riesiges marketing-budget zur einführung unter anderem zum adressen kaufen verpulvert haben. hatte nämlich im briefkasten meiner alten wohnung so ein ding, mit freundlichem brief und aboangebot. danke, aber nein danke.

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Nun, was man über die Auflagen von Vanity Fair und dem anderen Gagamagazin Park Avenue so hört, schaut es gar nicht lustig aus. Und jetzt steht der traditionell etwas schwächere Sommer bevor, da wird es dann nochmal etwas unschöner. Ich glaube nicht, dass eines der beiden Projekte das Ende des Jahres erleben wird. Dass sie es auch mit unschönen Mitteln versuchen - mei, am Strick der Auflagenentwicklung ist es gut zappeln.

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jedem das, was er verdient. braucht ja auch kein mensch, diese geldverpulverungsmaschinen.
schönes restwochenende nach bayern!

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Das Restwochenende besteht aud tapen von Musik des Mittelalters und der Renaissance, Luftdruckprüfen, Autowaschen - und dann weg aus Bayern.

Nichts wie weg. Allein zwar, aber hey! Italien!

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klingt sehr, sehr gut. würde sofort tauschen. oder mitkommen. aber du magst ja keine berliner marketing-bitches und ich hab keine zeit.. ;-)
mir bleibt also zur erholung erstmal nur ein ausgiebiges bad.

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Ich? Wer Liquide gelesen hat, kennt mein herz für Damen aus der Fidelgasse! Manche meiner besten Freundinnen verdingen sich im Marketing! Das ist so wie mit den Juristinnen. Im Prinzip furchtbar, im Einzelnen dann stets Freundin, Gefährtin und Geliebte, keine Ahnung warum.

Daran soll´s nicht liegen.

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Abgesehen davon:
Ich bin der höflichste Mensch von der Welt.

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ich muss gestehen, dass ich dein buch nicht gelesen habe. und dass gerade meine letzten kröten zwar für schwarze buchstaben auf weißen seiten draufgehen, ich für liquide aber nicht liquide genug bin. ebenso für einen urlaub. man kann ja nicht alles haben. darfst mir aber gern ein exemplar schicken.

so. das wasser wird kalt. schüssi, wie der berliner sagt.

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Ja. Siehste mal.
Marketing ist auch nicht mehr das, was es mal war in den zeiten, bevor der Begriff Hartz IV geprägt wurde.

Da fällt mir da Märchen mit der Grille und der Ameise in der Muppetversion ein:

Die Grille zirpte den ganzen Sommer, und die Ameise schuftete. Da sprach die Ameise: Tu was, oder es wird Dir in der kalten Jahreszeit schlecht ergehen. Doch die Grille zirpte weiter, und die Ameise schuftete verärgert vor sich hin.

Dann kam der Winter.

Die Ameise wurde zertreten, und die Grille fuhr mit dem Roadster in den Süden und zirpte weiter.

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Die deutsche VF: Sie hätte Zukunft verdient
Das Startkonzept war doch völlig Okay: Preis genau 1 Euro.

Doppelt soviel wie eine BILD. Diese Preissetzung war angemessen - und hätte eventuell Folgekäufe ausgelöst, die jetzt leider ausbleiben. Posch bzw. andere VF-Verantwortliche sind wohl ausgeflippt und haben den Preis um 100% erhöht: Monsterinflation.

2 Euro sind natürlich ein überzogener Preis, nämlich glatt das Vierfache einer BILD-Zeitung. Ich glaube kaum, dass sich dann dafür viele Leser finden. Wenn diese Leser zwischen den beiden Alternativen abwägen müssen: Mehr als eine halbe Woche BILD oder eine Ausgabe der deutschen Vanity Fair, dann muss dieser Vergleich zu Lasten der deutschen VF ausgehen.

Denn ein Preis in Höhe von 200 Cent geht a) am Geldbeutel der typischen Leserschaft vorbei und verkennt zugleich b) die Härte der Konkurrenz (z.B. BILD, Bunte, Praline usw.).

Beeindruckend war (bzw. noch: ist) auch der VF-Internetauftritt, wo man es geschafft hat, den Geschmack der Leser/innen geradezu perfekt zu adaptieren: Eine Umfrage zur Ministerin Leyen fragt:
"Welche Frisur ist besser?" Antwortvorgabe 1) "gesteckt" Antwortvorgabe 2) "gerupft".
Glamour galore. Das ist sehr gelungen, nichts überfordert hier die typischen VF-Leser/innen. Genau zwei Antwortvorgaben, und das komplizierte Politikgeschehen wurde geschickt wie elegant auf eine Weise behandelt, mit der VF eine größere Leserschaft verdient hätte. Man hätte Diskurse bestimmen können.

Auch nicht übel, gerade für die jüngeren und technikaffinen Leser: Die sehr wertvolle Rubrik "Soundtrack" mit angeblich
"die elf besten neuen Songs, ausgesucht von der VF-Redaktion",
was gleich zum Applestore leitet, dort mit 10 Empfehlungen, mit solch "neuen Songs " wie "De Do Do Do" von The Police . Das ist durchdacht, passt, so funktioniert Medienavantgarde. Ein Highlight jagt das andere!

Wie gesagt, es findet sich viel Gutes in der Online-VF. Sie macht Geschmack auf mehr. Allein schon die Teaser! Mein Gott! Solche Teaser! Ist das gut! Ich mein, äh: zielgruppengerecht. Denn es ist der VF gelungen, in Sprache und Ausdruck der eigenen Leser-Zielgruppe gerecht zu werden. Nehmen wir einmal den Teaser für die sogar selbstfabrizierte Story zu P. Diddy. Hochspannend. Und der Teaser?
"Das Diddy Ding"
Ja! Die deutsche VF versteht ihr Geschäft, sie weiß genau (!), wie sie die eigene Leserschaft anzusprechen hat. Die Geschichte selbst ist so originell und aufregend, dass sich Worte darüber versagen.

Schaut man genauer hin (und man kann die Augen kaum lösen), so finden sich bei der deutschen Vanity Fair sehr viele gute Sachen, und zwar so viele, dass der Kummer, über den nahenden Bankrott Absturz der deutschen Vanity Fair, noch dem trägsten deutschen Zeitungsgott Flüsse von Tränen über die Wangen schießen lassen wird. Viele Jahrzehnte wird man sich erzählen, schluchzend die weißen Gebeine umklammernd, wie schön sie waren, wie prachtvoll, die Ausgaben der deutschen Vanity Fair.

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danke fürs aufschlussreiche sezieren der medienavantgarde und das märchen. ihr habt mir den verkorksten tag ein wenig versüßt. vom marketing kann man übrigens immer noch ganz gut leben, nur nicht vom temporär austeigen und studium abschließen.

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Besser verkorkst als verkokst. Was wurde nur aus den Zeiten, in denen man sein Studium abschloss und dann erst den Ernst des Daseins erdulden lernte?

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die sind noch nicht vorbei. manch blöde muse lässt sich allerdings vorzeitig in komische jobs locken. ich bin über die erfahrung aber nicht traurig. war auch vom timing her okay. von erdulden kann im übrigen keine rede sein, ist nicht mein ding. gibt ja noch mehr auf der welt als kolbs und schraders. kein zwang also, dort zu bleiben. prekäres zirpen ist ja hier keine besonderheit, deshalb kann man getrost anderes wagen.

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Ja, das kenne ich aus meiner Zeit vorne an der Tafel, die schicken Jungs mit den schnellen Chancen, als Prakti anfangen, am Ende der Semesterferien dann schon Senior, Studium? Ne, brauchen sie nicht mehr, und wenn sie Glück haben, überlebt die Klitsche. Wenn nicht: Wiedereingliederung in ein NC-Fach wie KW in München, wenn sie die Abmeldung auch noch verpennt haben, ist kein Spass.

Ich klinge vielleicht wie ein alter Sack, aber es gibt durchaus gute Gründe, warum man erst mal fertig machen sollte. Wer erst mal draussen war, ist für die anderen nur noch ein Störfaktor, der eh schon alles weiss und den Hörsaal mit dem Konfi verwechselt. Das sind die Tollsten. Die, die mehr wissen als der Lehrbeauftragte. Auch mit Tablettenproblem.

Nicht mehr integrierbar, in den meisten Fällen. Wer einmal den Speed erlebt hat, packt die Entschleunigung nicht mehr.

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nee. muss ja nur noch schreiben. kein beinbruch und stören also. und mein konfi ist gleich der club. völlig falsche einschätzung, alter sack.... ;-) ganz andere welt, eher künstlerorientiert. da geht das mit der entschleunigung ganz gut. speed (nicht die droge, sondern natur) dann eher beim tanzen und in eigener sache. trotzdem schön, das andere zu kennen. die vergangenheit ändern kann ich ja eh nicht.

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Speed
You maybe got lucky for a few good years
But there's no way back from there to here

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Unsere Haute Bourgeoisie ist zwar doof - aber so doof wiederum auch nicht.

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Äh
Don, was sagt Deine Schwester eigentlich zur Verwendung dieses Bildes bei http://www vanityfair.de/blog/medien/00584.html ?

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"Kunsthistoriker" könnte auch abmahnfähig sein. :-)

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Eilverfügung.
Kommentarlos EV wg. Verstoß gg CC-Lizenz? Dazu Rechnung an VF fürs Bild. PT bettelt danach.

Ggf. kann man hier statt EV (usw.) auch über Bande spielen, und z.B. die Abmahnung von Kress gg ix rückabwickeln oder eine milde Gabe an einen Antiabmahnfond rausschlagen.

Turi: Du bist (manchmal) unklug wie Brot. Möge es trotzdem von Nutzen sein.

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Ach Kinners.... jetzt lasst mal die Kirche im Dorf. Heute ist Sonntag, da arbeitet kein Anwalt, das Wetter ist schön, der Himmel wird früh genug wieder weinen. Oder auch lachen. Wegen Pleitiers wie Turi. Man sollte sowas ganz tief hängen, solange da noch ein Daumenbreit Luft zwischen Schuh und Boden ist. Überhaupt, was für eine CC-Lizenz? Ich glaube, man müsste eher über Urheberrecht und Persönlichkeitsrecht reden. Aber bitte nicht hier.

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Nun werd' mal nicht so milde wegen dem bißchen Italien :)

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Ist das Euer Ernst? Wollt Ihr wirklich den Konflikt? Ich mein, das Bild ist ok - solange da nicht die leicht gesprenktelte Fazialansicht vom Turi klebt... das wäre ein Schlag in die Mozarttorte... aber ich?

Ich kann ja mal fragen, aber in Gedanken bin ich schon weit, weit fort.

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Na - am Ende wirst du dabei noch zur 'Person des öffentlichen Lebens'. Da würde es dann etwas komplizierter mit dem Recht am eigenen Bild ...

;-)

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Zum Thema Marketing und PR-World weiter oben
Bin zwar nicht mal mehr über den berühmten guten Bekannten aus der Werbung in diese lustige Branche der Spesenritter und Dampfplauderer involviert, habe aber gehört, dass die Musik da neuerdings wieder mal in Hamburg spielen soll. Dort haben sich die Kreativsten der Kreativen nämlich einen neuen Beruf erfunden: Performance-Coaching von Werbern, die ganz offiziell am Burnout erkrankt sein wollen, äh sollen. Obs die Kasse zahlt oder das "neue Ding" als Fortsetzung von Rebirthing und Urschreitherapie mit "ohne Aloevera" verkauft wird, weiß ich nicht – aber wer weiß das schon so genau, wenn er nicht "mitten drinn" ist, in der Szene, so voll professionell sozusagen ...

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Ach so, und zum Thema:
Das ganze Elend von VF in drei Worten:
Rainald Maria Goetz

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Ja, wenn es so einfach wäre ... an solchen Fällen haben sich schon ganz andere ruiniert.

Aber so ist das Leben - der eine erfreut sich des Daseins in Italien, der andere kotzt sich das Lüngerl vor Hass aus dem Leib. Und zu VF passt es nicht schlecht.

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Völlig off topic: Sarkozy und Segolene gehen wohl in die Stichwahl.
Was dabei lustig ist. Prognosen dürfen in Frankreich nicht vor 20 Uhr veröffentlicht werden. Da sich die Belgier und Schweizer nicht dran hielten, werden ihre Tageszeitungen von Frankreich aus geblockt.

Vielleicht erklärt mal jemand den Franzosen, warum es INTERnet und WORLDWIDEweb heisst.

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Zum Kommentar "Ja, wenn es so einfach wäre ..." – und nur unter dem Vorbehalt, dass er auf RMG als das evidente Elend von VF Bezug nimmt:
Verstehe ich nicht ganz. Wer hat sich ruiniert? Und an welchen Fällen?
Und wenn mit dem Hass kotzenden Anderen der RMG gemeint sein sollte, was ja nahe liegt: Tut er das denn? Ich habe eher den Eindruck, dass der eher weint, wenn er sich und den Amigos nicht gerade das ganze Berliner Elend, insbesondere der inneren Polit- und Pressezirkel in den bekannten hehren Phrasen schönredet.
Aber wie gesagt: Womöglich meint der Kommentar ja was ganz anderes und ich steh nur auf der Leitung ...

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Was gemeint sein könnte, lässt sich nur ganz abstrakt raten: Jeder Prozess ist ein Risiko, und das gilt besonders auch in den Fällen, wo man gewinnt. Wenn der andere mittellos ist z.B.

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Danke für den Hinweis
Aber wenn ich Sie richtig verstehe, wissen Sie auch nicht was gemeint sein könnte und können deshalb auch nur raten. Also etwas esoterisch wirkt das schon, finden Sie nicht?

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