: : : denn sie wissen nicht was sie tun sollen : : :

Freitag, 17. August 2007

Da sage einer, Neocons hätten keinen PenisSozialneid

I am still in dire need of some brainless distraction, I switch over to this blog, which I came across by the hell knows what freak accident. The author, a rich fuck with an arts/history degree that spends his inheritance on knick-knacks from flea markets, entertains with heroic stories of fighting the straw men of the non-existing German blogosphere to distract from the inconvenient fact that he isn't able to contribute anything to society at all.

(http://andrewhammel.type pad.com/german_joys/2007/08/classy-peop
le-n.html#comment-79554663)

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Kleines Ravemädchen

beim Point of Customer Marketing.



Vermutlich, wenn sie einen normalen Plakatkleber wie Heinz oder den Toni mit diesem Job vor dem Wohnheim, neben der Mensa beauftragen würden, kämen weniger Elitestudenten in die einzig vorzeigbare Disco der kleinen Stadt.

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Mittwoch, 15. August 2007

Verblöden leicht gemacht

Es ist kein Zufall, dass die hier so sind, wie sie sind. Die können noch nicht mal was dafür, denn einerseits kennen sie es nicht anders, und andererseits bietet es sich ja an.



Und würde man es anders haben wollen, wäre der Aufwand viel zu gross. Nichts symbolisiert die Grenzenlosigkeit der Provinz besser als ihre natürliche Grenze nach Süden, der Auwald, der einerseits ein Paradies für lange Touren ist, aber andererseits in keine Richtung ein Ende nehmen will. Man kann hier tagelang durch das Unterholz jagen und muss keine einzige Wurzel zweimal überfahren. Aber raus kommt man auch nicht. Nur zurück in die Stadt.



Und dort ist das Leben angenehm und träge, es ist wie ersaufen im Sirup, und so funktioniert das hier schon immer. Alternativen sind zu weit weg und dann auch nicht wirklich besser. Das Vereinsleben ist umfassend, man muss sich nicht mal integrieren, man wird assimiliert. Man kann sich einfach so treiben lassen. Und wie nah das alles schon ist, habe ich heute gemerkt, als ich eine Einladung zu einem Kongress bekam, die meine Pläne für September um einen gigantischen Schlenker vom schon eingeplanten Autun im Burgund über Genf und ein paar Alpenstrecken bis hinauf nach Leipzig und Berlin erweitern wird. Und ich sofort zugesagt habe.

Danach maule ich auch nicht mehr bei so einem Sonnenuntergang über den mittelalterlichen Dächern, versprochen.

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Die Freude der Nahrugsmittelverordungsignoranz

Irgendwo in einem klimatisierten Büro in Brüssel sitzt ein Beamter, der gemästet wird wie eine Sau, vom Fressen der Lobbyisten. Die Weltrevolution, die ihn neben Abmahnanwälten und Kernkraftwerkbetreibern mehr als nur den Job kosten würde ist fern, und das Liechtensteier Konto und die Urlaubsreise zum Kongress "Normierte Lebensmittel - dem Verbraucher geben, was der Verbraucher will" in einem mit Fördergeldern errichteten Hotel in Kroatien sind nah. Jetzt noch schnell eine Vorlage zum Thema Tomaten geschrieben - rund müssen sie sein, identisch gross und in Scheissepissewasser in Belgien oder mit überzogener Unterstützung im wasserarmen Spanien gereift - und dann ab in den Süden. Die PRostituierte wird ihn anlächeln und ihm das Gefühl geben, dass auch Schweine attraktiv sein können.

Nichts versteht so eine Sau von den Freuden, die das Krumme, Ungleichmässige, schräg Gewachsene in sich birgt, das aus den Höfen einer fernen Region stammt, des Morgens gepflückt und gen Mittag verkauft wird. Wie eine Sammlung von barocken Godemichés, geschaffen für alle von der Klosterschülerin bis zur Abenteurerin und sicher auch einer modernen Juliette ausreichend, finden die Erzeugnisse allerkatholischster Bauern in der Stadt neue Freunde, und sei´s nur in der überhitzten Phantasie eines glühenden Sommertages.



Wie auch immer sie verwendet werden, welchen Topf sie von innen sehen oder welches weisse Fleisch einer eines prallen Mozarella sie beglücken - sie sind verbotene Früchte, sie sind nicht für die Profite des obszönen Weltmarktes, aber ganz zur Freude einer Provinz, die stolz sein kann auf ihre Kinder, die sich nicht unterjochen lassen von Diktat und Despotie.

Libertinage und Rebellion, liebe Freunde, beginnt beim Essen.

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Sonntag, 12. August 2007

Hommage für Brassaï

Gerade eben, vor dem Fenster.



Nach dem Regen.

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Samstag, 4. August 2007

Hellwachkoma

Beim Einkaufen bin ich heute über "Das andere Leben" von Sandro Veronesi gestolpert. In Deutschland 2001 erschienen, in Italien 2000 mit Preisen überhäuft und damit ein Buch, das mir keinesfalls hätte entgehen sollen. Aber es war 2001, und damals war ich weder in Italien, noch allzu oft in Buchläden, sondern lebendig begraben unter der Bleiplatte, die den Namen "New Economy" trug.



Mir fehlen, grob gerechnet und in kultureller Hinsicht, drei Jahre meines Lebens. Nicht nur wegen des Hypes und meiner Rolle in diesem System, sondern auch wegen des sonstigen Irrsinns dieser Tage. Ist ja nicht so, dass man asonsten unberührt bleibt vom Lauf des Schicksals. Immer nur rein damit, keine Scheu, der kann schon noch ein Packerl oder zwei mehr tragen. Nur das Leben, das kommt dabei etwas arg kurz. Wenn ich in dieser Zeit etwas gelernt habe, dann ist es neben einer akzeptablen Menschenkenntnis und einer gewissen Härte die Erkenntnis, dass es etwas gibt, das wegen der Körperfunktionen nicht Tod genannt werden kann, aber auch kein Leben ist. Hellwachkoma, wenn man so will. Voll bewusst in das Nichts. Und weil es allen anderen genauso geht, fällt man damit noch nicht mal auf, selbst wenn das alles enorm asozial auffällig war.

War. War ist in diesem Kontext ein gutes Wort. Einiges kann man nachholen, Bücher kann man noch lesen, wenn Autoren und Erstbesitzer schon lange vergangen sind, und der Rest, das Einfügen in die normalen Abläufe, kommt irgendwann auch wieder. Reden hilft auch, besonders, wenn man mit diesem Erfahrungshorizont nicht allein ist, und vom Gipfel eines Berges hinabschauen kann in die Ebene, wo die Apfelbäume stehen.

Verachte nicht die irdschen Schätze,
wo sie liegen, nimm sie mit
dichtete Wedekind, und das ist der bessere Teil des Gedichts, das fortfährt mit
Hat die Welt doch nur Gesetze,
dass man sie mit Füssen tritt
Leider ist die Welt nämlich nicht nur voller tretbarer Gesetze, sondern auch voller Gestalten, die man nicht zweimal einladen muss, über die Stränge zu schlagen. Zu viel hellwach, zu wenig Koma.

Das muss man ändern. Wenn man erwacht ist.

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Donnerstag, 2. August 2007

Es bleibt ein Lächeln

Nun, Herr zu Wasauchimmer auf Irgendwas von Kennichnicht und Gibtsdasnoch...



es ist so: Eure Augen sind ein wenig tot, Euer Doppelkinn ist welk, und überhaupt, der Teint... Wäret Ihr hier nicht festgemauert, würde ich Euch raten, mal ein wenig rauszugehen. Immer nur Kirche, das ist so grässlich beengend, da sieht man so wenig hübsches Fleisch, ein Stück Torte, das würde Euch jetzt auch munden, nach all den Jahren nur Weihrauchgestank und den Ausdünstungen alter Leute, wie das mit dem Leben ging, das war Euch bekannt, nehme ich an? Dero Korpulenz zu einer vom Hunger geplagten Zeit spricht Bände, das sollte auf dem Zetterl des Engerls geschrieben sein, eine unsichtbare Speisekarte, die Euch so blähte - nun? Nein?

Gut, Euer Heiligkeit, bene valete, mir ist kalt, ich gehe nun und zeige der Begleitung, wo die Süsse der Torte mit dem Blau eines Himmels wetteifert, den Ihr auch wieder sehen wird, wenn dieses Haus der Dummheit in Trümer sinkt und man Euch abholt, um Kalk aus Euch zu brennen.

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Dienstag, 31. Juli 2007

AOC oder warum die Milchteuerung gut ist.

Ich bin - inzwischen überzeugter - Vegetarier. Früher war es nur einfach, auf Fleisch zu verzichten, heute hebt es mich, wenn ich eine Fleischtheke mit Rinderhack sehe. Man muss sich das mal realisieren, was man da bekommt... bäh. Ich packe das nicht mehr. Dafür habe ich einen ziemlich hohen Milchprodukte- und Käsebedarf, angefangen beim Scamorza zum Frühstück über den Grana Padano für die Pasta bis zum nachmitternächtlich geschlachteten Gaperon, oder dem Roquefort zu Trauben vom Haus. Dazu Schmand, Quark, und Butter, von der ich meistens zwei Sorten habe. Beide sind sagenhaft im Geschmack und erheblich im Preis. Und bleiben es auch.



Denn mein Käsehändler hat keine Produkte, die irgendwie aus Molkepulver vom Weltmarkt gefertigt werden. Mein Käsehändler fährt selbst im Urlaub durch Europa, um Käsespezialitäten zu finden. Vor allem Käse, von dem er nicht nur den Hersteller und den Reifekeller und den Herstellungsprozess erlebt hat, sondern auch die Milch kennt. Die Milch ist etscheidend. Es gibt dort nicht irgendeinen Parmigiano, sondern den, bei dem die Milch aus einer sehr kleinen, klar definierten Region kommt. Manche Sorten sind Spezialitäten eines einzigen Herstellers, der die Milch nicht kaufen muss, weil er seine eigene Milch verwendet. Wie bei obiger Butter. Die ist AOC, sprich, da gibt es nachweislich kein Milchpulver vom Weltmarkt. Damit erzielt der Hersteller seit jeher seine Erzeugerpreise, und muss nichts erhöhen. Und damit bleibt mein Käsehändler nicht billig, aber preisstabil und hochwertig.

Wenn ich jetzt höre, dass der Dreck der Massenproduktion, aus billigster Milch der abartigen Massentierhaltung zusammengepanscht wird, teurer wird, dass man für "Parmesan", der kein Parmigiano ist und der allenfalls ein paar Wochen zum Nichtreifen hat, mehr bezahlen muss, wenn das Glump auf der Tiefkühlpizza dieselbe verteuert und der Verbraucher nicht mehr wie früher von den Zuständen der industriellen Tierhaltung profitiert, kann mir das nur recht sein. Es ist nämlich jetzt schon nicht billiger, denn kein Supermarktschimmelkäse wird je die sanfte Geschmacksfülle besitzen, die meinem Gorgonzola D.O.C. aus Brescia entstammt. Man bekommt für das gleiche Geld im Supermarkt mehr, aber man muss auch mehr für einen ähnlichen Geschmack nehmen, und das wiederum macht die Saucen fett und schleimig. Kein "Frischkäse", egal wieviel man davon auf ein Brot kippt, wird je die Frische meines St. Ceols haben, und nichts wird je so an Korsika erinnern, wie die Kräuterkruste auf dem Fleur de Marquis.

Wenn der gepanschte Essmüll, der aus dem Milchpulver der ganzen Welt geronnen ist, in Fabriken, die ihre Arbeiter wie den letzten Dreck behandeln und nur die Rendite kennen, teurer wird - super! Richtig so! Zahlen sollen die Idioten, die hirnlos Fette in sich reinschieben, damit sie irgendwas schmecken! Dann begreifen sie vielleicht, dass echter Käse gar nicht mal so viel teurer, aber unendlich besser ist.

Vermutlich jedoch greifen sie dann eher zum billigsten Rinderhack, oder einer Tüte Chips. Das ist das Drama: Alles hat seinen Preis in der Marktwirtschaft, jeder Kauf entscheidet darüber, wie wir leben, und jene, die am wenigsten haben, sind gleichzeitig diejenigen, die mit der Kaufentscheidung dafür sorgen, dass es weiterhin Dampf für die Maschinerie des Niedergangs gibt. Der Hartz-IVler nimmt Bröselfleisch für 39 Cent, die Elitesse zahlt etwas mehr für die 99Cent-Tiefkühlpizza und verzichtet auf das normale Kochen, damit sie sich noch die Fluppen leisten kann. Bis zur nächsten Preiserhöhung.

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Freitag, 27. Juli 2007

Zur Feier des Tages

Ich habe durch ein Blog Geld verdient. Gar nicht schlecht. Und es war nicht mal mein eigenes Blog. "Verdient" ist jetzt vielleicht ein bisschen viel gesagt, denn eigentlich habe ich lediglich für verletzte Bild- und Persönlichkeitsrechte Geld bekommen. Und da kommt auch noch mehr. Das kann man feiern.



Gestreifte Triangoli mit praller Gorgonzolafüllung (aber hallo!) mit in französischer Butter gedünsteten Pfifferlingen mit Grana Padano und Zafferano, serviert auf Hutschenreuther Margarete mit Tafelsilber um 1780. Ich bin mir recht sicher, dass es dergleichen in Berlin bei Vanity Fair in der Kantine nicht gibt. Da hört man übrigens so von bevorstehenden Turbulenzen, die in den nächsten zwei Wochen öffentlich werden sollen - also, sagt man.

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Dienstag, 17. Juli 2007

Gesund durch die Hitze

Das Problem für Vegetarier wie uns ist natürlich die Zuführung von Milchprodukten im Sommer. Milch, das passt einfach nicht. Und zudem kann man auch nichts Warmes essen, und schon gar nicht wie üblich in einem normalen Durchgang. Vitamine wären auch prima Man bräuchte also etwas mit Milch, das kalt ist, langsam nebenbei gegessen werden kann und vitaminreich ist. Zwetschgendatschi eignet sich nicht dafür, denn den isst man bekanntlich heiss vom Blech, und Sahne ist dazu ein Verbrechen. Aber es gibt Alternativen, und die gehen so:



Zuerst nehme man Verwandte oder Bekannte mit einem Garten und einer gewissen Neigung, Grün hemmungslos wuchern zu lassen.



Dort radelt man hin, stellt das Rad im Schatten des Weinstocks hin, und macht sich auf einen längeren Weg durch den Urwald, bewaffnet nur mit einer Tüte und dem festen Vorsatz, die hier ohnehin nicht geschätzten Früchte zu plündern.



Aus mir unverständlichen Gründen nämlich gelten Johannesbeeren als gemein, bäuerlich, banal und dann auch noch dieser saure Beigeschmack. Pah! Denn gerade dieser saure Beigeschmack verleiht den Früchten diese Spritzigkeit, mit der auch Milchprodukte in der grössten Hitze geniessbar werden. Und das geht so:



500 Gramm Magerquark in eine Schüssel tun und 30 Gramm Butter im Wasserbad verflüssigen, darüberschütten und einrühren - das macht Kraut fett und den Quark cremig. Dann 150 Gramm Johannesbeeren in weiss und rot dazu tun und fest umrühren, so dass einige Früchte platzen und die Mischung rötlich färben. Dazu zwei Esslöffel Zucker, umrühren, fertig.

Und jetzt langsam essen. Silberlöffelchen für Silberlöffelchen. Nicht alles sofort reinstopfen wie ich gerade, das erzeugt Gefühle, die einer Stopfgans nicht unbekannt sein sollten. Örps.

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