Freitag, 6. April 2007
Kumma mitda Russn-Leica
So ist das mit den Gebrauchtgütern: Man weiss nie, ob sie wirklich funktionieren. Als ich letzten Sonntag eine gebrauchte Export-Zorki Ic kaufte, war ich begeistert: Sie war, wie nur wenige russische Kopien der berühmten deutschen Leice II, wirklich ausnehmend schön, solide verarbeitet, leichtgängig, fühlte sich nicht an wie ein russischer Traktor (wir kennen doch alle die Episode von Don Camillo und Peppone, als das kleine Dorf einen russischen Trakter geschenkt bekommt, der nicht läuft), und war erkennbar höherwertig. Sie machte sogar das berühmte, satte Leicaklicken beim Auslösen.
Leica hat damals, als die Kamera 1932 vorgestellt wurde, einen Geniestreich auf den Markt gebracht. Die Leica ist eine Revolution, denn endlich konnte man den Kleinbildfilm verwenden und 36 Aufnahmen ohne Wechsel der Spule - oder gar Platte - verwenden. Das hatte allerdings zur Folge, dass der Verschluss der Kamera, der das Licht auf den Film lässt, klein ausfallen muss. Leica - und ihre Kopisten in der UdSSR - griffen dabei zu einem Verschluss aus gummierten Stoff, der sich wie ein Vorhang auf- und zuzog. Auf der rechten Seite wird der Vorhang auf eine Rolle gezogen, die einen bauartbedingten, sehr kleinen Durchmesser hat. Und das rächt sich nach - zugegeben langen - 50 Jahren.

Nach dieser Zeit also, nach der keine aktuelle Plastikdigitalkamera, die wir heute kaufen, noch einen Muks von sich gibt, ist also der Gummi auf der Rückseite des Vorhanges gebrochen. Leica und später auch die berühmte Konkurrentin, die Zeiss Contax, haben das Problem erkannt und später einen anderen Verschluss mit Metallschienen verbaut, der die Kamera leider eitwas dicker werden liess. Die Leica II und ihre Kopien jedoch verdanken diesem Makel ihre reine, schlanke Form. Das ist wie mit dem Apple iPOD und dem Microsoft Zune: Wenn man vor der Leica II, einer Leica M und der Contax steht, greift man instinktiv zur Leica II, trotz all ihrer immensen Nachteile beim täglichen Betrieb. Kurz, die Leica II ist eine Kamera, nach der es im Design nur noch abwärts ging. Meine Traumkamera wäre ein Digitaleinsatz für die Leica II. 12 Megapixel auf 36 mal 24 Millimeter enstprechend 400 Iso, den Rest mache ich mit der Hand, dem Gefühl für Blende, Verschlusszeit und dem Hirn, das Auszuschalten uns die Digiknipsen lehren.
Wie auch immer, der Vorhang dieser wunderschönen Zorki ist kaputt. Das zeigte sich beim ersten Film, bei dem nicht weniger als 7 Löcher im Vorhang hässliche, weisse Geisterflecke auf den Bildern hinterliessen. Sobald man die Kamera vor dem Abdrücken nur etwas ins Licht hält, kann man die Bilder vergessen. Wäre das eine echte Leica, szände hier nun die Klage eines Besitzers, der sich durch Dutzende von Messen gequält hat, um das Original zu beschaffen. Aber das hier ist eine Zorki, die zwar nicht das Aussehen, aber die Robustheit eines russischen T-34 Panzers hat - auch, was das grobe Material des Vorhangs angeht.

Statt nun die Kamera zu zerlegen, wird der Vorhang mit möglichst dicker Textilfarbe dreimal eingestrichen. Keine Sorge, das Material ist so robust, dem tut das nicht weh. Und danach wird vorsichtig auch die auf der Rolle sichtbare Rückseite bestrichen, und dann aufgezogen. Und eine Nacht getrocknet, zwei Tropfen Öl in die Schienen, Objektiv drauf.
Das war´s für die nächsten 20 Jahre. Mindestens. Ansonsten kann an einer Zorki oder Leica kaum was kaputt gehen: Dicke, vergütete Linsen, Metallkörper, verzinkte Messingaufbauten, und alles mit ein paar Schrauben zusammengehalten, die jeder selbst justieren kann. Sie wird noch genauso trocken russisch clack machen, wenn die Cybershots längst japanisch ausgepiepst haben.
Leica hat damals, als die Kamera 1932 vorgestellt wurde, einen Geniestreich auf den Markt gebracht. Die Leica ist eine Revolution, denn endlich konnte man den Kleinbildfilm verwenden und 36 Aufnahmen ohne Wechsel der Spule - oder gar Platte - verwenden. Das hatte allerdings zur Folge, dass der Verschluss der Kamera, der das Licht auf den Film lässt, klein ausfallen muss. Leica - und ihre Kopisten in der UdSSR - griffen dabei zu einem Verschluss aus gummierten Stoff, der sich wie ein Vorhang auf- und zuzog. Auf der rechten Seite wird der Vorhang auf eine Rolle gezogen, die einen bauartbedingten, sehr kleinen Durchmesser hat. Und das rächt sich nach - zugegeben langen - 50 Jahren.

Nach dieser Zeit also, nach der keine aktuelle Plastikdigitalkamera, die wir heute kaufen, noch einen Muks von sich gibt, ist also der Gummi auf der Rückseite des Vorhanges gebrochen. Leica und später auch die berühmte Konkurrentin, die Zeiss Contax, haben das Problem erkannt und später einen anderen Verschluss mit Metallschienen verbaut, der die Kamera leider eitwas dicker werden liess. Die Leica II und ihre Kopien jedoch verdanken diesem Makel ihre reine, schlanke Form. Das ist wie mit dem Apple iPOD und dem Microsoft Zune: Wenn man vor der Leica II, einer Leica M und der Contax steht, greift man instinktiv zur Leica II, trotz all ihrer immensen Nachteile beim täglichen Betrieb. Kurz, die Leica II ist eine Kamera, nach der es im Design nur noch abwärts ging. Meine Traumkamera wäre ein Digitaleinsatz für die Leica II. 12 Megapixel auf 36 mal 24 Millimeter enstprechend 400 Iso, den Rest mache ich mit der Hand, dem Gefühl für Blende, Verschlusszeit und dem Hirn, das Auszuschalten uns die Digiknipsen lehren.
Wie auch immer, der Vorhang dieser wunderschönen Zorki ist kaputt. Das zeigte sich beim ersten Film, bei dem nicht weniger als 7 Löcher im Vorhang hässliche, weisse Geisterflecke auf den Bildern hinterliessen. Sobald man die Kamera vor dem Abdrücken nur etwas ins Licht hält, kann man die Bilder vergessen. Wäre das eine echte Leica, szände hier nun die Klage eines Besitzers, der sich durch Dutzende von Messen gequält hat, um das Original zu beschaffen. Aber das hier ist eine Zorki, die zwar nicht das Aussehen, aber die Robustheit eines russischen T-34 Panzers hat - auch, was das grobe Material des Vorhangs angeht.

Statt nun die Kamera zu zerlegen, wird der Vorhang mit möglichst dicker Textilfarbe dreimal eingestrichen. Keine Sorge, das Material ist so robust, dem tut das nicht weh. Und danach wird vorsichtig auch die auf der Rolle sichtbare Rückseite bestrichen, und dann aufgezogen. Und eine Nacht getrocknet, zwei Tropfen Öl in die Schienen, Objektiv drauf.
Das war´s für die nächsten 20 Jahre. Mindestens. Ansonsten kann an einer Zorki oder Leica kaum was kaputt gehen: Dicke, vergütete Linsen, Metallkörper, verzinkte Messingaufbauten, und alles mit ein paar Schrauben zusammengehalten, die jeder selbst justieren kann. Sie wird noch genauso trocken russisch clack machen, wenn die Cybershots längst japanisch ausgepiepst haben.
donalphons, 15:50h
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: : : denn sie wissen nicht was sie tun sollen : : :
Donnerstag, 5. April 2007
Wirtschaftskreislauf.
Zwei Abmahnungen gelesen. Vollkommen nichtig und chancenlos, aber hätte es mich betroffen, ich wäre morgen Axt kaufen gegangen. Just for the fun of it.
Danach Beschäftigung mit Werberdreck.
Rechnung geschrieben. Mich gefragt, was Igor und Piotr in der dafür erhältlichen Basisdinstleistungsgruppe so anbieten. Vielleicht Mengenrabatt?
Danach Beschäftigung mit Werberdreck.
Rechnung geschrieben. Mich gefragt, was Igor und Piotr in der dafür erhältlichen Basisdinstleistungsgruppe so anbieten. Vielleicht Mengenrabatt?
donalphons, 01:48h
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Dienstag, 3. April 2007
Zombie-Edmund
You knew it first:
Der Umstand, dass sich Horst Seehofer im Moment so zurückhält im Kampf um die Nachfolge von Stoiber als Parteivorsitzender - das dürfte einiges zu tun haben mit dem, was man aus München hört. Denn Edmund Stoiber reitet wieder auf einer Welle der Sympathie und es scheint, als könnte er demnächst vom Rücktritt wieder zurücktreten.
Jaja. Was Gift für die damaligen Problemstoibärenfellaufteiler Beckstein und Huber sein wird. Ministerpräsident weiterhin Stoiber, Parteivorsitz, darüber kann man reden. Solange es nicht der Verräter Huber ist.
Der Umstand, dass sich Horst Seehofer im Moment so zurückhält im Kampf um die Nachfolge von Stoiber als Parteivorsitzender - das dürfte einiges zu tun haben mit dem, was man aus München hört. Denn Edmund Stoiber reitet wieder auf einer Welle der Sympathie und es scheint, als könnte er demnächst vom Rücktritt wieder zurücktreten.
Jaja. Was Gift für die damaligen Problemstoibärenfellaufteiler Beckstein und Huber sein wird. Ministerpräsident weiterhin Stoiber, Parteivorsitz, darüber kann man reden. Solange es nicht der Verräter Huber ist.
donalphons, 17:03h
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Mittwoch, 28. März 2007
Wegen der Beleidigungen in den Kommentaren
Es gibt vom BGH ein Urteil über die Haftung von Webseitenbetreibern bei Beleidigungen in den Kommentaren. Jetzt könnte ich sagen: Bitte keine unfreundlichen Akte mehr, haltet Euch im Zaum, denkt vorher nach. Aber das hier sind nicht die feigen Pisser von verhurten Drecksmedien, die jetzt ihre lahmärschigen Vollspacken der Communityfurzer um keimfreie Schleimwichse anwinseln, das hier ist Rebellen ohne Markt.
Also, wenn eine stinkende Kackbratze hier beleidigt wird, soll sie gefälligst zur Tastatur greifen und dem beleidigenden Drecksack eine muttergefickte Gegenbeleidigung rektal reinwürgen, und gut ist. OK?
Und jetzt weiter im Text.
Also, wenn eine stinkende Kackbratze hier beleidigt wird, soll sie gefälligst zur Tastatur greifen und dem beleidigenden Drecksack eine muttergefickte Gegenbeleidigung rektal reinwürgen, und gut ist. OK?
Und jetzt weiter im Text.
donalphons, 21:01h
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Dienstag, 13. März 2007
Über Medien
Ich war in den letzten Tagen ein paar mal "in den Medien", und es kommen noch ein paar Sachen. Warum ich das sage: Es gab ein paar Fragen, warum ich das nicht ankündige oder verlinke. Was ich tatsächlich nicht mache. Und zwar aus anderen Gründen, die allerdings mit denen, die bei der Nichterwähnung dieses Medienauftritts (via) durch einen am Rande erwähnten blogfüllenden Herrn eine Rolle spielen dürften, nichts zu tun haben.
Ich habe nämlich 2 ordentliche Blogs. Das heisst: Alles, was ich hier berichten und ausdrücken möchte, kann ich ohne die Hilfe der Medien tun. Es wäre deshalb überflüssig, darauf hinzuweisen, dass es in einem alten Gatekeeper-Medium mit begrenzten Kommunikationsmöglichkeiten das nochmal in neuer Verpackung gibt, was ohnehin schon hier steht. Sollten Fragen offen sein, tut sich hier eh keiner einen Zwang an und stellt sie. Strukturell sind hier also alle Hinweise auf diese veralteten Medien überflüssig.
Es ist insofern Ausdruck meiner Meinung, dass wir die Medien sind. Niemand ist mehr davon abhängig, dass die korrupten Strukturen uns als relevant erachten oder als irrelevant, dass wir in ihre überkommenen Kriterien passen und deren Quoten erfüllen. Medien sind Vertreter eines kulturellen Phänomens, das historisch fraglos seine Bedeutung hatte, aber zunehmend eine verknöcherte Kapital- oder Staatsstruktur, ein Anhängsel von PR und Werbung geworden ist. Ich gehe nicht so weit zu sagen: Braucht kein Mensch. Aber die Zahl derer, die das brauchen, wird kleiner, und die, die es nicht brauchen, sind die Zukunft.
Das Grosse hier draussen sind demzufolge auch nicht die Themen, die Medien bewegen, und schon gar nicht das Herausgreifen einzelner Blogger als relevante Vertreter "der Szene". Es kann nicht sein, dass man die dadurch definierte Hierarchie sofort wieder ins Blog klebt, um zu zeign, dass es sie gibt. Das Grosse ist, dass wir alle ausnahmslos gleich klein sind vor dem Netz, und es an jedem einzelnen von uns ist, jeden Tag wieder, dafür zu sorgen, dass dieses Netz eben nicht ein weiterer Deppenchannel wird, dass die alten Gesetze der Relevanz und des selbstreduplizierenden Medienbetriebs und seiner fianziellen Zwänge in unserem Bereich keine Gültigkeit mehr haben.
So zumindest sehe ich das. Und deshalb verlinke ich solche Medienauftritte nicht. Warum sollte ich über die Krücken der Vergangenheit reden, wenn ich in die Zukunft rennen kann.
Ich habe nämlich 2 ordentliche Blogs. Das heisst: Alles, was ich hier berichten und ausdrücken möchte, kann ich ohne die Hilfe der Medien tun. Es wäre deshalb überflüssig, darauf hinzuweisen, dass es in einem alten Gatekeeper-Medium mit begrenzten Kommunikationsmöglichkeiten das nochmal in neuer Verpackung gibt, was ohnehin schon hier steht. Sollten Fragen offen sein, tut sich hier eh keiner einen Zwang an und stellt sie. Strukturell sind hier also alle Hinweise auf diese veralteten Medien überflüssig.
Es ist insofern Ausdruck meiner Meinung, dass wir die Medien sind. Niemand ist mehr davon abhängig, dass die korrupten Strukturen uns als relevant erachten oder als irrelevant, dass wir in ihre überkommenen Kriterien passen und deren Quoten erfüllen. Medien sind Vertreter eines kulturellen Phänomens, das historisch fraglos seine Bedeutung hatte, aber zunehmend eine verknöcherte Kapital- oder Staatsstruktur, ein Anhängsel von PR und Werbung geworden ist. Ich gehe nicht so weit zu sagen: Braucht kein Mensch. Aber die Zahl derer, die das brauchen, wird kleiner, und die, die es nicht brauchen, sind die Zukunft.
Das Grosse hier draussen sind demzufolge auch nicht die Themen, die Medien bewegen, und schon gar nicht das Herausgreifen einzelner Blogger als relevante Vertreter "der Szene". Es kann nicht sein, dass man die dadurch definierte Hierarchie sofort wieder ins Blog klebt, um zu zeign, dass es sie gibt. Das Grosse ist, dass wir alle ausnahmslos gleich klein sind vor dem Netz, und es an jedem einzelnen von uns ist, jeden Tag wieder, dafür zu sorgen, dass dieses Netz eben nicht ein weiterer Deppenchannel wird, dass die alten Gesetze der Relevanz und des selbstreduplizierenden Medienbetriebs und seiner fianziellen Zwänge in unserem Bereich keine Gültigkeit mehr haben.
So zumindest sehe ich das. Und deshalb verlinke ich solche Medienauftritte nicht. Warum sollte ich über die Krücken der Vergangenheit reden, wenn ich in die Zukunft rennen kann.
donalphons, 13:45h
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Sonntag, 11. März 2007
Overdone
Es gibt Tage, da fragt man sich: Ist das nicht alles zu viel? Muss es wirklich so sein, der Stuck, die verschiedenen Farben und Abstufungen, das Gold der Rahmen und der Zierat, der Besucher erst mal ins Entsetzen stürzt? Man sieht in die Augen der Betrachter und merkt: Sie verstehen es nicht, es ist viel zu viel, es überfordert ihre an Mangel und Leere geschulten Blicke. Vielleicht, denkt man sich, haben sie sogar ein wenig Recht. Vielleicht entspricht ihr Ideal sogar dem, was die Gesellschaft eigentlich mit dem Bau ausdrücken wollte, und das Meinige ist eine Übertreibung, das dem eigentlichen Zweck der Innerlichkeit und Entsagung, die den Baumeistern die Hand führte, entgegensteht.
So also zaudert man durch das Leben, verzichtet hier auf einen Pozzo und dort auf eine Konsole, mischt die Farben dezenter und meidet das Funkeln des Goldes, und geht dann eines schönen Tages durch eine niederbayerische Stadt, um dort eindlich einmal die Jesuitenkirche zu sehen, die zu eben jener Zeit um 1600 errichtet wurde, da der Orden noch wirklich streng und askethisch gewesen sein soll, fern der überbordenden Unsitten des weltlichen Barock und seiner Pracht und Herrlichkeit; ganz anders eben.

Und dann geht man heim und macht die nächste Stuckleiste ins Bad.
So also zaudert man durch das Leben, verzichtet hier auf einen Pozzo und dort auf eine Konsole, mischt die Farben dezenter und meidet das Funkeln des Goldes, und geht dann eines schönen Tages durch eine niederbayerische Stadt, um dort eindlich einmal die Jesuitenkirche zu sehen, die zu eben jener Zeit um 1600 errichtet wurde, da der Orden noch wirklich streng und askethisch gewesen sein soll, fern der überbordenden Unsitten des weltlichen Barock und seiner Pracht und Herrlichkeit; ganz anders eben.

Und dann geht man heim und macht die nächste Stuckleiste ins Bad.
donalphons, 00:59h
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Freitag, 23. Februar 2007
Spätherbst der Staatspartei
Normalerweise höre ich mir schon an, was wo gegen wen gesagt wird; das bringt es so mit sich, wenn man am Aschermittwoch an der Donau wohnt, und zwar an der Stelle, wo der Reigen der Beleidigungen beginnt, mit Dunkelrot und Grün, um dann in Passau mit Tiefschwarz zu enden. Man kann es unter Feindbeobachtung abheften, denn an dem Tag zeigt sich, wie es um die Zugkraft beim gemeinen Volk bestellt ist.
Nun war ich gestern aber Essen und Geschenke mitbringen, und statt dem letzten grossen Gekeife des Austragbauern Edmund hörte ich sehr viel angenehmere Dinge in einem vorzüglichen persischen Restaurant, und dann auf dem Weg nach Hause Musik von Ensemble Calamus. Es ist nicht mehr nötig, ihn anzuhören. Es ist vorbei. Oder doch nicht? Inzwischen habe ich da meine Zweifel.

Denn genau genommen hat Stoiber alle Gossenexistenzen gerade der bayerischen Kriechermedien eingeladen, ihm fürderhin in seinem Wolfratshausener Exil die Mikrofone devot unter das schmallippige Keiforgan zu halten. Und ganz ausrotten wird man seine Büchsenspanner nicht können, den Söder erwischt es, aber überall stecken die drin, die übergangen werden, und sie werden zu ihm helfen.
Wenn mich nicht alles täuscht, geht es nicht Seehofer gegen Beckstein und Huber, sondern Stoiber gegen die Nachfolger. Und deshalb sind sie jetzt auch alle wieder nett zu ih. Weil man ja nie weiss, was kommt. Und die letzten Dekaden im Arsch des Stoiberismus waren auch nicht gerade schlechte Jahre für sie. Egal wie es ausgeht, für die Mehrheit wird es reichen, und dann ist es gut, mit allen zu können, die etwas mitzureden haben äh, im Grunde genommen also könnten. Zum Besten ihrer Position zwischen der Macht und dem Volk der Staatspartei.
Nun war ich gestern aber Essen und Geschenke mitbringen, und statt dem letzten grossen Gekeife des Austragbauern Edmund hörte ich sehr viel angenehmere Dinge in einem vorzüglichen persischen Restaurant, und dann auf dem Weg nach Hause Musik von Ensemble Calamus. Es ist nicht mehr nötig, ihn anzuhören. Es ist vorbei. Oder doch nicht? Inzwischen habe ich da meine Zweifel.

Denn genau genommen hat Stoiber alle Gossenexistenzen gerade der bayerischen Kriechermedien eingeladen, ihm fürderhin in seinem Wolfratshausener Exil die Mikrofone devot unter das schmallippige Keiforgan zu halten. Und ganz ausrotten wird man seine Büchsenspanner nicht können, den Söder erwischt es, aber überall stecken die drin, die übergangen werden, und sie werden zu ihm helfen.
Wenn mich nicht alles täuscht, geht es nicht Seehofer gegen Beckstein und Huber, sondern Stoiber gegen die Nachfolger. Und deshalb sind sie jetzt auch alle wieder nett zu ih. Weil man ja nie weiss, was kommt. Und die letzten Dekaden im Arsch des Stoiberismus waren auch nicht gerade schlechte Jahre für sie. Egal wie es ausgeht, für die Mehrheit wird es reichen, und dann ist es gut, mit allen zu können, die etwas mitzureden haben äh, im Grunde genommen also könnten. Zum Besten ihrer Position zwischen der Macht und dem Volk der Staatspartei.
donalphons, 00:57h
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Mittwoch, 14. Februar 2007
Nahostkonflikt für Anfänger
Eigentlich ist es ganz einfach. Die einen sagen, dass alles bis zur Linie ihnen gehört und die anderen es gestohlen haben. Ausserdem gehört ihnen eigentlich alles bis zum Meer.

Die andere Seite, da wo ich stehe, sagt, dass ihnen beide Seiten schon immer gehört haben, die anderen hier nichts verloren haben und bitte hinter den Jordan gehen möchten.
Wie auch immer, das was über der Linie kommt, ist für beide Seiten das absolute Minimum ihrer Forderungen. Es ist ein mit Aufreissern, Schleppern, Kitschhändlern und schlechten Fastfoodrestaurants verseuchter Berggipfel mit dem Namen Altstadt von Jerusalem
Und alles, woran ich beim Überschreiten gedacht habe, war nach dem Blick auf meine Schuhe, dass ich dieselben auch mal wieder hätte putzen können.

Die andere Seite, da wo ich stehe, sagt, dass ihnen beide Seiten schon immer gehört haben, die anderen hier nichts verloren haben und bitte hinter den Jordan gehen möchten.
Wie auch immer, das was über der Linie kommt, ist für beide Seiten das absolute Minimum ihrer Forderungen. Es ist ein mit Aufreissern, Schleppern, Kitschhändlern und schlechten Fastfoodrestaurants verseuchter Berggipfel mit dem Namen Altstadt von Jerusalem
Und alles, woran ich beim Überschreiten gedacht habe, war nach dem Blick auf meine Schuhe, dass ich dieselben auch mal wieder hätte putzen können.
donalphons, 18:28h
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Montag, 5. Februar 2007
Manche sagen
dass ein modernes Auto ein ESP braucht, ABS und andere elektronische Helfer, wie etwa das Warnsignal, wenn man etwas auf den Beifahrersitz schmeisst und das Auto dann denkt, dass dort nicht die Büste von Marc Aurel und drei Becherl Schmand, sondern ein Fahrgast ist. Die gleichen Leute reden von 6-fach Airbags, von Klimaanlagen und Reifendrucksensoren. Von Scheckheften, die dafür sorgen, dass der Wagen auch nach 350.000 Kilometer ohne Probleme läuft. Sie begeistern sich für Laufruhe und preisen den Umstand, dass sie entspannt nach 500 Kilometer Fahrt aussteigen. Von aussen soll ihr Fahrzeug massvoll sein und von innen gross, es erlaubt gute Rundumsicht und und wärmt auf o,5 Grad Celsius genau auf dem jeweiligen Sitz, der ebenfalls eine justierbare Heizung hat. Damit alles stimmt, gibt es viele Warnlampen, die von einem Bordcomputer überwacht werden, mit dem man vor 4 Jahren noch ein Kernkraftwerk gesteuert hätte.
Diese Leute verweisen darauf, dass Autos mit zu dünnem Blech, giftigen Motoren und handgefertigten Karossen immer Macken haben werden, die ihnen unbekannt sind. Sie sind entsetzt über die Schwergängigkeit der Kupplung, die man wie einen 11-Meter treten muss, sie stören sich am Pfeifen undichter Dächer und an einer Geräuschkulisse, die sich ab 80 in jede Unterhaltung drängt. Sie mögen den dicken, unanständig aussehenden Schaltknüppel nicht und schätzen nicht die Leistung bei 6000 Umdrehungen. Manche Leute sagen auch, es wäre ein Fehler, in so einen Wagen mit Motorschaden ein neues Antriebsaggregat einbauen zu lassen, und ihm bei der Gelegenheit ein Nummernschild mit den eigenen Initialen zu verpassen; für das gleiche Geld bekäme man doch auch einen guten, gebrauchten Opel mit TÜV und ASU, oder vielleicht mit etwas Aufpreis sogar so einen praktischen Peugeot mit versenkbarem Blechdach und 90 PS. Stimmt alles.

Besonders ihre vehement vorgetragene Behauptung, dass offen fahren im Winter ungesund ist.

Ihr habt Recht. Ihr Deppen. Geht und kauft Euch einen Opel oder einen 3er BMW mit Metallklappdach, denn zum Krepieren seid Ihr schon zu tot.
Diese Leute verweisen darauf, dass Autos mit zu dünnem Blech, giftigen Motoren und handgefertigten Karossen immer Macken haben werden, die ihnen unbekannt sind. Sie sind entsetzt über die Schwergängigkeit der Kupplung, die man wie einen 11-Meter treten muss, sie stören sich am Pfeifen undichter Dächer und an einer Geräuschkulisse, die sich ab 80 in jede Unterhaltung drängt. Sie mögen den dicken, unanständig aussehenden Schaltknüppel nicht und schätzen nicht die Leistung bei 6000 Umdrehungen. Manche Leute sagen auch, es wäre ein Fehler, in so einen Wagen mit Motorschaden ein neues Antriebsaggregat einbauen zu lassen, und ihm bei der Gelegenheit ein Nummernschild mit den eigenen Initialen zu verpassen; für das gleiche Geld bekäme man doch auch einen guten, gebrauchten Opel mit TÜV und ASU, oder vielleicht mit etwas Aufpreis sogar so einen praktischen Peugeot mit versenkbarem Blechdach und 90 PS. Stimmt alles.

Besonders ihre vehement vorgetragene Behauptung, dass offen fahren im Winter ungesund ist.

Ihr habt Recht. Ihr Deppen. Geht und kauft Euch einen Opel oder einen 3er BMW mit Metallklappdach, denn zum Krepieren seid Ihr schon zu tot.
donalphons, 19:43h
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Freitag, 2. Februar 2007
Ich Live und in Farbe am Samstag
und noch ein Veranstaltungshinweis.
Ich bin morgen, am 3. Februar, um 19.00 Uhr auf einer Podiumsdoskussion, zum Thema Kultur. Oder genauer, beim sehr lobenswerten Projekt K 07. Dabei sind unter anderem Mercedes Bunz von Zitty und Thees Uhlmann von Tomte. Und Ihr. Wenn Ihr wollt. Und tausende kreischnde Fans von dem im Anschluss auftretenden Rapper. ;-) Läuft aber alles auch bei Fritz im Radio. Mutig. Ich höre schon die Piepser.
Gegen die Unkultur der Antideutschen (ja die leben noch) geht es dankbarerweise bei Che. Und ich hoffe mal, dass deren Vertreter morgen hübsch daheim bleiben, miese Blogs lesen und Artikel für die Jungle World schreiben, die nie erscheinen werden.
Ich bin morgen, am 3. Februar, um 19.00 Uhr auf einer Podiumsdoskussion, zum Thema Kultur. Oder genauer, beim sehr lobenswerten Projekt K 07. Dabei sind unter anderem Mercedes Bunz von Zitty und Thees Uhlmann von Tomte. Und Ihr. Wenn Ihr wollt. Und tausende kreischnde Fans von dem im Anschluss auftretenden Rapper. ;-) Läuft aber alles auch bei Fritz im Radio. Mutig. Ich höre schon die Piepser.
Gegen die Unkultur der Antideutschen (ja die leben noch) geht es dankbarerweise bei Che. Und ich hoffe mal, dass deren Vertreter morgen hübsch daheim bleiben, miese Blogs lesen und Artikel für die Jungle World schreiben, die nie erscheinen werden.
donalphons, 11:33h
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