Über Medien

Ich war in den letzten Tagen ein paar mal "in den Medien", und es kommen noch ein paar Sachen. Warum ich das sage: Es gab ein paar Fragen, warum ich das nicht ankündige oder verlinke. Was ich tatsächlich nicht mache. Und zwar aus anderen Gründen, die allerdings mit denen, die bei der Nichterwähnung dieses Medienauftritts (via) durch einen am Rande erwähnten blogfüllenden Herrn eine Rolle spielen dürften, nichts zu tun haben.

Ich habe nämlich 2 ordentliche Blogs. Das heisst: Alles, was ich hier berichten und ausdrücken möchte, kann ich ohne die Hilfe der Medien tun. Es wäre deshalb überflüssig, darauf hinzuweisen, dass es in einem alten Gatekeeper-Medium mit begrenzten Kommunikationsmöglichkeiten das nochmal in neuer Verpackung gibt, was ohnehin schon hier steht. Sollten Fragen offen sein, tut sich hier eh keiner einen Zwang an und stellt sie. Strukturell sind hier also alle Hinweise auf diese veralteten Medien überflüssig.

Es ist insofern Ausdruck meiner Meinung, dass wir die Medien sind. Niemand ist mehr davon abhängig, dass die korrupten Strukturen uns als relevant erachten oder als irrelevant, dass wir in ihre überkommenen Kriterien passen und deren Quoten erfüllen. Medien sind Vertreter eines kulturellen Phänomens, das historisch fraglos seine Bedeutung hatte, aber zunehmend eine verknöcherte Kapital- oder Staatsstruktur, ein Anhängsel von PR und Werbung geworden ist. Ich gehe nicht so weit zu sagen: Braucht kein Mensch. Aber die Zahl derer, die das brauchen, wird kleiner, und die, die es nicht brauchen, sind die Zukunft.

Das Grosse hier draussen sind demzufolge auch nicht die Themen, die Medien bewegen, und schon gar nicht das Herausgreifen einzelner Blogger als relevante Vertreter "der Szene". Es kann nicht sein, dass man die dadurch definierte Hierarchie sofort wieder ins Blog klebt, um zu zeign, dass es sie gibt. Das Grosse ist, dass wir alle ausnahmslos gleich klein sind vor dem Netz, und es an jedem einzelnen von uns ist, jeden Tag wieder, dafür zu sorgen, dass dieses Netz eben nicht ein weiterer Deppenchannel wird, dass die alten Gesetze der Relevanz und des selbstreduplizierenden Medienbetriebs und seiner fianziellen Zwänge in unserem Bereich keine Gültigkeit mehr haben.

So zumindest sehe ich das. Und deshalb verlinke ich solche Medienauftritte nicht. Warum sollte ich über die Krücken der Vergangenheit reden, wenn ich in die Zukunft rennen kann.

Dienstag, 13. März 2007, 13:45, von donalphons | |comment

 
Ich fänds interessant
Also ich fände es schon interessant, wie einer deiner "Medienauftritte" in den alten Medien aussieht. Am besten sogar von dir selbst verfasste Artikel. Einfach nur um zu sehen, wie sehr man den eigenen Schreibstil verändern muss, um durch die Kontrolle der Chefredakteure zu kommen.

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Sind
es nicht 3 Blogs?
rebellmarkt, GT Blog und trouvaillen ?

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hmm, ich dachte rebellmarkt und blogbar ^^

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Und so ein Restaurantdingens und die Nachwehen einer Radiosendung.

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Vom Gatekeeper zum Moneykeeper
Blogs sehe ich als ein unstrittig wachsender und bedeutender Teil der Zukunft der Medien - und als Gegenwart. Nun wird sich das Mediengefüge nicht erratisch verändern, sondern schrittweise, oft sogar sehr langsam, was m.E. nicht nur an überraschend inflexiblen Rezeptionsverhalten liegt.

Die "alten" Medien bieten m.E. nach wie vor einige sehr hoch zu schätzende Vorzüge. Der Hauptvorzug - aus Autorensicht - besteht darin, dass sie deutlich eher als Blogs ermöglichen, dass gute (ja sogar nicht wenige miersche miese) Autoren/innen für ihre Arbeit bezahlt werden.

Wo Information frei verfügbar ist, gibt es viele Vorzüge, und dazu zählt auch, dass sich Autoren endlich "austoben" können bzw. sich ungefiltert, interaktiv und mit vollem Informationsspektrum an die Leserschaft wenden können.

Nur: Mit Blogs werden nur die wenigsten Autoren ihr Geld machen können. Insofern bleiben die alten Medien sterbenskrank und sterben dann doch nicht beinahe quicklebendig, soweit sie nicht den Fehler machen bzw. fortsetzen, Autoren ins Prekariat zu stoßen.

Denn das hat keine Zukunft. Auf Dauer sicher nicht.

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Schön wär's ja
Deutschlandradio oder die SZ können mir Blogs noch nicht ersetzen.

Kultur? Weitgehend Fehlanzeige.

Sport? Da sieht die Sache etwas besser aus.

Politik? Beschränkt sich meistens nur auf Polemik.

Bleiben die kleinen Blogs, die Geschichten aus dem Leben erzählen. Subjektiv, unabhängig!, unterhaltsam und manchmal auch informativ.

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