: : : denn sie wissen nicht was sie tun sollen : : :

Donnerstag, 23. März 2006

Sehr zu empfehlen - Abmessen

Und zwar vorher, ob die Wände wirklich im 90°-Winkel aufeinandertreffen. Tun sie nicht. Das heisst, unten schon, aber oben zieht eine Wand etwas rein. Was bedeutet, dass die Kante des oktogonalen Stucks nicht auf den Zentimeter genau dort liegt, wo sie liegen soll.



Zum Glück ist der Raum mit seinen 20m² gross genug, um das nicht weiter auffallen zu lassen. Auch die paar Millimeter zwischen den Leisten lassen sich leicht verspachteln. Allein ein Kronleuchter ist etwas zu hoch, nachdem die Rosette an der Decke ist, und muss um 10 Zentimeter gekürzt werden. Alles noch kein Unglück, kein wirkliches Problem.



Nur ich schaue weiss bepudert aus wie ein Drogenkurier, dem der Kokssack geplatzt ist.

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Samstag, 11. März 2006

Sehr zu empfehlen - Rülps

Aus der Serie "Des bekannten Lüsterlings Don Alphonso Porcamadonna wilde Abenteuer" die Folge:



"Das Publikum mag es sich selbst ausmalen, wie es vonstatten ging."

Da merkt man erst, wie klein so eine Barechetta ist. Ich brauche, glaube ich, bald einen neuen Stadtpalast.

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Montag, 6. März 2006

Sehr zu empfehlen - Gang aufwerten

Eigentlich sollte heute der Wintergarten im ersten Stock gemacht werden. Aber bei dem Wetter ist nicht daran zu denken. Auch Verputzarbeiten sind gerade nicht sinnvoll. Und die Dame der besseren Gesellschaft, bei deren Geschäft die Küche bestellt wurde, ist gerade krank und kann nicht zum Abmessen, Tee trinken und versuchter Kuppelei ihrer Tochter (Kunstgeschichte, erst Übersetzerin, jetzt Chefstilberaterin des Küchenstudios) auflaufen. Auf die Strasse gehen bedeutet, sich der Gefahr von Dachlawinen auszusetzen. Und so nimmt man halt als unbezahlter Hausmeister eben einen Kronleuchter zur Hand, putzt ihn, richtet ihn her, läutet bei den netten Mietern vom zweiten Stock und bittet den 1,97 Meter grossen Herrn, sich dich mal hinzustellen, damit man schauen kann, ob der Korblüster passt, oder ein anderer Leuchter aufgemacht werden muss. Man fragt sogar, ob es ihnen passt, wenn man den Aufgang dergestalt iluminiert. Tut es.



Draussen ist die Welt gelähmt in Kälte und Schnee, mitunter treibt ein weisser Schauer die Spiesser in die Cafes, wo sie über den späten Beginn der Segelsaison schimpfen, und eine Elitesse holt sich hinten auf dem offenen Gang mit den Zigaretten eine veritable Grippe. Vielleicht traut sie sich nicht heim, weil die Klausuren nicht gut gelaufen sind. Aber hier, im Treppenhaus hinauf zu meiner kleinen, schlichten Kammer, fängt sich in den Kristallen das Licht, das den hier Aufsteigenden den Weg zu Tag und Nacht verschönern wird. Und damit schalten wir um zu den Lichtausknipsern von Vodafone und der Dunkelheit über Japan.

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Sonntag, 19. Februar 2006

Sehr zu empfehlen - Apliken

Man könnte meinen, ich sammle Kerzenhalter. Rund zwei Dutzend stehen in meiner Wohnung, meistens klassische Biedermeierformen, aber auch ein paar ältere und jüngere Exemplare. Sie stehen da aus gutem Grund. Schliesslich ist nicht nur das Haus sehr alt, sondern auch die Elektrifizierung. Kurz nach der Jahrhundertwende beschloss mein sehr fortschrittlicher Ururgrossvater, dass man das mit der Electrizität auch mal ausprobieren sollte, und Teile der damals in Messingrohren gelegten Leitungen sind immer noch im Betrieb. Leider auch da, wo ich wohne. Es ist nicht gefährlich, aber bei gewissen Gerätekombinationen fliegt die Sicherung oft raus. In einem Sicherungskasten im ersten Stock. Ich wohne im 4. Stock. Und seitdem ich einmal in rabenschwarzer Nacht schön eingeseift unter der Dusche "Voglio far il gentiluomo e non voglio più servir..." schmetterte, und justament bei dem "servir" die Sicherung den Dienst quittierte, und ich da stand, in der totalen Finsternis, klatschnass und eingeseift, drei finstere Treppen über der verfluchten Sicherung...

Seitdem brennen bei mir immer in der Nacht Kerzen, besonders beim Duschen. Natürlich bringt eine einsame Kerze auch nicht viel, wenn es durch verwinkelte Wege im Speicher nach unten geht, und deshalb wünschte man sich eine an sich uralte Erfindung, nämlich an der Wand montierte Apliken für Kerzen. Klingt einfach, ist es aber nicht, wenn man gewisse Ansprüche hat: Einflammig, ein Paar, das zum Louis-Phillipe-Spiegel im Gang passt, aus Bronze und bitteschön irgendwann zwischen 1810 und 1880 hergestellt.

Das Problem nun ist, dass nicht jeder so einen fortschrittlichen Ururgrossvater wie ich hatte. Die Schlafmützen und Grattler, die erst gegen 1920 Strom in die Wohnungen bekamen, haben in der Regel bessere Leitungen und Anschlüsse. Die können auf Bronzeapliken verzichten, und haben das in aller Regel auch getan. In den Weltkriegen ging somit viel von diesen "überflüssigen" Objekten in die Metallsammlung, wurde zu Waffen und liegt jetzt als Schrott irgendwo im Boden zwischen Casablanca und Stalingrad. Echte Apliken sind selten, schwierig zu finden und ausgesprochen teuer. Ich suche schon länger; in Wittenberg hätte ich beinahe welche gekauft, aber der Preis war exorbitant (und die Gier nach den 2 Kilo Silberbesteck war grösser, zugegeben), aber heute war es dann so weit.



Natürlich wäre auch Messing gegangen. Aber Bronze ist eine Legierung, an der man sich auch in 6.000 Jahren noch erfreuen kann. Sprich, diese Stücke sind eine echte Wertanlage und werden auch noch leuchten, wenn ich längst zu Staub zerfallen bin. Die Form ist vielleicht ein wenig üppig, aber auch der Spiegel, stilistisch der reiche französische Vetter des armen deutschen Biedermeier, ist kein Freund von Zurückhaltung und Ausgezehr. Sie haben genau die richtige Mischung zwischen Glanz und Patina. Und sie waren skandalös günstig. Sie passen genau zwischen Laute, Spiegel und Florett. Und es sieht prächtig aus, wenn man vor dem Spiegel steht. Eigentlich müsste man davor, im Kerzenschein, eine Frau entkleiden.



Ach ja. So, ich geh in die Dusche, und dann mit meiner netten Bekannten Iris in "Casanova".

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Donnerstag, 16. Februar 2006

Sehr zu empfehlen - BYZANCE

Es gibt ja Leute, die halten einen schon für einen Exzentriker, nur weil man seine Möbel nicht alle fünf Jahre gegen die neueste Pressspan-Mode austauscht, Tee aus feinem Porzellan statt aus einem Werbegeschenkbecher trinkt und einmal alle sechs Wochen einen Nachmittag nutzt, um das Silber zu putzen. Nun, ich finde es ja eher exzentrisch, mit dem Auo vor die Stadt zu fahren und das zu kaufen, was Millionen anderer auch haben, bevor es nach drei Jahren wieder auf dem Müll landet. Das ist angeblich "normal", sei´s drum.

Interessanterweise gibt es für Leute wie mich keine Renovierungssendungen auf RTL II, in denen fette Blondinen das Ikea-Allerlei auch noch mit Pastell und Lila in vorurbane Höllen verwandeln. Für unsereins gibt es eine Reihe ganz ausgezeichneter, internationaler Einrichtungszeitschriften, die den deutschen AD-Ableger wie die Fachzeitschrift "Le Puff tres chick - Wohntipps für Luden, Huren, Anwälte und andere Camarofahrer" erscheinen lassen. Diese Gazetten des Guten und Wertvollen beschäftigen sich vor allem mit dem alten Europa und den USA, teilweise auch mit dem momentan immer noch schicken Fernen Osten.

Die französische Zeitschrift Byzance setzt einen gelungenen Contrapunkt zum westlichen Allerlei. Schon der Untertitel verkündet:



"Maisons d´orient et d´occident". Es ist voll mit Einrichtungen zwischen Paris und dem Libanon, und es windet ich im überschwenglichen Luxus, es geht an die Üppigkeit der Formen und Farben mit fast kindlicher Freude heran, und erkennt das Einigende in den Privaträumen zwischen Ost und West. Das macht durchaus Sinn, denn die Verbindung zwischen Orient und Okzident, zwischen Asien und Europa ist im Bereich der Architektur selbst in unserer Region über 7.000 Jahre alt, die ersten Ackerbauern bauten "anatolisch", und das Einigende durch alle Zeiten war viel stärker, als uns das die Bellizisten auf beiden Seiten glauben machen wollen. Beide hatten ihre jeweiligen Moden mit Erzeugnissen des anderen, und während Mozart alla Turca komponierte, durfte der anatolische Mann nicht ohne Ohrringe mit Münzen, auf denen das Abbild eines französischen Herrschers geprägt war, vom Markt nach Hause kommen.

Byzance nimmt sich der modernen Nachfolger dieses kulturellen Austausches unter den allumfassenden Themen der Ästethik, des Farbenrausches, der Freude am Leben an. Jede Ausgabe widmet sich einer Farbinspiration; in der aktuellen Ausgabe stehen byzantinische Kuppeln, arabische Minarette und christliche Illuminationen selbstverstndlich als Ausdruck des immer gleichen Empfindens nebeneinander. In traurigen, hasserfüllten Zeiten wie diesen ist Bycance ein echter Genuss und eine Freude.

Eine Website gibt es nicht, das Heft ist in Deutschland nur an Flughäfen zu bekommen.

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Montag, 2. Januar 2006

Sehr zu empfehlen - Gut überlegen

Von beiden Seiten betrachtet ist es ganz einfach. Die eine Seite besagt, dass für einen Allergiker ein Roadster ebenso sinnvoll ist wie für einen Hausbesitzer ein Kofferraum mit 155 Litern Volumen und einen notorischen Benzinsparer ein Motor mit 130 PS. Von der anderen Seite betrachtet ist ein Roadster das angemessene Fortbewegungsmittel für einen schlechteren Sohn aus besserem Hause, zumal wenn er Italien und geschwungene Formen liebt und zudem öfters weitere Strecken fahren muss. Und den Wagen einfach so bekommt, weil seine kleine Schwester zwar unbedingt ein neues, sinnloses Geschoss wollte, ihren alten, verbeulten Liebling aber nicht an Achmed, Franz-Xaver und andere Autoverwerter zu verschleudern über das ansonsten eiskalte Herz brachte. Da steht sie also, die Barchetta, vor einem italienisch abgehauchten Stadtpalast, und wartet auf das Ergebnis der Überlegungen.



Man kommt nicht umhin zu sagen, dass sie letztlich nur ein hübscher, übermotorisierter Punto ist. Alle Probleme des Fiat Kleinwagens, der in Blau und mit 5 Türen vor 10 Jahren so ziemlich allen mir bekannten Söhnen in ähnlichen Verhältnissen zugeeignet wurde, weil Frau Mama dann doch lieber mit dem A8 zum einkaufen fuhr, tauchen auch hier wieder auf. Das dünne Blech, die schwammigen Pedale , die mässigen Bremsen, die Heizung, die für die Bedürfnisse Siziliens ausgelegt ist. Und noch ein paar Dinge, die ich nur gerüchteweise kannte: Ein serienmässig kaputter Phasenversteller, der den Motor nach Diesel klingen lässt, Türgriffe, die ebenso formschön wie unbrauchbar im Winter sind, und ein Verdeck, gegen das jeder für 2 Euro im Wolkenbruch in Parma gekaufter Regenschirm ein wahres Qualitätsprodukt in Sachen Dichtigkeit und Stabilität ist. Zudem braucht man sich ab Tempo 110 nicht mehr unterhalten, im Gebrüll des Fahrtwindes, der durch die Ritzen zieht. Was meiner notorischen Langsamfahrerei auf der Autobahn entgegenkommt.

Wenn ich langsam fahre, passt es. Aber in der Stadt habe ich schon einen recht flüssigen Stil, und dafür ist die Barchetta perfekt ausgelegt. Sprich, die verspoilerten Gölfe und ähnliche Scheusslichkeiten sollten sich das Motorgejaule an der Ampel sparen, wer nicht präzise die Kupplung hält, hat kein Spass beim Start. Bis 60 muss man nur einmal schalten, und 130 PS haben auf etwas mehr als eine Tonne schon eine ordentliche Wirkung. Die Lenkung ist schön präzise, und an die ruppige Federung gewöhnt man sich zumindest in den ordentlich gepflegten Teilen der Republik schnell.

Wie das in Berlin aussieht, erfahre/erleide ich gegen Ende der Woche. Denn die 500irgendwas Kilometer fahre ich diesmal in der Barchetta, wenngleich es eigentlich ein Witz ist, wie hier die Konstrukteure aus einem Wagen, mit dem eine kleine Familie in Urlaub fahren kann, eine Flunder gemacht haben, mit der einer allein kaum länger als eine Woche unterwegs sein kann. Müsste ich auch nur 100 Euro dafür zahlen, ich würde sie nicht nehmen. Aber nachdem sie an mir hängen bleibt - na schön, warum nicht.

Und jetzt muss mir nur noch jemand erklären, warum es eigentlich alle Frauen inclusive meiner Grosstante immer zu diesem lauten, harten, undichten, engen, bitterkalten und verbeulten Stück italienischen Konstrukteursversagen zieht, selbst wenn ich einen vernünftigen Wagen wie einen Audi oder den Punto nehmen könnte. Das kapiere ich einfach nicht.

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Sehr zu empfehlen - der Blogcounter aus dem Hause Olbertz

Wer ihn noch nicht hat, hole sich ihn für sein Blog und schmeisse den Blogcounter von Blogcounter.de wegen deren Linkspamming raus. Ausserdem kann man mit Dirk Olbertz sehr gut über die Ausgestaltung und Features des Blogcounters reden. Und die Daten sind sicher.

Also hurtig - it´s fine, it´s free.

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Mittwoch, 30. November 2005

Sehr zu empfehlen - whole lotta pimpin

Yo, Ihr Freaks da draussen auf den Ikeastühlen und an den Rollertischen, hört ihr es knacken? nein? kein Wunder, denn heute hat es schon geknackt, der Schmerz ging an Euch vorüber, aber irgendwann wird auch Euch der Stahlrohrschrott ein zweites Loch in den Arsch bohren, wenn er unter Euch zusammenbricht.



Und wenn man Euch dann ins Krankenhaus bringt und Ihr blutet wie die Schweine, dann werdet Ihr sagen: Oh Gott, lass Doxzibit Alphonso kommen, damit er mich von all dem Stahlrohrdreck erlöst und meine Wohnung pimpt. Ihr werdet schreine, Ihr werdet fluchen, und niemand ausser dem Notarzt wird es hören, und warum? Weil Ihr nicht auf Euren Möbelmaster Doxzibit gehört hat, der Euch gesagt hat am hutigen Tag: Drückt hier und lernt, wie man Stühle pimpt. Denn Biedermeier ist der real Deal, Mann, die 45 Lappen hat jeder, Wurzelnussfurnier ist hardcore shit, und den Bling Bling auf der Sitzfläche, den könnt ihr selber machen - und los geht´s.

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Do it da 1820 Style from Vienna

Yo, da haben wir für 35 Euro etwas vom Möbelschrotttplatz geholt, was auf den ersten Blick furchtbar aussieht. Aber wir wissen, es ist Biedermeier, es ist geflammtes Wurzelnussfurnier, der 24k-Goldüberzug unter den Furnieren, und die Schäden bekommen wir auch wieder hin.



Mannmannmann, der Stoff. Echt cheapo. Da hat sich jemand krass dran vergangen. Und dann die grüne Kordel, echter Schottenlook, das Gegenteil vom Highend-Luxus, das das Stück früher war. Die Klammern wie aus dem Horrorfilm "Der kleine Puppenladen und die Achse des Üblen". Schauen wir mal, was drunter kommt.



Hey, komplett neu gemachte Federn, aber auch schon locker 50 Jahre alt und platt wie ein Web2.0Evangelist nach der dritten Nase Koks, das ist nicht gut. Und das Leinen ist überall gerissen. Kein Wunder, dass das Ding als Lowrider daherkommt.



Ey fucking shit man, da hat es den Weissbezug aber voll zerdrückt, kein Wunder, dass die Federn beim Draufsitzen voll durchknallen. Ain´t no fun, mit so einem soften Teil bringt man keine Chick zum Bleiben, nein nein. Da muss was getan werden.



Boah ey, was ist DAS? Mann, ich frage: WAS IST DAS? nur drei poplige Lagen Polsterung? Hey, da kann man noch nicht mal einen Donut mit einpacken. Und drunter, fuck you know, hat jemand einfach einen alten Stuhlrahmen aufgenagelt. Und das bei unserem 24-Karat-Biedermeier-Luxus-Gestell. Ich fass es nicht.



Ok. Ok. Das gibt mir den Rest, Leute, das ist oberhart, hinten ist einfach noch eine Leiste aufgeschraubt, mit Kreuzschrauben. Krass brutal. Wenn ich das wieder rausmache, wird es nochmal blutig für das arme Edelteil. Also lasse ich es drin. Der nächste in 60 Jahren kann es sich ja nochmal überlegen.



Yo, da ist zwar was Neues draufgekommen, aber die alten Nägel sind noch drinnen. Und Fäden vom alten, roten Bezug. Und viele andere Löcher. Hat ziemlich was mitgemacht, unser Pimploungechair, aber jetzt wird alles gut.



Denn die Federn kann man mit Aufhängung ausbauen und wieder straff machen. Einfach die Nägel mit einem ordentlichen Butterflymesser hoch kicken und die seitlichen Ketten lösen, und schon kommen die 16 Kupferfedern raus.



Die werden jetzt passend gebogen, damit die Sitzfläche gerade wie ein Highway im Mittelwesten wird. Kein Durchsitzen mehr wie auf der Klobrille, sondern echtes Caddyfeeling.



Dann wird das Gestell wieder aufgenagelt, und zwar so, dass es die Federn ordentlich nach oben drückt. Das sind locker 5 Zentimeter mehr Federweg als früher. Platz ist dafür auf dem Rahmen genug.



Jetzt das neue Sackleinen. Gute Qualität und doppelt gelegt, damit es auch Jahrzehnte hält. Und dann das Ganze ordentlich rundum tackern, Ratatatatatak, geht ab wie ne Uzi ich schwör.



Ok, Leute, aber wir brauchen noch mehr, damit das nachher richtig smooth wird und unsere Gang keine Federn in den Arsch bekommen. Deshalb pimpen wir extra viel Füllwolle in die Seiten und immer noch ordentlich was oben drauf. Und tackern das auch am Rahmen fest. Sieht aus wie ein englischer Lordrichter, und ist genauso soft wie ein Abmahnschwein in der Birne.



Und da wird jetzt nicht die Keule, sondern das alte Polster drübergezogen, damit das auch alles die nächsten Jahre in Form bleibt. Nichts wegwerfen, das Zeug kann man immer noch brauchen. Und dann wieder die Tackeruzi, diesmal auf die Oberseite der Zargen.



Denn auf die Seitenflächen kommt der Weissbezug. Hey, Hölle, der ist jetzt gnadenlos fest und zieht die Pampe krass runter, aber das ist genau richtig so, denn dadurch wird das Polster richtig fest und griffig, wie ein knackiger Hintern.



Dann wird der Bezugstoff erst mal vorne und hinten provisorisch festgetackert und zugeschnitten. dabei immer auf die Ausrchtung achten. Danach wird der Stoff an der Kante nach hinten umgelegt, und an den Seite oberhalb des Furniers angetackert. Anschliessend wird unser endgeiles Wurzelholz mit Goldin-Politur auf Glanz gebracht, und um die getackerten Stoffränder kommt ein dunkelgrünes Satinband, an den hinteren Kanten genagelt und ansonsten geklebt. Und dann:



WOHOOOOOOOOOO!

So pimpt man Stühle. Und das nächste Mal: Pimp my Louis Philippe Mirror.

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Sehr zu empfehlen - Vorher/Nachher

So, der Stuhl ist praktisch fertig gepimpt.



Ausführlicher Bericht mit den ersten Schritten der Polsterei folgt.

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