Abendrunde

Ich muss ein paar Entscheidungen treffen, durchaus mit einer gewissen Tragweite - und unter Umständen bin ich auch gezwungen, etwas zu tun, was nicht meine Art ist.





Das sind dann so die Momente, da ich mich frage: Wäre es anders nicht besser gewesen? Und haben die hier, sie so anders sind und so auf die Sicherheit schauen, nicht doch recht? Findet man wirklich nur im Grenzenlosen, was es im Kleinen nicht genauso gäbe, und könnte man im Kleinen nicht all das meiden, was das Grenzenlose mitunter so unerträglich macht?





Es gibt gerade wieder diese Untersuchung der Frage, was in diesem Land eigentlich "vorne" bedeutet, wirtschaftlich, sozial, und das sind nun mal Orte, die so irgendwie gar nichts mit dem Internet zu tun haben. Orte wie dieser hier, die nutzen, was sie brauchen, und ansonsten lassen sie andere schnattern und schreien. Es gibt andernorts einen digitalen Gründerboom? Dab es auch schon bei StuidiVZ und Jamba und Groupon und was hat es gebracht? Nichts, wir sind hier und die anderen lösche ich gerade aus kompromittierenden Beiträgen, weil es ihnen ja nicht 6, 7 Jahre hinterher hängen muss.





Das wäre ihnen allen nicht passiert, wenn sie den Unterschied zwischen gesundem Wachstum und überzogenem Hype gekannt hätten, zwischen dem, was bleibt und dem, was bei Belieben verlagert werden kann. Wenn der Ort hier schon zu gross wird, weil zu viele kommen - wie ist das erst da draussen, wo all jene sind, die denken, es wäre gar nicht nötig, sich zu binden und es würde sich schon was ergeben? Hier kann man 30 Jahre voraus planen. Aber was macht so eine Modebloggerin, wenn sie 58 ist?

Das sind bittere Fragen, aber sie geben mir Antrieb.

Dienstag, 18. März 2014, 21:15, von donalphons | |comment

 
Ich bin vor 30 Jahren in einen Beruf gestartet der damals (und auch heute noch) absolut berechenbar ist. Und was habe ich davon ? Frust, Langeweile, und irgendwas zwischen Burnout und Boreout. Ja, Augen auf bei der Berufswahl. Aber bloß nicht zu viel an Übermorgen denken !

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Das ist halt das andere Extrem, Ich denke hier vor allem an die exakt 36,5-Stunden-Arbeiter, die mit der Perspektive auf ein Haus, 2 Autos und 4 Wochen Grossurlaub einfach zufrieden sind. Das gibt es hier sehr, sehr oft und wenn man es mit manch anderen vergleicht, ist das gar nicht so übel.

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Ab und zu ist es ganz wichtig, seine Entscheidungen zu überprüfen, abzuwägen und vielleicht einen Richtungswechsel einzuschlagen; oder eben festzustellen, daß eine Änderung nicht nötig ist, weil ich zufrieden bin.

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Ach, mir geht es ganz gut und ich kann gut so leben, wie es ist - ich habe nur in letzter Zeit zu viel Verächtliches über die Normalität und normale Zufriedenheit gelesen und zwar ausgerechnet von Leuten, denen die Unzufriedenheit aus allen Poren trieft.

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So irgendwann mit 21, 23, 25 Jahren, da denken ja viele noch, bloss kein Spiesser sein, bloss alles anders machen, und heutzutage glauben manche dann auch noch an den Durchbruch per Casting oder an das, was uns die Filme vorgaukeln, dass >die< eine Aktion, >der< eine Einsatz, >die< leidenschaftliche Rede oder >die< Ausstellung genügt, und dann danach sei alles immerwährender Erfolg ohne Anstrengung.
Tatsächlich ist aber so ein Spiesserleben, Urlaub, Arbeit, Kinder, Haus, Sicherheit für die meisten nicht die schlechteste Alternative. Eigentlich sogar ganz gut, und vielleicht wäre es gesamtgesellschaftlich wirklich relevanter, wenn sich der eine herumnölende Wirrkopf statt auf twitter im Garten oder im Kleintierzüchterverein betätigen würde, oder Modeblogger sich mit Handarbeiten, Marmelade kochen und Basteln.

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Die in Berlin spielen halt jeden Tag Lotto mit ihrem Leben, das ist so eine Erfahrung, die ich mit ein paar Gastautoren bei Zeitungen gemacht habe. Es ist ja nicht so, dass man sowas jeden Tag angeboten bekommt, aber irgendwie kommt das einmaql und dann glauben sie, das käme alle paar Wochen wieder mal. Und was die überhaupt nicht sehen: Wenn die zwei, dreimal damit auffallen, dass sie Chancen nicht nutzen, ist das bald wieder vorbei. Sie verpflichten sich der Erwartung und nicht dem Tun, das ist der Unterschied zur Provinz. Und man muss auch sagen: Soooo unterdrückend ist diese Verpflichtung auch nicht, noch nicht mal bei dem, was vom Akkord übrig blieb.

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