Ich mag Google nicht besonders

Und schon gar nicht seit dem Versuch, mich auch mal nach Berlin einladen zu lassen. Klar, viele versuchen, Blogger für sich zu gewinnen, aber ausgerechnet mich ausgerechnet nach Berlin... das ist schon heftig.

Noch weniger als Google mag ich aber die Agitprop der Verlage. Momentan steht bei der FAZ ein Beitrag in Bezug auf die französischen Pläne zum Leistungsschutzrecht, bei dem ich mich wirklich frage: Für wie bescheuert hält der die Leser. Glaubt der, die würden nicht sehen, dass hier lediglich Werbung in eigener Sache gemacht wird? Kann man nicht mal einen Moment die Sache rational anschauen? Jede PR-Agentur würde für so einen plumpen Käse in die Tonne getreten werden, aber der Journalismus leistet sich solche Aussetzer in seiner eigenen Filterbubble. Man muss ja nicht an die Leser denken. Geht auf die Knie und seid dankbar, dass wir Euch unsere Sicht der Welt zukommen lassen. Da kann ich ein Jahr lang nett sein - so eine unreflektierte Extremposition sorgt dafür, dass einem jede Sympathie schnell wieder vergeht. Wenn ich für die Qualität im Journalismus kämpfe, darf ich es nicht in einem Beitrag machen, der jede Qualität vermissen lässt (und selbst das Leistungsschutzrecht durch Grosszitate anderer Medien ignoriert). Dass die fragliche Ministerin früher ihr Geld von der Rechteindustrie bekam, fällt bei solchen Berichten natürlich auch unter den Tisch. Statt dessen Geraune über die Öffentlichkeit, die sich von Google abwenden soll, weil sich G+ schwer täte (???).

Es gibt keine Pflicht einer Suchmaschine - so eklig man auch sonst ihr Gebahren empfindet - Verlage in ihre Suche aufzunehmen, und angesichts solcher Beiträge ist das auch keine schlechte Sache. Wenn jemand für eine Leistung Geld haben will, muss es anderen erlaubt sein, auf diese Leistung zu verzichten. Das ist alles, was Google tut. Es ist Google insgesamt nicht genug wert. Das mag für Verlage blöd sein, aber so ist das nun mal in der freien Marktwirtschaft. Wenn ich dann Ausrutscher wie den oben erwähnten sehe, muss ich auch sagen: Da ist Google neutraler und fairer im Umgang. Und eigentlich kann man immer noch froh sein, dass Google nicht den Weg von AOL oder Yahoo geht, und selbst Inhalte produziert. Jede Wette, dass Google das nicht so dilettantisch wie die Konkurrenz machen würde. Und vermutlich ohne ideologische Blendgranten, die einen vor dem Leser dumm dastehen lassen.

Zusammen mit den diversen Plänen für eine Paywall ist das geradezu eine Einladung, etwas dagegen zu setzen, das hochwertig, klug und kostenfrei zu lesen ist. Den grössten Applaus werden die Verlage für ihre Haltung ohnehin von jenen Firmen bekommen, die früher mal Werbekunden waren und jetzt sowas wie "branded journalism" machen - man schaue sich nur mal die von der Industrie bezahlten deutschen Autoblogs an. Oder das, was Red Bull so macht, und das die Medien nachbeten. Medien wurden gross wie Ideen wie "Giro d'Italia" oder "Mit dem Automobil von Paris nach Südafrika!, heute machen das Firmen, und die Medien sind in der Helferrolle: Apple ist da auch ein schönes Beispiel für Werbung ohne Anzeigenkosten. Noch so ein widerlicher Kotzkonzern, aber die können es.

Ja, klar geht es um den Journalismus, da muss man etwas tun, aber wenn ich sehe, wie bescheuert die meisten das Thema Blogs angefasst haben, wie labbrig die Umsetzung ist, wie uneffktiv da Jahr um Jahr Chancen vergeigt wurden, und wie wenig Druck auf den Journalisten lastet, weil die Oberen selbst nicht wissen, was die da tun, dann darf einen das Ergebnis nicht wundern. Die SZ macht jetzt ein Blog über Internetmeme und greift das alles aus dem Netz ab - Leistungsschutzrecht in der Praxis. Für Paywalls dagegen braucht man ein zahlwürdiges Produkt. Hat jemand scon mal versucht, es auf Flattrbasis zumindest mal auszuprobieren? Das könnte hilfreich sein. Geflattrt wird, was man mag. Wird man mit LSR und Paywall und Leserbeschimpfung gemocht?

Ich glaube nicht, dass die Substanz der deutschen Blogger ausreicht, etwas dagegen zu setzen. Aber es werden keine Bezahler zu den Medien kommen, sondern Rufer nach Alternativen. Das ist der Markt. Firmen werden ihn befüllen. Autoren gibt es in Massen zu günstigen Preisen. Und die Zeiten, da Print ein sicherer Hafen war, sind auch vorbei. Der Panikmodus ist normal. Die Selbstversenkung ist trotzdem doof.

Samstag, 20. Oktober 2012, 13:48, von donalphons | |comment

 
Wer braucht denn schon unbedingt deutsche oder französische Qualitätszeitungen?

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Ich las den Artikel auch heute morgen in der Print-Ausgabe und war nicht minder indigniert. Und, nein, die Leser sind nicht doof und werden im Zweifelsfall reagieren. Als ich 1990 damit begann, die FAZ zu lesen kostete eine Ausgabe 1,40 DM, heute 1,90 EUR. Das Abo kostet mich im Jahr mittlerweile rund 539 EUR/1.050 DM. Ich meckere nicht. Wenn ich es nicht wollte, würde ich es nicht tun. Aber über 1.000 DM sind für mich keine Peanuts. Man hüte sich davor, die Abonnenten zu verärgern. Das kann ganz schnell ganz harte Konsequenzen haben. Zählbare.

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Aber Don, das war doch vorauszusehen. Sobald Google ernsthaft mit Boykott droht geht das Geschrei los. Dass die Verlage Jahre Zeit hatten, alternative Suchlösungen für Nachrichten zu entwickeln mit Hilfe derer sie Google die kalte Schulter zeigen könnten wird dabei auch nicht erwähnt. Stattdessen hat man sich bereitwillig von Google die Klicks liefern lassen (hat irgendjemand was von Trittbrettfahrern gesagt?).

Ich denke trotzdem, dass Google kaum geeignet ist, hier die Zustände ernsthaft zu verbessern. Solche Drohungen sind ja nur Verhandlungsbestandteil. Wenn Regierungen und Verlage denen am Ende etwas Bieten, womit die Kosten nicht den Nutzen übersteigen werden sie nicht weiterkämpfen, sondern sich arrangieren - sprich: Recht und Gesetz werden zwischen den Mächtigen verhandelt, die Menschen, die die ganzen Klicks erzeugen, um die man sich streitet, fragt dabei niemand.

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In verschiedener Hinsicht wäre ein Markteintritt Googles wünschenswert. Die große Schwäche der hiesigen journalistischen Kultur ist ja dieser Hang zum Originalgenie: Quellen werden nicht verlinkt und dem Leser keine Möglichkeit gegeben, sich eine eigene Meinung zu bilden. Da könnte Google gegensteuern, nicht nur durch Verweis, sondern auch durch geschickte Aufbereitung der sehr häufig frei zugänglichen Datenquellen. Das heißt, ein Journalismus, der sich weniger durch Möchtegern-Edelfedern trägt, sondern durch den fleißigen - und etwas boshaften - Bilanzbuchhalter in der Wirtschaftsredaktion. Um nur mal ein Beispiel zu nennen.
Eine internationalere Ausrichtung könnte auch nicht schaden. Die Auslandsberichterstattung beispielsweise der "Süddeutschen" ist nur peinlich.
Aber das ist Wunschdenken, leider.

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Ich geh ja momentan allen mit meiner Zola-Lektüre auf die Nerven, leider. Aber daß ich permanent, ohne zu suchen, nur aus der aktuellen Lektüre heraus passende Zitate finde ist schon erstaunlich. Man ersetze einfach die ländlichen Begriffe durch journalistische:
"Ich, ich bin für Schutzzölle, man muß uns gegen das Ausland abschirmen ... Der Weizen, der achtzehn Francs pro Doppelzentner bringt, hat sechzehn Francs Gestehungskosten. Wenn der Preis noch weiter sinkt, so bedeutet das den Ruin ... Und wie es heißt, erhöht Amerika jedes Jahr seine Getreideausfuhr. Man droht uns mit einer wahren Überschwemmung des Marktes. Was soll denn aus uns werden? – Sehen Sie! Ich bin immer für den Fortschritt gewesen, für die Wissenschaft, für die Freiheit. Nun ja, ich bin jetzt schwankend geworden, Ehrenwort! Ja, wir können doch nicht verhungern, soll man uns gefälligst schützen!"

Das ist momentan die Haltung der Verlage. Eine Haltung von Verlierern.

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Paul, das Verschleiern der Quellen würde ich statt ,,Hang zum Originalgenie" eher notwendige Bedingung fürs Abschreiben nennen.
http://www.cicero.de/salon/ekelhafte-gruppenpraxis/52246?seite=2

Ich glaube die Chancen in Deutschland stehen nicht schlecht, dass es irgendwann ein Pendant zur GEMA für den Journalismus gibt.

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Die TAZ benutzt seit einiger Zeit Flattr. Die stellen alle Artikel ins Netz und es gibt diverse Möglichkeiten ihnen etwas dafür zu geben, darunter auch ein Flattr-Button unter jedem Artikel.
https://www.taz.de/zeitung/tazinfo/taz-zahl-ich/

Finde ich eigentlich sehr schön, denn ich sage hinterher gerne "Danke!" + Geld, wenn mich ein Artikel bereichert hat und es nicht nur das 5. Aufbrühen eines Themas ist, das ich in vielen Blogs schneller und genauer bereits gelesen habe.

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Paul, Ihre Schilderung der journalistischen Praxis in Deutschland ist sicherlich zutreffend, dass bei Google eine nennenswert andere Kultur herrscht jedoch nicht. Wo Verknüpfungen und Quellenangaben notwendiger Bestandteil des Produktes sind wird bei Google verlinkt, ansonsten wird externes Material dort aber genau so verwendet und die Herkunft verschleiert wie anderswo auch.

Interessant ist übrigens auch, dass Google insbesondere in den wenigen Bereichen, wo sie selbst Inhalte anbieten recht peinlich darauf achtet, dass andere diese nicht in einer ähnlichen Weise nutzen können, wie sie beispielsweise die Inhalte der Presse nutzen (also z.B. darauf aufbauend Dienstleistungen anbieten).

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@ veil of ignorance: "Ich glaube die Chancen in Deutschland stehen nicht schlecht, dass es irgendwann ein Pendant zur GEMA für den Journalismus gibt."
.
Vergleichbar wäre VG WORT. Die gibt's bereits.

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@ veil of ignorance: Man schreibt verschleiert ab, um möglichst originell zu wirken. Wahrscheinlich wäre ein Klarnamensverbot, das der zugrundeliegenden Eitelkeit Einhalt gebieten würde, das einzige Mittel für einen sachlicheren Zugang. Also tatsächlich die Rawls'sche Ausgangsposition :-)

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Flattr für Zeitung
Ich meine, die taz hat das mal versucht, oder ein ähnliches Modell. Im Sinne von hat Dir der Artikel gefallen und willst Du uns also was spenden? Ich glaube nicht, daß das funktioniert. Weil es eben eine Zeitung ist und kein Einzeltext. Man liest in der Online-Ausgabe und müsste dann an einen Punkt gelangen, an dem man sich sagt:
1. Jetzt bin ich fertig,
2. Ich habe x artikel gelesen,
3. Wie war die Qualität und wie viel war mir das jetzt wert?
Es wird wohl schon an Punkt 1 scheitern.

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Die flattr-Knöpfe gibt es bei der taz immer noch. Ich meine, neulich irgendwo einmal gelesen zu haben, dass darüber nur 200 bis 300 Euro im Monat hereinkommen. Leider weiß ich aber nicht mehr, wo ich das las, deshalb kann ich auch nicht nachprüfen, ob ich die Summe korrekt in Erinnerung habe. Auf jeden Fall war es so wenig, dass man damit nicht sehr weit kommt.

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Hm, ich bin ja so hoffnungslos altmodisch, daß ich erstmal nachschauen mußte, was Flattr ist. Das Konzept gefällt mir im allgemeinen gut, aber ich habe einen Horror vor allen abonnementähnlichen Modellen. Vielen Dank an die diversen Zeitschriftenverlage und Mobilfunkanbieter. Durch eure Abofallen und menschenunwürdigen Kündigungsbedingungen habt ihr dieses Modell nachhaltig beschädigt. Nach Maßgabe meiner Möglichkeiten zahle ich gern für Inhalte, die mir gefallen. Ich ernte deshalb mitunter Unverständnis, aber das ist mir egal. Aber mein ceterum censeo ist ein anonymes und funktionierendes Micropayment-System. Ohne das geht es nicht. Dieses permanente Login-Paßwort-Kreditkarten-System lehne ich ab. Dixit.

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Ich komme da gerade auch nicht weiter, aber ich halte es für einen Fehler, das Problem beim Bezahlsystem anzugehen. Wir sind in einer Kultur in der die Wertschöpfung von Informationen immer nur vermittelt wird, also sich nie direkt auszahlt, außer in den seltenen Fällen von sich selbst tragenden Sachbüchern oder gute Belletristik. (Weil es immer mehr auf den Glauben und das Gefühl dazu ankommt sind ja grade Wohlfühlbücher erfolgreicher als Grundlagenwerke.)
Es ist ein wenig verworren, bezeichnend dass gerade die Journalisten als diejenigen die (sich zwar nicht zu sehen, aber) Information nur vermitteln, am meisten Problem mit der Bezahlung haben.
Das Fernsehen hat Generationen heranwachsen lassen, die sich einer permanenten Informationsflut ausgesetzt sehen, deren tatsächlichen Wert, sowohl was den zivilisatorischen Aspekt als auch den rein ökonomischen, aber praktisch nicht mehr erkennt. Das ist zwar ein Standardkommentar, aber ich sehe nicht, daß daraus eine Konsequenz gezogen wird.
Ich meine also, wir haben keine Krise des Bezahlsystems, sondern eine (permanente) Krise der Einschätzung des Werts von Information und Wissen.
Historisch betrachtet war Information und Wissen jetzt aber nie wirklich in den ökonomischen Kreislauf eingebunden, sondern eben nur vermittelt über Staat oder andere Organisationen, die diesen Wert als soft power etc. bezahlen.

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Eventuell mißverstehen wir uns. Informationen kann man von überall her bekommen, kostenlos oder kostenpflichtig. Was mich interessiert ist die Einordnung, der Hintergrund, die Relevanz. Und ja, ein gut geschriebener Text. Kurz und gut, eine richtig redigierte Zeitung. (Haben Sie mal in der "Brandenburger Ausgabe" von Kleists Werken, Bd. II/7-8 die Ursprungstexte mit der veröffentlichten Fassung verglichen? Da lernt man, was eine Redaktion vermag.) Wie auch immer. Den Mehrwert gibt es, als Zeitung, gedruckt oder online und/oder als Blog. Natürlich läßt sich solcher Mehrwert nicht kostenlos herstellen. Als Abonnent mit einem gehörigen Kostenvolumen erwarte ich, daß das nebenbei abfällt. Von einem Blogger erwarte ich das nicht. Die von mir geschätzten Blogger haben es dabei erleiden müssen, daß ich ihnen Geschenke über die Amazon-Wunschliste gemacht habe. Aber so richtig elegant ist das auch nicht, deshalb mein Beharren auf dem Micro-Payment. Gute Arbeit soll sich lohnen, dann lohnt es sich auch für mich als Leser.

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In Brasilien ist man wohl noch heftiger drauf

http://www.bbc.co.uk/news/world-latin-america-20018221

Die Zeitungsverlage verbieten Google News den Zugriff... und die Begründung ist so bescheuert, als hätte es ein brasilianischer Keese erfunden. Die Leser würden den Artikel nicht mehr bei der Originalquelle lesen wollen, wenn sie bei Google bereits den Anreißer gelesen hätten.

"By providing the first few lines of our stories to Internet users, the service reduces the chances that they will look at the entire story in our websites"

So kann sich Journalismus auch für überflüssig erklären. Das Argument ist so tollkühn, da fällt einem nichts mehr ein. Als würde Bild erklären, dass die Leute die Zeitung nicht mehr lesen wollen, weil die Schlagzeilen... ok... hmmm

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Auch von Feudalismus ist die Rede

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Tja, wie bekommt die Leser zum Flattrn?
Tja, wie bekommt man die Zeitungen dazu, endlich auf sinnvolle Vorschläge wie ein "nosnippet" Tag zu reagieren, mit denen sie in der normalen Suche gefunden werden können, aber nicht ein Google News mit einem Snippet auftauchen?

Tja ... Ich vermute die Lage ändert sich erst dann grundsätzlich, wenn jmd. wie de Huffington Post auf den deutschen Markt kommt und dann die Frechheit besitzen könnte, sich einfach weiter von Google indizieren zu lassen ... Und sich darüber sogar freut ...

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wir schauen einfach mal für eine weile gebannt nach brasilien. da hat man sich kollektiv aus dem index gekickt.

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Google ein Haar krümmen mit den Arm, den man sich für diesesn Zweck abhackt.

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@savall hat recht. Ein funktionierendes Micropaysystem muss her. Kein Allheilmittel, aber wesentlich. Da man PayPal nicht mehr nehmen kann seit u.a. dem Skandal um Assange fehlt so etwas. Ich hätte mit Vergnügen einiges Geld bezahlt, das Meiste an Telepolis, oft auch an die taz, seltener für die FAZ, für Informationen mit Hintergrund. Artikel ohne Quellenangabe heutzutage, wo einige zehn Prozent des Journalismus PR und Lobbyismus sind, sind eigentlich undenkbar. Ich lese viel im Bereich Ernährung, Gesundheit usw., da ist das ganz furchtbar. Man wäre zu wochenlangen Recherchen immer wieder gezwungen bevor man wissen kann, wie ein bestimmter Artikel zu bewerten ist. Das ist auch eine Zeitfrage im Alltag. Daher sind Dienste wie die NachDenkSeiten auch so wichtig.
Húffington Post? Haben die ein gegenüber ihren Autoren faires Geschäftsmodell? Was ich mitbekommen habe waren heftige Auseinandersetzungen darüber in den USA. Offenbar hatten einige wichtige Autoren keine Lust mehr umsonst zu arbeiten und die Besitzerin sackt dann ein.

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Es gibt ja bereits Blogs, die Flattr anbieten. (z.B. ich). Aber bei 300 Stammlesern und 3.000, die man bei guter Verlinkung innerhalb eines Monats erreicht, landen bei mir vielleicht 30 Euro. Das macht einen Cent pro Besucher.

Jetzt rechne das mal auf eine Leserschaft von vielleicht 750.000 pro Monat bei der FAZ hoch. Oder lass es 2.000.000 sein. Das sind trotzdem gerade einmal 20.000 Euro im Monat. Weniger als eine einzige Ganzzeitenanzeige bringt.

Und an Savall kann man ein weiteres Problem erkennen. Es gibt Micropaymentsysteme, aber keiner kennt sie. Und wenn man sie dann kennen lernt, macht trotzdem keiner mit. Weil man zu faul ist, weil es nicht anonym genug ist, weil einem Payment über Paypal nicht passt, oder was auch immer.

Normalerweiser heißt es "Problem erkannt, Problem gebannt". Beim Online-Content-Payment gibt es aber irgendwie nur den ersten Schritt (wobei der Großteil der Leser nicht einmal diesen schafft ...)

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20.000 im Monat sind 3 festangestellte Jungredakteure für das Internet mit allem, was das kostet. Wenn die dann noch gut sind, kann man damit schon was machen. Nicht jeder heisst Braunberger oder Altenbuckum und bringt das halbe Netz gegen sich auf. Da sehe ich übrigens das grössere Problem: Es müsste mehr Taxte geben, die man wirklich mag.

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Flattr-Versuch
"Hat jemand scon mal versucht, es auf Flattrbasis zumindest mal auszuprobieren?"
Xtranews.de hat das durchaus integriert, es funktioniert aber nicht. Entweder weil die lokalen Leser in Duisburg keine Ahnung haben was Flattr ist - was ich nicht glaube - oder weil wir blöde Artikel schreiben. ;-)
Ebenfalls aber ist Flattr auch beim Torrentmagazin eingebaut und auch das klappt hinten und vorne nicht. Ich denke Flattr ist tatsächlich nur brauchbar für Blogs, die schon einen gewissen Ruf vorerarbeitet haben und für Leute, die technikaffin sind. Für die Masse taugen diese Ansätze - noch? - nicht.
Ad Astra

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Ein "gewisser Ruf" allein reicht nicht - es muss schon interessanter Content sein. Ich beobachte an mir selbst, dass es einige blogs gibt zu denen ich immer wieder zurückkehre und die bei mir auch meinungsbildend sind. Das ist dort auch deshalb der Fall, weil ich dort Inhalte in einer Qualität vorgesetzt bekomme, dass es einen fast schon beschämt, das alles mal so für lau abzugreifen.
Und da wäre ich mit einer Art Abomodell - ich kann mit einem Micropayment-system meinen fünf bis zehn Lieblingsblogs jedne Monat ein wenig zukommen lassen - sogar zu kriegen. Es darf halt nicht aufwendig sein. Wenn ich jeden Monat 10 oder 15 EUR auf meine Blogs verteile, ohne dass ich was zun muss, außer evtl mal ein Blog aus der Liste der Empänger rauszunehmen und dafür eins reinzunehmen, das hätte doch was. So eine Art Micropayment-Aggregator.
Die meisten Micropayment systeme kranken doch daran, dass ich zur Durchführung der Transaktion so großen Aufwand habe, dass ich es dann lieber sein lasse, weil ich mich mit dme Artikel vielleicht fünf Minuten beschäftige, sicher aber nicht weitere fünf Minuten mit dem Payment. Ich will auch nicht jedes Mal klicken und Passwörter eingeben.

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@greenbowlerhat

Du kannst bei Flattr Abos machen. Einfach zweimal auf den Button klicken. Abo kann jederzeit beendet werden.

Fairer geht’s nicht.

Es hilft übrigens nicht, wenn sich jeder sein Mikropayment selber stricken will, weil dieses oder jenes Feature unverzichtbar ist. Flattr ist schon sehr nahe dran und ich verteile meine 10 Euro pro Monat so gerne. U.a. weil ich darüber auch Software unterstützen kann. Tweets. Videos bei Vimeo. Musik (Podcasts) bei Soundcloud. Etc. pp.

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