: : : denn sie wissen nicht was sie tun sollen : : :

Samstag, 7. April 2007

Vergebens

Keiner hat Herr G. gesagt, dass er endgültig zu alt für blaue Lacoste-Hemden ist. Ausserdem passen sie nicht wirklich zu seiner beigen Hose, die mehr über sein Alter aussagen, als ihm lieb sein dürfte. Da steht er vor dem Heck seines mal wieder neuen, silbernen Wagen, hält in der einen Hand die grüne Platiktüte mit den Einkäufen, und wurschtelt mit der anderen an seinem Schlüssel herum. Nach einigen Blinkern schlieslich hebt sich die Heckklappe von selbst nach oben. Herr G. greift hinein, holt die Louis-Vuitton-Tasche heraus, steckt die grüne Tüte hinein, schiebt die Golftasche herum, legt die Vuitton-Tasche hinein, und dann greift er nach oben, um die Heckklappe zu schliessen. Erst, als seine Hand oben ist, fällt ihm ein, dass er das auch mit dem Schlüssel machen kann, also senkt er die Hand, streckt sie aus, richtet den Schlüssel wie einen Revolver auf den Wagen und drückt ab. Das Auto blinkt zweimal. Nochmal. Das Auto blinkt einmal - jetzt hat er es zugesperrt. Nochmal. Jetzt endlich senkt sich der Kofferraum, aber da hat er nicht lang genug gewartet und schon wieder gedrückt, worauf sich der Deckel wieder hebt. Jetzt endlich, nach erneutem drücken, geht der Kofferraumdeckel zu.

Guten Tag, sage ich zu Herrn G., und er begrüsst mich joval und erzählt von seinem neuen Wagen und davon, dass er nächste Woche damit und mit seiner Frau nach Italien fährt. Schön, nicht? - und meint damit das Auto. Ich wünsche ihm schöne Feertage, und gehe zum Wochenmarkt.



Schön, dort, diese Stadt, fast immer, eigentlich.

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