: : : denn sie wissen nicht was sie tun sollen : : :

Montag, 4. Juni 2007

Danke, Maternus

Ich habe mal eine grössere Arbeit über die Fragestellung der unsicheren Existenz christlicher Inhalte in der staatlichen Propaganda Konstantins geschrieben. Deshalb war ich über einen Artikel in der FAZ doch etwas erstaunt, so mies und übel dort über die Konstantinausstellung in Trier berichtet wurde. Freundlicherweise hat Maternus die Aufgabe übernommen, das Machwerk gebührend zu würdigen. Nur eine kleine Anmerkung: Ambrosius von Mailand, der in der zweiten Hälfte des 4. Jahrhunderts wirkte, trat in seinen Briefen durchaus für die Verfolgung von Nichtchristen ein - damals hatte man eine Synagoge angezündet, und Ambrosius sah überhaupt nicht ein, dass die Christen jetzt zahlen sollten. Der mörderische Zweck der vom Judentum abgefallenen Sekte der sog. "Christen" trat also recht früh zu Tage, weitere Beispiele findet mal bei der Politik eines Augustinus von Hippo - und 415 wurden Treffen von Donatisten bei Todesstrafe verboten. Es ging sehr schnell, damals, aber nicht so flüchtig wie bei der FAZ.

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Wie geht es weiter mit Creative Commons?

Das Blog hier steht unter Creative Commons, das heisst, ich stimme einer Aufweichung meines Urheberrechts für nichtkommerzielle Nutzer zu. Ich habe das hier zugelassen, weil meine Inhalte qua Beruf und Werk mutmasslich oft den Punkt erreichen, an dem man von einer schöpferischen Fallhöhe spricht. Und damit ist das Kopieren nach Gesetz eine Verletzung meines Urheberrechts; ein Schutz, auf den ich keinesfalls verzichten möchte angesichts der diversen kleinen Diebe da draussen, die über RSS und Adwords und andere Methoden einen Reibach machen wollen.

Als ich das Bapperl mit den begrenzungen da unten hingesetzt habe, war es eine leichte Entscheidung: Blogger und viele Foren könnten sich bedienen, und das, was ich verschenke, kann zur Kommunikation beitragen. Es war eine Zeit, in der ausser ein paar Spinnern keiner davon sprach, dass man die Blogosphäre kommerzialisieren könnte.

Heute ist das grundsätzlich anders, und so stellen sich für mich ein paar Fragen, die generell wichtig werden könnten.

Erstens: Wenn ist ein Blog ein kommerzielles Angebot? Bei Adsense? Wenn es bei Trigami bezahlte Inhalte abliefert? Wenn es bei einer Vermarktungsgesellschaft ist? Wenn es von einer Firma übernommen wird? Was ist, wenn der Beitrag, für den meine Inhalte verwendet werden, selbst dezidiert nichtkommerziell ist und das Blog nur ab und an kommerziell wird?

Und die Frage, um die es gerade als Anlass geht: Wie geht man, egal ob als Inhalteanbieter oder Nutzer mit einer Veränderung um? In einem Fall hat jemand von mir einen kompletten Text genommen. Die Quellenangabe war nicht perfekt, aber er hat das gleiche CC-Bapperl wie ich, und damit war es ok. In den letzten Monaten hat sich das Blog aber massiv verändert, und in meinem Text sind Textlinks eingebaut. Es ist keines der grossen, bekannten Blogs, und der Text gammelt bei dem auch nur im Archiv. Keine grosse Sache, eigentlich. Der Übernehmende weiss um die Sache und lässt hin und wieder durchblicken, dass er meine Haltung zu Werbung nicht mehr teilt.

Meine Ablehnung gegenüber dem streng gefassten Urheberrecht, gegen dessen Novelle ich beim Radio mit allen Mitteln - auch juristischen Mitteln gegen den Sender - gekämpft habe, hat mich dazu gebracht, es hier - in meinen Augen sinnvoll - aufzuweichen. Und es ist eine besondere Ironie, dass ausgerechnet diejenigen, die davon gerne profitiert haben, heute als Kleinstmedienfirmen dafür sorgen, dass ich mir Gedanken darüber machen muss, das Bapperl wieder wegzunehmen und durch eine striktere Regelung zu ersetzen.

Klingt wie eine Kleinigkeit, aber angesichts des Kampfes von 2000/2001 ist das eine verdammt harte Entscheidung. Man verschone mich aber in Zukunft bitte mit Solidaritätsaufrufen, wenn man als Kleinstmedienunternehmer an Leute gerät, die die Sache von Beginn an ernst genommen haben und keine Rücksichten kennen.

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