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Dienstag, 26. Juni 2007
Nach Gibraltar
Ich wollte einen Stich von Piranesi. Und da war auch einer. In einem Convolut. Jugendwerk, selten, versteckt unter Schlachten, Architekturstudien und römischen Stichen nach Raphael. Eine riesige Ansammlung eher weniger spannender Dinge, aber wenigstens hat es die Menge verhindert, dass ein anderer den Piranesi fand.
Und jetzt, da ich ihn endlich habe, finde ich die Karte von Gibraltar eigentlich viel schöner, genauer, das kleine Detail mit dem Schiff und der Windrose rechts unten.
Auf dem Weg zu den Säulen des Herakles und weiter zur neuen Welt, solange aus dem Süden des Berberreiches keine Piraten kommen.
Und jetzt, da ich ihn endlich habe, finde ich die Karte von Gibraltar eigentlich viel schöner, genauer, das kleine Detail mit dem Schiff und der Windrose rechts unten.
Auf dem Weg zu den Säulen des Herakles und weiter zur neuen Welt, solange aus dem Süden des Berberreiches keine Piraten kommen.
donalphons, 01:46h
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Die perfekte Strasse
Um es gleich vorweg zu nehmen: Hinter dem Ende der perfekten Strasse kommen nochmal 50 Kilometer, dann Nürnberg, dann Fürth, dann ein Gewerbekomplex mit einem Mietproblem und einem Fond, der dachte, hier könnte sowas wie in Berlin nicht passieren, sich getäuscht hat und dessen Reste nun zu ergründen suchen, wo all das schöne Geld hin ist, dessen Rückbeschaffung in die Wege zu leiten ich mit vielen anderen einschlägig Befähigten verpflichtet bin, die ich übrigens zufällig immer gerade dann treffe, wenn ganz andere wiederum meinen, ich würde vage drohen, und dabei will ich doch einfach nur fahren, und zwar hier:
Das ist die Strasse zwischen Kinding und Greding im Altmühltal; eine Strecke, die die Durchraser auf der Autobahn auf der anderen Seite des Tales allein als Auslaufstrecke zu einem ebenso bekannten wie widerlichen Schnellrestaurant am Strassenrand kennen. Kommt man von Süden, muss man schon genau wissen, wie man in Kinding auf diese perfekte Strasse kommt. Zu Beginn liegt sie im Wald, und man könnte aufgrund der Breite glauben, dass sie in einem Forstweg endet, doch über 9 Kilometer reihen sich meist sanfte Kurven aneinander. Man könnte hier 100 fahren und damit den Wagen in den engeren Kurven an die Grenze treiben.
Doch hier sind manchmal auch Radler unterwegs, und wenn ich 60 fahre, ist die Strecke so lang wie ein Oboenkonzert von Bach, das in seinen Sätzen dem Verlauf der Strecke entspricht. Schnelle Wechsel im Waldstück, in dem die Lichter durch die Tannen flackern, dann ein Andante für die langgezogenen Kurven, wenn sich die Strasse entlang der Grenze zwischen den goldenen Äckern und dem Wald wiegt.
Nach der halben Strecke sieht man in der Ferne schon das Ziel, auf halber Höhe die Kirche mit ihrem Karner voller Schädel und Knochen, doch nichts kann hier ferner sein, denn das Tal öffnet sich im weiten Bogen gegen Süden, es wird warm, und dann kommen auch die Kurven mit schnellen Wechseln wieder. Der dritte Satz hebt an, es geht durch Wiesen und Felder in Richtung des Talgrunds, nie schneller als 60, alles andere wäre viel zu schnell für die Eindrücke und die Schönheit der Strecke.
Ich habe Angst, dass sie irgendwann mit Baggern anrücken und die enge, perfekte Strasse aufweiten, damit es einem Mittelstreifen gibt und man nicht mehr bremsen muss, wenn ein Fahrzeug oder auch nur ein Radler entgegenkommt. Als ob Bremsen hier nicht genau das richtige wäre. Als ob man hier irgendjemanden überholen müsste. Wer rasen will, kann das auf der Autobahn tun, diese Strasse soll sich noch lange durch die Landschaft schlängeln und vergessen machen, was da im Nordwesten ausser Regen noch an Ungemach auf einen wartet, wie etwa einem Hotel, dessen Preisgestaltung für zwei Nächte mit Frühstück alternativ eine Woche Vollpension hier im Tal erlauben würde - und was für eine Vollpension das wäre.
Das ist die Strasse zwischen Kinding und Greding im Altmühltal; eine Strecke, die die Durchraser auf der Autobahn auf der anderen Seite des Tales allein als Auslaufstrecke zu einem ebenso bekannten wie widerlichen Schnellrestaurant am Strassenrand kennen. Kommt man von Süden, muss man schon genau wissen, wie man in Kinding auf diese perfekte Strasse kommt. Zu Beginn liegt sie im Wald, und man könnte aufgrund der Breite glauben, dass sie in einem Forstweg endet, doch über 9 Kilometer reihen sich meist sanfte Kurven aneinander. Man könnte hier 100 fahren und damit den Wagen in den engeren Kurven an die Grenze treiben.
Doch hier sind manchmal auch Radler unterwegs, und wenn ich 60 fahre, ist die Strecke so lang wie ein Oboenkonzert von Bach, das in seinen Sätzen dem Verlauf der Strecke entspricht. Schnelle Wechsel im Waldstück, in dem die Lichter durch die Tannen flackern, dann ein Andante für die langgezogenen Kurven, wenn sich die Strasse entlang der Grenze zwischen den goldenen Äckern und dem Wald wiegt.
Nach der halben Strecke sieht man in der Ferne schon das Ziel, auf halber Höhe die Kirche mit ihrem Karner voller Schädel und Knochen, doch nichts kann hier ferner sein, denn das Tal öffnet sich im weiten Bogen gegen Süden, es wird warm, und dann kommen auch die Kurven mit schnellen Wechseln wieder. Der dritte Satz hebt an, es geht durch Wiesen und Felder in Richtung des Talgrunds, nie schneller als 60, alles andere wäre viel zu schnell für die Eindrücke und die Schönheit der Strecke.
Ich habe Angst, dass sie irgendwann mit Baggern anrücken und die enge, perfekte Strasse aufweiten, damit es einem Mittelstreifen gibt und man nicht mehr bremsen muss, wenn ein Fahrzeug oder auch nur ein Radler entgegenkommt. Als ob Bremsen hier nicht genau das richtige wäre. Als ob man hier irgendjemanden überholen müsste. Wer rasen will, kann das auf der Autobahn tun, diese Strasse soll sich noch lange durch die Landschaft schlängeln und vergessen machen, was da im Nordwesten ausser Regen noch an Ungemach auf einen wartet, wie etwa einem Hotel, dessen Preisgestaltung für zwei Nächte mit Frühstück alternativ eine Woche Vollpension hier im Tal erlauben würde - und was für eine Vollpension das wäre.
donalphons, 01:46h
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Empfehlung heute - Bis 10
kann man noch gut lesen, und die nacht ist sehr, sehr kurz, so gegen 4 ist e schon wieder leicht hell da draussen. Fast so warm, dass man Israeli Style draussen schlafen könnte. Das wäre vielleicht auch was für die Elitessen, die da unten in Slip ind T-Shirt unter dem Blechdach schwitzen.
Es wird ein endloser Sommer, die Politik wird verschwinden, ein paar Skandale vielleicht, aber ansonsten ist alles tot, und vergessen wird all das getue um G8 sein, auch wenn manche Frage, wer etwa beim schwarzen Block was gemacht hat, vielleicht nie geklärt wird. Wo verbringen eigentlich Autonome die Sommerfrische?
Es wird ein endloser Sommer, die Politik wird verschwinden, ein paar Skandale vielleicht, aber ansonsten ist alles tot, und vergessen wird all das getue um G8 sein, auch wenn manche Frage, wer etwa beim schwarzen Block was gemacht hat, vielleicht nie geklärt wird. Wo verbringen eigentlich Autonome die Sommerfrische?
donalphons, 03:07h
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