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Samstag, 29. September 2007
Empfehlung heute - Die Probleme der Qualität
im Onlinejournalismus fasst Christian Jakubetz in seinem Blog sehr schön zusammen.
Zusammen passen tun auch Medien und Leipzig, jeweils in der real existierenden Ausgabe. Ich bin gestern Nacht durch die Strassen gezogen, vorbei an den prunkvoll restaurierten Fassaden mit all dem Ramsch und Krempel drin, wurde ein paar Mal von irgendwelchen Hostessen angesprochen, die für irgendwelche leeren Schuppen warben, und gleich neben meinem Hotel war eine "Sauna", an deren Tür man nur kurz klingeln und eintreten sollte; keine Ahnung, was da genau geboten wird, aber die Vorstellungen, die man von sowas hat, dürften schon hinkommen. Unten dagegen war alles sauber, ein Schild verkündete die Videoüberwachung des Platzes, weshalb die pinkelnden Skins wohl auch eine Hauswand einer Nebenstrasse bevorzugten. Sehr echt, das alles, und gleichzeitig vollkommen artifiziell und surreal, wer 2 Euro hat, kriegt den Gammelfleischdöner und wer 50 mal so viel hat, eine halbe Stunde oder mehr mit frischem Fleisch aus dem Osten, alles eine Frage des Geldes, der kleine Mann kann hier kaufen, wie der Medienunternehmer; was prekär Lokales oder eine glänzende Zukunft in der Ferne, und alle glauben sie gerne an die geglätteten Schönheiten, die Dönerköchinpappfigur, das geshopte Bild im VZ und die Frau im Studio, die jede gern beerben würde, das mit den Augenbrauen beherrschen sie alle, als hätten sie sich die Wimpernparkinson geholt.
Es ist kalt in Leipzig. Windig, kalt, alles andere als schön, lebensfeindlich, wenn man es nüchtern betrachtet. Könnte anders sein, durchaus, aber es gibt in der ganzen Sache nur einen Weg, es ist meiner, in meiner Maschine gibt es nur einen Sitzplatz, die anderen müssen bleiben, schade um ein paar und man kann es eben nicht ändern, am nächsten Morgen kippe ich ab, ich schaue gar nicht weiter zurück und ziehe weg von dem allen, dem Wissen, all den Erinnerungen und der Vergangenheit, die einfach nicht verrecken will, weil ich sie nicht richtig totgemacht habe, das nächste mal dann, anderer Ort, andere Gelegenheit, die Kugeln sind immer noch im Lauf und die Zielkoordinaten sind eingegeben, also zurück zur Basis, wo -
habe ich das eigentlich schon erzählt? - wo es keine Medien mehr gibt. Ich bin eigentlich eine leichte Fehlbesetzung für Medienkongresse. Ich habe seit 20 Jahren keine Glotze mehr. Ich ertrage auch kein Radio mehr, und ich lese keine deutsche Zeitung. Ich habe hier eine High End Anlage, CDs mit Musik aus der Zeit vor 1760, das unsichtbare WLAN, ein paar Blogs, die ich gerne lese, mehr nicht, das ist alles. Leipzig, Medien, das alles ist hier unfassbar weit weg, und ich habe nicht vor, es hier nochmal einkehren zu lassen. Manchmal hätte ich einfach gern so eine Art Spam Karma für Medien und alle Relevanten, Verlinkten und Awarenessierten, die da rein wollen. Und Leipzig, natürlich.
Zusammen passen tun auch Medien und Leipzig, jeweils in der real existierenden Ausgabe. Ich bin gestern Nacht durch die Strassen gezogen, vorbei an den prunkvoll restaurierten Fassaden mit all dem Ramsch und Krempel drin, wurde ein paar Mal von irgendwelchen Hostessen angesprochen, die für irgendwelche leeren Schuppen warben, und gleich neben meinem Hotel war eine "Sauna", an deren Tür man nur kurz klingeln und eintreten sollte; keine Ahnung, was da genau geboten wird, aber die Vorstellungen, die man von sowas hat, dürften schon hinkommen. Unten dagegen war alles sauber, ein Schild verkündete die Videoüberwachung des Platzes, weshalb die pinkelnden Skins wohl auch eine Hauswand einer Nebenstrasse bevorzugten. Sehr echt, das alles, und gleichzeitig vollkommen artifiziell und surreal, wer 2 Euro hat, kriegt den Gammelfleischdöner und wer 50 mal so viel hat, eine halbe Stunde oder mehr mit frischem Fleisch aus dem Osten, alles eine Frage des Geldes, der kleine Mann kann hier kaufen, wie der Medienunternehmer; was prekär Lokales oder eine glänzende Zukunft in der Ferne, und alle glauben sie gerne an die geglätteten Schönheiten, die Dönerköchinpappfigur, das geshopte Bild im VZ und die Frau im Studio, die jede gern beerben würde, das mit den Augenbrauen beherrschen sie alle, als hätten sie sich die Wimpernparkinson geholt.
Es ist kalt in Leipzig. Windig, kalt, alles andere als schön, lebensfeindlich, wenn man es nüchtern betrachtet. Könnte anders sein, durchaus, aber es gibt in der ganzen Sache nur einen Weg, es ist meiner, in meiner Maschine gibt es nur einen Sitzplatz, die anderen müssen bleiben, schade um ein paar und man kann es eben nicht ändern, am nächsten Morgen kippe ich ab, ich schaue gar nicht weiter zurück und ziehe weg von dem allen, dem Wissen, all den Erinnerungen und der Vergangenheit, die einfach nicht verrecken will, weil ich sie nicht richtig totgemacht habe, das nächste mal dann, anderer Ort, andere Gelegenheit, die Kugeln sind immer noch im Lauf und die Zielkoordinaten sind eingegeben, also zurück zur Basis, wo -
habe ich das eigentlich schon erzählt? - wo es keine Medien mehr gibt. Ich bin eigentlich eine leichte Fehlbesetzung für Medienkongresse. Ich habe seit 20 Jahren keine Glotze mehr. Ich ertrage auch kein Radio mehr, und ich lese keine deutsche Zeitung. Ich habe hier eine High End Anlage, CDs mit Musik aus der Zeit vor 1760, das unsichtbare WLAN, ein paar Blogs, die ich gerne lese, mehr nicht, das ist alles. Leipzig, Medien, das alles ist hier unfassbar weit weg, und ich habe nicht vor, es hier nochmal einkehren zu lassen. Manchmal hätte ich einfach gern so eine Art Spam Karma für Medien und alle Relevanten, Verlinkten und Awarenessierten, die da rein wollen. Und Leipzig, natürlich.
donalphons, 00:55h
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