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Samstag, 29. September 2007
16 Stunden Osten, 16 Minuten Westen
Es wird eng, sehr eng, allein schon wegen der Hochzeitsgesellschaft, die rausgeputzt mit nicht wirklich gewohnter Kleidung den schmalen Weg an der Kirche verstopft, der der Vermeidung der Fussgängerzone mit ihren Marketingständen und Zettelverteilern dient.
Dann unter den Klängen der Turmbläser hinunter zum Markt, vorbei an den Bekannten, die schnell grüssen und weitereilen, also auch zu spät, so ist das halt mal, wenn man zu lange gefeiert hat, vorbei an den Blumenständen zum Eingemachten.
Alles ist leer, die Vorräte sind weg, und deshalb gibt es zu den verschiedenen Marmeladesorten auch noch eine Kostprobe Apfel-Zwetschge dazu, mal schaun, wie das so ist, oder vielleicht doch aufbewahren, es hält sehr lang, ein Jahr vielleicht, sicher aber bis in den Winter.
Pasta - gerade noch geschafft; Olivenbrot - das letzte ergattert, die Baumpilze abgeräumt und den Mangold erstanden, dann endlich Zeit an der Eiertheke zum Autausch über das Versäumte der letzten Tage, drall muss es gewesen sein, Gesellschaft in Auflösung und Partnertausch hinter verschlossenen Türen, das übliche fast schon, wie die Minister, so die Stadträte, feiern muss man, feiern, feiern.
Beim Käse dann den Gesprächen zuhören, 50 Euro für 60% Fett und gleichzeitig Fitnesstipps und die Frage, was man nächste Woche tragen soll, beim wichtigsten aller Herbstkonzerte, man hat nichts mehr, aber diese neuen Brauntöne, die sind so langweilig, und am Ende kommen sie doch wieder alle in Schwarz und sind für einen Abend ganz Holly Golightly.
Schnell noch die Zwetschgen, und dort der Hinweis, dass es am Mittwoch nichts gibt, 3. Oktober, Tag der sog. Einheit, der Solidarität mit denen da drüben, wo man noch nicht war, warum auch, Italien liegt vor der Haustür und das da drüben in Trümmern, ah, da kommen sie grad her, schlimm, oder? Noch ein paar Zwetschgen extra, überall werden schon die Stände abgebaut, es ist vorbei, aus, Schluss, Kasse weg.
Langsam zurück in der Sonne, unfassbar blauer Himmel, Menschen in Biergärten, sie haben Zeit, der Regen ist vorbei, irgendwo in den Osten, aber das hier ist Westen und es wird sicher auch so bleiben, nichts wird das je ändern, das wissen sie, und sind zufrieden.
Dann unter den Klängen der Turmbläser hinunter zum Markt, vorbei an den Bekannten, die schnell grüssen und weitereilen, also auch zu spät, so ist das halt mal, wenn man zu lange gefeiert hat, vorbei an den Blumenständen zum Eingemachten.
Alles ist leer, die Vorräte sind weg, und deshalb gibt es zu den verschiedenen Marmeladesorten auch noch eine Kostprobe Apfel-Zwetschge dazu, mal schaun, wie das so ist, oder vielleicht doch aufbewahren, es hält sehr lang, ein Jahr vielleicht, sicher aber bis in den Winter.
Pasta - gerade noch geschafft; Olivenbrot - das letzte ergattert, die Baumpilze abgeräumt und den Mangold erstanden, dann endlich Zeit an der Eiertheke zum Autausch über das Versäumte der letzten Tage, drall muss es gewesen sein, Gesellschaft in Auflösung und Partnertausch hinter verschlossenen Türen, das übliche fast schon, wie die Minister, so die Stadträte, feiern muss man, feiern, feiern.
Beim Käse dann den Gesprächen zuhören, 50 Euro für 60% Fett und gleichzeitig Fitnesstipps und die Frage, was man nächste Woche tragen soll, beim wichtigsten aller Herbstkonzerte, man hat nichts mehr, aber diese neuen Brauntöne, die sind so langweilig, und am Ende kommen sie doch wieder alle in Schwarz und sind für einen Abend ganz Holly Golightly.
Schnell noch die Zwetschgen, und dort der Hinweis, dass es am Mittwoch nichts gibt, 3. Oktober, Tag der sog. Einheit, der Solidarität mit denen da drüben, wo man noch nicht war, warum auch, Italien liegt vor der Haustür und das da drüben in Trümmern, ah, da kommen sie grad her, schlimm, oder? Noch ein paar Zwetschgen extra, überall werden schon die Stände abgebaut, es ist vorbei, aus, Schluss, Kasse weg.
Langsam zurück in der Sonne, unfassbar blauer Himmel, Menschen in Biergärten, sie haben Zeit, der Regen ist vorbei, irgendwo in den Osten, aber das hier ist Westen und es wird sicher auch so bleiben, nichts wird das je ändern, das wissen sie, und sind zufrieden.
donalphons, 23:58h
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Empfehlung heute - Was ich an Blogs so mag,
ist die Möglichkeit, die Welt mit anderen Augen zu sehen. Wie das bei Kirsten und ihren Butterbroten möglich ist. Ganz gross.
donalphons, 21:54h
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