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Dienstag, 17. Februar 2009
Die fette Frau der SEC singt
für den Noch-Milliardär Robert Allen Stanford und seine Firma den Betrüger-Blues. Die NYTimes hat den Text:
Stopping what it called a “massive ongoing fraud,” the Securities and Exchange Commission on Tuesday accused Robert Allen Stanford, the chief of the Stanford Financial Group, of fraud in the sale of about $8 billion of high-yielding certificates of deposit held in the firm’s bank in Antigua.
Das Gute: Den nach dem Madoff-Betrug heisslaufenden Antisemiten wird mit diesem Texas-Boy das Wasser abgegraben. Das Schlechte: Fragen Sie ihren Vermögensverwalter oder das Family Office.
Stopping what it called a “massive ongoing fraud,” the Securities and Exchange Commission on Tuesday accused Robert Allen Stanford, the chief of the Stanford Financial Group, of fraud in the sale of about $8 billion of high-yielding certificates of deposit held in the firm’s bank in Antigua.
Das Gute: Den nach dem Madoff-Betrug heisslaufenden Antisemiten wird mit diesem Texas-Boy das Wasser abgegraben. Das Schlechte: Fragen Sie ihren Vermögensverwalter oder das Family Office.
donalphons, 19:18h
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Wirtschaftskrise ist,
wenn die englischen Hauspreise in einem Monat um 2,3% fallen, Arnie 10000 Beschäftigte des Staates Kalifornien terminiert und Obama changed, indem er Gesetze gegen Bankerboni verwässert. Und ich nachschaue, ob die Pässe nach Graubünden offen sind.
donalphons, 16:23h
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Warum ich gegen bedingungsloses Grundeinkommen bin
In den letzten Tagen gab es in meinen Blogs einige Kommentatoren, die sich für Grundeinkommen stark machten, und das in einer Art, die mir fast zu weit ging: off topic, Links, nicht wirklich das, was man als Argumente bezeichnen würde. Meine eigene Haltung ist von einem gewissen Unverständnis geprägt: Ich glaube, dass eine komplette, arbeitsfreie Absicherung aller eine schöne Vision für das Kloster der Lüste von "Gargantua und Pantagruel", aber nicht zwingend für das reale Leben. Ohne ein Freund des Leistungshypes der Startups, Agenturen und Elitejobs zu sein, finde ich dennoch, dass Arbeit für den Menschen nicht schlecht ist, selbst wenn sie mitunter nervt, langweilig ist oder einem den Schlaf raubt. Ich glaube nicht, dass es Sinn macht, eine Welt zu erschaffen, in der jeder tun kann, was er will, weil da schon irgendjemand zahlt. Es ist gewissermassen der Bailout für alle, und wenn ich das zugunsten der Banken und der Opels ablehne, sehe ich nicht, warum ich das für raffgierige Ich AGs zulassen sollte.
Ich bin kein Misanthrop, der die menschliche Natur beklagt - es finden sich nur haufenweise Beispiele in der menschlichen Geschichte, wo dergleichen für einzelne Klassen durchgesetzt wurde: Die französischen Abbes des 18. Jahrhunderts waren so eine Schicht, Franziskaner oder auch die Pilger des späten Mittelalters. Überall nahm der Missbrauch schnell Überhand, aus den Pilgern wurden judenmordende Mobs, aus den Franziskanern die Pfründendiebe, die wir aus dem Heptameron der Margarete von Navarra kennen, und die Kauftitel der Abteien sorgten für das Ende ganzer Orden. Es würden sich einfach zu viele Profiteure einfinden, die gerne nehmen, aber ansonsten nichts zur Gemeinschaft beitragen.
Manche sagen vielleicht, ich sei ein Spiesser, und die Befürworter wären die Vertreter einer gerechten Zukunft. ich aber sage - Disclosure: ich finde den Berliner PR-Autor Tim Pritlove (heisst der echt so oder macht mir der beim dümmsten Kampfnamen Konkurrenz?), ohne ihm je begegnet zu sein, als ausgesprochen unerfreuliche Erscheinung. Berliner Grosskotz, SO eine Klappe, wenn es darum geht, sich ander Leute Arbeit anzueignen und sich vorne hinzustellen, wo die Mikrofone sind, der Mainstream irgendwelcher Pseudehacker und Macher irgendwelcher Dinge, die als Kunst gelten bei Leuten, die ein Beispiel der typischen Berliner Netzwerke sind. Tim Pritlove jedenfalls hat ein Blog, und begründet sein Eintreten für das Grundeinkommen so: (http://tim.geekheim.de/2009/
02/16/das-bedingungslose-grundeinkommen/)
" Es hat mir z.B. noch nie eingeleuchtet, dass möglichst viele Leute “in Arbeit” sein sollen. Ich definiere “Arbeit” schon immer als “Tätigkeit, die ich eigentlich nicht tun möchte”. Arbeit ist etwas, was mir nicht behagt. Nur kurze Zeit in meinem Leben war ich in Situationen, wo ich eine “Arbeit” übernommen habe und es hat jeweils nicht lange - meist wenige Wochen - gedauert und ich war auf und davon. Weil ich es einfach nicht kann.
[...]
Das ewige Streben nach “Arbeit” ist mir unverständlich. Aber mir ist klar, warum Leute “Arbeit” haben wollen: sie wollen ein Einkommen, Geld, damit sie sich ihr eigenes Leben und das ihrer Familie finanzieren können. Und natürlich fliesst dieses Geld aus “Arbeit”. Stellt man sein eigenes Streben nach Entfaltung und Kreativität hinten an und widmet die eigene Zeit anderen, dann muss das entschädigt werden. Das ist das, was unser Wirtschaftssystem und der sog. “freie Markt” fördert und das ist soweit auch ganz okay. Nur schwächelt unsere Gesellschaft auch genau in diesem Punkt: nur Dinge, die Werte für andere schafft, haben einen Wert. Widme ich meine Zeit Dingen, die kein “Geld” erzielen, ist diese Tätigkeit nichts wert - sie trägt nicht zu meinem Einkommen und damit zu meinem Überleben bei."
Knallhart gesagt: Ein Staat, der für so eine "ich hab keine Lust auf Arbeit Arbeit ist doof und Arbeiter sind noch blöder nur ich mache es richtig"-Haltung ernsthaft ein Grundeinkommen zahlt - und nicht nur über die von Pritlove mutmasslich mit sehr viel ärgerlicher Papierarbeit, igitt, in Anspruch genommenen Leistungen verteilt - wäre ein Anlass, sich auf das Widerstandsrecht im Grundgesetz zu berufen. Ich möchte nicht in einem Land leben, in dem alimentierte Berufshobbybetreiber in Berlin den anderen jeden Tag erzählen, was für Idioten sie sind, oder auch den "Zwang zur Prostitution im Erwerbsleben" bejammern, wenn die Leistungserbringer sich in was hineinfressen, sich bemühen und Durchhänger mitmachen, mit denen dann die zynischen Faultiere den Trog gefüllt bekommen. Unser System lebt nicht von ein paar Schickimicki-Vorzeige-Asos in Berlin, sondern von denen, die bereit sind, auch Dinge zu tun, die keinen Spass machen. Genau betrachtet: Es lebt nur von der zweiteren Sorte. Der Rest ist modernes Hofnarrentum einer Zeit, die sich das offensichtlich leider leisten kann.
Das mag für manche vielleicht reaktionär klingen, aber wenn etwas reaktionär ist, dann ist es das Verstecken dieser neuen Bettelmönche des Digitalzeitalters hinter angeblich guten Taten. Besonders abstossend, aber auch bezeichnend für das System Pritlove: Das Vorschieben von Obdachlosen und Bedürftigen. Ja, es gibt soziale Ungerechtigkeit in Deutschland. Aber die kann man nicht mit der Geldgiesskanne beheben. Ein Grundeinkommen ändert nichts am Alk0holismus, wer Drogen braucht, bricht trotzdem in eine Wohnung ein, wer 9live-süchtig ist, ruft trotzdem dauernd an. Ich bin vollkommen überzeugt, dass Hartz IV ein schwerer Fehler war, und man muss etwas gezielt für die Gruppen tun, die leicht in Not geraten: Alleinerziehende, arme Rentner, Menschen ohne Schulabschluss. Auch, wenn es schwierig und nicht immer gerecht ist. Was man aber keinesfalls tun sollte, ist einmal mit der Geldspritze drübergehen und glauben, dass es was bringt. Es hilft nur den Pritloves diese Welt ganz sicher, denn der Staat belohnt eine Haltung, die seine Leistung und ihre Erbringer verachtet.
Wer aber glaubt, dass die Pritloves dieser Welt dann bereit sind, sich mit Grundeinkommen, wie erwähnt, sozial zu engagieren, der frage diesen Herrn und die vielen anderen Transferleistungsfreunde in den typischen Berliner Cafes doch mal, wann er das letzte Mal eine Bettpfanne im Altersheim ausgeräumt haben. Ich denke, das bisherige soziale Engagement jenseits von Netzgesülz zeigt deutlich, wie hoch dort die Bereitschaft zu echtem Engagement ist.
Wenn ich sage: Der Staat soll die Banker vor die Hunde gehen lassen, dann sage ich auch, er soll auch keinen Finger für die Pritloves krumm machen. Der Staat hat die Pflicht zu akzeptieren, dass man seinem System und dem Kern seiner Werte gegenüber feindlich eingestellt ist. Aber er hat keine Pflicht, diese Feindschaft finanziell zu alimentieren.
Ich bin kein Misanthrop, der die menschliche Natur beklagt - es finden sich nur haufenweise Beispiele in der menschlichen Geschichte, wo dergleichen für einzelne Klassen durchgesetzt wurde: Die französischen Abbes des 18. Jahrhunderts waren so eine Schicht, Franziskaner oder auch die Pilger des späten Mittelalters. Überall nahm der Missbrauch schnell Überhand, aus den Pilgern wurden judenmordende Mobs, aus den Franziskanern die Pfründendiebe, die wir aus dem Heptameron der Margarete von Navarra kennen, und die Kauftitel der Abteien sorgten für das Ende ganzer Orden. Es würden sich einfach zu viele Profiteure einfinden, die gerne nehmen, aber ansonsten nichts zur Gemeinschaft beitragen.
Manche sagen vielleicht, ich sei ein Spiesser, und die Befürworter wären die Vertreter einer gerechten Zukunft. ich aber sage - Disclosure: ich finde den Berliner PR-Autor Tim Pritlove (heisst der echt so oder macht mir der beim dümmsten Kampfnamen Konkurrenz?), ohne ihm je begegnet zu sein, als ausgesprochen unerfreuliche Erscheinung. Berliner Grosskotz, SO eine Klappe, wenn es darum geht, sich ander Leute Arbeit anzueignen und sich vorne hinzustellen, wo die Mikrofone sind, der Mainstream irgendwelcher Pseudehacker und Macher irgendwelcher Dinge, die als Kunst gelten bei Leuten, die ein Beispiel der typischen Berliner Netzwerke sind. Tim Pritlove jedenfalls hat ein Blog, und begründet sein Eintreten für das Grundeinkommen so: (http://tim.geekheim.de/2009/
02/16/das-bedingungslose-grundeinkommen/)
" Es hat mir z.B. noch nie eingeleuchtet, dass möglichst viele Leute “in Arbeit” sein sollen. Ich definiere “Arbeit” schon immer als “Tätigkeit, die ich eigentlich nicht tun möchte”. Arbeit ist etwas, was mir nicht behagt. Nur kurze Zeit in meinem Leben war ich in Situationen, wo ich eine “Arbeit” übernommen habe und es hat jeweils nicht lange - meist wenige Wochen - gedauert und ich war auf und davon. Weil ich es einfach nicht kann.
[...]
Das ewige Streben nach “Arbeit” ist mir unverständlich. Aber mir ist klar, warum Leute “Arbeit” haben wollen: sie wollen ein Einkommen, Geld, damit sie sich ihr eigenes Leben und das ihrer Familie finanzieren können. Und natürlich fliesst dieses Geld aus “Arbeit”. Stellt man sein eigenes Streben nach Entfaltung und Kreativität hinten an und widmet die eigene Zeit anderen, dann muss das entschädigt werden. Das ist das, was unser Wirtschaftssystem und der sog. “freie Markt” fördert und das ist soweit auch ganz okay. Nur schwächelt unsere Gesellschaft auch genau in diesem Punkt: nur Dinge, die Werte für andere schafft, haben einen Wert. Widme ich meine Zeit Dingen, die kein “Geld” erzielen, ist diese Tätigkeit nichts wert - sie trägt nicht zu meinem Einkommen und damit zu meinem Überleben bei."
Knallhart gesagt: Ein Staat, der für so eine "ich hab keine Lust auf Arbeit Arbeit ist doof und Arbeiter sind noch blöder nur ich mache es richtig"-Haltung ernsthaft ein Grundeinkommen zahlt - und nicht nur über die von Pritlove mutmasslich mit sehr viel ärgerlicher Papierarbeit, igitt, in Anspruch genommenen Leistungen verteilt - wäre ein Anlass, sich auf das Widerstandsrecht im Grundgesetz zu berufen. Ich möchte nicht in einem Land leben, in dem alimentierte Berufshobbybetreiber in Berlin den anderen jeden Tag erzählen, was für Idioten sie sind, oder auch den "Zwang zur Prostitution im Erwerbsleben" bejammern, wenn die Leistungserbringer sich in was hineinfressen, sich bemühen und Durchhänger mitmachen, mit denen dann die zynischen Faultiere den Trog gefüllt bekommen. Unser System lebt nicht von ein paar Schickimicki-Vorzeige-Asos in Berlin, sondern von denen, die bereit sind, auch Dinge zu tun, die keinen Spass machen. Genau betrachtet: Es lebt nur von der zweiteren Sorte. Der Rest ist modernes Hofnarrentum einer Zeit, die sich das offensichtlich leider leisten kann.
Das mag für manche vielleicht reaktionär klingen, aber wenn etwas reaktionär ist, dann ist es das Verstecken dieser neuen Bettelmönche des Digitalzeitalters hinter angeblich guten Taten. Besonders abstossend, aber auch bezeichnend für das System Pritlove: Das Vorschieben von Obdachlosen und Bedürftigen. Ja, es gibt soziale Ungerechtigkeit in Deutschland. Aber die kann man nicht mit der Geldgiesskanne beheben. Ein Grundeinkommen ändert nichts am Alk0holismus, wer Drogen braucht, bricht trotzdem in eine Wohnung ein, wer 9live-süchtig ist, ruft trotzdem dauernd an. Ich bin vollkommen überzeugt, dass Hartz IV ein schwerer Fehler war, und man muss etwas gezielt für die Gruppen tun, die leicht in Not geraten: Alleinerziehende, arme Rentner, Menschen ohne Schulabschluss. Auch, wenn es schwierig und nicht immer gerecht ist. Was man aber keinesfalls tun sollte, ist einmal mit der Geldspritze drübergehen und glauben, dass es was bringt. Es hilft nur den Pritloves diese Welt ganz sicher, denn der Staat belohnt eine Haltung, die seine Leistung und ihre Erbringer verachtet.
Wer aber glaubt, dass die Pritloves dieser Welt dann bereit sind, sich mit Grundeinkommen, wie erwähnt, sozial zu engagieren, der frage diesen Herrn und die vielen anderen Transferleistungsfreunde in den typischen Berliner Cafes doch mal, wann er das letzte Mal eine Bettpfanne im Altersheim ausgeräumt haben. Ich denke, das bisherige soziale Engagement jenseits von Netzgesülz zeigt deutlich, wie hoch dort die Bereitschaft zu echtem Engagement ist.
Wenn ich sage: Der Staat soll die Banker vor die Hunde gehen lassen, dann sage ich auch, er soll auch keinen Finger für die Pritloves krumm machen. Der Staat hat die Pflicht zu akzeptieren, dass man seinem System und dem Kern seiner Werte gegenüber feindlich eingestellt ist. Aber er hat keine Pflicht, diese Feindschaft finanziell zu alimentieren.
donalphons, 09:56h
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