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Freitag, 20. Februar 2009
Und es ist wieder Oktober
10. Oktober. Über vier Monate haben die Märkte gebraucht, bis sie begriffen haben: Nichts ist vorbei. Nichts ist besser. Nichts hat sich wieder eingerenkt.
Es gibt eine Geschichte von Raymond Chandler, in dem sein Detektiv einen Kriminellen auf Droge erschiessen muss. Er schiesst, was der Revolver hergibt, aber es hält den Verbrecher nicht auf, der ihn partout umbringen will. Genauso ist das mit diesem Markt: Voll auf Droge. Kann fast alles verkraften. Ignoriert alles, obwohl eigentlich klar ist: Die amerikanischen Banken sind pleite. Die irischen Banken sind pleite. Die britischen Banken sind pleite. Genauso pleite wie die Staaten, die sich die Banken entgültig nicht mehr leisten können, und sie verstaatlichen werden. Alles wartet nur noch auf die Amerikaner, damit sie ohne Aufstand nachziehen können. In der kommenden Woche, oder in zwei Wochen, bald jedenfalls. Nicht, weil sie pleite sind, sondern weil es kein Vertrauen mehr gibt. Am Montag wird - wenn er nicht schon längst elektronisch läuft - der Bank Run auf die Citi Bank und die Bank of America einsetzen.
Es lohnt sich, ein Auge auf die amerikanische Bankenaufsicht zu haben. Die wird wieder ein paar Banken schliessen müssen. Wenn es mehr als "nur" vier oder fünf sind, kann man davon ausgehen, dass schnell eine politische Reaktion kommt. Vielleicht ist es das beste, was passieren kann. Vielleicht auch eher unschön für alle, die gespart haben. In Deutschland vermutlich eher nicht, denn hier hätte ein Währungsschnitt einen Aufstand zur Folge. Allerdings ist man sich vermutlich längst einig, dass man auf Teufel komm raus die Iren und die Österreicher und Italiener retten wird, obwohl die kaum besser sind als die Anglo Irish Bank, Citi oder BoA. Länder kann man halt nicht so leicht ausknipsen, wie Aktionäre.
Vermutlich werden wir über das Wochenende massenhaft Beschwichtigung erleben, wie auch schon am 11. und 12. Oktober. Und sehr stille Medien. Insofern kann es auch nicht blöd sein, Blogs wie Calculated Risk, naked capitalism oder Clusterstock zu lesen. Falls ich was höre, sage ich Bescheid. Haltet Euch gut fest.
Antidote (leicht missgelaunt, aber was will man in diesen Zeiten) du jour:
Lucky, der Bruder von Sabinchen. Hat sich als Besessenen einen Immobilienmakler herausgesucht.
Es gibt eine Geschichte von Raymond Chandler, in dem sein Detektiv einen Kriminellen auf Droge erschiessen muss. Er schiesst, was der Revolver hergibt, aber es hält den Verbrecher nicht auf, der ihn partout umbringen will. Genauso ist das mit diesem Markt: Voll auf Droge. Kann fast alles verkraften. Ignoriert alles, obwohl eigentlich klar ist: Die amerikanischen Banken sind pleite. Die irischen Banken sind pleite. Die britischen Banken sind pleite. Genauso pleite wie die Staaten, die sich die Banken entgültig nicht mehr leisten können, und sie verstaatlichen werden. Alles wartet nur noch auf die Amerikaner, damit sie ohne Aufstand nachziehen können. In der kommenden Woche, oder in zwei Wochen, bald jedenfalls. Nicht, weil sie pleite sind, sondern weil es kein Vertrauen mehr gibt. Am Montag wird - wenn er nicht schon längst elektronisch läuft - der Bank Run auf die Citi Bank und die Bank of America einsetzen.
Es lohnt sich, ein Auge auf die amerikanische Bankenaufsicht zu haben. Die wird wieder ein paar Banken schliessen müssen. Wenn es mehr als "nur" vier oder fünf sind, kann man davon ausgehen, dass schnell eine politische Reaktion kommt. Vielleicht ist es das beste, was passieren kann. Vielleicht auch eher unschön für alle, die gespart haben. In Deutschland vermutlich eher nicht, denn hier hätte ein Währungsschnitt einen Aufstand zur Folge. Allerdings ist man sich vermutlich längst einig, dass man auf Teufel komm raus die Iren und die Österreicher und Italiener retten wird, obwohl die kaum besser sind als die Anglo Irish Bank, Citi oder BoA. Länder kann man halt nicht so leicht ausknipsen, wie Aktionäre.
Vermutlich werden wir über das Wochenende massenhaft Beschwichtigung erleben, wie auch schon am 11. und 12. Oktober. Und sehr stille Medien. Insofern kann es auch nicht blöd sein, Blogs wie Calculated Risk, naked capitalism oder Clusterstock zu lesen. Falls ich was höre, sage ich Bescheid. Haltet Euch gut fest.
Antidote (leicht missgelaunt, aber was will man in diesen Zeiten) du jour:
Lucky, der Bruder von Sabinchen. Hat sich als Besessenen einen Immobilienmakler herausgesucht.
donalphons, 21:43h
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Rache muss sein
Hat hier jemand geglaubt, ich würde mir das Scheitern von Vanity Fair entgehen lassen? Ach. Ihr habt ein Herz. Ich nicht. Aber dafür habe ich ein Blog bei der FAZ.
donalphons, 11:07h
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