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Mittwoch, 29. April 2009
Noch einmal ordentlich Essen.
Denn morgen gibt es bis Dover Zwangsdiät. Wenn der Wagen vorher zusammenbricht, werde ich es entweder anderweitig zur Fähre schaffen, oder verhungern. Was mannhafter als das langsame Krepieren durch die englische Mängelküche ist. Aber dann, Frankreich!
donalphons, 01:25h
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Die Deutsche Bank und das kurze Hirn der Johurnaille
Heute könnte ein guter Tag für den deutschen Journalismus werden: Am Beispiel der Deutschen Bank nämlich kann man diejenigen Standesbeschmutzer dingfest machen, die man problemlos feuern und mit Berufsverbot belegen könnte.
Da stellt sich die Deutsche Bank also hin und sagt im Kern zweierlei: Im ersten Quartal gab es mit 1,19 Milliarden wieder Gewinne auf dem Niveau von 25% Eigenkapitalrendite für das laufende Jahr. Und die Deutsche Bank sei so gut, sie brauche keine Staatshilfen.
Beides muss man aber etwas genauer betrachten. Die Bank macht Gewinn - aber der Grund ist nicht ihre tolle Investmentsparte, die Buchgewinne schreibt, sondern schlicht und einfach die staatliche Rettung der Kreditversicherung von AIG in den USA.Aus diesem Miltimilliadentopf des an sich insolventen Versicherers hat die DeuBa 9,1 Milliarden Euro erhalten. Ohne Rettung der AIG, also indirekte staatliche Zuschüsse, wäre es mal spannend zu wissen, was die DeuBa sonst hätte ausweisen müssen, angesichts des rückläufigen Geschäfts in anderen Bereichen. Wer sich als Journalist wundert, warum die Aktie jetzt einbricht, hat in diesem Beruf nichts verloren: Das Problem dieser Bilanz sollte allgemein bekannt sein.
Und zum Thema Staatshilfen: Die DeuBa hat sich bei der Übernahme der Postbank extrem verspekuliert, und hätte deren Aktien zum teilweise sechsfachen des Börsenkurses kaufen müssen. Im Januar dieses Jahres wurde der Deal dann modifiziert, weil die DeuBa offensichtlich mit ihrer Eigenkapitalquote ins Schleudern gekommen wäre. Nun ist es so, dass sich die Post wechselseitig an der DeuBa beteiligt - und die Post wiederum gehört zum grossen Teil dem Staat. (http://www.manager-magazin.de/unternehmen/artikel/0,2828,601288,00.html) Wenn Ackermann jetzt behauptet, seine Firma bräuchte keine Staatshilfen, hat er offensichtlich vollstes Vertrauen in die Unfähigkeit der deutschen Johurnaille. Denn ohne die indirekten Staatshilfen durch AIG und die Post sähe nicht nur das Quartal, sondern die ganze Deutsche Bank ganz anders aus. Aber wo bitte lese ich den Beitrag, der sich damit auseinandersetzt? Wo schaut mal einer genauer nach?
Ach so. Sie sind damit beschäftigt, das Ende der Krise und die Kräfte des Kapitalismus zu seiner eigenen Rettung herbeizureden. Na dann. Die NYTimes hat jedenfalls schon mal Ungemach für das nächste Quartal.
Da stellt sich die Deutsche Bank also hin und sagt im Kern zweierlei: Im ersten Quartal gab es mit 1,19 Milliarden wieder Gewinne auf dem Niveau von 25% Eigenkapitalrendite für das laufende Jahr. Und die Deutsche Bank sei so gut, sie brauche keine Staatshilfen.
Beides muss man aber etwas genauer betrachten. Die Bank macht Gewinn - aber der Grund ist nicht ihre tolle Investmentsparte, die Buchgewinne schreibt, sondern schlicht und einfach die staatliche Rettung der Kreditversicherung von AIG in den USA.Aus diesem Miltimilliadentopf des an sich insolventen Versicherers hat die DeuBa 9,1 Milliarden Euro erhalten. Ohne Rettung der AIG, also indirekte staatliche Zuschüsse, wäre es mal spannend zu wissen, was die DeuBa sonst hätte ausweisen müssen, angesichts des rückläufigen Geschäfts in anderen Bereichen. Wer sich als Journalist wundert, warum die Aktie jetzt einbricht, hat in diesem Beruf nichts verloren: Das Problem dieser Bilanz sollte allgemein bekannt sein.
Und zum Thema Staatshilfen: Die DeuBa hat sich bei der Übernahme der Postbank extrem verspekuliert, und hätte deren Aktien zum teilweise sechsfachen des Börsenkurses kaufen müssen. Im Januar dieses Jahres wurde der Deal dann modifiziert, weil die DeuBa offensichtlich mit ihrer Eigenkapitalquote ins Schleudern gekommen wäre. Nun ist es so, dass sich die Post wechselseitig an der DeuBa beteiligt - und die Post wiederum gehört zum grossen Teil dem Staat. (http://www.manager-magazin.de/unternehmen/artikel/0,2828,601288,00.html) Wenn Ackermann jetzt behauptet, seine Firma bräuchte keine Staatshilfen, hat er offensichtlich vollstes Vertrauen in die Unfähigkeit der deutschen Johurnaille. Denn ohne die indirekten Staatshilfen durch AIG und die Post sähe nicht nur das Quartal, sondern die ganze Deutsche Bank ganz anders aus. Aber wo bitte lese ich den Beitrag, der sich damit auseinandersetzt? Wo schaut mal einer genauer nach?
Ach so. Sie sind damit beschäftigt, das Ende der Krise und die Kräfte des Kapitalismus zu seiner eigenen Rettung herbeizureden. Na dann. Die NYTimes hat jedenfalls schon mal Ungemach für das nächste Quartal.
donalphons, 14:29h
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