: : : denn sie wissen nicht was sie tun sollen : : :

Sonntag, 20. September 2009

Im Fabergé-Ei

Es passiert nicht oft, dass ich mir denke: Das ist zu viel. ich bin versuat durch zu viele Schlösser und Klöster, mehr ist nur selten schlecht, und wenn ich wirklich könnte, wie ich wollte... würde ich wie im Ansbacher Schloss einen weissen Raum haben , um dann immer wieder aufs Neue einzutauchen in neue Prunklandschaften. Ich mag Schlösser. Ich mag es, wenn es voll ist. Aber manchmal ist es auch zu voll:



(Grossbild)

Im Dom von Bergamo etwa konnte man nach dem Mittelalter nicht mehr anbauen. Die Stadt breitete sich im Tal aus, auf der Oberstadt war der Platz zu eng. Also stopfte man alles, was man hatte, erwarb und sich leisten konnte, auf die Flächen, die man hatte. Man ging also an die Decken, und wenn manche bayerische Kirche innen wie ein explodierter Punschkrapfen aussieht, dann ist Bergamo ein zu gross geratenes Fabergé-Ei. Eines jener dem russischen geschmack angepassten Dinge, die schon in klein eher gewöhnungsbedürftig sind. Als Dom ist es auf Dauer schwer zu ertragen. Zumal, wenn es darunter anders aussah:



Unter dem Barock das Mittelalter, manchmal, wie hier, gotisch, andernorts romanisch und von recht guter Qualität. Damals jedoch konnte keiner ahnen, was man später an die Decke machen würde.

Wie gesagt: Mir ist es selten zu viel, und an jenem tag dachte ich, der Regen wäre schlimm. Aber der Dom von Bergamo, mein Lieber: Da hätte ich mir wirklich nachher einen weissen Raum gewünscht.

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