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Mittwoch, 1. September 2010
Geschichte einer Entfremdung
Google war zu Beginn toll. Das war so, als hätte jemand in einem verqualmten Raum das Fenster aufgemacht. Ich verliess Altavista und kehrte nie mehr zurück (gibt es das überhaupt noch?)
Google Mail war und ist eine gute Mailplattform. Das heisst, früher war sie einzigartig und hat alle anderen in die Knie gezwungen, heute ist sie immer noch gut. Gut im Sinne von "benutzerfreundlich". Weniger gut in Sachen "Wissen über andere". Aber vermutlich auch nicht mieser als andere Anbieter, und um Längen besser als Yahoo und Microsoft.
Aber diese schlanke Lösung wurde mehr und mehr überfrachtet. Der Weg ist klar, Google möchte mit Telefon, Buzz, Kurzmitteilungen die umfassende Kommunikationszentrale werden. Das ist noch nachvollziehbar, weil Google eine Software hinstellt, und der Mensch den Inhalt.
Aber jetzt kommt Google Priority Mail, und dieses System wiederum lernt nicht nur vom Nutzer, was ihm wichtig ist, es liefert ihm auch entsprechend die Mails zu. Es übernimmt menschliche Entscheidungen, es gewichtet und wird zum determinierenden Faktor. Der Mensch übergibt seine Individualität an den Rechner. Das ist ein Paradigmenwechsel, und gäbe es dafür nicht eine Zielgruppe der Internetjunkies, der Google damit massiv den Lebenszeweck simuliert, könnte man einfach sagen: Wer zum Teufel ist so dumm, das zu nutzen? Google verspricht mehr Effizienz bei der Bewältigung des Mailansturms, aber wäre die richtige Lösung nicht: Einfach weniger im Internet sein?
Aber in einer Welt, wo ein paar mediengeile Awarenessstricher auch anderer Leute Häuser gegen deren erklärten Willen dem Datenmissbrauch zugänglich machen, sollte man sich nicht mehr über allzu viel wundern. Jedenfalls habe ich mir den neuen Dienst von Google bei der FAZ und seine Zielgruppe mal zur Brust genommen. Auf meinen Brief von Streetview zur Verpixelung meines Hauses warte ich übrigens noch immer. Entweder ersäuft Google in Anträgen, oder sie spielen auf Zeit. So oder so kein nettes Verhalten.
Google Mail war und ist eine gute Mailplattform. Das heisst, früher war sie einzigartig und hat alle anderen in die Knie gezwungen, heute ist sie immer noch gut. Gut im Sinne von "benutzerfreundlich". Weniger gut in Sachen "Wissen über andere". Aber vermutlich auch nicht mieser als andere Anbieter, und um Längen besser als Yahoo und Microsoft.
Aber diese schlanke Lösung wurde mehr und mehr überfrachtet. Der Weg ist klar, Google möchte mit Telefon, Buzz, Kurzmitteilungen die umfassende Kommunikationszentrale werden. Das ist noch nachvollziehbar, weil Google eine Software hinstellt, und der Mensch den Inhalt.
Aber jetzt kommt Google Priority Mail, und dieses System wiederum lernt nicht nur vom Nutzer, was ihm wichtig ist, es liefert ihm auch entsprechend die Mails zu. Es übernimmt menschliche Entscheidungen, es gewichtet und wird zum determinierenden Faktor. Der Mensch übergibt seine Individualität an den Rechner. Das ist ein Paradigmenwechsel, und gäbe es dafür nicht eine Zielgruppe der Internetjunkies, der Google damit massiv den Lebenszeweck simuliert, könnte man einfach sagen: Wer zum Teufel ist so dumm, das zu nutzen? Google verspricht mehr Effizienz bei der Bewältigung des Mailansturms, aber wäre die richtige Lösung nicht: Einfach weniger im Internet sein?
Aber in einer Welt, wo ein paar mediengeile Awarenessstricher auch anderer Leute Häuser gegen deren erklärten Willen dem Datenmissbrauch zugänglich machen, sollte man sich nicht mehr über allzu viel wundern. Jedenfalls habe ich mir den neuen Dienst von Google bei der FAZ und seine Zielgruppe mal zur Brust genommen. Auf meinen Brief von Streetview zur Verpixelung meines Hauses warte ich übrigens noch immer. Entweder ersäuft Google in Anträgen, oder sie spielen auf Zeit. So oder so kein nettes Verhalten.
donalphons, 01:32h
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